Könnte ein A400m durch die Vulkanwolke fliegen?

[Dekkard]

Gleich vorweg: ich habe von Aviation keine Ahnung, aber wir haben hier gerade eine Wette laufen. Ich behaupte das ein Airbus A400m keine Probleme mit dem Flug durch die derzeit über Nordeuropa hängende Vulkanwolke habe würde. Was ist die Meinung von Profis dazu?

Natürlich muss der Motor von Propellerflugzeugen auch Luft ansaugen, aber das ist doch etwas Anderes, als wenn die Luft direkt in ein Düsentriebwerk kommt, oder?

Wäre froh über Info!

Greetings

[V25]

Der A400M hätte auch Schwierigkeiten, es handelt sich um einen Turboprop und nicht Kolbenantrieb. Da der Turboprop einen ähnlichen Aufbau wie ein normales Turboflugtriebwerk besitzt gibt es auch hier Probleme. Warum sollte eine militätrisch genutzte Maschine darauf ausgelegt werden durch eine große Aschewolke zu fliegen? Ich denke dass dies in keiner Mission benötigt wird (und zudem schwer realisierbar ist).

[EDML]

Der A400M kann da genausowenig durchfliegen.

Grund: Das ist eine Turboprop - die Propeller werden von Gasturbinen (= Düsentriebwerk) angetrieben. Die Probleme sind also die gleichen wie beim Jet.

Selbst einem Flugzeug mit Kolbenmotor wird das nicht gut tun - die Asche setzt sich dann im Motor ab und schmilzt da und setzt alles zu.

Gruß, Marcus

[Dekkard]

Also meine Vermutung wäre gewesen das gerade eine Maschine wie der A400m durch Staub fliegen könnte, weil Einsatzgebiete ja Gegenden wie Afghanistan, Afrika usw. gewesen wären.

Aber eure Erklärungen sind ja eindeutig...

[Tolga148]

Das stimmt das der A400M für harte Einsatzgebiete konstruiert worden ist, aber die Asche vom Vulkan enthält Silizium das durch Schmelzen den Motor bzw. Triebwerke verstopft




Tolga

[EDML]

So ein Militärflugzeug kann vielleicht in der Wüste fliegen (hier ist aber u.U. der Verschleiss erheblich, die Bundeswehr hat da schon mit den Hubschraubern einige Probleme) - im Vulkan wird aber kein Krieg geführt.

Außerdem ist so etwas so selten das es sich nicht lohnen würde die Flugzeuge dafür zu konstruieren (wenn das überhaupt möglich wäre).

Grundsätzlich ist es beim Militär sowieso vielfach so, daß nicht anders konstruiert wird als zivil sondern einfach ein größerer Verschleiss bzw. größeres Risiko in Kauf genommen wird.

Gruß, Marcus

[Pascal]

Ob Turbine, Turboprop oder Kolbenmotor....
Es sind nicht nur die Triebwerke betroffen:

- Verstopfung Pitot und Static Ports ( -> keine oder falsche Geschwindigkeits und Höhenanzeige, Systemausfälle, Air France Crash...)

- Kann sich auf den Scheiben abelegen und "verschmelzen", keine Sicht mehr

- Feiner Staub soll wohl auch in die Kabine kommen können (giftig, Atmung stören, kann massive Schäden in der Elektronik produzieren, Kurzschlüsse....)

Sind schon ein paar mehr massive Probleme welche (auch in Kombination von allem) auftreten können.

[Catcher]

[Simulator]

danke das das endlich mal jmd sagt... hör sooft zur zeit: dann sollen sie halt die "kolben" rausholen^^

[sky_girl08]

[Scoop]

Also ehrlich gesagt glaub ich auch nicht, dass es gesund für irgendein Triebwerk ist, durch nen Sandsturm zu fliegen.

[EDML]

Ein Sandsturm ist sicher immer ein Problem - er läßt sich aber außer bei Start und Landung umgehen da er nicht sehr hoch reicht.

Zum Thema Kolbenmotoren: Wenn das Zeug in den Motor kommt ist ein Kolbenmotor wahrscheinlich noch anfälliger:

- Sehr kleine Toleranzen - 1mm Ablagerung auf einem Auslassventil führt u.U. schon zum Motorschaden
- Nicht nur drehende sondern viele reibende Bewegungen (Kolben / Zylinder)

Gruß, Marcus