SWISS Stufe III - 06./07.08.2008

[Pilatus]

So, nachdem ich nun auch die 3. Stufe hinter mich gebracht habe, möchte ich euch meine Eindrücke nicht vorenthalten, auch wenn es nicht wirklich viel neues im Vergleich mit den vorherigen Erfahrungsberichten gibt.

Angereist bin ich dieses mal mit der Bahn. Kann ich nur jedem empfehlen: Mit der S-Bahn Linie 7 vom Zürcher Hauptbahnhof in Richtung Winterthur und bei der Haltestelle Kloten-Balsberg aussteigen. Sind ca. 12 min fahrt und von da 2 minuten zu Fuss bis zur SAT.
Danach hoch in den 6. Stock und ins Wartezimmer. Ich wurde dann ca. eine Viertelstunde vor meinem Termin von zwei Instruktoren abgeholt und zum Zimmer mit dem PIT gebracht. Es gab zurst noch ein paar Administrative Fragen wie z.B über meinen Beruf sowie Anzahl der Flugstunden. Da ich schon "zu viele" Flugstunden hatte, musste/ durfte ich die erste Übung auslassen. Ich wurde dann gebeten, im PIT platz zu nehmen und der Instruktor hat mir dann in aller Ruhe das Cockpit mit den Instrumenten erklärt. Zu meiner Überraschung wurde die Türe nicht sofort geschlossen, sondern ich durfte zuerst ein paar Übungen (Kurven, steigen, sinken, kurve mit steigen oder sinken) ausprobieren. Die Steuerung ist recht einfach zu bedienen und man hat eigentlich keine Probleme, die Soll-Werte aus der Bröschüre einzuhalten. Beim Steig- und Sinkflug sollte man jedoch aufpassen, dass einem die Nase nicht nach oben oder unten wegrutscht. Der Instruktor stand dabei daneben und hatte noch ein paar Tipps zur Verbesserung. So z.B. über die Bedienung des Gashebels: Wenn der Spalt zwischen Gashebel und Instrumentenpanel etwa einen Finger Breit war, enspricht dies ca. 2600 rpm, also der Drehzahl fürs steigen. War der Abstand eineinhalb Finger breit, entsprach das etwa 2500 rpm der Drehzahl für`s Horizontalfliegen. Für`s sinken, also 1700 rpm, enspricht die Länge etwa derjenigen des ausgestreckten Zeigefingers. Tönt jetzt vielleicht ein wenig kompliziert, ist aber sehr einfach auszuführen und nimmt einem schon mal einiges an Arbeit ab, da mann dann nicht dauernd auf den Drehzahlmesser schauen muss.
Dann wurde die Türe geschlossen und die Übung hat begonnen. Man erhält Anweisungen vom Instruktor über Funk die dann dementsprechend nachgeflogen werden müssen. So z.B.: "Drehen Sie 120° nach links, anschliessend steigen Sie für 20 sec., dann Horizontal" Oder: "Sinken Sie 15 sec. dann drehen Sie auf Kurs ESE" Es wurden vereinzelt auch Himmelsrichtungen abgefragt: "Welcher Himmelsrichtung entspricht der momentan geflogene Kurs?" Meistens sind es 2-3 Anweisungen, die man Ausführen soll. Von der Kompassrose sieht man übrigens nur einen ausschnitt von ca 90°, der Rest ist abgedeckt. Nach etwa 40 min. war die Übung beendet und es wurde ein Debriefing gemacht, wobei ich mich zuerst selbst Einschätzen konnte und nachher die Beurteilung der Prüfer erhielt. Die Kritik war durchwegs positiv: Ich hätte alle Anweisungen korrekt verstanden und ausgeführt sowie immer gewusst in welche Richtung ich drehen musste. Negativer Punkt war einzig, dass ich z.T die querlage in den Kurven zu wenig beachtet hätte. Ich bekam dann noch eine Liste mit dem weiteren Programm und hatte erstmal 2 Stunden Pause, bis es mit Übung 2 weitergehen sollte.

Übung 2 bestand dann darin, dass man die Anweisungen nicht mehr mündlich gesagt bekommt, sondern sie von einem Blatt ablesen musste, welches am Steuerhorn anzubringen war. Auf der erste Hälfte des Blattes sind die Anweisungen in Textform, auf der 2. Hälfte in Form einer "Schlangenlinie". Zur ersten Hälfte gibts nicht viel zu sagen: Anweisungen in der Art wie bei der ersten Übung. Bei der Grafik sind die einzelnen Abschnitte verschieden gefärbt: schwarz für Horizontal, blau für steigen, gelb für sinken. Daneben stehen jeweils Anweisungen zum Kurs und der Zeit. Ist eigentlich gut machbar, man sollte jedoch immer einen Schritt voraus sein und wissen, welches Manöver man als nächstes ausführen muss. Daneben gibt es insgesamt 5 zusatzaufgaben welche entweder Kursrechnungen (z.B aktueller Kurs +155°) oder Himmelsrichtungen (welcher Himmelsrichtung entspricht der momentan geflogene Kurs?) sein können. Das ergebnis muss man dann laut sagen. Man bekommt aber vor der Übung alles genau erklärt und wird dann auch 5 minuten mit der Karte alleine gelassen. In dieser Zeit kann mann sich schon die wichtigsten sachen vorrechnen.
Nach 40 min war dann wieder schluss. Es folgte wieder ein Debriefing, welches allerdings für mich nicht mehr ganz so toll wie am Morgen ausfiel: Auf einem Leg bin ich gesunken anstatt gestiegen und eine Kurve habe ich mit zu viel querlage (30° anstatt 20°) geflogen. Auch die Arbeit mit der Stopuhr war verbesserungswürdig. Zusatzaufgaben hatte ich 4 von 5 richtig gelöst.
Mit diesen Erkentnissen habe ich mich dann auf den Weg nach Hause gemacht.

Am nächsten Tag fand dann noch die letzte Übung statt: Im Gegensatz zur vorherigen Übung besteht die letzte nur noch aus dem Grafikteil. 3 Unterschiede gab es aber noch: Zum einen sind alle zu fliegenden Kurse als Gegenkurs angegeben d.h. man muss zuerst Umrechnen. Die legs sind jedoch korrekt auf der Karte eingezeichnet und nach Norden ausgerichtet. So kann man noch überprüfen, ob man richtig gerechnet hat. Zweitens gibt es zwischendurch auf der Strecke "Kästchen" mit Anweisungen drinn, die dann aber nicht umgerechent werden müssen z.B. ESE -> 10. Das heisst dann auf Kurs ESE drehen und dann 10s horizontal fliegen. Es gab,glaube ich, insgesamt 3 solcher Kästchen mit jeweils 3 Anweisungen drinn.
Drittens gab es diesmal 10 Zusatzaufgaben (5 Rechenaufgaben, 5 Himmelsrichtungen) Es wurde jedoch gesagt, das das korrekte fliegen auf jeden Fall priorität habe und man die Zusatzaufgaben weglassen könne, wenn man keine Zeit dazu habe. Ich hatte 7 von 10 Aufgaben richtig gelöst was laut Instruktor dem Durchschnitt entspreche.
Tja, und das wars dann auch schon.....Mir ist die letzte Übung nicht schlecht gelungen: Einzig bei einem leg habe ich mich verrechnet und bin 20° falsch geflogen. Zum Teil habe ich die Kurse nicht exakt genug geflogen und auch mit der querlage hatte ich wieder ein, zweimal ein wenig Mühe. Alles andere war soweit in Ordnung. Habe das beim Debriefing auch so gesagt und das war dann auch ok so. Man hat mir noch gesagt, ich würde in den nächsten Tagen bescheid erhalten.
Alles in allem war ich recht zufrieden mit meiner Leistung, andererseits wusste ich nicht, wie stark meine Fehler gewichtet wurden. Es hiess nun abwarten......

Heute Abend dann die Erlösung: Es hatte gereicht!!!! Ich kann es immer noch nicht so richtig glauben! Habe nun bereits den Termin für Stufe IV am 19. August erhalten, werde ihn aber vermutlich verschieben müssen.

Noch ein paar Tipps zur Vorbereitung: Lernt die Kompassrose mit den Himmelsrichtungen auswendig (hat mir persönlich sehr viel gebracht). Gegenkurse solltet ihr auch schnell berechnen können (Am besten rechnet ihr +20/-200 oder -20/+200) Kursberechnungen, die über 360° gehen sollten auch geübt werden (gibt aber nicht so viele Aufgaben wo das verlangt wird)

Zum Schluss noch: Bleibt cool!! Auch wenn mal was schief läuft, versucht die Ruhe wieder zu finden. Das ist meiner Meinung nach der Schlüssel zum Erfolg.
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[Gizmo]

Wirklich schöner Bericht. Hat Spass gemacht, den zu lesen. Vielen Dank dafür
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Gruss, Gizmo

[deDennis]

Glückwunsch Stefan, hört sich doch super an

Was musst du eigentlich vor Stufe IV jetzt noch alles machen? Nur das Medical oder noch was anderes wie Fachtests etc.?

Gruß Dennis
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[Pilatus]

Hi Dennis,

Laut dem Mail von Swiss müssen parallel zur Stufe IV noch die Fachtests sowie der Englischnachweis gemacht werden. Das mit dem Medical wird auch eine Zeitlang dauern, da ich zuerst zum Augenspezialist werde gehen müssen. Da gibt es Wartezeiten von mehreren Wochen. Mal schauen....

Gruss Stefan
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[Domte]

Glückwunsch Stefan.

Der Erfahrungsbericht ist dir wirklich gelungen, liest sich schön und ist informativ.
Ich freue mich schon auf nächste Woche.
Vielleicht sehen wir uns dann wieder bei der Firmenauswahl.
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[Domte]

So jetzt hab ich aber noch ein paar Fragen:

1.) Sinkt die Nase im Kurvenflug mit ab? Muss man Höhenkorrekturen vornehmen oder ist das in der Toleranz?

2.) Wie sehen die abzufliegenden Werte aus? Nur 5 und 0° Endungen oder auch andere?

3.) Bei den Rechenaufgaben (Kurs+?) muss man da den im Moment geflogenen Kurs oder den ausgerechneten Kurs als Grundlage nehmen?

4.) Im climb bei 85 Kn zeigt der Variometer 800 ft/min an, oder? Hab ich mir aus der Broschüre hergeleitet.

5.) Im Descent ist die Geschwindigkeit bei Pitch -1,5° und -500 ft/min (Variometer) gleich 95 Kn, oder? Auch aus der Broschüre hergeleitet.

6.) Muss man genauso stark, wie in Stufe II, am Yoke arbeiten um das Flugzeug steigen bzw sinken zu lassen?

7.) Last but not least: Hier steht diesmal, anders als in Stufe II, der Passangerkomfort (sanfte Bewegungen) im Mittelpunkt?

Danke,
Gruss
Domte
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[Pilatus]

Hi Domte,

Mach Dir doch nicht so viele Gedanken darüber

1. Kann ich echt nicht mehr genau sagen, aber eher nein.

2. Sind zwar meistens Endungen auf 0 oder 5, es gibt aber auch Kurse wie z.B 028 die so genau wie möglich geflogen werden sollten.

3. Neben den einzelnen legs der Schlangenlinie stehen Kurs und und Zeit, die geflogen werden müssen. Das kann dann etwa so aussehen: 315 / 15 Will heissen: Diesen leg also Kurs 315° fliegen während 15 sec. Auf der Linie selbst steht dann z.B +75 Du musst also dem Prüfer als Resultat 30° angeben. Die Zusatzaufgabe bezieht sich also immer auf den Kurs, den Du bei diesem leg fliegen sollst. Man kann das Resultat aber bereits vorher dem Prüfer mitteilen, also wenn Du dich erst in der Kurve befindest, der zu diesem Kurs führt.

4. Wichtig beim Steigen sind nur die 85kt. Wenn Drehzahl und pitch stimmen, passen auch die 85kt. Es dauert jedoch eine Weile bis die Geschwindigkeit genügend zurückgeht. Auf kurzen Steigflügen wirst Du die 85 kt. somit nicht immer erreichen, da du schon vorher wieder eine Lageänderung durchführen musst.

5. Hier wieder das Gleiche wie beim Steigen: Wenn die RPM und der pitch stimmen, passen auch die 500ft/min. Ich hatte jedoch den Eindruck, dass man ein wenig stärker "Drücken" muss als die 1,5°

6. Die Kräfte sind in etwa gleich.

7. Wenn man eine Kurve zu weit geflogen ist, sollte man aber vielleicht nicht gleich mit 45° querlage auf den Kurs zurückfliegen. Ruhige aber bestimmte Bewegungen. Aber gesagt wurde mir diesbezüglich nichts spezieles.

Gruss Stefan
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[deDennis]

Hehe, deine Punkte 4 und 5 hab ich mir auch schön aus den Instrumenten in der Broschüre interpretiert


Viel Erfolg Dominik, kriegst das schon hin
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[Domte]

Jungs es wäre zu schön wenn wir uns alle drei wieder in der letzten Stufe wiederfinden würden.
Ich werde dann Report ablegen.

Schönes Wochenende euch
Gruß
Domte
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[deDennis]

Und wie lief's bei dir??? Hoffe positiv...

Ich hab bestanden, yippieh Der Instructor hat mir heute sofort danach das Ergebnis gesagt. Musste gar nicht mehr auf die lästige E-Mail warten

Muss morgen mal in Zürich anrufen für meinen Stufe IV-Termin.

Gruß Dennis
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[Pilatus]

Glückwunsch Dennis!!!
Vielleicht kannst Du ja meinen Termin vom nächsten Dienstag "erben".
Mein neuer Termin wird vermutlich der 24. September werden.

Gruss Stefan
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[deDennis]

Hehe, den hab ich heute schon abgelehnt

Vielleicht sehen wir uns ja dann tatsächlich wieder, ich habe nämlich eigentlich erst nach meiner FQ Zeit für Stufe IV. Mal schauen, wie's terminmäßig aussieht. Wird auf jeden Fall auch September bei mir...
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