FQ 18.10./19.10.2007

[damarges]

Ich habe es versprochen, nun will ich es auch einhalten, hier mein Erfahrungsbericht zur FQ vom 18.10./19.10. beim DLR in Hamburg.

Statistik: 10 angetreten (1 Frau, mind 2 S&P, mind. 1 Topilots), davon 6 in den zweiten Tag! Von den 6 mindestens 2 bestanden. Habe die Nachfolger nicht mehr mitbekommen. Updates erwünscht.

Vorweg sei eins gesagt, was natürlich auch recht subjektiv ist, aber: Keiner will einem was Böses, es wird nichts Übermenschliches verlangt, es ist alles gut machbar.

Mit diesen Worten beginne ich mal den Bericht der letzten 2 Tage!
Am vergangenen Sonntag angereist, bereitete ich mich darauf vor, die mir nun verbleibenden 3 Tage nochmal mit DCT- und Simulatortraining bei S&P (www.sundptraining.de) zu verwenden. Weiterhin wurde mein zweites persönliches simuliertes Interview bei S&P abgehalten. Sehr hilfreich, um die eigene Selbstreflexion anzustarten, denn sich einfach über einige Stärken und Schwächen samt Beispielen und Motivation bewusst zu sein ist sehr wichtig.

Donnerstag morgen um 8 Uhr dann versammelten sich 10 mutige Kandidaten, ihren zukünftigen Lebensweg mitzugestalten. Nach einer netten Vorstellung eines DLR-Psychologen und unserem Auswahlkapitän der nächsten 2 Tage ging es für 5 der 10 Kandidaten in die DCT-Einweisung (vom Tonband) und die anderen 5 Kandidaten durften sich in einen extra Raum begeben um sich auf ihre "schwierigen Gespräche" vorzubereiten! Das läuft so ab, dass jeweils nur ein Kandidat seine Testsituation auf einem Blatt vorgelegt bekommt. Er hat 10 Minuten Zeit, sich das durchzulesen und sich dazu Gedanken und Notizen zu machen. Die Notizen dürfen im Gespräch nicht verwendet werden. Kurz darauf wird der Kandidat dann von einem Psychologen abgeholt und in den Raum des Geschehens gebracht, wo das Gespräch dann auch sofort startet. Die anderen 4 Kandidaten sitzen dann so lang im Raum und schweigen und warten. Dann bekommt der nächste Kandidat sein Blatt usw. so dass wenn man Pech hat und der letzte Kandidat ist, 40 Minuten warten muss bis man an der Reihe ist. Dies hat den Hintergedanken, dass keiner der Kandidaten mehr als 10 Minuten Bedenkzeit für seine Situation bekommen soll. Im Anschluss des Gesprächs wird man um eine Selbsteinschätzung gebeten. Auf einer Skala von 1-6 (stimmt gar nicht - trifft voll zu) wird man über das Empfinden des Gesprächs, über die eigene Belastung, über das eigene Einschätzen der Problemlösung usw. befragt.

Nun geht es an die erste Gruppenarbeit, in unserem Fall zuerst das organisatorische Gruppenspiel. Persönlich hatte ich das Gefühl darauf achten zu müssten, dass einem die Zeit schnell davon rennt und das man stets versucht den Überblick zu bewahren. Werden Sachen nicht verstanden sollte man sofort seine Kollegen befragen wie die es verstanden hätten und auch darauf achten, dass die Kollegen mitkommen. Manchmal sieht man es anderen an, wenn sie Fragezeichen im Gesicht haben und hakt dann nach und versucht zu helfen. Nur gemeinsam kommt man da durch und das sollte man sich auch beherzigen! Weiterhin sollte man sich stets beteiligen. Ihr habt nur die wenigen Momente dieser Gruppengespräche, deshalb nutzt sie! Redet nicht überall dazwischen. Und auch wenn ihr nicht direkt mit der momentanen Diskussion zu tun habt, schaltet euch ein, wenn es angebracht ist zu vermitteln oder die Gruppe bei der Entscheidung voranzutreiben, denn die Zeit drängt, wie gesagt. Immer am Ball bleiben und alle mit ins Boot holen!

Mittagspause (La Kantina ein paar Meter vom DLR entfernt) ist essbar, bezahlbar. Aber kein 4-Sterne-Restaurant. Nach viel und ausgiebigem Essen ist wohl eh niemandem zu Mute.

Im Anschluss gab es den DCT - Dyadic Coordination Test (auch Brücken- oder Straßenbeladetest genannt) mit ein paar Team-Übungsdurchgängen, wo es noch einmmal Feedback, Verbesserungsvorschläge der Psychologin gibt. Dann bleiben 2-3 Minuten, damit man sich mit seinem DCT-Partner eine Strategie überlegen kann (Beispiel: wir gleichen vorher erst die gemerkten Straßenbeladelimits ab usw.). Für die Solodurchgänge gibt es keine Übungsdurchgänge. Es folgen die gewerteten Durchgänge. Wobei die Teamdurchgänge teilweise recht kurz sein können, sodass man über das gegenseitige Vorstellen und abgleichen der Limits nicht hinauskommt und eine Beladung schlicht nicht möglich ist. Aber das ist sicher auch gewollt, also nicht nachdenken, sondern sich sofort in die nächste Runde stürzen. Nun folgt auch hier eine Einschätzung des Ablaufs auf einem Fragebogen zur Selbsteinschätzung. Auch hier gilt wie überall: ehrlich sein.

Nun ging es weiter zum argumentativen Gruppenspiel, dass sich nicht sehr viel mehr vom organisatorischen Spiel unterscheide. Man sollte zwar sein Ziel vertreten können, aber nicht um jeden Preis. Meine gegebenen Voraussetzungen hatten mir ohne mein Zutun schon einen guten Platz gesichert, sodass ich mich wieder um eine kleine Moderatorenrolle bemühen konnte bzw. die Gruppe antreiben konnte. Und wieder eine Selbsteinschätzung am Ende.

Nun heißt es warten und hoffen, dass man in den zweiten Tag darf. Mein Mitleid für alle aus unserer FQ-Runde die es nicht geschafft haben. Ausnahmslos wart ihr alle klasse Partner! Danke für eure Zusammenarbeit und Hilfe.

Mit der positiven Entscheidung haben wir gegen 18 Uhr das DLR-Gebäude verlassen. Ziemlich ausgelaugt gings dann bald ins Bett. Normalerweise. Bei mir nicht. Ich hatte extreme Zahnschmerzen, so dass ich mitten in der Nacht erstmal ins Universitätsklinikum Eppendorf gebracht wurde um mir eine saftige Betäubungsspritze abzuholen, damit ich dann doch noch 2 Stunden schlafen konnte um wieder um 5 Uhr aufzustehen. Ich hatte den 7 Uhr-Termin im Simulator. Je früher, desto besser, denn so kann man nicht so aufgeregt sein.

Es begrüßen einen sehr freundliche DLR-Mitarbeiter(innen) und eine ausgiebige Einführung mit mehreren Übungsrunden in denen alles erklärt wird und wenn Fragen auftauchen darf man diese natürlich auch stellen. Meine Leiterin meinte zu mir, die Übungsdurchgänge wären nahezu perfekt gewesen. In den Testdurchläufen lief es nicht so gut. Die Konzentration war am Boden. Aber immer optimistisch sein und weiter nach vorne schauen, das hilft.

Es wird der vorgegebene Kurs am Bildschirm angezeigt und zusammen mit der Psychologin durchgebrieft. Hat man das erledigt werden einem nochmal ein paar Sekunden für sich selbst gegeben. Dann startet der Flug. Stickige Luft kann ich nicht bestätigen, kam gut zurecht damit. In den Pausen zw. den Durchgängen darf man, wenn man möchte, die Tür aufmachen! Ist sicherlich auch von Prüfer zu Prüfer unterschiedlich.

Dann heißt es wieder warten. ca eine Stunde später darf man selbst noch einmal zur Auswahlkommission und erfährt, ob man den SIM geschafft hat. Danach gehts weiter mit dem Interview. Sehr locker und fair verlaufen. Keiner redet böse, ärgert einen oder ähnliches, was sicher auch mit dem Kandidaten selbst oder den bisher erzielten Testergebnissen zu tun hatte. Ich hatte keine Physikfragen, meine schlechten schulischen Leistungen mit Faulheit begründet hat auch gereicht und halt etwas über die Ausbildung, den Pilotenalltag erzählt usw. dann wieder raus und warten!

20 Minuten später wieder herein, der Kapitän lächelt und man freut sich. Realisieren kann man es nicht, hab es auch jetzt noch nicht so ganz realisiert. Man tastet sich da so langsam heran wenn man sich zu überlegen beginnt dass man alles bisher in Dokus gesehene (Bre, Phoenix usw.) nun auch bald selbst erleben darf. Nach der erfreulich überbrachten Nachricht bekommt man seine BU- und FQ-Ergebnisse mitgeteilt und erhält von den Psychologen ein paar Ratschläge fürs weitere Leben, was man noch an sich ändern könnte bzw. was in den vergangenen 2 Tagen aufgefallen war. Ein Bestätigungsschreiben, einen Händedruck und man verlässt den Prüfungsraum.

Nun heißt es noch Termin fürs Medical holen und hoffen, dass es bald los geht. 2007 ist schon alles voll und mir wurde gesagt, dass ich wohl ab März/April 2008 mit meinem Start rechnen könne. Schauen wir mal, ich halte euch auf dem Laufenden.

[Dreamliner]

Hi damarges

Also einfach nur ein unbeschreibarer geiler Bericht.Vielen Dank dafür und natürlich wünsch ich dir noch einmal alles Gute auf deinem Weg ins Cockpit.Hoffentlich sehen wir uns irgendwann mal drin
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ABI08 (3.2) ✓
Wehrdienst ✓
BU Material ✓
LH-Infotag ✓
FH Aachen LRT ✓

Traumberuf Pilot-Denn wer hat sonst die ganze Welt zum Arbeitsplatz?

[damarges]

Ach klar, ich drück dir die Daumen! Einfach man selbst bleiben. Liest man tausend mal, klingt doof! Klappt aber wirklich und ist das Beste. Zum Beispiel war mein persönliches Interview wie ein Wohnzimmertalk unter Freunden. Wenn man dieses ganze "ich will förmlich bleiben" und "was die von mir hören" wollen weglässt und wirklich offen und frei plaudert fühlen sich alle am wohlsten! Sie lernen dich kennen, du zeigst wie du bist! Und genau nur so, wie du bist willst du auch 40 Berufsjahre lang bleiben! Man tut sich keinen Gefallen damit sich zu verstellen!

Muss man sich verstellen um dort zu bestehen, ist es vielleicht auch der falsche Beruf bzw. der falsche Arbeitgeber...

[brideswell]

Herzlichen Glückwunsch und danke schön für den tollen Bericht, viel Spaß in Bremen.

[Topper86]

Herzlichen Glückwunsch auch von mir- ich war mir fast sicher. Hast es mit deinen Zahnschmerzen auch noch zusätzlich schwerer gehabt- aber hat ja alles geklappt. Und: Du wirst es noch realisieren !!- Ein Traum wird Wirklichkeit !
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BU: 19./20.11.07: roger
FQ: 17./18.3.08
flying- anything better?

[Guiseppe]

Erstmal herzlichen Glückwunsch!!
Laut deinem Erfahrungsbericht musstest du im Interview einige Fragen über die Ausbildung beantworten.
Hast du denen etwas über die momentane ATPL Schulung erzählt oder schon über das neue Schulungskonzept (MPL), beziehungsweise weißt das schon näheres über dieses?
mfg

[damarges]

Hab das alte ATPL-Modell vorgebetet, aber eben gesagt dass ich weiß/gehört habe, dass nun MPL greifen soll, da aber keine Informationen bisher von Lufthansa veröffentlicht wurden.

[horusfelix]

wat issn jetzt mit dem dct trainer.
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Ready for the Victory??

[tj]

Nochmal kurz zum SIM: Kurven mitstoppen, ja/nein?
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BU 23./24. Mai 07:
FQ: 22./23. 10.

[damarges]

DCT-Trainer wird folgen.

Kurven sind mitzustoppen! Es gibt wohl verschiedene Konfigurationen im SIM, daher hier für mich zutreffend: Ich musste das Steuerhorn nicht festhalten in Kurven. Weiterhin ist im künstlichen Horizont die Markierung und Skala vertauscht. Der Pfeil bleibt stehen und die Skala bewegt sich um den Pfeil! In Echt ist es glaube ich genau umgedreht. Zumindest in den FS2004-Sims

[aNd]

Glückwunsch!

[DaDomi]

auch meinen glückwunsch. man sieht sich in bremen wieder. ich habs doch gesagt
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BU: 7.8. - 8.8.2007
FQ: 9.10 - 10.10.07 WOHOO
MED: 20.11. jup
365nff