Erfahrungsbericht Tyrolean ab initio 07.01.2008

[broome]

Anreise:
Am 6.1 flog ich mit dem Standby-Ticket, dass mir Tyrolean gestellt hatte um 16.35 von Frankfurt nach Innsbruck. Dort angekommen, fuhr ich mit der Linie F bis zur Haltestelle „Fürstenweg“ (Preis: 1,70). Denn dort in der Nähe liegt nicht nur die Praxis von Dr. Morawetz, sondern auch das Hotel, welches ich gebucht hatte. (Man bekommt eine Email, wo 3 Hotels zur Auswahl stehen.) Ich hatte mich für das Gartenhotel Garni entschieden, da der Preis mit 42,75 Euro (inkl. Frühstück) recht akzeptabel war und das Hotel nur ca. 150m Fußweg von Dr. Morawetz entfernt liegt. Der Pensionswirt war nett, das Zimmer sauber und das Frühstück ok. Alles in allem kann ich das Hotel empfehlen, vor allem wegen der Nähe zum Testort. Einziger Nachteil ist, dass alles sehr hellhörig ist und mich das Bollern der Heizung ein wenig am Einschlafen gehindert hat. Aber wozu hat man schließlich Ohrstöpsel? Damit wars dann kein Problem.^^

Testtag:
Um 9 Uhr sollte es losgehen. Also stand ich um 7.30 auf, zog mich an, frühstückte und checkte gegen 8.30 aus. Der Pensionswirt erklärte sich dabei freundlicherweise dazu bereit, meinen Koffer über den Tag bei sich zu lagern. So hatte ich schon mal ein Problem weniger.
In den zahlreichen Emails, die ich vorher von Tyrolean bekommen hatte, wurde ich darauf hingewiesen, dass ich Proviant mitbringen sollte. Also packte ich mir vom Frühstück 2 belegte Brötchen ein und kaufte mir eine Flasche Wasser bei Schlecker, welcher direkt auf dem Weg vom Hotel zur Praxis liegt. Diese Verhaltensweise kann ich nur jedem empfehlen. In den kleinen Pausen zwischendurch tut es sehr gut, etwas zu trinken und zu essen.

Angekommen am Testort, war ich erstmal erstaunt, vor der Tür auf einen Engländer, einen Isländer und einen Italiener zu treffen. Ich war davon ausgegangen, der einzige Ausländer zu sein und war daher ziemlich überrascht. Die drei stellten sich später als Ready-Entry Kandidaten heraus, so dass ich dann von den ab initio Kandidaten der einzige Nicht-Ösi war^^. In den Gesprächen mit den 3en war es sehr interessant zu erfahren, wie ihre berufliche Entwicklung war und wie es in den Ländern generell für Piloten und Pilotenanwärter aussieht.

Nun aber endlich zu den Tests^^:
Wir wurden in einen Raum gebeten mit etwa 15 Plätzen, an denen je ein Macbook ist. An denen fanden (ähnlich zur BU) zahlreiche Tests statt. Jeder hatte exakt die identischen Aufgaben, allerdings in anderer Reihenfolge. Meine Reihenfolge im Folgenden, ist also uninteressant (Ich erinnere mich eh nicht mehr an meine richtige Reihenfolge^^).
Zwischen den einzelnen Tests konnte man eine kleine Pause machen wenn man wollte. Davon habe ich 2x Gebrauch gemacht. Ich weiß nicht wie die einzelnen Tests heißen und habe sie daher selbst Namen gegeben.
Zwischendrin wird je immer ein Kandidat herausgeholt, um ein Einzelinterview mit dem Doktor zu führen (Dauer: etwa 15-30 min.). Später führt eine weitere Kollegin auch diese Gespräche aufgrund der doch recht langen Wartezeit am Ende, als alle fertig waren.

1. Test: Logiktest (etwa 1 Stunde!!! - endet, wenn man fertig ist)
Dieser Test setzt sich aus vielen Subtests zusammen, welche alle nach dem gleichen Prinzip ablaufen und mit einem IQ-Test vergleichbar sind.
Untertests (unvollständig):
Zahlenreihen weiterführen: Bsp. 2 4 6 8 >>> 10
Buchstabenreihen weiterführen: Bsp: A C E >>> G
Symbolreihen vervollständigen: Eine Matrix mit 9 Feldern (also 3x3) ist in 8 Feldern gefüllt. Man muss aus einem Lösungspool die richtige Ergänzung hinzufügen.

2. Test: Englischtest (150 Aufgaben in 15 min. – bricht nach Zeitablauf automatisch ab)
Fast wie bei der BU. Grammatikfehler entdecken, Wortklänge vergleichen, Synonyme finden, Gegensätze finden...Man hat immer 5 Lösungsmöglichkeiten.

3. Test: Allgemeinwissentest (26 Fragen in ? Minuten)
Teilweise sehr einfache Fragen, teilweise aber auch sehr schwer und für Nichtösterreicher mit Sicherheit kein „Allgemeinwissen“ (Woher soll ich bitte den Umrechnungskurs Schilling-Euro auf 4 Nachkommastellen wissen?).
Auch hier 5 Antwortmöglichkeiten.

4. Test: Reaktionstest (ca. 15 min.?)
5 verschiedenfarbige Punkte (Rot, Blau, Weiß, Grün und Gelb), sowie 2 unterschiedliche Töne (Doppelton, Einzelton) tauchen die ganze Zeit auf dem Bildschirm auf bzw. erklingen im Kopfhörer. Die Aufgabe ist es hier, bei jeder der 7 Möglichkeiten, die entsprechende Taste auf der Tastatur zu drücken. Ist total einfach und nichts wozu man Übung braucht oder Angst davor haben muss. Ich wette ich hab 0 Fehler. Da es hier aber auf die Zeit ankommt, bin ich natürlich nicht sicher, ob es schnell genug war. Alles in allem aber viel einfacher als z. B. der SKT aus der BU, der hiermit vergleichbar ist.

5. Persönlichkeitstest (so schnell und spontan wie möglich):
Fast identisch zum 16PF-Test aus der BU. Bedarf daher wohl kaum einer weiteren Erläuterung.

6. Test: Mehrfacharbeitstest: (ca. 20 min.?)
Ähnlich wie der Mic aus der BU. Man hat 6 Instrumente (davon ein Hauptinstrument, welches am wichtigsten ist). Diese muss man im „grünen“ Bereich halten mit + und – Buttons auf dem Bildschirm (man nutzt hier nur die Maus und nicht die Tastatur). Nebenbei erscheinen noch unten rechts Matheaufgaben, die man lösen muss (zb. 18*11 oder 234-129). Nervig dabei ist, dass man auch die Rechenaufgaben, über ein Eingabefeld mit der Maus eingeben muss. Das dauert viel länger, als es z. B. einzutippen.

7. Test: Geschicklichkeitstest (dauert so lang mans geschafft hat)
Ein wirklich ätzender Test. Man zieht mit der Maus ein Quadrat durch eine festgelegte Strecke und darf die Ränder nicht berühren. Später fährt man die Strecke noch mal, diesmal sind allerdings zusätzliche Abzweigungen eingebaut, die man nicht nehmen darf. Man muss sich also erinnern an vorher. Kommt man zu weit vom „Kurs“ ab oder nimmt die falsche Abzweigung, geht’s wieder von vorne los. Insgesamt sind 3 Wege mit steigendem Schwierigkeitsgrad (d.h. sie werden enger), d.h. man muss den Parcours 6x abfahren. Ätzend ist dieser Test, weil die Maus so schlecht eingestellt ist und sich der Cursor auch bewegt, wenn man die Maus anhebt. Dabei bin ich dann oft herausgeflogen und musste von vorn anfangen. Das Anheben der Maus ist daher nötig, weil die Fläche des Mouspads nicht für den Weg ausreicht, da die Maus sehr träge eingestellt ist.
Ich war am Ende nur noch froh, als es zu Ende war. Der Test hat mich geschafft.

8. Test: Geschicklichkeitstest II (12min. ?)
Ein Dreieck muss mit Hilfe der Maus in einem „Strahl“ gehalten werden. Dabei leuchtet manchmal ein roter Punkt auf, welchen man mit einem Mausklick bestätigen muss. Das Dreieck bzw. der Strahl hat aber irgendwie nie das gemacht was ich wollte (ähnlich wie es einem manchmal beim MIC in der BU vorgekommen ist, nur noch viel extremer^^)...ein sehr seltsamer Test, dessen Sinn ich nicht ganz verstanden habe.

Dann war ich mit den Computertests fertig. Ich hoffe, ich habe keinen Test vergessen. Es war nun 12.30. Das heißt die Tests haben ca. 3,5h gedauert. Nun habe ich noch etwa 1,5 Stunden gewartet bis ich mit dem Interview dran war.

9. „Test“: Interview (etwa 15 min.)
Fragen zu Personendaten, Lebenslauf, Familie, Bezug zum Pilotenberuf, Gründe für den Berufswunsch, Stärken, Schwächen, Hobbies...
Alles ganz locker...im Grunde hat die Psychologin nur meine „Akte“ mit Daten gefüllt. Großartige Gegenfragen und Provokationen gab es nicht. Ich musste mich für nichts rechtfertigen, wie es z. B. im Interview der Lufthansa der Fall ist. Grund hierfür ist vermutlich, dass ich bei Bestehen dieser Stufe, noch mal nach Innsbruck zum Finalinterview kommen müsste. D. h. das heute war nur Vorgeplänkel. Trotzdem sollte man sich vorher über die oben von mir genannten Dinge Gedanken machen. Ich denke, wenn man auf die Frage, nach seinen Gründen nur „Traum vom Fliegen seit der Kindheit“ redet, kommt das bestimmt etwas naiv und unreflektiert rüber.

Nach dem Interview durfte ich nach Hause. Da ich der letzte war, habe mich noch mit der nächsten Gruppe an dem Tag unterhalten können. Das waren alles Ready-entries, die aus ganz Europa kamen. Ich wunder mich echt, warum Tyrolean so ein Magnet für ganz Europa wirkt. Im Warteraum (der besser gesagt ein Warteflur war) wurde viel mehr Englisch als Deutsch gesprochen. Naja, die Internationalität ist ja auch geraden ein Vorteil des Pilotenberufs. So eine Multikulticrew sorgt später im Cockpit sicherlich auch für eine Menge Gesprächsstoff.

Rückweg:
Gegen 14.30 hab ich das Gebäude verlassen, bin zum Hotel gegangen und hab meinen Koffer abgeholt. Von da aus mit dem Bus zum Flughafen. Da mein Flug erst um 18.20 ging, habe ich Zeit noch genutzt, um mir die Flugzeuge anzuschauen (ist echt ein schöner Anblick, die Flieger vor dem Alpenpanorama zu sehen) und diesen Bericht zu schreiben.

Die Ergebnisse werden uns bis nächste Woche mitgeteilt.
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mfg broome

[Moonlight]

Dann drück ich dir die Daumen, dass es geklappt hat!
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~ Wenn die Zeit kommt, in der man könnte, ist die vorüber, in der man kann ~

[Ghostrider87]

Hey super Bericht! Ist sicher für einige hilfreich!
Drück dir die Daumen, dass es geklappt hat!

[rascal]

@ broome:

danke für deinen super bericht!
sehe ich das richtig, dass es bei der ersten tyrolean ab initio selektion keinen direkten mathe und physik/technik -test gibt!??

LG

[Günni]

Hey Kollege
Ich drücke dir jetzt auch ganz fest die Daumen, dass es geklappt hat und nicht an den 2 "fragwürdigen" Tests gescheitert ist.
Ich bereite jetzt meine Swiss-Bewerbung vor (bin inzwischen endlich 20).

Lass von dir hören.

[TXL]

Na da drück ich dir die Daumen. Tylorean Berichte sind ja bisher nur sehr spärlich im Netz gesagt.

[moranepilot]

Danke auch von mir für den Bericht und alles Gute!

lg

[nightliner]

Hi!

Danke für deinen Bericht.

Meine Frage:

a: was hat bei dir der Spass gekostet - Rein das AC?
b: kam Technik und Mathe nicht mehr?
c: Hast du dich bei der OLS Beworben oder direkt bei Tyrolean?

Danke für die Infos

[AHA]

Hallo,

erstmals vielen Danke für den Bericht! Wie die anderen gesagt haben, endlich mal ein guter Erfahrungsbericht ....

Nur noch eine Frage: Gab es überhaupt keine Merkfähigkeits-, Kopfrechen,- oder Techniktests?

Danke und lg,

AHA

[Ghostrider87]

Er hat bei dem Bericht einen Test vergessen!
Und zwar ist das der Merkfähigkeitstest und der ist meiner Meinung nach härter als bei der BU!

Man bekommt glaub ich 6 verschiedene Angaben die man sich merken muss! Symbole, ne Sprache dies nicht gibt, ne Wegbeschreibung usw.
Danach werden diese Angaben nach der Reihe wieder abgefragt und man muss eintragen was man noch weiß!
Kopfrechentest ist beim Mehrfacharbeittest dabei und Techniktest ist bei einer Testsammlung dabei! Nen anderen Erfahrungsbericht könnt ihr hier lesen:

http://www.austrianaviation.net/phpBB2/viewtopic.php?t=2805&highlight=aeronautx+tyrolean

[Prami]

@bromme: Drück dir auch die Daumen damit es geklapt habe.. guter Erfahrungsbericht .. super

Sag bescheid ob du es geschaft hast
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[Moonlight]

Müsste jetzt nicht eigentlich schon das Ergebnis vorliegen?
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