 |
|
|
|
 |
 |
 |
 |
|
 |
 |
 |
 |
 |
mcfly-oi NFFler

Anmeldungsdatum: 30.12.2007 Beiträge: 27
 |
Verfasst am: So Dez 30, 2007 6:29 pm Titel: Dutch Roll und V-Stellung |
|
|
Hallo, ich habe hier (http://www.pilotenboard.de/viewtopic.php?p=128285) eine Frage zu der Wirkung der V-Stellung, dem vermuteten Schieben nach innen hierdurch und der Dutch Roll gestellt.
Vielleicht findet sich mit dem exakten Titel im Thread jemand, der diese Frage beantworten kann
Vielen Dank! |
|
Nach oben |
|
 |
|
|
 |
 |
 |
 |
 |
mcfly-oi NFFler

Anmeldungsdatum: 30.12.2007 Beiträge: 27
 |
Verfasst am: Mo Dez 31, 2007 12:41 pm Titel: |
|
|
Kein Physiker oder ATPLer, der mir dies erklären könnte? |
|
Nach oben |
|
 |
|
|
 |
 |
 |
 |
 |
AlphaNovember Captain

Anmeldungsdatum: 19.04.2007 Beiträge: 249 Wohnort: nähe EDDV  |
Verfasst am: Mo Dez 31, 2007 6:20 pm Titel: |
|
|
Na ja wurde dort ja schon von "ready for take-off?" ganz gut erklärt. Also es ist einfach so: Je mehr ein Flügel geneigt ist (-->Steilkurven), desto mehr wird vom Auftrieb "abgezweigt" um gegen die Fliehkraft anzukommen. Das hat zur Folge, dass man mit höherer Geschwindigkeit fliegen muss, damit wieder genug Auftrieb "zum Obenbleiben" erzeugt wird.
Dieser Auftriebsverlust durch Querneigung hat zur Folge, dass das Flugzeug seine Nase senken möchte um sich den nötigen Auftrieb wiederzuholen und zwar in Form von Fahrt. Dem wird durch Ziehen des Höhenruders entgegengewirkt.
Zur V-Stellung. Wie oben beschrieben verringert sich mit zunehmender Querneigung die Auftriebserzeugung aus o.a. Gründen. Wie du schon richtig sagst ist im Grunde genommen bei der V-Stellung wenn der Flügel geneigt wird eine Fläche "gerader" als die andere. Diese eine Fläche erzeugt mehr Auftrieb, ja. Das hat zur Folge, dass das Flugzeug zurückrollt, die Stabilität ist hergestellt.
Je größer jedoch die Querneigung, desto schneller fliegt aber auch die äußere Fläche vor. Folge: es wird dort mehr Auftrieb erzeugt und die Querneigung droht sich zu vergrößern - trotz V-Stellung. Man muss dann Gegenquerruder geben (zumindest in der Kleinfliegerei)
Zur Dutch-Roll kann ich dir keinen Zahlenwert nennen. Ich denke, dass kommt auf das Flugzeug, genauer gesagt das verwendete Profil und die Größe der V-Stellung sowie der Flächenpfeilung an. |
|
Nach oben |
|
 |
|
|
 |
 |
 |
 |
 |
mcfly-oi NFFler

Anmeldungsdatum: 30.12.2007 Beiträge: 27
 |
Verfasst am: Mo Dez 31, 2007 7:46 pm Titel: |
|
|
Ich versuche es nochmal zusammenzufassen. Mal sehen, ob ich es verstanden habe:
Ausgangslage: Flugzeug mit V-Stellung der Flügel, koordinierte Linkskurve
Querruder setzen, zum Ausgleich des Widerstands am rechten Querruder leicht Seitenruder links geben
- Linker Flügel zeigt noch nicht nach links unten, aber der rechte
Dies bedeutet voller Auftrieb auf dem linken Flügel, der Auftrieb rechts teilt sich auf in den Anteil nach oben und einen Anteil nach links, der Schiebeflug in diese Richtung verursacht. Das rechte Querruder erzeugt zusätzlichen Auftrieb, die Rollbewegung geht weiter, Höhe wird nicht verloren
- Linker und rechter Flügel zeigen nach links unten, rechts jedoch sehr viel stärker
Der Auftrieb auf beiden Seiten geht zurück, daher verliert das Flugzeug Höhe, der Schiebeflug wird stärker. Jetzt senkt sich die Nase? Seitenruder gegenläufig wegen dem Schiebeflug?
-Ausleiten der Kurve
Effekt der V-Stellung, eventuell Gegenquerruder um den Höhenverlust am linken Flügel zu stoppen?
Richtig? |
|
Nach oben |
|
 |
|
|
 |
 |
 |
 |
 |
AlphaNovember Captain

Anmeldungsdatum: 19.04.2007 Beiträge: 249 Wohnort: nähe EDDV  |
Verfasst am: Di Jan 01, 2008 5:33 pm Titel: |
|
|
mcfly-oi hat folgendes geschrieben: | Ich versuche es nochmal zusammenzufassen. Mal sehen, ob ich es verstanden habe:
Ausgangslage: Flugzeug mit V-Stellung der Flügel, koordinierte Linkskurve
Querruder setzen, zum Ausgleich des Widerstands am rechten Querruder leicht Seitenruder links geben
- Linker Flügel zeigt noch nicht nach links unten, aber der rechte
Dies bedeutet voller Auftrieb auf dem linken Flügel, der Auftrieb rechts teilt sich auf in den Anteil nach oben und einen Anteil nach links, der Schiebeflug in diese Richtung verursacht. Das rechte Querruder erzeugt zusätzlichen Auftrieb, die Rollbewegung geht weiter, Höhe wird nicht verloren
|
Ja, vom Prinzip her richtig.
Zitat: |
- Linker und rechter Flügel zeigen nach links unten, rechts jedoch sehr viel stärker
Der Auftrieb auf beiden Seiten geht zurück, daher verliert das Flugzeug Höhe, der Schiebeflug wird stärker. Jetzt senkt sich die Nase? Seitenruder gegenläufig wegen dem Schiebeflug?
|
Nicht ganz korrekt. Der Auftrieb geht zurück ja, da immer mehr Auftriebskraft zum kompensieren der Gravitationskraft benötigt wird. Kompensiert wird das jedoch durch erhöhte Fahrt, sodass keine Höhe verloren wird. Die Nase will sich senken, um sich den Auftrieb durch noch höhere Fahrt wiederzuholen. Dem wirkt man durch ziehen am Höhenruder entgegen. Seitenruder gibt man zum Einleiten der Kurve in Kurvenrichtung um das Flugzeug aus dem durch die mit dem Querruder eingeleitete Rollbewegung entstandenen Schiebezusatnd herauszubekommen. Nach dem Einleiten wird das Seitenruder dann natürlich wieder neutral genommen, denn ansonsten würde ein neuer Schiebezustand eingeleitet (durch das Seitenruder an sich und durch das Schiebe-Roll-Moment).
Zitat: |
-Ausleiten der Kurve
Effekt der V-Stellung, eventuell Gegenquerruder um den Höhenverlust am linken Flügel zu stoppen?
Richtig? |
Beim Ausleiten einer Kurve ist die V-Stellung natürlich hilfreich, aber nicht allein dafür verantwortlich in Horizontalfluglage zurückzukehren. In erster Linie sorgt natürlich das Querruder dafür, das Flugzeug wieder aufzurichten. Ab einer bestimmten Querneigung ist die V-Stellung nicht mehr effektiv genug. Das Seitenruder ist beim Ausleiten natürlich nicht zu vernachlässigen, denn sonst ensteht mal wieder ein Schiebezustand.
Grundsätzlich reden wir hier immer von Auftriebskraft. Exakter wäre es von Luftkraft zu reden. Im Horizontalflug ist die Luftkraft (gerade nach oben gerichtet) die resultierende aus Auftriebskraft (schräg nach links oben gerichtet) und dem durch den Auftrieb entstehenden Widerstand (wirkt nach hinten).
Der Luftkraft wirkt hier die resultierende Gewichtskraft entgegen (senkrecht nach unten gerichtet). Sie ist die resultierende aus der Gewichtskraftskomponente Gr (rechts nach unten gerichtet) und der Vortriebskraft (wirkt nach vorne, also in Flugrichtung).
Veranschaulichung: http://www.thuro.at/grafiks/kraeftemflugzeug.gif
Im stationären Kurvenflug zum Beispiel ist das anders.
Hier ist die Luftkraft (nach schräg links oben gerichtet) die resultierende aus Auftreibskraft (senkrecht nach oben) und Zentripetalkraft (nach links gerichtet).
Hier wirkt ihr das Kurvengewicht entgegen (schräg nach rechts unten), die die resultierende aus Zentrifugalkraft (nach rechts) und Gewichtskraft (nach unten).
Veranschaulichung: http://www.thuro.at/grafiks/kurvenkraefte.gif
Ich hoffe, dass dir das ein wenig helfen könnte Experten könnten das nochmal auf Fehlerfreiheit hin überprüfen  |
|
Nach oben |
|
 |
|
|
 |
 |
 |
 |
 |
mcfly-oi NFFler

Anmeldungsdatum: 30.12.2007 Beiträge: 27
 |
Verfasst am: Di Jan 01, 2008 11:38 pm Titel: |
|
|
Vielen Dank für die ausführliche Antwort und ein gutes neues Jahr wünsche ich!
Ich hänge noch an einem Detail: Nach meinem Wissen sinkt die Geschwindigkeit beim Beschreiben einer Kurve, da der "Vortrieb" sich eine die Geschwindigkeit auf der Kreisbahn aufteilt und und die Kraft zum Aurfbringen der Zentripedalkraft.
Jetzt schreibst du
Zitat: | Kompensiert wird das jedoch durch erhöhte Fahrt, sodass keine Höhe verloren wird. Die Nase will sich senken, um sich den Auftrieb durch noch höhere Fahrt wiederzuholen. |
Woher kommt die erhöhte Fahrt bzw. was gibt den Impuls die Nase zu senken?
Ich habe dich jetzt aber schon genug genervt, d.h. fühle dich nicht verpflichtet, eine Antwort zeitnah oder überhaupt zu formulieren.  |
|
Nach oben |
|
 |
|
|
 |
 |
 |
 |
 |
mcfly-oi NFFler

Anmeldungsdatum: 30.12.2007 Beiträge: 27
 |
Verfasst am: Di Jan 01, 2008 11:38 pm Titel: |
|
|
Vielen Dank für die ausführliche Antwort und ein gutes neues Jahr wünsche ich!
Ich hänge noch an einem Detail: Nach meinem Wissen sinkt die Geschwindigkeit beim Beschreiben einer Kurve, da der "Vortrieb" sich eine die Geschwindigkeit auf der Kreisbahn aufteilt und und die Kraft zum Aurfbringen der Zentripedalkraft.
Jetzt schreibst du
Zitat: | Kompensiert wird das jedoch durch erhöhte Fahrt, sodass keine Höhe verloren wird. Die Nase will sich senken, um sich den Auftrieb durch noch höhere Fahrt wiederzuholen. |
Woher kommt die erhöhte Fahrt bzw. was gibt den Impuls die Nase zu senken?
Ich habe dich jetzt aber schon genug genervt, d.h. fühle dich nicht verpflichtet, eine Antwort zeitnah oder überhaupt zu formulieren.  |
|
Nach oben |
|
 |
|
|
 |
 |
 |
 |
 |
mcfly-oi NFFler

Anmeldungsdatum: 30.12.2007 Beiträge: 27
 |
Verfasst am: Di Jan 01, 2008 11:54 pm Titel: |
|
|
Bitte diesen und den vorletzten Post löschen! Danke. |
|
Nach oben |
|
 |
|
|
 |
 |
 |
 |
 |
AlphaNovember Captain

Anmeldungsdatum: 19.04.2007 Beiträge: 249 Wohnort: nähe EDDV  |
Verfasst am: Mi Jan 02, 2008 12:32 pm Titel: |
|
|
Auch dein ein gutes neues Jahr. Die erhöhte Fahrt holst du dir bevor du in die steile Kurve fliegst. Beim Segelfliegen zum Beispiel mit dem obligatorischen Nachdrücken. Damit holst du Fahrt auf und fliegst die Kurve. Dann wirst du zwar langsamer, hast am Ende jedoch noch gesunde Normalfahrt drauf.
Das Problem mit der Nase ist in meinen Augen letztlich eine Frage der Trimmung. Denn damit kannst du diesen Effekt minimieren. Die Tatsache, dass sich die Nase senken möchte hast du ja nicht nur im Kurvenflug. Aufgrund der Gewichtskraft ist sie immer dazu geneigt sich zu senken (siehe Trudeln oder ungetrimmter Horizontalflug). Meine Erklärung der Fahrt war in diesem Zusammenhang evtl. etwas undeutlich, doch so lässt es sich halt auch beschreiben. |
|
Nach oben |
|
 |
|
|
 |
 |
 |
 |
 |
mcfly-oi NFFler

Anmeldungsdatum: 30.12.2007 Beiträge: 27
 |
Verfasst am: Mi Jan 02, 2008 2:53 pm Titel: |
|
|
Achso, jetzt hab ich es verstanden: Du redest über das Segelfliegen!
Während Motorflieger kurz vor der Kurve wegen der Zentripetalkraft zusätzlich Gas geben und die Höhe halten, bauen Segelflieger Höhe ab und nehmen damit Fahrt für die Kurve auf, so dass sie am Ende tiefer, aber mit der Geschwindigkeit vor dem Kurvenflug durch die Kurve kommen.
Kann es sein, dass die Neigung, beim antriebslosen Flug die Nase zu senken, vom Flügelprofil herrührt? Der Widerstand beim Auftrieberzeugen ist kein natürlicher Zustand, daher dreht sich der Flügel in den Wind wie bei einer Windfahne. Aufgrund des Profils wird aber bei horizontaler Lage immer noch Auftrieb erzeugt, also dreht es sich leicht nach unten. Da der Rumpf parallel am Flügel hängt, dreht dieser sich dann ebenfalls nach unten.
Richtig vermutet? |
|
Nach oben |
|
 |
|
|
 |
 |
 |
 |
 |
|
 |
|
 |
|
|
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben. Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten. Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten. Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen. Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.
|
|
|
 |