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Starflyer Navigator

Anmeldungsdatum: 30.07.2010 Beiträge: 31
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Verfasst am: Fr Jul 30, 2010 7:03 pm Titel: Berufschancen für frische Piloten |
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Hallo Zusammen
ich habe eine Frage an euch, die sich vorallem mit den Berufschancen für Verkehrspiloten beschäftigt, und sich insbesondere an "erfahrene" Piloten oder "informierte" Anwärter richtet.
Ich möchte gerne Pilot werden und bin gerade dabei, mich mit den Sonnen- und Schattenseiten auseinander zu setzen.
Meine Mutter hat zufällig einen Piloten getroffen, der ihr Schauermärchen über den Arbeitsmarkt aufgedrückt hat, diesen Eindruck habe ich zumindest.
Folgende Aussagen wurden gemacht:
Trotz dem Alter von 35 Jahren sei er in seiner Karriere wohl mehrmals "arbeitslos" gewesen.
Viele fertige Piloten würden keinen Arbeitsplatz finden und alles sei umsonst gemacht worden.
Viele Junge Piloten würden entlassen.
Wegen der schlechten Marktlage würde er wohl nur als Saftschubser arbeiten können, also in der Luft, aber an der falschen Stelle.
Jetzt macht sich meine Mutter natürlich Sorgen.
Und ich erbitte eure Erfahrungen, um ein etwas exakteres Bild von diesen Aussagen zu bekommen.
Zuerst sollte ich sagen: Mein Ziel ist es, das ganze mit der Lufthansa durchzuziehen, schon allein wegen der größe der Airline und der vorfinanzierten Ausbildung.
Sehe ich richtig, dass dieser Pilot irgend was falsch gemacht hat?
In Zeiten, in denen unbefristete Verträge existieren, sollte man doch spätestens nach zwei Jahren die Schäfchen im trockenen haben oder?
Ist er so schlecht dass ihn keine Airline haben will, oder so doof, dass er einfach kein Flugzeug fliegen kann oder liegt der Verdacht nahe, dass er den Job hinter dem Steuerhorn aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben kann und zum Kellner und Seelentröster degradiert wurde?
Oder wird tatsächlich "jeder zweite" schließlich Stuard? (kann ich mir nicht vorstellen)
Bitte lasst mich an eurem Wissen teilhaben! Vielleicht auch an aktuellen Marktlagen und Berufschancen.
Denn gerade die LH wird ja wohl kaum (wie ich auch aus anderen Toppic-ähnlichen Beiträgen entnommen habe, ein Interesse haben, ihre ausgebildeten Piloten auch einzusetzen, oder?
Gruß Starflyer |
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ImhO77 Captain

Anmeldungsdatum: 16.06.2010 Beiträge: 6373
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Verfasst am: Fr Jul 30, 2010 7:16 pm Titel: |
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Ein unbefristeter Arbeitsvertrag bedeutet nicht dass Du unkündbar bist. Dafür musst Du Dich schon verbeamten lassen.
Mit Deinen Einschätzungen tust Du dem Mann jedenfalls grandios Unrecht.
Wer seine Ausbildung bei der LH oder AB macht hat einen sicheren Job, das kann man wohl sagen.
Alle die ihre Ausbildung privat machen nicht. Der Arbeitsmarkt für Piloten ist extrem klein, der Beruf aber beliebt und deswegen der Arbeitsmarkt übersättigt. Die Chance keine Arbeit zu finden ist deutlich größer als bei Betriebswirten oder dergleichen, ich denke selbst ein Architekt hat es leichter und die haben schon eine für Akademiker extrem hohe Arbeitslosenquote.
Zusätzlich kommt das Problem, dass die Luftfahrtbranche extrem empfindlich ist für sog. externe Schocks, wie man im letzten Jahrzehnt sehr gut sehen konnte.
9/11; SARS; Wirtschaftskrise, Aschewolke. Das schlägt alles direkt auf die Branche und damit auf den Arbeitsmarkt durch.
Gib Dich also nicht der Illusion hin nur weil ein Pilot eine sauteure Ausbildung hat findet er auch auf jeden Fall einen sicheren Job, das ist mitnichten so. |
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Starflyer Navigator

Anmeldungsdatum: 30.07.2010 Beiträge: 31
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Verfasst am: Fr Jul 30, 2010 8:43 pm Titel: |
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Hi,
ja ich weiss dass es natürlich ein schwieriger Arbeitsmarkt ist, das liest man ja in unterschiedlichen Beiträgen.
Und die Regel, dass die Besten natürlich eher einen Job krigen, gilt denke ich auch hier.
Aber ich wollte herausfinden, ob es sehr häufig passiert, dass Piloten als Stuarts arbeiten?
Für mich kommt eh nur die Ausbildung bei der Lufthansa infrage, das hat verschiedene Gründe.
Ist es denn so, dass man im Normalfall nach der Ausbildung bei der Lufthansa einen Job bekommt, oder sind selbst hier die Chancen so gering?
Wenn man einen unbefristeten Vertrag hat, dann heisst es doch, dass er keine Frist hat und man deswegen im Normalfall nicht gekündigt wird, oder? Daher mein Eindruck, dass es auch andere Gründe haben kann, wenn man eben öfter arbeitslos ist, sprich eigene leistungsbedingte Gründe vielleicht...
Aber deswegen frage ich ja.
Ich freu mich auf eure weiteren Ausführungen.
Gruß Starflyer |
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Nero87 Captain

Anmeldungsdatum: 21.07.2010 Beiträge: 89 Wohnort: EDDW // (Bremen)  |
Verfasst am: Fr Jul 30, 2010 8:47 pm Titel: |
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WENN du ne Ausbildung bei der LH machst, ist dir ein Job (relativ) sicher - denn wenn dir die LH innerhalb von 5 Jahren nach beenden der Ausbildung keinen Vertrag anbieten kann, brauchst du den Eigenanteil an der Ausbildung, 60.000 Euro, die dir erstmal als Kredit gewährt werden, nicht zurückzahlen.
Ebenso ärgerlich - sie hätten dann ca 180.000 € für deine Ausbildung aus dem Fenster geschmissen - ohne nen Job nützt du ihnen ja nichts.
//Edit
Ein unbefristeter Vertrag heißt lediglich, das es nicht gleich von vornherein ein Datum gibt, ab dem du wieder Arbeitslos bist.
Du kannst trotzdem jederzeit aus Betrieblichen oder sonstigen Gründen gekündigt werden, wie in jedem anderen Beruf auch. _________________ LH-Infotag - checked
Abi - in progress (Estimated 2012)
Bewerbung - checked
BU - 28.11.2011
FQ - ? |
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ImhO77 Captain

Anmeldungsdatum: 16.06.2010 Beiträge: 6373
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Verfasst am: Fr Jul 30, 2010 9:32 pm Titel: |
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Starflyer hat folgendes geschrieben: |
Wenn man einen unbefristeten Vertrag hat, dann heisst es doch, dass er keine Frist hat und man deswegen im Normalfall nicht gekündigt wird, oder? |
Tja im Normalfall
Wie schon gesagt wurde, ein unbefristeter Arbeitsvertrag hat im Gegensatz zu einem befristeten kein automatisches Ablaufdatum an dem er ohne weiteres Zutun endet und Du wieder auf der Straße sitzt wenn er nicht verlängert oder in einen unbefristeten umgewandelt wird.
Aber gekündigt werden kann man aus einem unbefristeten Vertrag ganz normal mit einer Vorlaufzeit (Kündigungsfrist).
Eine Kündigung erfolgt natürlich auch nicht nur wenn man Mist gebaut hat (Verhaltensbedingte Kündigung).
Vielleicht hast Du schonmal von sog. betriebsbedingten Kündigungen gehört, davon ist z.B. im TV die Rede wenn es um Tarifverhandlungen geht (Verzicht von betriebsbedingten Kündigungen für xxx Jahre im Gegenzug für Verzicht auf Lohnerhöhung seitens der Arbeitnehmer etc.).
Wie ich schon gesagt habe ist die Luftfahrtbranche sehr anfällig auf externe Schocks, damit sind betriebsbedingte Kündigungen automatisch nicht selten weil einfach Überkapazitäten entstehen. |
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Triopas Captain

Anmeldungsdatum: 10.06.2009 Beiträge: 305
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Verfasst am: Fr Jul 30, 2010 11:08 pm Titel: |
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Das Horrorszenario, welches dieser Pilot deiner Mutter geschildert hat, trifft auf diejenigen zu, die ihre Ausbildung privat gemacht haben. Die haben es wirklich schwer.
Wenn du aber wenn nur über die Lufthansa Pilot werden willst, fällt die problematische Arbeitssuche und das geschilderte Horrorszenario weg. Denn du fängst dann die Ausbildung ja nur an, wenn die LH dich auch nehmen möchte, sprich du BU und FQ bestanden hast. Dann hast du einen ziemlich sicheren Arbeitsplatz; dass kein Arbeitsplatz 100%ig sicher ist, sollte natürlich klar sein, aber das ist in allen Branchen so. Trotzdem ist die Luftfahrt natürlich schon ein sensibler Markt. |
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Starflyer Navigator

Anmeldungsdatum: 30.07.2010 Beiträge: 31
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Verfasst am: Sa Jul 31, 2010 4:26 am Titel: |
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Hi
Danke für eure Antworten,
das hilft schon, eine andere Sichtweise zu bekommen. Hab ich mir schon gedacht, dass es da große Unterschiede gibt, je nach dem "von wo man kommt", und ich denke, die LH wird auch nicht jedes Jahr gleich viele Piloten ausbilden, oder?
Was noch interessant zu wissen wäre: Wenn ich von der LH zwei Jahre lang Arbeit bekäme und würde dann gekündigt, der Kredit wäre aber noch nicht abbezahlt - muss man dan auch nicht weiter abbezahlen, oder gilt das nur für den Platz innert der genannten fünf Jahre?
Hoffen wir, dass sich der Flugmarkt weiter gut entwickelt.
Bin ich richtig informiert, dass der Markt sich gerade erholt?
Oder wie ist der gegenwärtige Tenor, stehen die Zeichen auf bessere Zeiten?
Gruß
Starflyer |
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ImhO77 Captain

Anmeldungsdatum: 16.06.2010 Beiträge: 6373
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Verfasst am: Sa Jul 31, 2010 9:45 am Titel: |
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Starflyer hat folgendes geschrieben: |
Hoffen wir, dass sich der Flugmarkt weiter gut entwickelt.
Bin ich richtig informiert, dass der Markt sich gerade erholt?
Oder wie ist der gegenwärtige Tenor, stehen die Zeichen auf bessere Zeiten?
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Die Zeichen stehen niemals auf bessere Zeiten, weil sich das in der Branche innerhalb eines Tages wieder ändern kann, hatte ich ja schon erläutert.
Im Moment läuft es grade gut. Aber auch wenn die Unternehmen der Branche das in ihren Berichten gern aussparen: Die Luftfahrt läuft unweigerlich auf ein riesiges Problem zu, denn der Ölpreis wird mittelfristig wieder auf sein Vorkrisenniveau steigen und irgendwann wird es gar kein Öl mehr geben, das wird noch schneller sein wenn die Luftfahrt so enorm wachsen wird wie sie es plant.
Im Verhältnis dazu sehe ich persönlich viel zu wenig Engagement für neue Antriebstechniken. Mit Frittenöl fliegt ein Airbus nunmal noch nicht  |
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FlyingHigh Captain

Anmeldungsdatum: 29.10.2007 Beiträge: 180
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Verfasst am: Sa Jul 31, 2010 12:12 pm Titel: |
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und außerdem gibts "gute Zeiten" sowieso grundsätzlich nicht, wie überall, so auch in der Luftfahrt... entweder muss man Einsparungen machen weil gerade Krise ist, oder wenn keine Krise ist, wird auch eingespart um reserven für die nächste Krise zu schaffen  |
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cremaster Captain

Anmeldungsdatum: 05.12.2009 Beiträge: 162
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Verfasst am: Sa Jul 31, 2010 3:51 pm Titel: |
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Das Thema wurde hier schonmal näher beleuchtet. Was man sagen kann und sogar statistisch belegbar ist das ca 50%-60% der Absolventen ohne Job bleiben. Aber hier ist muss man unterscheiden, wenn du die Lufthansa schiene, Swiss oder Air Berlin machst wirst du mit großer Wahrscheinlichkeit einen Job bekommen.
Glaube nicht das es die besten sind die später einen Job bekommen. Zwar muss man diverse Aufnahmeverfahren bestehen, für die man lernen muss, es gibt aber auch immer persönliche/ psychologische Kriterien die einen ausschließen können. Wenn der Auswahlperson etwas an dir nicht passt, bist du ohne viel Zutun raus. Was das Wachstum der Luftfahrtbranche angeht, wäre ich auch vorsichtig, zwar drehen sich die Zeichen gerade ins positive, aber die Gesamte Branche hat in den letzten Jahren wenig Gewinne eingefahren. Viele Firmen kratzten gerade mal an einer Schwarzen null. Selbst Lufthansa tut sich schwer wieder in die Gewinnzone zu kommen.
Hinzu kommt, dass das meiste Wachstum durch größere Flugzeuge erreicht wird. Größere Flugzeuge bedeuten weniger Piloten. Der Prozess der vielfach zu beobachten ist, das die Gesellschaften trotz gestiegener Nachfrage nicht einstellen, sondern erstmal "Überstunden" fliegen und nur das Personal (wenn überhaupt) ersetzten, was in Rente geht.
Persönlich würde ich die Ausbildung nicht privat machen, sondern LH, Swiss und eventuell Air Berlin probieren, und es bei Misserfolg mit dem Fliegen lassen. |
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Starflyer Navigator

Anmeldungsdatum: 30.07.2010 Beiträge: 31
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Verfasst am: Sa Jul 31, 2010 5:20 pm Titel: |
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Hi Cremaster,
nach allen unterschidlichen Gesichtspunkten komme ich zu dem Schluss dass ich dir vollkommen recht gebe, eine private Ausbildung kommt absolut nicht in Frage.
Bei den genannten Airlines besteht wenigstens die theoretische "Sicherheit", in die Firma eingegliedert zu werden, da, wie vielfach angesprochen, die hohen Kosten wohl kalkuliert werden, die für die Flugschüler ausgegeben werden.
Marktlage hin oder her - uns alle fasziniert die Fliegerei.
Und meine Prognose für die nächsten 5000 Jahre lautet eh: Chancen vermischt mit Schwierigkeiten.
War es nicht in der gesamten Geschichte so? Es war immer so und wird immer so sein. Aber das mit dem Ölpreis ist natürlich ein heisses Pflaster. Wobei man eines sagen muss, wir Normalverbraucher zahlen ja zwei Drittel Steuern auf unseren Sprit.
Ist das bei den Airlines auch so? Aber das mit den Steuern ist eh ein anderes Kapitel.
Bitter ist natürlich, dass fast jeder zweite (private) Absolvent, so habe ich es verstanden, schließlich ohne Job bleibt. Liegt ja sicher an den vielen Flugschulen, die natürlich aus wirtschaftlichem Interesse handeln.
Also hoffe ich, dass es bei der Lufthansa klappt.
Hat jemand Erfahrungen mit der Swiss? In Bezug auf Arbeitsbedingungen, Löhne, Dienstumläufe mit oder ohne Layover (?), etc...kann man das mit der Lufthansa vergleichen, oder ist da ein großer Unterschied.
Denn oftmals zahlen schweizerische Firmen ja besser als deutsche, allerdings ist die Swiss ja ein Tochterunternehmen von LH.
Gruß |
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ImhO77 Captain

Anmeldungsdatum: 16.06.2010 Beiträge: 6373
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Verfasst am: Sa Jul 31, 2010 7:48 pm Titel: |
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Airlines bezahlen keine Steuern auf Kerosin (im Gegensatz zu General Aviation) und Swiss bezahlt schlechter als die Lufthansa. |
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