Nick´s FQ-Bericht

[Gast]

So, hier ist mein versprochener FQ-Bericht:

1. FQ-Tag

Es ging alles am Morgen des 6.5. los. Um 8 Uhr musste ich im allseits bekannten Warteraum im fünften Stock erscheinen. Da ich in Hamburg wohne und ich mit dem Auto hinfahren konnte, war dies recht angenehm. Ich traf schon vor der Tür zwei Kandidaten, mit denen ich gleich ins Gespräch kam. Wir fuhren mit dem Fahrstuhl (er ging wieder!) nach oben und begaben uns in den Warteraum vor P24, mit dem Wasserautomaten. Es waren schon einige Kandidaten da und man lernte sich schnell kennen. Wir waren eigentlich eine recht gesprächige Gruppe, was einen Teil der Nervosität nahm. Es dauerte nicht lange, bis die erste Psychologin, die wir zu Gesicht bekamen, uns in den Nebenraum bat, wo unsere Zeugnisse mit unseren Ausweisen verglichen wurden. Es folgte eine Einführung, auch durch den Auswahlkapitän, Herrn Seidel, der durch seinen Schnauzer zunächst ein wenig grimmig dreinblickte.
Wir wurden aufgeteilt und durften uns mit dem DCT-Test und dem spannenden Simulatorvideo beschäftigen (gääähn..), und das so früh am Morgen. Die Psychologin erklärte den DCT-Test wie ne Stewardess, indem sie ein Tonband laufen ließ und nur herumgestikulierte. Wir schauten uns ein wenig irritiert an und hofften, dass der Vortrag, den die „Stewardess“ wahrscheinlich schon 426 mal gemacht hatte, endlich vorbei wäre. Auch beim Film hatte ich den Eindruck als wenn sie gleich wegnicken würde.
Wie dem auch sei- die andere Hälfte der Gruppe durfte sich schon mal im Streitgespräch mit einer anderen DLR-Mitarbeiterin herumschlagen (Auto verliehen)! Dann wurden die Seiten getauscht und wir fünf saßen in einem Raum, wo immer einer zurzeit eine Situationsbeschreibung des Streitgespräches vorgelegt bekam (10 min Zeit Notizen zu machen). Die anderen durften sich veraltete Artikel von Sternzeitschriften anschauen, denn zum lesen fehlt einem dann schon die Ruhe (na ja, Witze hinten im Heft gehen grad noch)! Irgendwann wurde ich dann auch abgeholt, nachdem die Aufsicht im Raum per Telefon durchgegeben hatte, dass meine zehn Minuten abgelaufen seien und man mich vors Tribunal schicken könne. Die Psychologin fragte mich noch, ob ich alles verstanden hätte und schickte mich in einen Raum, wo Frau Braun schon an einem runden Tisch auf mich wartete (Thema. Sie durfte nicht mit nach Phoenix)! In jeder Ecke des Raumes saß jemand und schrieb.. ich ging erst einmal um den Tisch herum und gab ihr die Hand. Sie regte sich nur geringfügig auf- Gott sei Dank- und wir entwickelten in den zehn Minuten ein anständiges Gespräch und kamen auch zu einem Kompromiss. Am Anfang merkte ich wie meine Stimme zitterte, doch ich versuchte mich nur auf die Frau mir gegenüber zu konzentrieren, was dann auch funktionierte. Ich sollte noch eine Selbsteinschätzung abgeben und durfte mich wieder in den Warteraum, der seinen Namen verdient, gesellen. Hab an dem Tag, glaub ich, vier Liter Wasser mit meinem Pappbecher in mich hineingeflößt! Außer sich zu unterhalten hatten wir auch nichts weiter zu tun. Dann kam der DCT- bei dem ich und mein Partner anfangs wohl alles falsch gemacht haben, was man falsch machen konnte. Sind dann aber besser zurecht gekommen und haben zwei Straßen komplett beladen. Einmal fiel der Bildschirm meines Kumpels aus, und ich hatte natürlich die Beladungszahlen vergessen, nun ja- dachte ich mir…
Aber wir haben viel gefunkt und das Beste aus den Testphasen versucht herauszuholen! Jedenfalls war ich unzufrieden, was ich in der Selbsteinschätzung auch angegeben habe! Der Test ging auch wahnsinnig schnell vorbei - waren beide überrascht, da wir so vertieft waren! Nun mussten wir noch eine Selbsteinschätzung und eine Partnereinschätzung durchführen.
Nach weiterem Warten waren dann die beiden Gruppengespräche dran, jeweils mit anderer Zusammensetzung (Flugplanerstellung & Flugschulenbesitzer). Die Diskussionen haben mir sehr gut gefallen und alle haben darauf geachtet, dass alle mit einbezogen wurden! Somit durften dann auch acht von uns zehn am nächsten Tag wiederkommen und ich bekam einen Sim-Termin um 10 Uhr (angenehmer als um 7)!! Die Tagesbeurteilung ging sehr schnell, jedenfalls bei denen, die wiederkommen durften! Der Auswahlkapitän sagte nur: „Machen Sie heute nicht noch Hamburg unsicher - Sie müssen morgen um zehn wieder hier sein!!! (grins)
Hart war es mit anzusehen wie die ersten beiden Kandidaten von uns die Koffer packen mussten und jeder von uns sah sich auch schon damit konfrontiert. Am Abend (18 Uhr) war schon eine richtig familiäre Stimmung entstanden und alle fieberten dem nächsten Tag entgegen!

2.FQ-Tag

Heute war ich ein wenig entspannter, obwohl ich wusste, dass es noch recht anstrengend wird.
Die ersten waren schon um 7 Uhr dran, so dass ich einige im Warteraum wieder antraf, die auf ihr Interview warteten. Ich erkundigte mich natürlich auch nach dem Schicksal der übrigen Mitstreiter- und einer von uns hatte schon bestanden! Als mein Partner da war, mit dem ich den Termin hatte, ging es auch schon los- der kleine Mann mit dem trockenen Humor kam wie erwartet in den Warteraum, riss ein Paar Sprüche und brachte uns in den Simulatorraum. Ich erwischte dann den Sim mit der Psychologin, die im Übrigen auch sehr nett war. Ich musste die Tür schließen, die Kopfhörer aufsetzten und die Einweisung anhören. Das hatte schon Flugfeeling! Es gab drei Übungsdurchgänge, wobei ich die Maschine am Anfang nicht auf Höhe halten konnte und vergessen hatte die Stoppuhr zu benutzen. Aber alle Dinge werden in einem Debriefing besprochen und verbessert, bis die Testphase anfing. Gott sei Dank konnte man das Jackett ausziehen, denn langsam wurde es auch schon ein wenig warm im Simulator. Die Übung brachte aber Spaß - ich hatte mir vorher schon ein Konzept zurechtgelegt, in welcher Reihenfolge ich die einzelnen Arbeitsschritte abarbeiten wollte, ohne noch großartig zu überlegen, was ich denn jetzt als nächstes machen will, denn die Zeit hat man nicht wirklich! Hab mich in den drei Testflügen zunächst auf die Drehzahl konzentriert, dann die Stoppuhr, Steuerhorn eingeschlagen, Funkspruch gemacht und Heading Bug gestellt. Im gesamten Durchgang habe ich wirklich alles kommentiert, was es zu kommentieren gab. Das hat mich selber auch sicherer gemacht, denn ich habe mir alles vorgesprochen! Fehler blieben nicht aus, so dass ich jedes Mal schon durch war, bevor der Durchgang gestoppt wurde, da ich irgendwo ungenau geflogen bin! Habe aber nahezu alle Fehler erkannt und die Ursache dafür durchgegeben oder korregiert. Die gehen auch nicht davon aus, dass man perfekt fliegen kann- man sollte nur erkennen, wenn man die Toleranzgrenzen überschreitet!! Es ging aber auch wahnsinnig schnell vorbei.
Wie dem auch sei, ich habe mich mit 3 bewertet und durfte nach 1,5 Std. wieder in den Warteraum zurück. Dort saßen auch schon die neuen FQ´ler, die natürlich an vielen Dingen interessiert waren! Nur leider hatte keiner von denen nach dem Simulator ein Deo mit!
Mein Partner im Simulator wurde aufgerufen und nach Hause geschickt, wegen zu schlechter Leistung im Sim…
Nun war bald Mittagspause und keiner war gekommen, um mich nach Hause zu schicken, so dass ich ganz zuversichtlich war, nach der Mittagspause mein Interview zu haben! So kam es dann auch und ich wurde von Auswahlkapitän abgeholt...
Da saß ich nun- der Kapitän links und zwei Psychologinnen, von der eine Protokoll geschrieben hatte. Nun sah ich auch die ganzen Unterlagen wieder, die ich ewig her einmal eingereicht hatte, mit der unwahrscheinlichen Möglichkeit einmal hier zu sitzen. Der Kapitän begann mit der Fragerei und die eine Psychologin übernahm später. Man wollte aber alles wissen: In welcher Fußballmannschaft ich gespielt hätte bis wie viele Flugzeuge Lufthansa hätte! Auf den Schwächen reiten die gerne ein wenig länger rum und gehen auf die 10 Fragen ein. Über allgemeine Daten über Flugzeuge und den Konzern, die bei jedem Kapitän wohl variieren, sollte man schon Bescheid wissen! Das Gespräch lief aber sehr ruhig ab und ich hatte auch nicht den Eindruck, dass ich in die Enge getrieben wurde! Ich beantwortete alle Fragen, und zwar ehrlich, und brachte auch öfters noch ein Beispiel dafür, was ich gesagt hatte, um es zu untermauern… nach ner geschlagenen Std. durfte ich wieder einmal in den Warteraum. Nach fünf Minuten stand dann der Kapitän grinsend in der Tür und ich ahnte die Entscheidung!! Auf dem langen Weg zum Interviewraum sagte er noch: „Das was wir Ihnen zu sagen haben, dauert nicht so lange wie der Weg dorthin!“ - da musste ich erst einmal schlucken! Auch die Psychologinnen machten nicht die Trauermiene, wie sie öfters im Forum beschrieben wurde!
„Nun“, sagte der Kapitän „Sie sind dabei…“ und streckte seinen Daumen nach oben!

Am Schluss haben von unserer Gruppe vier bestanden!
Hoffe, dass ich einige Aspiranten hier später in Bremen treffen kann…

Mein Dank gilt denen, die zu diesem Forum produktiv beigetragen haben!

nick



Nachtrag: mutterbrot: lass den Kopf nicht hängen! Das Treffen vor einiger Zeit war echt klasse und hat mich gefreut! Lass in Kontakt bleiben!

[Tiki]

herzlichen glückwunsch! super sache!
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tiki

[Tabula Rasa]

sehr gut !! nur so !!

[TR]

[pp_2000]

Erstmal alles alles alles Gute!!!!!!!! Wünsche Dir viel viel Glück in der Ausbildung und wie sagt man.....Many Happy Landings!!!


Ich hätte aber noch eine Frage....Könntest Du ein paar Details zu Deinem Streitgespräch preisgeben? Würde mich interessieren...Danke
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Träume nicht Dein Leben - Lebe Deinen Traum!

[MegaData]

Hey,

H*E*R*Z*L*I*C*H*E*N**G*L*Ü*C*K*W*U*N*S*C*H* !!!

Vielen vielen Dank für deinen Bericht, ich glaube, den kann ich bald gut gebrauchen Vielleicht klappts ja bei mir auch und man sieht sich bald in Bremen

Ciao, MegaData

[vogelmann]

Gückwunsch *daumennachobenzeig*
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BU+FQ ja, Pilot nein!

[Colt Seavers]

Auch von mir alles gute für BRE und was sonst noch folgt...!!!

[slamtofakie]