Detaillierte Beschreibung zum MIC

[Bruin]

Hallo Leute!

Da das DLR ja Anfang Juni nun endgültig (?) den MTC in den Ruhestand geschickt hat und ab jetzt nur noch der MIC am Ende des ersten BU - Tages drankommt, dachte ich mir, dass ich anstatt eines kompletten Erfahrungsberichtes lieber eine detaillierte Beschreibung des MIC ins Forum stelle, denn am Rest der BU hat sich eh nix geändert...

Also zunächst solltet ihr euch erstmal die schon sehr gute Beschreibung von Blade durchlesen hier: http://www.pilotenboard.de/viewtopic.php?t=917
Um es noch mal kurz zusammenzufassen: Man hat bei den Aufgaben immer einen kleinen grünen Punkt am Kompass und einen am Höhenmesser an der Außenseite der Skala. Dieser bleibt entweder konstant, wenn man den Kurs bzw. die Höhe nicht ändern braucht, oder aber er wandert immer automatisch, wenn man drehen bzw. steigen/sinken soll. Man muss also versuchen seine Dreh- bzw. Steig/Sinkrate so anzupassen, dass man den grünen Punkt immer oben (beim Kompass) bzw. beim Höhenmesser den Zeiger auf dem grünen Punkt hat. Es ist auch nicht so, dass man auf einen bestimmten Kurs drehen muss oder auf eine bestimmte Höhe steigen/sinken muss, sondern man kriegt vorher nur die Anweisung entweder Kurs/Höhe halten, oder Rechtskurve/Sinken etc., in allen möglichen Kombinationen. Das heißt also man muss dann während der gesamten Übung (ca. 1-2 Minuten) eine Rechts/Linkskurve machen bzw. steigen/sinken.

Nun zum Test: Die Testleiterin gibt eine kurze Einweisung, dann bekommt ihr eine Demonstration direkt am Computer. Dort werden die ganzen Instrumente relativ ausführlich erklärt und man kann sich ca. 1 Minute mit dem Joystick und der Reaktion vertraut machen. Dabei ist zu sagen, dass der Joystick wie im echten Flugzeug funktioniert, das heißt wenn man die entsprechende Schräg- bzw. Steig/Sinklage erreicht hat, muss man ihn wieder in die Ausgangsstellung zurückbringen. Außerdem ist der Joystick relativ träge.
Nach dieser Demonstration wird das Programm gestoppt und man kann Fragen stellen. Dann werden die Übungsdurchgänge gestartet, diese dauern etwa jeweils 1-2 Minuten, samt Erklärung gehen da insgesamt etwa 25 Minuten für drauf. Man fängt zunächst mit dem Kurs halten an, klingt einfach, allerdings kommen immer mal Turbulenzen dazwischen, so dass man korrigieren muss. Alles in allem trotzdem einfach... Dann kommt die Höhe halten. Dann Kurve fliegen, nun muss man möglichst genau so schnell wie der grüne Punkt drehen, das erfordert am Anfang etwas Übung, aber man kriegt den Dreh relativ schnell raus...wenn da bloß die Turbulenzen nicht wären. Da passiert es schon mal dass man auf einmal viel schneller dreht als gefordert bzw. auf einmal gar nicht mehr dreht...hier heißt es schnell reagieren und korrigieren. Dann kommt ein Steigflug/Sinkflug, ist im Grunde auch einfach, allerdings ist mir hier teilweise etwas schwer gefallen....allerdings nur wenn der Zeiger am Höhenmesser auf der rechten Seite steht (also sozusagen bei 0-500 ft). Wenn man jetzt z.B. steigen soll, wandert der grüne Punkt ja nach unten. Da man sich im Gehirn nun sozusagen „programmiert“ hat, dem grünen Punkt zu folgen, und man sieht ihn dann immer weiter runterwandern, kann es schnell passieren dass man aus Reflex daran denkt, man müsse den Joystick nach vorne drücken, also sinken, um den Punkt wieder einzufangen. In Wirklichkeit muss man aber ja steigen. Das ganze passiert eigentlich kaum, wenn man nur allein die Höhe bearbeiten muss...aber wenn dann später alles zusammenkommt, kann das schnell passieren dass man das im Reflex mal verwechselt. Wenn der Zeiger am Höhenmesser auf der linken Seite ist (also 500-1000 ft), passt das dann natürlich wieder, d.h. wenn der Punkt nach oben geht muss man dann auch wirklich steigen.

Okay, das ganze wird dann in einigen Kombinationen geübt, und irgendwann kommt dann auch die Geschwindigkeit ins Spiel...sie muss bei allen Flugmanövern 150 Knoten betragen, also wenn man steigt muss man den Schub logischerweise erhöhen, und wenn man sinkt muss man den Schub zurücknehmen. Hier ist ausprobieren die Devise...ich gebe euch einen Tipp, kümmert euch gleich am Anfang der Flugaufgabe um den Schub, da er auch ziemlich träge reagiert, kleinere Korrekturen könnt ihr dann immer noch zwischendurch machen. Der Schub wird übrigens ausschließlich über eine + und – Taste am Touchscreen gesteuert.
Man steigert sich dann immer weiter mit den Aufgaben, am Ende bei der schwierigsten Stufe muss man dann eine Kurve fliegen, gleichzeitig steigen oder sinken, die Geschwindigkeit bei 150 Knoten halten, das ganze verbunden mit starken Turbulenzen. Außerdem muss man noch auf die Zahlen hören, die einem über den Kopfhörer ca. alle 3-5 Sekunden angesagt werden: sobald drei ungerade Zahlen aufeinander folgen, muss man schnell den roten Knopf auf dem Touchscreen drücken, bei drei geraden Zahlen den grünen Knopf. Die Eingabe wird solange gewertet, bis die nächste Zahl vorgelesen wird.

Nach jedem Übungsdurchgang kriegt man übrigens immer noch eine Meldung, ob man im Rahmen der Übungsanforderungen lag. Wenn man einmal nicht im Rahmen liegen sollte, muss man die Übung noch mal wiederholen, aber die Kriterien sind hier wohl noch relativ locker.
Nach den Übungsdurchgängen folgen die bewerteten Testdurchgänge, man hat insgesamt 12 Aufgaben zu bewältigen, die einfach anfangen (Kurs halten) und sich dann steigern bis zur schwierigsten Stufe wie oben beschrieben. Insgesamt dauert das dann noch mal etwa 15-20 Minuten.

Also ich persönlich muss sagen, dass ich den MIC als Test eigentlich sehr positiv empfunden habe, er hat von allen Tests bei der BU am meisten mit dem eigentlichen Fliegen zu tun, auch wenn man das Flugverhalten allgemein als ziemlich unrealistisch bezeichnen muss, das sagen die vom DLR allerdings auch selbst. Ich fand ihn auch allgemein ganz gut machbar, man muss sich natürlich schon konzentrieren, vor allem bei den schwierigeren Stufen, aber ist alles machbar und mir hat das mit der Zeit auch richtig Spaß gemacht. Ihr dürft vor allem nicht hektisch werden, wenn mal einige Werte gleichzeitig aus dem Ruder laufen, das ist bei meiner BU fast jedem mal passiert. Lockerheit ist hier das Schlüsselwort, wie sowieso bei der ganzen BU.

Also ich wünsche allen, die die BU und FQ noch vor sich haben, viel Erfolg!!!
Wer noch Fragen speziell zum MIC hat, kann sie gern hier rein posten...

Viele Grüße
Bruin

[sbeach]

Danke für die super Beschreibung.
Ich freue mich schon auf den MIC, auch wenn ich dafür wohl nichts üben werde. Aber ich denke, dass der DLR daran schon ganz gut erkennen kann ob man geeignet ist. Und das wollen wir ja alle herausfinden, oder?
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Nur wer ein Ziel hat, kann es erreichen!

[creezl]

ja DANKE für die beschreibung. ich fand den MIC ebenfalls sehr anspruchsvoll und in der übungsphase war ich superschlecht. beim test war ich dann aber schon besser.

dank der beschreibungen von dir und blade konnte man sich schon gut drauf einstellen. tipp: man kann auch gut mit dem pilotentesttrainer99 üben. mit dem ICA-Test.

gutes gelingen

[elli pirelli]

Auf der ATTC-Seite gibt es ein Bild zum neuen MIC. Allerdings haben wir gehört, dass der grüne Knopf links und der rote rechts ist
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Liebe Grüße aus "Laipz'sch"!

[ThreeSixty]

Der Grüne Punkt ist links und bedient die geraden Zahlenreihen
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Climb up to 7. Heaven an maintain!

[vogelmann]

Hey kewl,

und ich war im MIC doch "überragend" (Zitat by Auswahlkapitän :p)

Super Beschreibung.... danke!

Ciao

vogel
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BU+FQ ja, Pilot nein!