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Musterung
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Shuny
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Anmeldungsdatum: 09.03.2007
Beiträge: 281

BeitragVerfasst am: Do Dez 06, 2007 7:38 pm    Titel: Antworten mit Zitat

B_ne hat folgendes geschrieben:
Ein bissl Armee is ja ganz ok aber dafür braucht man keinen Wehrdienst

Nur gut, das 90% der aktiven Zeitsoldaten ehemalige Wehrdienstleistende sind... Wehrdienst ist die Nachwuchsquelle N°1 für die Bundeswehr und wenn diese wegfällt, dann hamwa nen gewaltiges Nachwuchsproblem bei unserem "bissl" Armee was wir überhaupt noch haben.
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Latin
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Anmeldungsdatum: 19.07.2006
Beiträge: 544
Wohnort: Berlin

BeitragVerfasst am: Do Dez 06, 2007 7:42 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Shuny hat folgendes geschrieben:
Latin hat folgendes geschrieben:
Allerdings finde ich es von dir nicht in Ordnung das du den Zivildienstleistenden als Minderwertig gegenüber dem Wehrdienstleistenden siehst.

Stimmt doch überhaupt nicht ... hab ich nicht gesagt geschrieben oder gedacht ... mir geht es allgemein darum, dass man seinen Dienst am Staat verrichtet.
Shuny hat folgendes geschrieben:
... ob Zivi oder Bund is dabei egal.


Aber die Forderung, Deutschland sollte auf eine Armee verzichten ist schon amüsant ... wir haben uns verpflichtet zB in der NATO bei Zwischenfällen militärisch sowie wissenschaftlich auszuhelfen ... was glaubst du warum bei uns Frieden ist? Kein Terrorland traut sich uns anzugreifen, weil wir starke Partner im Rücken haben (USA, Kanada, Frankreich, GB.....) ... und genauso sind wir auch für die anderen da, wenns bei denen brennzlich wird.
Ohne Leistung (=Bundeswehr mit gut ausgebildeten Soldaten) bekommt man auch keine Gegenleistung von den anderen Mitgliedsländer (jetzt ma nur auf das Bsp NATO bezogen).


Ich habe gerade nochmal meine Posts überflogen und bin eigentlich auf keine Formulierung gestoßen, welche fordert, dass die Armee komplett abgeschafft wird. Ich habe lediglich gesagt das es möglich wäre ohne eine Armee auzukommen.
Ehrlicherweise bezweifle ich es, dass Terrorländer sich nicht trauen anzugreifen, weil unsere hochtechnisierte Bundeswehr so Respekt einflößend ist. Zur Mitgliedschaft in der Nato sag ich jetzt nur mal Island.

Zitat:
Und noch was Latin ... was bringt dich zu so einer schlechte Ansicht über die Bundeswehr? Hast du gedient? Wenn ja, was war deine Tätigkeit?

Dazu will ich mich hier nicht äußern! Nur so viel: Es hat mit ner Holzkiste zu tun.
Zu deiner anderen Frage: Nein, ich habe nicht in der Bundeswehr gedient.
Wo hast du gedient? Aufgabe, Rang?

Einen wunderschönen Nikolaustag noch

Latin
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Shuny
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Anmeldungsdatum: 09.03.2007
Beiträge: 281

BeitragVerfasst am: Do Dez 06, 2007 7:46 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Latin hat folgendes geschrieben:
Wo hast du gedient? Aufgabe, Rang?

Ich war bei der Luftwaffe und hab meinen normalen Grundwehrdienst abgeleistet, also ganz normal vom Flieger zum Gefreiten zum Obergefreiten. Ich war dann, in meiner Stammeinheit, in einer Flugabwehrraketenstaffel tätig.

Latin hat folgendes geschrieben:
Einen wunderschönen Nikolaustag noch

Wünsch ich dir auch Smile
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B_ne
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Anmeldungsdatum: 14.02.2007
Beiträge: 156

BeitragVerfasst am: Do Dez 06, 2007 7:47 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Shuny hat folgendes geschrieben:
B_ne hat folgendes geschrieben:
Ein bissl Armee is ja ganz ok aber dafür braucht man keinen Wehrdienst

Nur gut, das 90% der aktiven Zeitsoldaten ehemalige Wehrdienstleistende sind... Wehrdienst ist die Nachwuchsquelle N°1 für die Bundeswehr und wenn diese wegfällt, dann hamwa nen gewaltiges Nachwuchsproblem bei unserem "bissl" Armee was wir überhaupt noch haben.


Naja woran liegt das... der Bund hat kein Problem solang er seine Soldaten über die Wehrpflicht einfängt und zu Zeitsoldaten macht...
ist das nicht mehr der Fall, müssen sich die Herren halt was anderes einfallen lassen, zum Beispiel Werbung.
Man könnte natürlich auch die Bundeswehr attraktiver machen ohne Wehrdienst könnte man den verbleibenden zum Beispiel mehr bezahlen...
man könnte natürlich auch mehr Urlaub anbieten, weil arbeiten müssen die ja auch nix... gut ab und zu dann mal ne schöne Schlammkur (is auch gut für die Haut)... und ansonsten Urlaub!!!

Also unter den Bedingungen würd ich mir dann fast überlegen doch nicht Pilot zu werden und zum Bund zu gehn...


Zuletzt bearbeitet von B_ne am Do Dez 06, 2007 7:51 pm, insgesamt einmal bearbeitet
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Shuny
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Anmeldungsdatum: 09.03.2007
Beiträge: 281

BeitragVerfasst am: Do Dez 06, 2007 7:50 pm    Titel: Antworten mit Zitat

B_ne hat folgendes geschrieben:
Naja woran liegt das... der Bund hat kein Problem solang er seine Soldaten über die Wehrpflicht einfängt und zu Zeitsoldaten macht...

Zeitsoldaten werden nicht eingefangen ... ^^ die Verpflichten sich schon freiwillig

Den Rest werd ich ma nicht kommentieren, war wohl nicht dein Ernst Wink ("weil arbeiten müssen die eh nix...")
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B_ne
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Anmeldungsdatum: 14.02.2007
Beiträge: 156

BeitragVerfasst am: Do Dez 06, 2007 7:54 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Shuny hat folgendes geschrieben:
Zeitsoldaten werden nicht eingefangen ... ^^ die Verpflichten sich schon freiwillig


Nachdem sie wie du selbst gesagt hast zu 90% Wehrdienst geleistet haben. Und dazu wurden sie eingefangen, notfalls von den Feldjägern.
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--Tommy--
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Anmeldungsdatum: 02.06.2006
Beiträge: 876

BeitragVerfasst am: Do Dez 06, 2007 8:13 pm    Titel: Antworten mit Zitat

90% haben vorher wehrdienst geleistet? wunschdenken! es ist n großer teil, aber 90% auf keinen fall

Zitat:
Bundeswehr mit gut ausgebildeten Soldaten


erstens amüsant dass der herr, der zwei sätze weiter zugibt dass er zivi geleistet hat, sich erlaubt darüber zu urteilen. zweitens amüsant dass die bundeswehr international zu den am besten ausgebildeten armeen gehört. diese stammtischparolen (und jetzt sinds wirklich welche) von wegen "die bundeswehr ist schlecht ausgerüstet und noch schlechter ausgebildet" kommen gerade von den leuten, die fälschlicherweise annehmen dass die amerikaner z.B. jeden einzelnen soldaten mit jetpacks und röntgenbrillen ausrüsten.

warum die ausbildung deutscher soldaten im internationalen vergleich ziemlich gut abschneidet, das ist ein thema das erstens zu weit ausufern würde und zweitens nicht unbedingt mit einem zivi diskutiert werden muss.

und das soll nicht abwertend gemeint sein, aber ich finde einfach dass man als diskussionsgrundlage bei so einem thema selber erfahrungen gemacht haben soll. und erfahrungen sind NICHT die geschichten der kumpels, von denen jeder einzelne meint er hätte die härteste AGA und die besch******* ausbilder gehabt.

zwei sachen noch: die staaten, die keine armeen haben, kann man erstens an einer hand abzählen und zweitens basiert ihre souveränität darauf dass sie zu klein und unwichtig sind und von den anderen anerkannt werden. das ist ein zustand den sich eine der größten wirtschaftsmächte dieses planeten nicht erlauben kann.

und zweitens: wer schon die demokratie und die rechtstaatlichkeit hierzulande so wichtig findet, der sollte auch einsehen können dass man auch als deutscher staatsbürger nicht immer nur nehmen nehmen nehmen kann, sondern auch mal was geben muss damit das system funktioniert. neun monate im leben eines jungen mannes sind nach allen maßstäben nicht zu viel verlangt, wenn keine ernsthaften gründe, zum beispiel echte gewissensgründe oder familiäres, dagegen sprechen.

wohlgemerkt versuche ich hier nicht pauschal alle kriegsdienstverweigerer zu torpedieren, sondern nur die mit der vorhin angesprochenen "kein bock" haltung.

in diesem sinne: horrido!
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Latin
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Anmeldungsdatum: 19.07.2006
Beiträge: 544
Wohnort: Berlin

BeitragVerfasst am: Fr Dez 07, 2007 3:40 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
warum die ausbildung deutscher soldaten im internationalen vergleich ziemlich gut abschneidet, das ist ein thema das erstens zu weit ausufern würde und zweitens nicht unbedingt mit einem zivi diskutiert werden muss.

Das ist einfach nur arrogant, sorry! Mit nem Soldaten würdest du also darüber diskutieren, oder wie? Aber egal.
Dann versuche ich es: Die Grundausbildung der Bundeswehr ist genauso lang, wie z.B. bei den US/Royal Marines oder der Army. Momentan also ungefähr rund drei Monate. Danach folgt die erweiterte Ausbildung, je nach dem wo für man eingeteilt wurde. Die Kampfkraft einer Armee hängt von Ausstattung und Kampferfahrung ab. Die Bundeswehr hängt, was Technologie betrifft noch um einiges nach. Ist aber am Aufholen. Die Anschaffung ist halt sehr teuer und durch den geringen Wehretat noch erschwert. Man kann aber sagen, dass die deutsche Marine z.B. recht gut ausgestattet ist. Die Luftwaffe wiederum schneidet im internationalen vergleich eher durchschnittlich ab, da das Durchschnittsalter der Flotte sehr hoch ist. Die Infanterie schneidet auch eher durchschnittlich ab, was Ausstattung des einzelnen Soldaten angeht. Technisch ist die Infanterie im Verhältnis recht gut ausgestattet. Die Kampferfahrung ist noch nicht so groß, aber durch die zunehmenden internationalen Einsätze nimmt sie auch stetig zu. Des weiteren ist der internationale Vergleich sehr schwierig .

Korrigiert mich, wenn ich mich irre.




Zitat:
, der sollte auch einsehen können dass man auch als deutscher staatsbürger nicht immer nur nehmen nehmen nehmen kann, sondern auch mal was geben muss damit das system funktioniert


Das System funktioniert übrigens auch gut ohne Wehrpflicht. Ich kann mich zumindest an keine Punkt in der Theorie erinnern, wo Ludwig Erhard geschrieben hat, dass zum erhalt des Sozialstaates und der sozialen Marktwirtschaft eine Wehrpflicht erforderlich ist.

MFg LAtin
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--Tommy--
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Anmeldungsdatum: 02.06.2006
Beiträge: 876

BeitragVerfasst am: Fr Dez 07, 2007 6:52 pm    Titel: Antworten mit Zitat

wie gesagt, sorry wenn das arrogant rübergekommen ist. das war so nicht beabsichtigt, aber letztendlich läuft es doch in den meisten fällen darauf hinaus dass bundeswehr-gegener als argumentationsgrundlage entweder die ansichten vol vollblutpazifisten oder aber geschichten aus der bundeswehrzeit ihrer freunde und verwandten nehmen, die allesamt eher schlechte erfahrungen gemacht haben.

aber gut. ich will nicht versuchen alles was du geschrieben hast zu widerlegen, da sind schon einige richtige sachen dabei, nur einige denkfehler stören mich. wie z.B. der:

dass die deutsche bundeswehr aufgrund des wehretats, der sich im moment im bereich um die 21Mrd bewegt, nicht mit einer amerikanischen armee (300Mrd) mithalten kann, ist klar. vernachlässigt werden hierbei allerdings mehrere faktoren.
erstens dass die US armee sehr viel mehr soldaten, großgerät und liegenschaften im in- und auslands besitzt.
zweitens dass es in amerika eine militärdoktrin gibt, die besagt dass die streitkräfte zwei unabhängige kriege in unterschiedlichen regionen gewinnen können muss. sowas wäre für deutschland und unsere derzeitige politische lage undenkbar.
drittens dass die amerikaner sehr stolz auf ihre luftwaffe sind und dies als inbegriff der modernen kriegsführung betrachten. dementsprechend bekommt die luftwaffe auch am meisten geld, wodurch aber gewissermaßen alle anderen teilstreitkräfte vernachlässigt werden. wie weit die amerikaner mit ihrer luftwaffe in den derzeitigen konflikten kommt, sieht man ja eindrucksvoll in irak und afghanistan. demgegenüber steht dann die army, die teilweise mit völlig veraltetem gerät zurechtkommen muss. beispielsweise gibt es keine haubitze, die der deutschen Panzerhaubitze 2000 auch nur annähernd gleich kommt. modernisierungsmaßnahmen wie z.B. das "land warrior" systen sind erstens vergleichbar mit dem IdZ und zweitens noch weit davon entfernt an alle einzelsoldaten ausgegeben zu werden.

was ich damit sagen will ist folgendes: die US armee ist zwar alles andere als schlecht, aber vergleicht ihre situation mit denen anderer armeen, gemessen am verhältnis des wehretats z.B. eben mit der deutschen, dann läuft da verdammt viel schief.

und was die von dir angesprochene "kampferfahrung" betrifft... ich habe so das gefühl du versuchst damit einen rückschluss von "damals" auf "heute" zu ziehen?
die bundeswehr bildet ihre soldaten so aus, dass sie die basics beherrschen, aber primär für ihre aktuellen aufträge ausgebildet sind. würde sie das nicht tun, hätten wir am ende wieder die diskussion wozu wir die bundeswehr überhaupt haben. beispiel: wo damals nich der häsuerkampf, kampf in bewaldetem gebiet, tarnen und täuschen und die panzerschlacht in der lüneburger heide das täglich brot des soldaten waren, da ist es heute internationale kompetenz (ich weiss, komisches wort) und show-of-force. in afghanistan will und muss man präsenz zeigen, anstatt sich zu verstecken und möglichst gut zu tarnen. das liegt in der natur des auftrags.
und hierbei stehen die deutschen soldaten halt ganz einfach mal an internationaler spitze. die amerikaner bilden ihre soldaten nach wie vor fast ausschließlich für den kampf aus, und nach dem kampf kannst du die meisten eh aus der armee entlassen weil sie zu krasse psychische folgeschäden haben, die nicht oder falsch behandelt werden.

es ist mittlerweile üblich dass es internationale austauschprogramme zur gemeinsamen ausbildung von soldaten gibt. und hier wissen auch die gut-ausgerüsteten amerikaner dass sie in deutschen händen dinge lernen, die sie bei sich zu hause nie vorfinden würden.
und um die parallele zur eigentlich diskussion zu ziehen: auch der grundwehrdienstleistende erhält eine EAKK ausbildung, auch wenn er diese als normaler W9er nicht braucht. zwar nicht so intensiv wie ein zeitsoldat, aber dennoch geht die ausbildung von grundwehrdienstleistenden immer mehr in die richtung der aktuellen bundeswehreinsätze.

dass aber vor allem diese soldaten auch für einen verteidigungsfall ausgebildet sein müssen, liegt auf der hand. dafür gibt es ja immerhin die wehrpflicht. um erstens eine schlagkräfte armee im V-fall zu haben, und zweitens die zeitsoldaten anzuwerben...


edit: ach ja, mag sein dass laut erhard das system auch ohne wehrpflicht funktioniert. ich habe vorhin allerdings versucht zu erläutern dass armeen, vor allem in europäischen staaten wo frieden herrscht, nur begrenzt einen unmittelbaren nutzen für das gesellschaftliche leben haben, aber sie aus gründen der sicherung staatlicher souveränität eben NICHT unabkömmlich sind.
manche leute denken auch dass wir uns aus internationalen konflikten gänzlich heraus halten sollen, weil wir dann auch in ruhe gelassen werden. das ist auch wieder falsch, denn als eine der führenden wirtschaftsnationen werden wir NIE in ruhe gelassen. und wir können uns auch NIE aus konflikten und streitigkeiten heraushalten, die uns als exportnation direkt betreffen. sei es nun der rohstoffpreis, masseneinwanderung oder in naher (!!) zukunft die trinkwasserknappheit.
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Latin
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Anmeldungsdatum: 19.07.2006
Beiträge: 544
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BeitragVerfasst am: Fr Dez 07, 2007 7:14 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Doppelpost

Zuletzt bearbeitet von Latin am Fr Dez 07, 2007 7:20 pm, insgesamt einmal bearbeitet
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Latin
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Anmeldungsdatum: 19.07.2006
Beiträge: 544
Wohnort: Berlin

BeitragVerfasst am: Fr Dez 07, 2007 7:18 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Sehr interessant dein Post. Ich habe in meinen Beitrag nicht beabsichtigt eines Vergleich zwischen Bundeswehr und den USArmesForces herzustellen. Ich habe nur die Ausbildungszeiten verglichen, die ungefähr identisch sind. Das die beiden Armeen sonst nicht zu vergleichen sind ist mir durchaus bewusst.
Ist das wirklich so, dass inzwischen auch die Ausbildung der Wehrpflichtigen gezielter auf Auslandseinsätze abzielt? Wenn ja, fände ich das eher negativ. Wenn man überlegt, was die Aufgabe eines Wehrpflichtigen ist (Lüneburger Heide verteidigen Laughing ). Na wie auch immer.

Die Diskussion mit dir hat echt Spaß gemacht Wink. Ist aber wirklich auch ein sehr schwieriges und heikles Thema. Trotzdem hallte ich die Wehrpflicht für veraltet, jedoch ist eine Berufsarmee auch nicht die beste Lösung.
Wie ich sehe studierst du Staats- und Sozialwissenschaften, sehr interessant. Habt ihr schon diesen ganzen trocknen Politiktheoretiker durch?
Achso, was mich noch interessiert: Was hat dich dazu bewegt Soldat zu werden (außer natürlich dem Fliegen) und natürlich, warum ausgerechnet in der Bundeswehr?


Edit: Gerade noch eingefallen: Was meinst du mit von "damals" auf "heute" schließen? Wenn du damit auf die Nazivergangenheit Deutschlands anspielst: Das meinte ich auf gar keinen Fall.


Schönes Wochenende

Latin
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--Tommy--
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Anmeldungsdatum: 02.06.2006
Beiträge: 876

BeitragVerfasst am: Sa Dez 08, 2007 1:34 am    Titel: Antworten mit Zitat

mit dem "von damals auf heute schließen" meinte ich keineswegrs die die nazivergangenheit, sondern einfach nur die tatsache dass sich die klassischen einsatzspektren der NATO-Armeen in den letzten 50 jahren grundlegend geändert haben.
das verdeutlicht eben am besten der klassische vergleich zwischen "damals" und "heute":

- früher (kalter krieg) hatte man in europa in erster linie angst vor dem russen. in allen möglichen szenarien eines angriffs ging man von einem kernelement aus, nämlich der großen panzerschlacht in der lüneburger heide, die einfach prädestiniert für den einsatz von panzern ist. und eben für solche szenarien wurden panzer- und panzergrenadiere damals in erster linie ausgebildet. da wurde einfach nur das klassische kämpfen gelehrt: tarnen und täuschen im gelände, einsatz von minensperren, panzerabwehr und alles drum und dran. das wirklich krasse an der ganzen sache sind aber die dimensionen, in der sich dementsprechend der aufbau der bundeswehr bewegte: am höhepunkt des kalten krieges hatte die bundeswehr alleine mehr als 20 panzerdivisionen, wenn ich mich recht erinnere. heute sind es nur noch zwei, und davon ist nur eine eine "reine" panzerdivision.

- heute werden zeitsoldaten und die freiwillig längerdienenenden, die an auslandseinsätzen teilnehmen wollen, ganz anders ausgebildet: es geht in erster linie um diese peace-support operations im internationalen rahmen, in fremden kulturen und mit anderen gefahren. der "feind" trägt keine uniform mehr, die ihn als solchen identifiziert, sondern agiert wegen seinen begrenzten mitteln und der geringen personellen stärke versteckt, aus dem hinterhalt usw. dieses neue aufgabespektrum erfordert eben eine neue art von ausbildung, und das ist in der bundeswehr zum teil (!) die sog. EAKK (Einsatzausbildung zur konfliktverhütung und krisenbewältigung).
ein 0815/grundwehrdienstleistender wird hier allerdings NICHT gezielt auf auslandseinsätze vorbereitet, vielmehr soll diese ausbildung die absoluten basics vermitteln: betreiben von checkpoints, gefahr und aufspüren von improvisierten sprengfallen, umgang mit fremden kulturen usw.
eine gezielte ausbildung erhalten nur die kontingentsoldaten im rahmen der einsatzvorausbildung, die genau auf das jeweilige einsatzland zugeschnitten ist. der W9er bekommt davon nichts mit.
dennoch handelt es sich eben um neue aufgaben der bundeswehr, und deshalb müssen auch unsere grundwehrdienstleistenden zumindest so etwas wie einen schnupperkurs bekommen.
so viel dazu.

ich muss sagen dass ich ganz klar für eine berufsarmee bin. natürlich erfüllt auch die wehrpflicht ihren sinn und zweck. dieser besteht eben u.a. darin, ausreichend reservisten zur verfügung zu haben, die streitkräfte in der gesellschaft zu verankern und den nachwuchs der zeitsoldaten zu gewährleisten. die letzten beiden punkte kann man durch sinnvolle (!!) werbemaßnahmen, öffentlichkeitsarbeit und steigerung der attraktivität des soldatenberufs ebenfalls erreichen, und ob 2Mio reservisten den job von 300.000 berufssoldaten besser erledigen können, ist ein streitthema für sich.

zu meinem studium: ich bin zur zeit im ersten trimester und beschäftige mich dementsprechend ausschließlich mit den basics: innenpolitik und vergleichende regierungslehre, staatsorganisationsrecht, VWL, soziologie usw.

und warum ich soldat werden wollte? ich kann dir nicht sagen wie das alles angefangen hat, ich weiss nur dass ich mit meinem besten kumpel, den ich in der 5. klasse kennengelernt habe, schon in der 7. klasse ausgemacht hab dass wir beide offiziere werden. und dass ich schon als kind mit allen möglichen sorten von kampfjets rumgespielt hab. nachdem wir dann also 9 jahre lang banknachbarn waren, bis zum abitur, haben wir uns beide beworben.
ich bin jetzt heeresflieger-OA, er ist gebirgsjäger-OA und studiert ebenfalls in der UniBW und wohnt einen block weiter aufm campus.
na ja, du hast das wahrscheinlich schon gemerkt dass ich n bisschen patriotisch angehaucht bin und ziemlich fest hinter meinem beruf stehe.
das fliegen war schon immer ein kindheitstraum, aber letztendlich bin ich zur bundeswehr gegangen um offizier zu werden. wenn ich nicht im fliegerischen dienst genommen worden wäre, hätte ich mich NICHT bei der lufthansa beworben, sondern bei der fallschirmjäger- oder panzertruppe.
so ist halt ein traum in erfüllung gegangen, weil ich eigentlich drei verschiedene ausbildung unter einen hut bringe: offizierausbildung, studium und pilotenausbildung. das einzige was mich immer noch so n bisschen nervt ist die tatsache dass ich haarscharf an der jeteignung vorbeigesaust bin, aber mei... man kann ja nicht alles im leben haben
Wink
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