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Abschiebung->fliegen oder nicht fliegen?
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coolmadmat
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Anmeldungsdatum: 02.04.2007
Beiträge: 1311

BeitragVerfasst am: So Mai 25, 2008 10:34 am    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Würdet ihr wenn ihr pilot wärt leute die abgeschoben werden ausfliegen?


Ich würde die OPs nach Erlaubnis fragen den Passagier nicht zu befördern, wenn ich die Einzelheiten über das Schicksal wüsste, evtl. bei Auffälligkeiten die Person dann auch von Board verweisen, wenn es Anzeichen von Widerwillen gibt und damit die übrigen Passagiere gefährdet sind.

Ansonsten sollte man auf jeden Fall die Regeln der Airline befolgen.
Ich kann auch nicht mit der Maschine mal eben in Birma/Afrika zwischenlanden um Menschen zu retten die sonst einem Wirbelsturm, bzw. irgendwelchen Bürgerkriegen ausgesetzt sind. Das wäre zwar toll wenn man das einfach könnte, aber eine AIRLINE ist auch keine Wohlfahrtsgesellschaft...

Zum Fall Mehmet kann ich nur sagen, dass mir der Typ echt leid tut... (die Opfer nat. auch). Irgendwie muss er ja so geworden sein... und wenn's neurophysiologisch bedingt ist... ! Ich glaube auch nicht, dass ihn härtere Strafen, oder der sogenannte, geforderte "sibirische Steinbruch" von irgendeiner Straftat abhalten würde, da er wahrscheinlich gar nicht anders handeln kann.... und ein fast vollkommen fehlendes Rechtsbewusstsein hat... Solche Menschen sind auf jeden Fall auch Opfer...ihrer selbst.
_________________
„To oberserve without evaluating is the highest form of human intelligence“. - Jiddu Krishnamurti
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Max L.
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Anmeldungsdatum: 03.09.2007
Beiträge: 737
Wohnort: Dresden

BeitragVerfasst am: So Mai 25, 2008 10:35 am    Titel: Antworten mit Zitat

flapfail hat folgendes geschrieben:
Latin hat folgendes geschrieben:

Man muss, soll und darf solche Sachen hinterfragen und wenn du das moralisch nicht vertreten kannst, dann gibt dir irgendwo ein Gesetzt recht.


Nur wegen "Moral" eine angewiesene Arbeit nicht ausführen?
Ich weiß nicht ob dir der Arbeitsrichter deinen Job zurückgeben kann, nachdem du gekündigt wurdest


Es kommt doch drauf an von welchem Fall wir reden. Reden wir davon, dass man Abschiebungen generell nicht durchführen will? Dann ist man bei der Lufthansa anscheinend an der falschen Adresse. Oder reden wir davon, dass wenn man - äußerst unwahrscheinlicher Weise - davon Wind bekommt, wie das Schicksal des "Schüblings" (ich finde dieses Wort grauenhaft) hier und wo anders aussieht die Abschiebung evtl. verhindern will?

Im dem Falle, dass dem Auszuschiebenden der Tod droht, kannst du dich sicherlich auf mehr als nur deine Moral berufen (die wahrscheinlich wirklich kein ausreichender Grund ist). Ich meine mal etwas davon gelesen zu haben, dass ein "Schübling" nicht abgeschoben werden darf, wenn ihm der Tod im "Heimat"land droht!? Ich glaube es war sogar ein Grundgesetz. Allerdings bin ich mir nciht sicher, aber in jedem Falle kann man sich auf das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit berufen. Und seinem Arbeitgeber kann man, wie oben beschrieben, die zu erwartende Unruhe in der Kabine "vorschieben", die ja wahrscheinlich in den meisten Fällen von Abschiebungen gegeben ist.
_________________
Gruß! Max
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Romeo.Mike
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Anmeldungsdatum: 04.02.2003
Beiträge: 4355

BeitragVerfasst am: So Mai 25, 2008 1:10 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Moin,

vor dem Flug steht so viel Arbeit im Cockpit an, da muss es schon dicker Zufall sein dass man in der kurzen Zeit noch mitbekommt warum jemand abgeschoben wird. Die Zeit, sich die Lebensgeschichte der betroffenen Person anzuhören hat man einfach nicht. Zudem fehlt einem dann auch noch die Zeit die Gesamtsituation zu bewerten. Denn man weiß ja auch nicht ob die Person einem einen Bär aufbinden will oder die Wahrheit sagt, denn seit mal ehrlich, was würdet ihr nicht alles versuchen um in dem Land zu bleiben wenn ihr wisst dass es euch da besser geht als im eigenen Land, unabhängig davon was einem im Heimatland blüht.
Man muss sich also drauf verlassen was die Behörden entschieden haben, da die sich auch für diese Entscheidung mehrere Tage Zeit lassen können.

Einzig was einen wirklich zu dem Zeitpunkt noch interessieren kann, ist ob die "abzuschiebende" Person eine Gefahr für die Flugdurchführung darstellt oder nicht.

Klingt alles hart, lässt sich aber nicht ändern.


Gruß

Romeo Mike
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Max L.
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Anmeldungsdatum: 03.09.2007
Beiträge: 737
Wohnort: Dresden

BeitragVerfasst am: So Mai 25, 2008 1:20 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Ach der Pilot bekommt es erst kurz vor dem Flug mit? Für mich klang es so weiter oben im Thread so, als müsste er bereits ein wenig im Voraus informiert werden?
Also ist der Lufthansa-Pilot, der die Frau nicht mitgenommen hat gar kein Held ( Wink ), sondern hat sie wirklich "nur" nciht wegen der SIcherheit an Bord mitgenommen?
_________________
Gruß! Max
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flapfail
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Anmeldungsdatum: 23.03.2008
Beiträge: 6914
Wohnort: OGLE-2005-BLG-390Lb

BeitragVerfasst am: So Mai 25, 2008 1:53 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Max L. hat folgendes geschrieben:
Ach der Pilot bekommt es erst kurz vor dem Flug mit?


Ich denke nicht daß man als Pilot tage zuvor ein Bittschreiben vom Abgeschobenen bekommt. Rolling Eyes

Beim Einsteigen desjenigen wird es schon eine Information an den Piloten geben müssen, aber früher sicher nicht
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Pascal
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Anmeldungsdatum: 26.01.2007
Beiträge: 1522

BeitragVerfasst am: So Mai 25, 2008 2:05 pm    Titel: Antworten mit Zitat

In der Regel bringt die zuständige Behörde/Polizei die Person inkl. den Papieren und sonstigen Dokumenten wie Pass an Bord und übergibt nötige Formulare dem Cpt und erteilt auch objektive Auskunft über Gründe, Potential etc pp.
Klar könnte der Cpt sich gegen eine Mitnahme entscheiden wenn betroffene Person als Gefahr für den Flug gilt. Dies ist aber nicht viel anders wie mit betrunkenen, aggressiven nicht-auszuweisenden Personen.
Man muß auch unterscheiden zwischen Auszuweisenden mit und ohne staatliche Sicherheitsbegleitung Wink Wobei letzteres dann schon eher die schwereren Kaliber sind.
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tankman
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Anmeldungsdatum: 06.08.2007
Beiträge: 1386
Wohnort: around the world

BeitragVerfasst am: So Mai 25, 2008 2:53 pm    Titel: Antworten mit Zitat

tut mir leid aber jetzt muss ich mal mit der pragmatischen realität ankommen. NATÜRLICH fliege ich den flug. zum einen wird kein pilot erfahren, warum jemand abgeschoben wird (nur ob krimineller oder nicht), zum anderen interessiert es keinen menschen.
kein mensch ruft die company an und fragt warum herr/frau soundso abgeschoben wird.
es kann vllt ganz populäre einzelfälle geben, wo schon monate lang über die medien berichtet wird, vllt ist das was anderes. im endeffekt entscheidet nicht der pilot darüber, sondern richter. und fliegt der schubhäftling nicht, fährt er mit dem auto oder sonstwas.
oft werden auch exec companies beauftragt - glaubst du die fragen warum? da gehts um geld - basta - und wenn die es nicht machen, machens andere - der richterspruch ist zu dem zeitpunkt schon gefallen.
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FlyR
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Anmeldungsdatum: 29.10.2007
Beiträge: 377

BeitragVerfasst am: So Mai 25, 2008 5:08 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Für die Polizisten, die den "Schübling" begleiten, stellt sich die Frage doch auch nicht...
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Woran erkennt man einen Piloten auf einer Party?
Er wird's dir erzählen
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Max L.
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Anmeldungsdatum: 03.09.2007
Beiträge: 737
Wohnort: Dresden

BeitragVerfasst am: So Mai 25, 2008 5:49 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Weil sie mit ihrer Berufswahl auch eher in die Richtung "Transport solcher Schüblinge" gehen, als ein Pilot!?

EDIT: Allerdings ist mir diese THematik jetzt auch klarer geworden, und ich weiß, auf was ich mcih eventuell einlasse.
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Gruß! Max
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tankman
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Anmeldungsdatum: 06.08.2007
Beiträge: 1386
Wohnort: around the world

BeitragVerfasst am: So Mai 25, 2008 5:57 pm    Titel: Antworten mit Zitat

pilot zu sein ist der falsche job für gutmenschentum.
oder soll man heulen weil man mit einem 50 mio dollar flugzeug an slums vorbeirollt?
wenn man einmal in seinem leben jemanden abschiebt, der es nicht verdient hat (bzw wer gibt einem außenstehenden das recht darüber zu urteilen), kann man trotzdem besser schlafen als man greift den beruf deswegen nicht auf...
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Max L.
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Anmeldungsdatum: 03.09.2007
Beiträge: 737
Wohnort: Dresden

BeitragVerfasst am: So Mai 25, 2008 7:00 pm    Titel: Antworten mit Zitat

tankman hat folgendes geschrieben:
oder soll man heulen weil man mit einem 50 mio dollar flugzeug an slums vorbeirollt?


Nein ich denke dazu sind Piloten intelligent genug, um zu wissen, dass das Realität ist und dass man daran nicht viel ändern wird.
Aber darüber nachdenken darf man schon, oder?

Ich persönlich denke nicht dass es beispielsweise in der Verantwortung oder Befugniss des Flugzeugkapitäns liegt zu entscheiden ob die Richter bei einem "Schübling" richtig entschieden haben. Aber es muss deswegen auch nicht jeder Kapitän ein gefühlloser Klotz Mensch sein, dem das Schicksal "am Arsch vorbei" geht, oder?

Zu behaupten, dass man als Pilot etwas an Abschiebungen ändern kann ist unrealistisch, ebenso wie zu glauben, dass man als Lufthansapilot nie in die Situation kommt, einen Schübling abschieben zu müssen. Aber sich in der Beziehung stur zu stellen und dafür keinen einzigen Gedanken zu verschwenden finde ich auch falsch!
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Gruß! Max
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tankman
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Anmeldungsdatum: 06.08.2007
Beiträge: 1386
Wohnort: around the world

BeitragVerfasst am: So Mai 25, 2008 7:28 pm    Titel: Antworten mit Zitat

dennoch hilfts nichts und ändert die situation nicht.

und das betrifft nicht nur lh-piloten...
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