Air Berlin

[flight_attendant_26]

Nicht schlecht, dann bist du ja bestimmt auch viel mit AB/dba und LH unterwegs, oder?

Komme auch ursprünglich aus dem kaufmännischen Bereich, jedoch gefällt mir die Fliegerei um einiges besser. Würde mir auch schwer fallen, diese zu verlassen. Bis zum heutigen Tage macht es mir noch viel Spaß und es ist immer noch sehr interessant!
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Suzanna Darcy-Henneman, lead test pilot on the 777 program: "The love of aviation makes differences fall away."

[Kirsten]

Ganz genau.. fliege aber fast nur LH; mein Brötchengeber hat mit denen wohl irgendwie ein Abkommen. Laut Intranet sollen wir auch nur LH buchen (obwohl das eh die Reisestelle für alle Mitarbeiter erledigt).

Naja, ich ging eben grad aufs Abi zu, und dann kam 9/11... und das wars dann vorerst mit meinem Plan, sofort nach dem Abi in die Fliegerei zu gehen. Drum hab ich erstmal was "Vernünftiges" (O-Ton Eltern/Lehrer/Freunde/alle ) gemacht.. und jetzt will ich endlich "meinen" Weg gehen

Woher kommt bei Dir der "Umweg" über Cabin Crew?

[skyhigh]

@Kirsten: Und du würdest echt dein Unternehmensberaterjob kündigen, um unterbezahlt als Air-Berlin Pilot zu arbeiten?????????
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Immer schön locker durch die Hose atmen (Stromberg)

BU: 08/09 März 07 ---> Mission Failed

[Kirsten]

@ skyhigh: JA, ja und nochmal ja.
Ich hab zwar einen sicheren und gutbezahlten Job - aber ich würde ihn sofort mit fliegenden Fahnen aufgeben, um in ein Cockpit zu kommen.
Weil ich denke, dass ich damit ungleich glücklicher werde.
That's as simple as it is.

[flight_attendant_26]

Da muss ich mich auch mal kurz einmischen.

Ich bin auch seit mehreren Jahren im Berufsleben tätig. Weil mich mein alter Bürojob nicht mehr zufrieden stellte, habe ich mich letztes Jahr für einen Bruch in meinem Berufsleben entschlossen. Es musste was anderes her!

Da ich gerne mal was neues ausprobiere und mich die Fliegerei schon immer interessierte, entschied ich mich Flugbegleiter zu werden.
Ich verdiene jetzt als Flugbegleiter weniger als damals, aber ich bin zufriedener und erfüllter. Und das ist was zählt!

Jeder setzt andere Prioritäten im Leben. Der finanzielle Faktor ist zwar auch nicht unwichtig, aber für mich nicht entscheidend.

Ich muss kein Jahresgehalt von 50.000€ + haben. Wenn man seiner Passion nachgehen kann, gibt man sich auch mit weniger zufrieden.
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Suzanna Darcy-Henneman, lead test pilot on the 777 program: "The love of aviation makes differences fall away."

[jonas]

[flight_attendant_26]

@jonas:

Ich weiß, das ist ein ganzer Batzen Geld, den man da am Anfang aufbringen muss und schränkt die ersten und folgenden Werdejahre des Piloten auch sicherlich (stark) ein.

Wenn man sich für solch einen Beruf entscheidet, muss man voll und ganz dahinterstehen! Dazu gehört auch, dass man dieses finanzielle Risiko eingeht.
Wie du schon richtig aufgelistet hast, können die Kosten mal locker um 90000€ betragen. An solch einer Sache darf man auch nicht zu blauäugig drangehen und wird von einigen auch teilweise unterschätzt.

Der Kostenfaktor ist natürlich auch bei mir ein ausschlaggebendes Kriterium eine Ausbildung überhaupt anzufangen. Aber durch innere Überzeugung und einem starken Willen würde ich es trotzdem machen.
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Suzanna Darcy-Henneman, lead test pilot on the 777 program: "The love of aviation makes differences fall away."

[Foxtrott Bravo1985]

[Kirsten]

@ FoxtrottBravo: und dann legst Du noch Miete und Lebenshaltungskosten für 2 Jahre drauf, und schon kommt's hin mit den 90k Euronen. OHNE Zinsen wohlgemerkt.

[skyhigh]

aaaahhhhh 80000€. Na das ist ja wesentlich günstiger als 90000€. Ich meld mich morgen sofort zum ATPL an.
Dann blätterst du soviel hin, um dann bei Air-Berlin ein Gehalt von 2000€ netto zu bekommen. Dann darfs du das Darlehen abbezahlen und hast nachher soviel Geld wie eine gut bezahlte Putzfrau auf dem Konto.
Super Job.
Das Problem ist, dass sich zu viele für diesen Job prostituieren. Dadurch, dass es genug leichtsinnige Menschen gibt, die alles für diesen Beruf machen würden bleiben die Gehälter so niedrig.
Und fliegen um jeden Preis würd ich auf keinen Fall.
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Immer schön locker durch die Hose atmen (Stromberg)

BU: 08/09 März 07 ---> Mission Failed

[flight_attendant_26]

[quote="Foxtrott Bravo1985"]

[Kirsten]

@ skyhigh: um jeden Preis muss es nicht sein, da stimme ich Dir zu. Durch meinen bisherigen Job hab ich aber die eine oder andere Rücklage, sodass ich all-inclusive über die angegebenen 60k nicht wesentlich rauskommen sollte.

Trotz allem vertrete ich die Meinung, dass ich lieber 2000€ pro Monat verdiene und an meinem Beruf Spaß habe, als dass ich das doppelte habe und aber jeden Morgen beim Aufstehen das Grauen kriege, weil ich in die Arbeit muss.

Ich hatte inzwischen einige Jahre Zeit, meine Entscheidung zu treffen, und bei mir geht es auch sicher nicht darum, dass ich überhaupt erst mal eine Ausbildung oder einen Job brauche. (hab ich beides schon)

Zu Air Berlin noch ein paar Worte.
Ja, man kann drüber streiten, ob AB ein guter Arbeitgeber ist oder nicht. Und ja, man kann auch wunderbar prophezeien oder mutmaßen, wie gut oder schlecht das Ausbildungskonzept, wie fair das Auswahlverfahren und wie hoch die Chancen auf eine Übernahme sind.
Man kann sicher auch nächtelang diskutieren, ob die Mitarbeiter bei AB eine Personalvertretung brauchen und ob 400€ als Teilnahmegebühr fürs Auswahlverfahren gerechtfertigt sind.

Ich selbst habe zwei gute Bekannte, die bei AB fliegen - und beide sind damit sehr glücklich. Von beiden weiß ich, dass das Gehalt - auf Flugdienststunden runtergebrochen - nicht rekordverdächtig ist; der monatliche Betrag auf dem Konto ist absolut betrachtet aber keinesfalls schlecht. Beide fliegen grade so am gesetzlichen Stundenlimit; das ist aber für einen Anfänger nicht das schlechteste (Stichwort: Erfahrung).
Und - und das ist imo das Wichtigste - beide sind sehr angetan vom Betriebsklima bei AB. Ja, richtig gelesen. Sie sind stolz drauf, bei IHRER Firma zu arbeiten, mögen ihren Job und ihre Kollegen. Kurz: sie stehen hinter dem, was sie machen.

Ich wüsste also nicht, wieso es so verwerflich sein soll, dort gerne arbeiten zu wollen; und ich werde für meinen Teil versuchen, meine Chance dort zu bekommen. Aber das ist - wie immer - jedermanns eigene Entscheidung.

Und meine Entscheidung hat für mich nichts mit "sich prostituieren", sondern mit persönlicher Überzeugung zu tun.

LG
Kirsten