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Erfahrungsbericht FQ 19. und 20. Februar
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Cap-Ferret
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Anmeldungsdatum: 12.04.2007
Beiträge: 57
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BeitragVerfasst am: So Feb 24, 2008 11:02 am    Titel: Erfahrungsbericht FQ 19. und 20. Februar Antworten mit Zitat

Soooo, dann liefere ich hier mit ein paar Tagen Verspätung auch einen Erfahrungsbericht. Tut mir leid, aber die momentane Partysituation ließ keine frühere Lieferung zu Wink
Hier mal für die Statistik:
9 sind angetreten (9m, davon 6 vorbereitet. 4ToPilots, 1 S&P, 1 A**C)
7 in den zweiten Tag (3 ToPilots, bei den anderen bin ich mir nicht mehr sicher)
4 haben bestanden (davon auf jeden Fall 2 ToPilots)
Für Korrekturen bin ich jederzeit offen!

Ich bin schon einen Tag früher nach Hamburg geflogen, um mich ein bisschen einzuleben. Da mein Flug schon um halb 8 ging und ich deswegen um 4 Uhr aufstehen musste, hab ich mich dann im IBIS Airport erst mal 2 Stunden im Bett eingelebt. Das Wetter lud auch weniger zu anderen Aktivitäten ein. Den Rest des Tages verbrachte ich damit, irgendwie meinem ursprünglichen Plan (noch mehrmals SIM zu üben und meine mir inzwischen aus dem Hals hängenden Unterlagen anzusehen) auszuweichen. Ich beschloss, ausgiebig zu duschen, Musik zu hören und fernzusehen. Abends um ca 7 Uhr habe ich dann noch einen FQler im Airliner Hotel abgeholt. Wir haben uns dann zuerst auf der Aussichtsterrasse am Airport ein wenig die Zeit mit Flugzeuge-Bestaunen vertrieben. Wir haben viel gelacht und das hat mir einiges meiner Nervosität genommen (an dieser Stelle Dank an Herrn H. Wink ) Später sind dann noch einige Boardler dazugestoßen und wir haben alle im Marché gespeist. Gegen halb 10 lag ich dann im Bett und wollte nicht einschlafen, da ja sonst der nächste Tag so schnell dagewesen wäre Confused Ich habe bis um halb 1 Friends und Beckmann im TV geguggt, was ich aber nicht zur Nachahmung empfehle.

Am nächsten morgen bin ich um 6.25 Uhr aufgewacht. 5 Minuten später jodelten 4 Wecker los (Computer, 2 Handys und der Weckruf des Hotels. Ich hatte wirklich große Angst, zu verschlafen!) - für nichts und wieder nichts gestellt! Geduscht, angezogen und ab zum Frühstück. Dort mit einem FQler getroffen und gegenseitig wieder mal Nerven beruhigt. Unser Shuttlebus zum DLR ging um halb 8. Dort haben wir uns erstmal etwas verlaufen, aber wir fanden unser Ziel. Wir haben uns alle im Warteraum schonmal vorgestellt und es herrschte eine entspannte Atmosphäre. Gut für mich, denn innerlich war ich mit den Nerven bereits jetzt am Ende. Wir wurden dann alle in den Vorbereitungsraum geführt, wo uns von dem Auswahlkapitän und mindestens einer Psychologin so allerlei erzählt wurde (Tagesablauf, wir sollen uns nicht verstellen, usw.) Dann wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt und Frau X (Ich habe alle Namen vergessen, bis auf den von Herrn Schulze, dem Auswahlkapitän) führte uns in den Keller zum Baselinetest. Nachdem dort alle mit Zahlreichen Kabeln an PCs gefesselt wurden, stellte sich heruas, dass meiner nicht funktionierte (irgendwie is das mit Computern und mir immer dasselbe). Ich wurde entfesselt und an einem anderen Computer verkabelt. Dort sagte dann meine Atemkurve, dass ich keine Atmung hatte. Komisch, denn ich fühlte mich gesund Wink Wir haben trotzdem weiter gemacht. Eine seltsame Sache dieser Test, aber fließt ja nicht in die Bewertung ein. Anschließend folgte eine DCT-Einweisung für uns. Nichts großartig neues für mich, trotzdem wurde mir langsam ganz blümerant. Es folgte dann das Streitgespräch. Jeder bekommt zehn Minuten für die Vorbereitung aufs Thema, die Anderen blättern währenddessen zum Zeitvertreib in Zeitschriften. Meine Streitpartnerin war mir auf Anhieb sympatisch, obwohl sie zunächst recht bockig war und rummaulte. Ich habe mich dann mehrmals entschuldigt, meinen Fehler eingesehen und sie gebeten, mit mir eine Lösung zu finden, mit der wir alle leben könnten. Ich legte meine Situation dar und war ganz unheimlich charmant. Sie lenkte dann auch schon bald ein, nachdme ich ein paar (kleine!) Zugeständnisse gemacht hatte. Ich hatte im Nachhinein das Gefühl, viel zu lieb gewesen zu sein.

Wir haben im Burger King Mittag gegessen, aber sind dann schnell wieder zum DLR geflüchtet, weil wir nicht vom Frittendunst durchweicht werden wollten.

Dann folgte das erste Gruppengespräch. Es verlief ganz entspannt, aber es war ja auch das Harmonie-Spiel Wink Deswegen verlief sich auch der Versuch eines Teilnehmers, die Moderatorenrolle an sich zu reißen, recht schnell im Sand. Es war keine Diskussion, sondern eine gemeinsame Problemlösung, bei der irgendwie jeder einigermaßen zufrieden gestellt wurde. Ich hatte danach trotzdem kein gutes Gefühl, da ich mich als zu ruhig/beobachtend/zurückhaltend eingeschätzt hatte.
Dann hatte ich eine lange Wartezeit auf meinen DCT. Ich habe in Zeitschriften geblättert und auf dem MP3-Player aufmunternde Musik gehört. Meine Nervosität im DCT empfand ich als extrem. Dann auch noch die Psychologin im Rücken! Waaaaah! Ich hatte das Gefühl, alles verbockt zu haben, selbst die Einzeldurchgänge. Ich habe Sondermeldungen überlesen und ständig blinkte wegen falscher Eingaben "ERROR" bei mir auf! Die Kommunikation bei meinen Partnerdurchgängen war meinerseits katastrophal, fand ich. Ich war einfach zu nervös. Mein Teampartner war total souverän und mir wurde immer übler in der Magengegend.
Danach war meine Stimmung am Boden und ich nahm mir fest vor, im zweiten Gruppengespräch so auf den Putz zu hauen, dass die Wände wackeln!
Es handelte sich diesmal um ein Positionierungsspiel. Ha! Wunderbar, dachte ich! Nur her damit! Es stellte sich dann nach kurzer Redezeit meinerseits heraus, dass mein zu vertretender Kandidat ein ganz armer Tropf is und nach wenigen Minuten waren sich am Tisch alle einig, dass er auf den ersten Platz müsste. Pah! Ja vielen Dank! Ich wollte doch diskutieren!!! Es gab dann aber nur noch eine Diskussion um die verbliebenen Plätze und es fiel mir schwer, noch Redeanteile zu ergattern, zumal ich meine Position ja schon hatte. Nach Ablauf der Zeit und der Selbsteinschätzung war mir ganz fürchterlich schlecht und ich hatte das Gefühl, dass sich mein Chicken Wrap langsam wieder nach oben kämpfte....vielleicht war das Huhn noch nicht tot!
Dann war es soweit. Das Warten auf die Urteilsverkündung begann. Nach etwa 30 Minuten wurde der erste Kandidat ins Besprechungszimmer gerufen und er kam auch gleich mit einem breiten Grinsen heraus. Es folgten noch 4 Gewinner, bevor ich drankam. Vermutlich leichenblass wankte ich zum Büro immer mit dem Gedanken, dass die Quote mit bisher 5 Bestehern ja wohl schon mehr als erfüllt ist. Der Auswahlkapitän schüttelte mir zur Begrüßung die eiskalte Schweißhand. Ich konnte kaum reden, aber entschuldigte mich für die Ekligkeit. Er meinte dann nur, ich sollte aufpassen, dass ich mit solchen Händen morgen nicht vom Steuerhorn abgleite. Zuerst kapierte ich gar nicht, was er meinte, aber er nannte mir meinen SIM-Termin! Ich brach fast zusammen auf meinem Stuhl, den er mir glücklicherweise vorher angeboten hatte. Vor Schreck erreichte meine Übelkeit noch schnell den Gipfel, bevor sie ganz verflog Very Happy

Ich war natürlich völlig aus dem Häuschen und wir verzogen uns alle erst mal in unsere Hotels. Einige Telefonate und eine Dusche später steuerte ich dann mit einem -ebenfalls- Besteher wieder zu Marché zum dinieren. Dort trafen wir dann noch einige BUler und FQler, die ihren ersten Tag noch vor sich hatten. Gegen 22 Uhr war ich wieder im Bett und die Nicht-Schlafen-Wollen-Geschichte ging von vorne los. Ich sah nur Müll á la "Wie gierig sind wir Deutschen? Steckt in uns allen ein Stückchen Zumwinkel?" und hielt ihn bis kurz vor 12 aus.

Am nächsten Morgen hätte ich ausschlafen können, da mein SIM-Termin um 10.30 Uhr angesetzt war, aber meine innere Uhr beschloss, den Kuckuck heute schon um halb 6 rauszuhauen! Zuerst habe ich mich geärgert, da ich ja schon noch müde war. Dann aber war ich froh, weil ich nicht mit eingeplant hatte, das ich meinen Koffer ja noch packen musste. Also geduscht, Köfferchen gepackt und ab zum Frühstück. Ich habe mehr gegessen, als sonst, weil ich später keinen Hunger bekommen wollte. Dann war mir.......ihr könnt raten......schlecht!
Um kurz nach 10 war ich beim DLR und habe mich noch ein wenig mit Neu-FQlern unterhalten, aber schon bald wurden ich und mein Partner in den SIM beordert. Es ist wirklich heiß und stickig da drin, aber ich hatte es mir schlimmer vorgestellt. Der Kapitän hat aber auch ausdrücklich gesagt, ich solle mein Jacket ausziehen und die Krawatte lösen. Die Übungsdurchgänge waren eine einzige Katastrophe und der Kapitän meinte auch, er hätte noch nie erlebt, dass ein Kandidat so schlecht mit dem Schubhebel umgeht. Diese Bemerkung (und auch andere) war einem besseren Magengefühl nicht wirklich zuträglich. Ansonsten war er sehr nett zu mir und man merkte, dass er wirklich nur helfen wollte. Ich merkte nach jedem Durchgang, dass ich besser wurde, meldete immer brav meine Fehler (sogar eine links- statt rechtskurve Embarassed ) usw.
Bei meiner Selbsteinschätzung gab ich mir eine 3-, weil ich am Anfang einfach nur - sorry - abgekackt habe. Dann musste man noch ein paar Fragen beantworten, die ich ganz merkwürdig fand und bei denen ich mir wohl in einer Tour widersprochen habe. Dann bin ich ausgestiegen aus dem Kasten und war wieder mal so zitterig, dass ich beim Anziehen des Jackets den metallenen Kleiderbügel krachenderweis einmal quer durchs Zimmer schleuderte. Kapitän: "Ja, da kann man auch prima Boumerang spielen" Embarassed

Dann begann die wartezeit. Weil mein SIM sich so schlecht anfühlte, befürchtete ich schon, dass ich eh nicht ins Interview darf. Mein Simpartner wurde zuerst reingerufen und es dauerte und dauerte. Da bekam ich dann schon Hoffnungen, weil ich wohl zuerst drangekommen wäre, wenn ich den SIM total versiebt hätte. Aber es DAUERTE!!! Schrecklich!

Tjaaaa, tut mir leid, dass ich hier die Spannung in die Höhe treiben muss Wink , aber ich muss jetzt in die Arbeit. Das Interview folgt heute Abend. Nie geahnt, dass ein erfahrungsbericht so zeitraubend is.
Bis denne
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coolmadmat
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 1311

BeitragVerfasst am: So Feb 24, 2008 11:13 am    Titel: Antworten mit Zitat

oha.. ich kann Dir nachfühlen! Smile
Aber wir wissen ja schon wie's ausgegangen ist.. PArty .. Very Happy
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„To oberserve without evaluating is the highest form of human intelligence“. - Jiddu Krishnamurti
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reik
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BeitragVerfasst am: So Feb 24, 2008 11:52 am    Titel: Antworten mit Zitat

Boah wie ätzend .... is ja wie nen Cliffhanger ^^
UND IN DER NÄCHSTEN FOLGE SEHEN SIE: "Konnte Cap-Ferret trotz seines schlechten Gefühls bestehen? Ist die am Beginn erwähnte Partystimmung ein Hinweis??? Wie fühlt er sich nachdem er jetzt alles hinter sich gebracht hat? Das alles und noch viel mehr sehen sie in der nächsten Folge - FQ 'Fliegernachwuchsquälerei' Staffel 1
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moranepilot
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Anmeldungsdatum: 12.09.2007
Beiträge: 357
Wohnort: Im Süden

BeitragVerfasst am: So Feb 24, 2008 12:02 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Bis jetzt ein sehr amüsanter Erfahrungsbericht! Danke. Laughing Laughing Ich hab ein paar Mal lachen müssen, da mir solche Sachen (z.B. Kleiderbügel) auch passieren können.

Ich wünsche Dir alles Gute fürs Medical und viel Spaß in Bremen.

reik hat folgendes geschrieben:
Das alles und noch viel mehr sehen sie in der nächsten Folge - FQ 'Fliegernachwuchsquälerei' Staffel 1


Oder nach der Werbung...die bis zum Abend dauert...

P.S.: Ich warte schon gespannt auf die Fortsetzung.
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coolmadmat
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 1311

BeitragVerfasst am: So Feb 24, 2008 12:05 pm    Titel: Antworten mit Zitat

und ich auf die Werbeunterbrechung...


FLY LUFTHANSA::. Very Happy
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Cap-Ferret
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Anmeldungsdatum: 12.04.2007
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BeitragVerfasst am: So Feb 24, 2008 9:51 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Sooooo, da bin ich wieder. Spät, aber immerhin. Ich setze ein bei: ......."SCHRECKLICH"

Ich habe also gewartet und gewartet und dachte mir, dass ichs denen da drin jetzt gleich so dermaßen zeigen muss, weil ich bestimmt ein Wackelkandidat bin (der gesamte Vortag, der entsetzliche SIM - ein Wunder, dass ich überhaupt noch da war!). Mein SIM-Partner kam leider mit einer Absage heraus. Einige Minuten später musste ich dann ran. Eine Psychologin holte mich aus dem Warteraum ab und führte mich zum Zimmer am Ende des Ganges. Dort warteten der Auswahlkapitän und noch ein Psychologe, der immer böse geschaut hat. Niemand schüttelte mir diesmal die Hand Laughing ! Ich durfte Platz nehmen und merkte schnell, dass es wirklich auf ein Interview hinauslief. Sie fragten mich, wie nervös ich auf einer Skala von 0 bis 10 sei und ich untertrieb: 5 bis 6! Dann kamen ein paar Technik-Fragen. Es waren gleich mehrere, aber sie mussten das wohl überprüfen, weil ich angab, mir praktisch mein komplettes Physikwissen nach der Schule selbst angeeignet zu haben (vieles aus der schule vergessen, in der Kollegstufe irgendwann komplett abgeschaltet, weil mich der Lehrer hasste und sich eine Freude daraus machte, meinen Schnitt zu drücken - letzteres habe ich schöner ausgekleidet Wink ). Ich musste mehrmals passen, weil ich einfach auf der Leitung stand (ja, das habe ich auch so gesagt), oder konnte die Frage nur halb beantworten. Noch dazu machte der Kapitän immer ein sehr skeptisches Gesicht, selbst wenn ich mir bei der Antwort ganz sicher war. Nach dem Physik-Gespräch fragte man mich nochmals nach der Nervosität und ich untertieb deutlich: 7 bis 8! Dann noch ein paar Fragen zu Stärken und Schwächen: Ich sagte, ich sei allgemein ein sehr ausgeglichener Mensch und es bräuchte sehr viel, um mir den Kragen platzen zu lassen. Außerdem gab ich an, manchmal etwas stur zu sein und mir Kritik oft zu sehr zu herzen zu nehmen. Sie sahen in diesen Schwächen und Stärken einen Widerspruch (ich nicht), konnte ihn aber durch einen Redeschwall aus dem Weg räumen. Ich sagte noch, dass ich oft etwas zurückhaltend bin und einem Streit lieber aus dem Weg gehe. Sie sahen darin wieder einen Widerspruch zu der angegebenen Sturheit. Das sah ich ein und relativierte den Begriff Sturheit aus meiner Sicht. Dann waren sie auch hier zufrieden. Dann durfte ich mir noch ein Flugzeugmodell auf dem Schrank aussuchen und musste es erkennen und benennen. Ich beschloss, ins Klo zu steigen und eine TuiFly-Maschine als A330 zu identifizieren. Aua! Alle guckten mich komisch an und mir ward wieder übel, als mir klar wurde, was ich für einen Blödsinn verzapft hatte. Ich korrigierte meine Aussage, doch der Kapitän schaute immer noch skeptisch Confused
Dann wurde ich rausgeschickt und in meinem Dilirium bedankte ich mich dafür. Waaaaah! Während ich entmutigt zurück zum Warteraum schlurfte stellte ich mir vor, wie die Psychologen jetz bestimmt erstmal herzhaft über meinen peinlichen Auftritt lachen und darüber beraten würden, ob sie mir die TuiFly-Maschine in ein Phsikbuch eingepackt als Trostpreis überreichen sollten.
Trotzdem war ich im Warteraum dann seltsam aufgekratzt, vermutlich weil ich jetzt nichts mehr in der Hand hatte und deshalb schon mal ein Großteil der anspannung von mir abfiel.
Etwa zehn Minuten später holte mich wieder die Psychologin ab und sie machte ein unglückliches Gesicht. Sie führte mich wieder in das Zimmer, wo dann noch 2 andere unglückliche Gesichter auf mich warteten. Ich durfte mich wieder setzen und war auch unglücklich....die Übelkeit brauche ich ja gar nicht mehr zu erwähnen, oder? Der Kapitän ergriff das Wort: "Tjoooaaaaar, herzlichen Glückwunsch!" Ich habe mich wieder fürchterlich erschrocken und meine Knie hätten wohl wieder nachgegeben, wenn ich nicht gesessen hätte. Hat er das wirklich gesagt, oder fantasiere ich? Habe ich jetzt am Ende etwa den Verstand verloren und höre Dinge, nur weil ich sie hören will??? (Nur zur Absicherung für euch: Ich bin inzwischen wieder zu mir gekommen und der Glückwunsch-Wisch liegt neben mir) Sie erzählten noch etwas, gaben mir Tips und gute wünsche für die Zukunft und verabschiedeten sich. Ich reichte (leicht neben mir stehend) allen dreien meine verschwitzte Hand, bedankte mich viel zu oft und habe dann für eine Handyrechnung jenseits der 100 Euro-Grenze gesorgt!

Dann hat mich der letzte Besteher zum Flughafen gefahren und ich habe noch zwei Nichtbesteher getroffen. Ich habe versucht, mich ihnen gegenüber zusammenzureißen und aß Schweinebraten mit Pommes Frites und Mayo (ist das nur für mich als Bayern abartig? Ich wollte nen Knödel oder wenigstens Spätzle, aber zur Wahl standen nur Pommes und Bratgemüse!)
Auf dem Heimflug habe ich geschlafen. Ich war echt fix und alle von der 2-tägigen Daueranspannung. Es schlaucht ohne Ende!

Ich weiß nicht, was ich euch raten soll. Das mit dem 'ruhig bleiben' sagt sich leicht. Ich konnte es wirklich nicht umsetzen, auch wenn die Psychologen nichts von Stresssymptomen bei mir sagten!
Seid auf jeden fall ihr selbst, denn eine rolle haltet ihr keine 2 Tage durch!
Alles andere ist ja wohl dem Bericht zu entnehmen. Für Fragen bin ich jederzeit offen. Nur her damit! Vielleicht habe ich auch was vergessen. In diesem Sinne......haut rein, Pardypeople! Ich will euch alle in Bremen sehen!
Grüße aus Augsburg
Der Chris
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iBOT
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Anmeldungsdatum: 02.07.2007
Beiträge: 221

BeitragVerfasst am: So Feb 24, 2008 10:20 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Herzlichen Glückwunsch nochmal Smile
Und danke für den Bericht Wink Das mit den Flugzeuge erkennen ist mir auch ein wenig schief gelaufen. Habe eine a321 eiskalt als a330 verkaufen wollen, die unterschiedlichen maßstäbe zu den anderen fliegern haben mich irritiert Very Happy
Ich freu mich, dass du es gepackt hast, aber wenn ich deinen Bericht so lese, dann bin ich immer noch froh, so eine entspanntere FQ gehabt zu haben!! Respekt, dass du dich da durchgekämpf hast!
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BU/FQ http://pilotenboard.de/viewtopic.php?t=12402 /Medical/BRE Theorie/LBA/PHX/CJ1+ Smile
320...
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Dreamliner
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Anmeldungsdatum: 12.04.2007
Beiträge: 1776

BeitragVerfasst am: So Feb 24, 2008 10:29 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Puuuhhhh...Das war der spannendste Bericht,den ich seit langem gelesen habe.Ich habe richtig mitgefiebert,aber am Ende hats ja Gott sei Dank gereicht. Wink
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Moehl88
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BeitragVerfasst am: So Feb 24, 2008 10:37 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hast du deine FQ zu spannend gemacht, um uns hier im Forum so auf die Folter spannen zu können Wink ? Nee, Spaß beiseite, herzlichen Glückwunsch!!! Da sieht man mal wieder, dass jeder eine gute Chance beim DLR hat, auch wenn man etwas aufgeregt ist!
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RayBan
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Anmeldungsdatum: 01.12.2007
Beiträge: 157
Wohnort: EDDM

BeitragVerfasst am: Mo Feb 25, 2008 12:36 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Glückwunsch..hört sich ja an wie ein Horror-Trip Very Happy
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Per Aspera Ad Astra
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Matze1987
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Anmeldungsdatum: 07.01.2007
Beiträge: 400
Wohnort: bei EDDS

BeitragVerfasst am: Mo Feb 25, 2008 2:51 pm    Titel: Antworten mit Zitat

wow, klasse Bericht, spannend un lustig.... aber erstaunlich, wie nervös man sein darf um die FQ noch zu bestehen Wink
Es scheint so als wärst du an den entscheidenden Stellen cool geblieben bzw man hat es dir wohl nicht sonderlich angemerkt. Das mit dem Ruhig bleiben ist halt so ne Sache, hat bei mir auch nicht so perfekt geklappt - nur hat man mir das bisschen Nervosität dummerweise direkt an der Nasenspitze ablesen können :-/

Zitat:
und aß Schweinebraten mit Pommes Frites und Mayo (ist das nur für mich als Bayern abartig? Ich wollte nen Knödel oder wenigstens Spätzle, aber zur Wahl standen nur Pommes und Bratgemüse!)


Ist auch für Schwaben abartig (naja okay, nur ein bisschen, aber immerhin Very Happy )... jedenfalls wenns ein normaler Schweinebraten war, den isst man nämlich wirklich nur mit Knödel und Spätzle Laughing
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BU: 13./14.09.07 Smile
FQ: 19./20.11.07 Sad

AB: 18./19.05.08 Sad (Interview)
Swiss: <?>
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Cap-Ferret
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Anmeldungsdatum: 12.04.2007
Beiträge: 57
Wohnort: Augsburg

BeitragVerfasst am: Mo Feb 25, 2008 3:33 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hehe, joa. Ich konnte es nach außen wohl echt ganz gut unterdrücken (dafür hatte ich aber dann durchgehend feuchte Hände...irgendwo muss die Nervosität ja raus). Einer is am ersten Tag geflogen, weil er "Stresssymptome" zeigte.
Und: Ich bin auch Schwabe, aber eben ein bayerischer Wink
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