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Haijabusa Bruchpilot

Anmeldungsdatum: 04.08.2008 Beiträge: 2
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Verfasst am: Mo Aug 04, 2008 12:41 pm Titel: LBA-Theorieprüfung vs. JAR-FCL |
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Hallo,
ich bin neu hier und kämpfe mich gerade durch den ATPL-Theoriestoff (was mit frotgeschrittenem Lebensalter zunehmend schwieriger wird). Nur zum Verständniss: Ich habe bereits IFR nach JAR gemacht, fliege seit 10 Jahren, habe >1500h TT und mache den ATPL nur, weil ich weiter als PPL-Fluglehrer (an einer FTO) tätig werden will. Obwohl ich es vom IFR her kenne, ist der Schwachsinn, den man mittlerweile lernen muß schon, ganz schon groß geworden. Meines Erachtens sind 80% des Stoffes sofort wieder zum Vergessen geeignet. Damit wären wir beim ersten Thema:
In vielen anderen JAR-Staaten, z.B. in Österreich, Slowenien, Frankreich, GB usw... kann man die Theorieprüfung aufteilen. Es ist natürlich ein grosser Vorteil, wenn man nur drei Fächer lernen muß, die Prüfung macht und 14 Wochen später wieder drei Fächer schreibt. Der Stoff ist laut JAR zwar der gleiche, aber jeder kennt wohl die Vergessenskurve... In Deutschland schreibt diese unsägliche JAR-FCL deutsch: "....die zuständige Behörde KANN einem Bewerber... gestatten, die Prüfung auf zwei Versuche zu teilen..." . Also habe ich beim LBA angerufen, Antwort: "Ja, so steht es im Gesetz, aber eine Kann-Bestimmung heisst für uns, dass wir das nicht machen". Im englischen Originaltext steht es i.Ü. klarer, dort heisst es "... the authority may an applicant..." also korrekt übersetzt: möge erlauben. Hier bluten wir also für einen Übersetzungsfehler.
Zweites Thema: Die Art der Fragen ist m.E. nicht gesetzeskonform. Sogar inder deutschen Übersetzung, und diese hat Gesetzeskraft, steht, daß die Fragen "im Multiple-Choice-Format erstellt werden" (JAR-FCL 1.475). Ich habe jedoch erfahren, daß beim LBA Fragen verwendet werden, bei denen ein Fenster aufgeht und man einen Zahlenwert eingeben muß. Ich weiß aus anderen Gebieten (z.B. Medizin), daß dies sicherlich keine Multiple-Choice Fragestellung ist und das auch bereits von zahlreichen Gerichten bestätigt wurde. Andere Länder halten sich an diese Bestimmungen. Auch das habe ich in einen Telefonat mit dem LBA angesprochen, Antwort wiederum: Das passt schon alles, wenn Sie anderer Meinung sind, dann müssen Sie halt klagen!
Wie steht Ihr zu diesem Thema? Ich meine, wir Deutschen schiessen halt wie üblich über das Ziel hinaus. |
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Pascal Captain

Anmeldungsdatum: 26.01.2007 Beiträge: 1522
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Verfasst am: Mo Aug 04, 2008 1:03 pm Titel: |
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Du fliegst IFR demnach hast du wohl einen CPL und machst nun die ATPL Theorie.
80% Schwachsinn mag ich jetzt nicht glauben aber einiger Mist zum Vergessen ist sicher dabei.
Die Übersetzung mit MAY ist wirklich nicht anzweifelbar da MAY nicht zwangsläufig dein interpretiertes "möge" ist sondern eher in die Richtung kann,darf geht nach meiner Übersetzung.
Generell läuft man beim LBA leichter und macht sich auch das lernen leichter wenn man das versteht was man da anklickt oder beantwortet. Dann muß man es nämlich weder auswendig lernen noch gerät man in Probleme wenn das LBA die Fragen ändert oder eben die Eingabe des Zahlenwertes fordert. Ist dir sicher bekannt, aber die Sache mit dem Hintergrund anzunehmen macht es sicher leichter als sich noch zusätzlich über das LBA zu ärgern. Es geht sicher nicht nur dir so aber was will da schon machen - doof gesagt aber es war schon immer so.
Dein Alter mag dir vielleicht ein Hinderniss sein, aber glaub mir mit dem richtigen Willen und Fleiß haben das auch noch ältere geschafft - auch doof gesagt ich weiß
Du könntest natürlich auf Lücke lernen und eben bei der Prüfung antreten und nur >50% der Fächer lernen und die anderen eben geplant in den Sand setzen. Dann hast du den selben Effekt wie die Prüfung splitten weil du nur die nicht-bestandenen Fächer schreiben mußt wenn du mehr als die Hälfte der Fächer >75% machst.
Also weniger über das LBA aufregen, hinsetzen und pauken und zur Not eben genannte Möglichkeit anwenden. |
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EDML Moderator

Anmeldungsdatum: 19.09.2007 Beiträge: 4193
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Verfasst am: Mo Aug 04, 2008 1:51 pm Titel: |
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Hallo,
zur Übersetzung von "may": Das heißt nicht möge sondern darf. Ist also
völlig korrekt übersetzt. Wenn es anders wäre müßte da z.B. "shall" stehen (soll, sollte).
Ich habe dieses Jahr (mit 41) auch meine ATPL Theorie gemacht. Es ist
natürlich schon ein Thema nach 20 Jahren wieder anzufangen was zu
lernen aber es geht eigentlich ganz gut.
Die Aufteilung auf mehrere Termine ist zwar ganz schön, ich hätte es aber
nicht gemacht selbst wenn es möglich gewesen wäre da ich nach BS jedesmal
1300km Hin/Rückweg gehabt hätte.
Wie Pascal schon sagte ist es (gerade wenn man schon eine große
fliegerische Erfahrung hat) am besten den Stoff zu lernen, man kann dann
fast alle Antworten ableiten. Lediglich in JAR OPS und Luftrecht muß man
viel auswendig lernen. Allerdings wird auch das einfacher, wenn man die
richtige Literatur (Oxford) hat in der eigentlich alles sehr schön erklärt ist.
Es stimmt, daß in allen Fächern eine große Zahl von Fragen im Katalog
ist, wo man Zahlenwerte ausrechnen und eingeben muß. Man kann natürlich
drüber diskutieren, ob das JAR konform ist. Ich kenne auch einige Leute,
die das bezweifeln. Am Ende macht es aber auch keinen Unterschied. Nur
wenn man den Stoff überhaupt nicht kennt wird es dadurch schwieriger.
Gruß, Marcus |
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Haijabusa Bruchpilot

Anmeldungsdatum: 04.08.2008 Beiträge: 2
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Verfasst am: Mo Aug 04, 2008 2:48 pm Titel: |
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Hallo Kollegen,
erst mal danke für die rasche Antwort.
Ganz klar soll man das Thema (und somit sein Handwerk) verstehen und sicherlich kann man vieles ableiten. Viele Dinge muß man auch einfach auswendig lernen und abrufbereit (!) haben (z.B. Lufträume, Signale, Funkausfallverfahren usw...). Doch bleibe ich bei meiner Meinung, daß da sehr viel Müll gefragt wird (wieviele Kopien braucht eine General Declaration, wielange dauert die Amtszeit des Icao-Präsidenten?)
O.K: Wenn´s einfach wäre, würd´s jeder machen...
Ich frage mich nur, ob´s nicht einfacher ist, gleich nach Österreich zu gehen und dort die Theorieprüfung zu machen. Die halten sich nämlich an das Gesetz. Wenn Austrocontrol die bestandene Theorieprüfung bestätigt, müsste die das LBA anerkennen, oder?
Für mich ist es hierfür zu spät, ich bin schon beim LBA gemeldet. |
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EDML Moderator

Anmeldungsdatum: 19.09.2007 Beiträge: 4193
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Verfasst am: Mo Aug 04, 2008 4:45 pm Titel: |
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Hallo,
eine gemischte Ausbildung in unterschiedlichen JAR Staaten ist recht
kompliziert. Der Grund ist, daß Ausbildung (Theorie und Praxis) einer
Flugschule als integrierter Lehrgang durch das LBA genehmigt werden.
Die Anerkennung einer Theorieprüfung eines anderen JAR Staates ist daher
wieder ein recht bürokratischer Akt (sollte allerdings grunsätzlich möglich
sein).
ABER: Prüfung und Ausbildung gehören zusammen. Das bedeutet, wenn Du
in Österreich Deine Prüfung machen willst, mußt Du auch den Unterricht
dort machen. Ob Du eine Flugschule findest, die nur die Theorie anbietet
weiß ich nicht.
Außerdem: Den ganzen Aufwand um dann 3 Mal bei Austrocontrol antanzen
zu dürfen um Theorieprüfungen zu machen, die in Summe auf dem gleichen
Fragenkatalog aufbauen - sprich nahezu identisch sind.
Ich bezweifele das das Sinn macht.
Gruß, Marcus |
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Red-Baron Captain

Anmeldungsdatum: 27.03.2005 Beiträge: 270
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Verfasst am: Mi Aug 06, 2008 4:13 pm Titel: |
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Zitat: | Obwohl ich es vom IFR her kenne, ist der Schwachsinn, den man mittlerweile lernen muß schon, ganz schon groß geworden. Meines Erachtens sind 80% des Stoffes sofort wieder zum Vergessen geeignet. |
I agree 100%
Ich kenne beide Seiten FAA und JAA, und muss sagen, dass mir das FAA System wesentlich besser gefällt, sowohl in der Praxis als auch in der Theorie, weil wesentlich praxisorientierter, unbürokratischer und professioneller! Ich kenne da auch einige andere Piloten, bzw. Fluglehrer und sogar Prüfer die das genauso sehen.
Aber es ist nun mal so wie es ist, und da hilft auch alles Jammern nicht! Das liegt wohl u.a. auch daran, dass das Fliegen hier in Deutschland, bzw. Europa um ein vielfaches teurer ist als in den Staaten, und man von demher den Schwerpunkt mehr auf die Theorie verlagert.
Zuletzt bearbeitet von Red-Baron am Mi Aug 06, 2008 4:43 pm, insgesamt 3-mal bearbeitet |
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Pascal Captain

Anmeldungsdatum: 26.01.2007 Beiträge: 1522
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Verfasst am: Mi Aug 06, 2008 4:16 pm Titel: |
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Habt ihr auch Jobs im Airliner Cockpit mit der Meinung? |
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EDDH RWY 23 Captain

Anmeldungsdatum: 14.08.2006 Beiträge: 785
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Verfasst am: Mi Aug 06, 2008 4:47 pm Titel: |
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...so sehe ich das auch , im faa systemlernst du auch in der theori die du beim fliegen anwenden kannst, wennich mir den atpl stoff hier anschaue kannst du 80 prozent gleich wieder löschen
die amerikaner sehen das ganze viel praktischer..., die deutschen machen daraus mal wieder eine wissenschaft und alles ist sehr bürokratisch, hier kommt es halt drauf an das die akten alle sauber sortiert sind aber was wirklich drin ist ,ist egal!
denke das die amis uns fliegerisch uns um einiges voraus haben... _________________ alles roger  |
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EDML Moderator

Anmeldungsdatum: 19.09.2007 Beiträge: 4193
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Verfasst am: Mi Aug 06, 2008 5:09 pm Titel: |
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Mich würde interessieren, ob das auch für einen FAA ATPL zutrifft.
Beim IFR ist es eindeutig so - der Hintergrund dabei ist, daß in sich in Europa
das IFR sehr am ATPL orientiert während in den USA für das IFR die
praktische Seite überwiegt. Das ist auch einer der Gründe, daß es
in Deutschland kaum PPL IFR Inhaber gibt während in den USA sehr viele
ein IFR haben.
Es gibt z.B. auch in den UK ein "kleines" IFR, das recht hohe Wetterminima hat.
Insgesamt fand ich die IFR Schulung in D in Summe dennoch sehr gut.
Man hat wirklich viel gelernt und wir sind auch sehr viel in echtem IFR
Wetter unterwegs gewesen.
In den USA ist wohl, vor allem wetterbedingt, weniger Real-Life IFR dabei.
Es gibt wohl sogar Flugschulen, die das komplett ablehnen
Wenn man das erste Mal wirklich in IFR Wetter unterwegs ist, ist es schon
recht beeindruckend - vor allem auch Nachts ...
Gruß, Marcus |
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Red-Baron Captain

Anmeldungsdatum: 27.03.2005 Beiträge: 270
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Verfasst am: Mi Aug 06, 2008 6:28 pm Titel: |
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Zitat: | Mich würde interessieren, ob das auch für einen FAA ATPL zutrifft. |
Ja, das trifft auch für den ATP zu! Ist bei den Amis bei weitem nicht so aufwendig und bürokratisch wie hier in Deutschland. Bevor Du den FAA ATP machen kannst musst Du allerdings 1500 Flugstunden nachweisen, sowas wie einen frozen ATP gibt es in den USA nicht.
Zitat: | In den USA ist wohl, vor allem wetterbedingt, weniger Real-Life IFR dabei. Es gibt wohl sogar Flugschulen, die das komplett ablehnen |
Kann man generell so nicht sagen. Das kommt ganz darauf an wo die Flugschule ist. In Arizona wird real IMC wohl eher eine Seltenheit sein, wohingegen z.B. in Seattle das Gegenteil der Fall ist. |
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EDML Moderator

Anmeldungsdatum: 19.09.2007 Beiträge: 4193
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Verfasst am: Mi Aug 06, 2008 6:35 pm Titel: |
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Na ja, ich habe noch von keinem gehört, der nach Seattle geht um Fliegen
zu lernen - wahrscheinlich weil da der PPL 1 Jahr dauert da es ständig
regnet ...
Die meisten gehen halt nach Florida, Arizona, Texas, Kalifornien. Ist auch
verständlich (wobei ich Seattle ziemlich cool finde).
Ich kann mich erinnern, vor ein paar Jahren einen Artikel in einer US
Fliegerzeitschrift gelesen zu haben wo das Thema "Real Life IFR in der
Ausbildung" recht kontrovers diskutiert wurde. Viele fanden das zu
schwierig oder gefährlich ...
Gruß, Marcus |
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Red-Baron Captain

Anmeldungsdatum: 27.03.2005 Beiträge: 270
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Verfasst am: Mi Aug 06, 2008 6:53 pm Titel: |
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Edit |
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