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blacky122 Bruchpilot

Anmeldungsdatum: 28.03.2007 Beiträge: 7 Wohnort: Freiburg  |
Verfasst am: Mi März 28, 2007 8:51 pm Titel: Zu alt für den Berufseinstieg als Pilot? |
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Hallo!
Ich bin neu in diesem Forum und sehr dankbar, hier die Möglichkeit zu haben mich hinsichtlich meines Anliegens an die vielen anderen Flugbegeisterten wenden zu können!
Seit ich denken kann, war ich immer ein Hans-Guck-in-die-Luft. Bereits als Kind habe ich meinen Vater ständig genervt mit mir zum Flughafen zu fahren, um Flugzeuge anzuschauen. Mit 17 habe ich dann auch den Flugschein für Gleitschirm gemacht und bin in den folgenden Jahren mit meiner Tüte viel in den Alpen rumgeflogen. Der Gedanke das Fliegen als Beruf auszuüben hat mich immer begleitet und fasziniert. Letztendlich habe ich dann aber studiert, bin in der Wissenschaft hängen geblieben und arbeite seit nunmehr zwei Jahren an der Uni Freiburg im Fachgebiet Sprachwissenschaft. In ca. 1,5 Jahren werde ich meinen Dr. unter Dach und Fach haben und 33 Jahre alt sein. Ich weiss, dass dann wohl auch der allerletzte Time-Slot sein wird, zu dem ich im jetzigen Leben doch noch Pilot werden könnte. Der Wille es zu riskieren hat sich in den letzten Jahren unwahrscheinlich verhärtet! Doch will ich auch realistisch bleiben: wer nimmt mich denn noch in dem Alter? Mit der "Kopf durch die Wand-Methode" will ich es lieber nicht probieren.
Jetzt, wo ich mich dem Forum etwas vorgestellt habe, hätte ich folgende Fragen an Euch:
1) Habe ich mit viel Motivation auch Mitte 30 noch eine Chance
auf Anstellung bei einer Airline?
2) Bringt es was, wenn ich in den nächsten 1,5 Jahren schon mal die PPL
mache? Dann wäre das ja schon mal abgehakt.
3) Ich würde im Beruf am liebsten kleinere Regional- und Kurzstrecken-
Flugzeuge fliegen. Gibt es für diese Maschinen denn überhaupt einen
ausreichend großen Markt oder sind da die Chancen noch mieser?
Ich würde mich sehr freuen, wenn ich von Euch ein paar Antworten und Meinungen bekommen könnte! Seid ruhig ganz ehrlich.
Danke und Grüße |
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ILS Captain

Anmeldungsdatum: 28.02.2007 Beiträge: 384 Wohnort: Stuttgart  |
Verfasst am: Mi März 28, 2007 9:20 pm Titel: Re: Zu alt für den Berufseinstieg als Pilot? |
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blacky122 hat folgendes geschrieben: |
1) Habe ich mit viel Motivation auch Mitte 30 noch eine Chance
auf Anstellung bei einer Airline? |
Momentan sieht der Markt für Piloten sehr gut aus, das wird sicherlich auch noch eine Zeit anhalten. Für jemanden, der ein paar Stunden beieinander hat und die diverse Einstellungstest noch nicht negativ durchlaufen hat, bieten sich im Moment diverse Chancen.
Du schreibst, daß Du noch ca. 1 1/1 Jahre Ausbildung vor Dir hast. Danach würden im günstigen Fall noch ca. 1 1/1 Jahre Ausbildung kommen, nach denen Du mit druckfrischem Schein, allerdings ohne Flugstunden dastehen würdest. Und dann konkurierst Du mit 22 jährigen, die die gleichen Voraussetzungen erfüllen...
Ich bin kein Orakel und kann nicht sagen, wie lange dieses Hoch anhalten wird, sicherlich nicht ewig. Demnach wäre es sehr gewagt, in Deiner Situation eine Pilotenausbildung anzufangen. Ich möchte damit nicht sagen, daß es unmöglich ist, eine Anstellung zu finden, in eine ernstzunehmende Fluglinie reinzukommen wird allerdings eher unwahrscheinlich sein.
blacky122 hat folgendes geschrieben: |
2) Bringt es was, wenn ich in den nächsten 1,5 Jahren schon mal die PPL
mache? Dann wäre das ja schon mal abgehakt. |
Das würde nicht wirklich viel Zeit sparen, einen PPL kann man, wenn man dranbleibt, in 2 Monaten durchziehen.
blacky122 hat folgendes geschrieben: |
3) Ich würde im Beruf am liebsten kleinere Regional- und Kurzstrecken-
Flugzeuge fliegen. Gibt es für diese Maschinen denn überhaupt einen
ausreichend großen Markt oder sind da die Chancen noch mieser? |
Die meisten Airlines, die Anfänger einstellen, fliegen Kurzstreckenflugzeuge. Einige davon sind Regional-Carrier, die teilweise auch Turbo-Prop Flugzeuge operieren. (Contac Air, Augsburg Airways, EAE,...) Es wäre also durchaus realistisch, bei solch einer Firma zu "landen".
blacky122 hat folgendes geschrieben: |
Ich würde mich sehr freuen, wenn ich von Euch ein paar Antworten und Meinungen bekommen könnte! Seid ruhig ganz ehrlich.
Danke und Grüße |
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jonas Goldmember

Anmeldungsdatum: 03.02.2003 Beiträge: 2317 Wohnort: Paradise City  |
Verfasst am: Mi März 28, 2007 11:38 pm Titel: |
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Hi blacky,
ich gehöre auch nicht mehr zu den jüngsten Semestern, da ich eine Berufsausbildung und ein Ing-Studium (fast) absolviert habe!
Ich kann dir in deiner Situation die modulare Variante empfehlen! Und bei dieser bringt es dir sehr wohl was, wenn du den PPL und das Stundensammeln schon jetzt berufsbegleitend absolvierst, so dass du bei Abschluss deiner Promotion den fliegerischen Status PPL+150 h tt (also Gesamtflugerfahrung, somit die Ausbildungsstunden mit eingerechnet. 100h müssen davon als PIC geflogen worden sein).
Das hour building kannst du entweder günstig hier in einem Verein machen (genauso wie den PPL) oder du machst das z.B. drüben in den Staaten. Die Validation deiner JAR-Lizenz ist kein Problem! Oder du machst den FAA-PPL drüben und hängst gleich die Stunden dran, dann machst du eben die JAR-Validation bzw. Conversion. Du kannst das je nach Geldbeutel und Flexibilität gestalten!
Danach oder auch schon parallel zum Stundensammeln (wobei du ja wahrscheinlich durch deine Promotion zeitlich bis zum Abschluss sehr eingeschränkt sein wirst) kannst du das nächste Modul, die ATPL-Theorie angehen!
Die könntest du theoretisch auch schon direkt nach dem PPL per Fernkurs beginnen, allerdings löst du da gewisse Fristen aus, die du berücksichtigen solltest!
Ich würde das an deiner Stelle so handhaben, dass du das Stundensammeln schon fast hinter dir hast und dann den Fernkurs beginnen.
Die Laufzeit beträgt zwischen 8 und 18 Monaten. Du kannst bei schnellem Durcharbeiten der Lehrbriefe eine Verkürzung um 25 % beantragen, also dann 6 Monate.
Nach dem Durcharbeiten des Fernkurses absolvierst du den vorgeschrieben 85-stündigen Nahunterricht an deiner ausgewählten FTO. Dann geht es zur Theorieprüfung nach Braunschweig zum LBA. Hast du alle Fächer bestanden, geht es ans Praxis-Modul CPL-IR(ME). Der CPL umfasst mindestens 15h und das IR 55h. Das MEP (multi engine piston rating) kannst du gleich in diesen Ausbildungspart einbauen! Das letzte Modul, das MCC (Multi Crew Coordination), kannst du als Modularer erstmal aufschieben, da einige Firmen das nicht in den requirements haben! Dort fliegst du im Screening z.B. bei AB als Newbie Single-Pilot-IFR ohne Crew Coordination auf nem Senecca-Sim. Das MCC ist bei den Firmen dann eh auch ins T/R integriert.
Du kannst dich mit Mitte Dreißig als Rookie z.B. noch bei LH Cityline etc. bewerben! Da gibt es also auch in deinem Altern noch einige attraktive companies...und das geht auch nach aktuellem Stand schon 2-3 Monate vor Beendigung deiner Ausbildung!
Ich würde nur versuchen, das finanzielle Risiko zu minimieren und das machst du eben mit der modularen ATPL-Ausbildung! Allerdings sollest du angesichts deines Alters das Ganze schon recht zügig durchziehen, um dir noch möglichst viele Optionen offenhalten zu können.
Zu den Kosten:
PPL und Stundensammeln variiert sehr stark. Kommt drauf an, wo du das machst...im Verein oder kommerziell, in D oder im Ausland. Im Verein könntest du z.B. über die TMG-Schiene (nach JAR-FCL) gehen, das spart zusätzlich Kosten, die du dann wiederum ins Stundensammeln stecken kannst!
ATPL-Theorie per Fernlehrgang: ca. 2.700,- € für das Lehrgangsmaterial + ca. 1.800,- € für den Nahunterricht
NVFR (Nachtflugberechtigung): ca. 1.000,- €
CPL-IR(ME)-Praxis: ca. 20.000,- €
MCC (bei Bedarf): ca. 3.000,- €
Da in deinem Fall die ATPL-Ausbildung eine Zweitausbildung darstellt, kannst du die Kosten steuerlich geltend machen! Entweder als (vorweggenommene) Werbungskosten oder über einen Verlustvortrag...
Viele Grüße,
jonas
P.S: Kann dir nur wärmstens empfehlen, die Suchfunktion hier im Board zu nutzen! Dort findest du eigentlich alle Informationen in zigfacher Ausführung...
P.P.S: Ich sehe gerade, dass du aus Freiburg kommst. Da hast du doch eine kleine, aber feine Schule direkt vor Ort:
http://www.ffh-flight-training.de/flugschule/home.asp
Dort lass´ dir doch einfach mal einen unverbindlichen Kostenvoranschlag für die modulare Variante sowie weitere Infos geben. Meistens ist allerdings der PPL und das Chartern an einer FTO ziemlich teuer, insofern macht der "private" Teil außerhalb einer kommerziellen Schule durchaus Sinn.
Frag´ am besten mal nach, was der modulare CPL-IR(ME) inkl. ATPL-Theorie dort kosten würde! Und spreche auf jeden Fall mit aktuellen oder ehemaligen Schülern und lass´ dir ein ausführliches feedback geben...
Versuche, möglichst neutrale Stimmen zu hören, um dir ein Bild zu machen! Die Flugschulen wollen dich als zahlungskräftigen Kunden gewinnen und vermitteln deshalb auch gern mal ein ziemlich rosarotes Bild von der Sache!
Ach so, eines sei der Vollständigkeit halber noch erwähnt: Du hast natürlich auch die Möglichkeit, dich bis Mitte Dreißig noch für die AB-Ausbildung als Fußgänger zu bewerben.
Allerdings betragen hierbei die von dir zu tragenden Ausbildungskosten 60.000,- €. Die Ausbildung dauert ca. 2 Jahre inkl. T/R, eine Ausbildungsvergütung gibt es nicht und hinzu kommen noch die Lebenshaltungskosten.
Doch zu diesem Thema gibt es auch schon sehr viele Thread´s hier im Board. _________________ A319-A321
"I've never known an industry that can get into people's blood the way aviation does."
-Robert Six, founder of Continental Airlines |
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- Gast
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Verfasst am: Do März 29, 2007 8:32 am Titel: |
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Airberlin geht bis 35, da hat man ja dann zumindest nen Job danach. |
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TXL Gast
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Verfasst am: Do März 29, 2007 9:38 am Titel: |
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Wenn ich das richtig verstande habe scheinst du ja noch eine Anstellung zu haben. Dadurch sind dir natürlich gewisse Finanzielle Sicherheiten gegeben, sollte dich nach deiner Ausbildung keiner nehmen. Das ganze wäre dann zwar trotzdem ein Griff ins Klo gewesen, aber finanziell gesehen noch eher tragbar als für jemanden, der die privat finanzierte Ausbildung ohne Rückendeckung durch einer bereits erlenten Beruf oder einer fester Anstellung durchführt.
Viel Glück! |
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blacky122 Bruchpilot

Anmeldungsdatum: 28.03.2007 Beiträge: 7 Wohnort: Freiburg  |
Verfasst am: Do März 29, 2007 10:46 am Titel: |
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Hi all!
Habt vielen Dank für für Eure sehr informativen und ausführlichen Kommentare zu meinem Anliegen! Ganz so schwarz wie ich dachte scheint es für mich am Himmel ja dann doch noch nicht auszusehen.
Gerade aus den detaillierten Vorschlägen von jonas geht ja auch hervor, dass der sauerste Apfel bei der ganzen Sache das viele zu investierende Geld ist. Es stimmt schon, dass ich eine Anstellung an der Uni habe und somit mehr oder weniger abgesichert bin. Allerdings wird man im akademischen Bereich nicht gerade reich, es sei denn, man hat Beamten-Status und eine volle, unbefristete Stelle (das ist bei mir nicht der Fall). Wie dem auch sei, eine modulare Ausbildung wäre auch aus meiner Sicht sicherlich die beste Variante. Spätestens wenn es dann aber an das Praxismodul CPL-IR geht, ist mit meinen Ersparnissen aber Feierabend. Reiche Eltern habe ich nicht und selbst verdiene ich nur knapp 2000,- Euro brutto im Monat. Die einzige Möglichkeit wäre dann noch ein Bankkredit, stimmt's? Wie habt denn ihr das gemacht bzw. wie macht Ihr das? Das wäre dann auch die letzte Frage, mit der ich Eure Zeit in Anspruch nehme. Über alles andere werde ich mich in den vielen anderen Postings in diesem Forum informieren.
Also nochmals vielen Dank an Euch alle (vor allem an jonas!!) |
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ILS Captain

Anmeldungsdatum: 28.02.2007 Beiträge: 384 Wohnort: Stuttgart  |
Verfasst am: Do März 29, 2007 12:05 pm Titel: |
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jonas hat folgendes geschrieben: | Hi blacky,
ich gehöre auch nicht mehr zu den jüngsten Semestern, da ich eine Berufsausbildung und ein Ing-Studium (fast) absolviert habe!
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Hallo Jonas,
darf ich mal fragen, wie alt Du warst, als Du auf Stellensuche gegangen bist, und wo Du dann untergekommen bist, bzw. wo Du heute fliegst? |
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Flzg Captain

Anmeldungsdatum: 29.09.2006 Beiträge: 318
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Verfasst am: Do März 29, 2007 12:58 pm Titel: |
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blacky122 hat folgendes geschrieben: | Allerdings wird man im akademischen Bereich nicht gerade reich, es sei denn, man hat Beamten-Status und eine volle, unbefristete Stelle (das ist bei mir nicht der Fall). |
Bei Regionalairlines auf Turboprop wirst Du noch weniger verdienen. Da lohnt sich die Investition in die Flugausbildung nicht. Warum baust Du nicht lieber die akademische Karriere aus? Dabei hast viel(!) mehr mögliche Arbeitgeber, ein geregeltes Leben, nicht das Risiko einer möglichen Fluguntauglichkeit aus medizinischen Gründen... und könntest weiter mit dem Gleitschirm fliegen. |
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jonas Goldmember

Anmeldungsdatum: 03.02.2003 Beiträge: 2317 Wohnort: Paradise City  |
Verfasst am: Do März 29, 2007 1:05 pm Titel: |
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@ILS:
Ich musste noch nicht auf Stellensuche gehen, zumindest nicht in der Fliegerei!
Hättest du den Satz von mir, den du gequotet hast, mal genauer durchgelesen....ja ja!
Warum fragst du?
Falls du auf das finanzielle Risiko anspielst, so kann man das mit der modularen Variante durchaus relativieren! Viele haben schon den PPL und einige Stunden, weil sie das Fliegen hobbymäßig betreiben...
Ab diesem Punkt mit den entsprechenden Stunden ist der Rest überschaubar, zumal man die Ausbildungskosten bei Zweitausbildung -wie schon erwähnt- als Werbungskosten steuerlich geltend machen kann!
Soll konktret heissen:
Jemand ist berufstätig bei Firma X, hat den PPL und die Stunden. Sobald er sich in der FTO für die ATPL-Theorie bzw. den praktischen CPL-IR-Part anmeldet, ist der berufliche Zweck erfüllt!
Dann kann er beim nächsten Lohnsteuerjahresausgleich diese Kosten angeben, genauso wie die Kosten des PPL und des Stundensammelns! Denn diese sind, obwohl es sich noch um den "privaten" Ausbildungsanschnitt handelt, die unabdingbare Voraussetzung für die kommerziellen Lizenzen...
Und ein modularer Schüler muss aus steuerlicher Sicht gleich behandelt werden wie ein Schüler, der die Ausbildung durchgehend absolviert!
Sobald du die Anerkennung vom FA hast, erhöht sich dein Netto-Gehalt, bis der Verlustvortrag bzw. die anerkannte Summe getilgt ist...
Ab dem Punkt PPL + 150h tt kostet die restliche Ausbildung ca. 25.000,- €. Also den Preis eines Kleinwagens!
Unter oben genannten Voraussetzungen erhält man vom Staat sogar einen nicht unerheblichen Teil der Ausbildungskosten zurück...
Momentan stellen fast alle Firmen ein! Und sehr viele companies haben prall gefüllte Auftragsbücher...
Der LH-Konzern ist für R/E´s wieder offen und selbst Vertreter der Vermittlungsstelle für Luftverkehrsberufe des Arbeitsamtes FfM haben auf der kürzlich stattgefundenen "Job Opportunity Conference" von drei fetten folgenden Jahren gesprochen...
Also sehe ich trotz meines Alters (bin Ende Zwanzig) der Sache entspannt entgegen! Im "worst case" schaffe ich es nicht, in der Fliegerei Fuß zu fassen oder kann den jetzigen Aufschwung nicht mehr mitnehmen...
Dann habe ich mich zumindest nicht hoch verschuldet und habe darüber hinaus einen akademischen Beruf, in dem ich arbeite!
Fazit: Modulare Ausbildung = vertretbares Risiko!
Ich bin auch kein Freund von abinitio-Ausbildungen, bei denen sich mit 60.000,- € und mehr (mit Lebenshaltungskosten und allem) verschuldet wird.
Zumal man in dieser Zeit ja auch keine laufenden Einkünfte hat und die Zinsen einen nicht unerheblichen Teil der monatlichen Rückzahlungen an die Banken ausmachen! Bis das getilgt ist, dauert es...
Gruß, jonas
P.S: Du fliegst doch bei GWI den Bus ex STR? Wie alt bist du? Ausbildung abinitio oder modular absolviert? Was hat dich deine Ausbildung in Summe gekostet und an welcher FTO warst du?
Du bist ja dann wohl als R/E mit bestandenem DLR-Auswahlverfahren zu GWI gekommen, oder!? Das bedeutet, dass du nach 4 Jahren z.B. zur Passage wechseln kannst, da du ja im LH-KTV bist!? _________________ A319-A321
"I've never known an industry that can get into people's blood the way aviation does."
-Robert Six, founder of Continental Airlines |
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ILS Captain

Anmeldungsdatum: 28.02.2007 Beiträge: 384 Wohnort: Stuttgart  |
Verfasst am: Do März 29, 2007 2:13 pm Titel: |
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Hallo Jonas, und alle anderen!
Jonas, dachte irgendwie, Du wärst in der Fliegerei tätig. Mich hatte einfach mal Dein Background interessiert. Gibt schließlich viele, die vorher schon eine Ausbildung angefangen haben, dann aber nicht fertig gemacht haben. Wenn ich es also richtig verstanden habe, bist Du momentan noch mit Deinem Ing. Studium beschäftigt und hast auch vor, dieses zu Ende zu bringen. Danach kommt die ATPL Ausbildung. (Lese mir die Beiträge, auf die ich antworte in der Regel schon durch)
Natürlich gibt es die Möglichkeit der Modularen Ausbildung, die gab es ja schon immer. Wobei man es nur nicht so genannt hat. Und für jemanden, der den PPL eh schon hat und auch schon ein paar Stunden gesammelt hat, ist diese Variante sicherlich nicht übel. Wie gesagt, für jemanden der den PPL und die geforderten Stunden schon hat.
Ich möchte hier aber einmal auf Blacky eingehen, der über keinerlei Flugerfahrung verfügt und schreibt, daß er sich überlegt, wenn er sein Studium beendet hat, eine ATPL Ausbilung zu beginnen. Bis dorthin möchte er 33 Jahre alt sein. Dazu kommt, daß er das benötige Geld für die Ausbildung nicht unbedingt auf der hohen Kante hat.
Ich denke, daß das nicht unbedingt die rosigsten Voraussetzungen sind, um eine Ausbildung zu beginnen. Selbst wenn er jetzt damit anfängen würde, den PPL nebenher zu machen, müßte er das Geld doch aufbringen. Ebenso sieht es mit den geforderten Stunden aus. Wenn er dann in 1-2 Jahren mit seiner "modularen ATPL Ausbildung" beginnen würde, wäre es zwar auf dem Papier eine "modulare Ausbildung". Auf dem Kontoauszug jedoch würde es mehr nach einen durchgängigen ATPL Ausbildung auschauen. Zugegebenermaßen, verteilt auf 2-3 Jahre.
Und natürlich kann man seine Zweitausbildung in voller Höhe steuerlich geltend machen (hier kommt erschwerend hinzu, daß er seine Erstausbildung noch nicht abgeschlossen hat) - das spart zwar ein paar Euro, allerdings muß man trotzdem zunächst einmal das Geld für die Ausbildung aufbringen können.
Und um Steuern zurückerstattet zu bekommen, muss man erst einmal welche bezahlen, sprich Geld verdienen.
Blacky, in Deinem Fall, sagen wir einmal 34, 35 Jahre alt, druckfrischem CPL (IR) frozen ATP, minimalen Flugstunden auf Kolbenflugzeugen bis max. 2t: Hiermit erfüllst Du zunächst einmal die minimalen Voraussetzungen, um ein Verkehrsflugzeug zu fliegen. Allerdings konkurierst Du mit anderen, die mehr als 10 Jahre jünger sind als Du. Dazu kommt, daß Du während der Ausbildung einen nicht unerheblichen Schuldenberg angehäuft hast, zu dem u.U. noch einmal ca. 20 - 25.000 Euro kommen, soltest Du Dich entschließen, ein Type Rating finanzieren zu wollen.
Ich möchte Dir nicht Deinen Mut nehmen, die Ausbildung in Angriff zu nehmen. Allerdings solltest Du Dir von Anfang an über die "harten Fakten" im Klaren sein.
Es gibt mittlerweile neben der LH noch die Air Berlin und die Hapag Lloyd, die eine eigene Ausbildungsschiene haben (und wenn mich nicht alles täuscht, auch Net Jets). Und Air Berlin akzeptiert Bewerber bis 35.
An Deiner Stelle würde ich es auf einem dieser Wege versuchen. Alles andere wäre mir ehrlich gesagt zu riskant.
Zu Deinen Fragen, Jonas:
Bin Anfang 30, fliege bei GWI und habe die Ausbildung durchgängig bei der RWL gemacht. Mich hat der Spaß vor ca. 10 Jahren rund 100.000 Mark gekostet.
Grüßle ausm Ländle |
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ILS Captain

Anmeldungsdatum: 28.02.2007 Beiträge: 384 Wohnort: Stuttgart  |
Verfasst am: Do März 29, 2007 2:23 pm Titel: |
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Zitat: | Das bedeutet, dass du nach 4 Jahren z.B. zur Passage wechseln kannst, da du ja im LH-KTV bist!? |
Nein, nach 6 Jahren... |
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jonas Goldmember

Anmeldungsdatum: 03.02.2003 Beiträge: 2317 Wohnort: Paradise City  |
Verfasst am: Do März 29, 2007 3:15 pm Titel: |
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ILS hat folgendes geschrieben: | Wenn ich es also richtig verstanden habe, bist Du momentan noch mit Deinem Ing. Studium beschäftigt und hast auch vor, dieses zu Ende zu bringen. Danach kommt die ATPL Ausbildung. |
So ist der Plan!
Zitat: |
Ich möchte Dir nicht Deinen Mut nehmen, die Ausbildung in Angriff zu nehmen. Allerdings solltest Du Dir von Anfang an über die "harten Fakten" im Klaren sein. |
Ganz klar! Das sollte sich aber in einem forgeschrittenen Alter eigentlich von selbst verstehen...
Zitat: |
Es gibt mittlerweile neben der LH noch die Air Berlin und die Hapag Lloyd, die eine eigene Ausbildungsschiene haben (und wenn mich nicht alles täuscht, auch Net Jets). Und Air Berlin akzeptiert Bewerber bis 35. | Hapag kommt für ihn aufgrund des Alters nicht mehr infrage. AB schon, hab´ ich ja oben erwähnt. NJE auch...
Zitat: | An Deiner Stelle würde ich es auf einem dieser Wege versuchen. Alles andere wäre mir ehrlich gesagt zu riskant. |
Man muss das differenzieren! Es gibt hierbei auch nicht DEN einen "Königsweg"...
Eine durchgehende AB-Ausbildung kostet 60.000,- € reine Ausbildungskosten. Nochmal ca. 20.000,- € an Lebenshaltungs- und Zusatzkosten in Berlin und Essen hinzugerechnet. Somit müssten innerhalb einer relativ kurzen Zeit 80.000,- € finanziert werden! Im Anschluss wartet wahrscheinlich direkt ein Job bei AB. Es ist eine Übernahmeabsicht, KEINE -garantie! Wo in der Definition dieser beiden Begriffe der Unterschied liegen kann, bleibt abzuwarten...
Aber es kann sehr schnell gehen mit einem companyinternen Einstellungsstopp für abinitio´s, siehe Cityline vor einiger Zeit! Da standen die fertigen ATPLer auch im Regen mit hohen Schulden...Tuifly ist noch teurer (75.000,- € reine Ausbildungskosten), dafür winkt danach u.U. der bessere Job! Allerdings gibt´s erstmal einen Zweijahresvertrag, bei AB unbefristet. Aber auch hier weiss man angesichts der aktuellen Entwicklung in der Branche (Bündnisse werden ausgebaut, die Konsolidierung geht weiter!) NICHT, wo Tuifly in 2 Jahren steht! Vielleicht isoliert und es gibt einen Einstellungsstopp...vielleicht aber das Gegenteil und es wird verstärkt expandiert! Man weiss es einfach nicht, das lässt sich nicht prognostizieren.
Aber bleiben wir mal bei unserem Beispiel: Als AB-F/O verdient man im ersten Jahr und bei companyfinanziertem Rating ca. 2.400,- - -2.600,- € (Gehaltskl. 0) netto in Stkl1. Davon muss dann noch die Annuität des Kredites getilgt werden, was bei der oben genannten Summe schnell ca. 800,- - 900,-€ pro Monat ausmacht. Geflogen wird dafür bis ans gesetzliche Limit...Altersvorsorge gibt es keine, eine etwas dürftige LOL wird übernommen.
Jetzt das Gegenbeispiel, wobei es auch hierbei viele Faktoren gibt, die man nicht voraussagen kann. Eine modulare Ausbildung "durchgehend" absoviert ist im gleichen Zeitraum oder schneller als eine abinitio-Ausbildung zu schaffen. Macht man den PPL und das Stundensammeln günstig im Verein oder in den Staaten, sind max. 40.000,- € durchaus realistisch! Zumal man das MCC ja erstmal aufschieben kann...
Ich kenne Leute, die das so gemacht haben und sich jetzt, obwohl sie noch nicht ganz mit der Ausbildung fertig sind, bei LH als R/E im Auswahlverfahren befinden (GWI oder CLH).
Schaffen sie es, winken die besseren Jobs (bei CLH gibt´s zum Einstieg ca. einen Tausender mehr netto im Monat, das wird bei euch nicht anders sein, oder?!) mit einer geringeren Verschuldung und einer vernünftigen Altersvorsorge! Und bei GWI wäre man als "Rookie" sogar drin im KTV...was will man mehr? Das upgrade geht ja zumindest bei GWI scheinbar auch recht zügig!
Ok, CLH ist etwas anderes (lange Zeit bis zum upgrade, kein KTV etc.), aber dennoch ein guter Arbeitgeber. 3.000,- € erhält man seit neuestem schon während des Ratings und 17.000,- € erhält man nach einiger Zeit Firmenzugehörigkeit als Ausbildungszuschuss.
Das meinte ich mit Abwägen! Klappt es als R/E, in den LH-Konzern zu kommen, ist doch alles prima! Wenn nicht, hat man auch jetzt noch die Option, sich als R/E bei AB etc. zu bewerben. Und klappt das auch alles nicht, kann man sich immer noch überlegen, ob man nicht z.B. ein Bus-Rating selbstfinanziert und sich dann nochmals bewirbt! Wenn man die Bus-Bestellungen in den nächsten Jahren z.B. bei BWG, HHI und natürlich auch AB anschaut, sieht es doch gar nicht so schlecht aus...
Wohlgemerkt sind wir bei der modularen Variante um einiges günstiger, so dass evtl. noch der Puffer für ein Rating vorhanden ist...
Auf jeden Fall gibt es nicht wenige, die über diese Schiene in die Firmen gekommen sind! Nur mit Rating, ohne Stunden on type. Vorteil, sollte es wirklich klappen, wäre hierbei: Man steigt in eine höhere Gehaltsstufe ein und ist somit bis zum upgrade immer eine Stufe höher als der Kollege, der sich das Rating von der company vorfinanzieren lässt! z.B. bei AB nicht Stufe 0 = Jahresbrutto ca. 45.000,- €, sondern Stufe 1 = Jahresbrutto 54.000,- €.
Und darüber hinaus kann man die Ratingkosten in voller Höhe steuerlich geltend machen, was natürlich bei dem Kollegen, bei dem es über die Firma läuft, nicht geht...
Ich will das jetzt auf keinen Fall schönreden, sondern nur mal aufzeigen, dass es mehrere Varianten gibt, als sich gleich direkt mit 70.000,- oder mehr (AB, Hapag) in Schulden zu stürzen...
Das KANN zwar die "sicherere" Option sein, MUSS es aber keineswegs! Wie es letztlich sinnvoller war und ist, kann man leider nur ex post beurteilen...dann aber mit allen Konsequenzen!
Zitat: |
Zu Deinen Fragen, Jonas:
Bin Anfang 30, fliege bei GWI und habe die Ausbildung durchgängig bei der RWL gemacht. Mich hat der Spaß vor ca. 10 Jahren rund 100.000 Mark gekostet. |
Dann hast du doch einen prima Job, Glückwunsch! Und auch noch im KTV...somit hast du doch alle Wechseloptionen in andere Konzernairlines, ergo auch Passage, oder?
Viele Grüße,
jonas _________________ A319-A321
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