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Dunkler Himmel zieht heran... Lufthansa Schulungsstop 2013
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jetA
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Anmeldungsdatum: 22.08.2012
Beiträge: 36

BeitragVerfasst am: Mo Okt 15, 2012 8:33 am    Titel: Antworten mit Zitat

stimme dem Alex zu! Man darf sich nicht unter Wert verkaufen. Mit der Einstellung ist man sonst ganz schnell bei Pay-to-Fly etc...
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n3toX
Captain
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Anmeldungsdatum: 06.03.2012
Beiträge: 1591
Wohnort: Beteigeuze

BeitragVerfasst am: Mo Okt 15, 2012 8:34 am    Titel: Antworten mit Zitat

jetA hat folgendes geschrieben:
stimme dem Alex zu! Man darf sich nicht unter Wert verkaufen. Mit der Einstellung ist man sonst ganz schnell bei Pay-to-Fly etc...


Genau so sieht es aus.
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Andi1986
Senior First Officer
Senior First Officer


Anmeldungsdatum: 16.02.2012
Beiträge: 57

BeitragVerfasst am: Mo Okt 15, 2012 9:33 am    Titel: Antworten mit Zitat

der alex hat folgendes geschrieben:
Andi1986 hat folgendes geschrieben:

Für mich spielen Geld, Arbeitsbedingungen, Wartezeiten bzw. später dann auch die Verschuldung von 60k€ absolut keine Rolle, da es der Beruf ist, den ich immer schon machen wollte! Also wird es wohl nicht soooo schlimm sein, darauf auch 1 Jahr warten zu können!


Es tut mir herzlich leid für den folgenden Satz, aber für dein Geburtsjahr solltest du eine etwas reifere Einstellung haben. Genau diese Einstellung hat den Pilotenmarkt aktuell sehr nahe an den Abgrund gebracht.
Wenn du mal ein paar Jahre auf der Linie schrubbst, nur 10 bis 12 Tage im Monat deine Familie siehst, ständig übermüdet durch Schichtdienst und Zeitverschiebung bist, dazu noch hoch Verschuldet und ständig mit der Angst im Nacken, dass du bald ersetzt wirst du junge Piloten, die das ganze auch zu noch schlechteren Bedingungen machen würden, spätestens dann wirst du erkennen wie unsinnig deine Aussage ist.
Es ist und bleibt ein Job. Deine schicke Uniform und der Sonnenaufgang aus der Luft ändern daran auch nichts. Am Ende des Tages zählt irgendwann in jedem Leben Freizeit, Geld und Jobsicherheit. Punkt. LH ist aktuell noch eine Insel der Glückseligkeit in Europa. Aber der Wind wird auch hier eisiger werden in Zeitden der Krise.


Ich denke, dass ich für mein Geburtsjahr schon eine reife Einstellung habe. Mal ganz abgesehen von der Tatsache, dass Du mich gar nicht kennst... Natürlich kann man (so wie du es machst) alles von der negativen Seite sehen...klar! Ist auch in einer gewissen Weise gut so, weil du damit einigen sicher die Augen öffnest. Aber ich persönlich sehe es von der positiven Seite: Ich wurde sehr sparsam erzogen und komme momentan mit ca. € 500 "Überschuss" pro Monat leicht über die Runden. Klar, mit Familie sieht das schon anders aus - das ist mir auch bewusst!
Für mich spielt Geld im Leben nur eine begrenzte Rolle - mir sind andere Dinge weitaus wichtiger.

Was ich damit sagen will: Ich brauche keinen Job, um mir damit einen Dritt-Porsche oder das hohe Ansehen in der Bevölkerung zu "erkaufen", sondern ich will einen Job, den ich jeden Tag mit Freude und Begeisterung ausübe! Ich weis über die Nachteile sehr wohl Bescheid - schließlich hatte ich auch lange genug Zeit, mich damit auseinander zu setzen! Nur ich sehe es halt von der positiven Seite. Wink

Spätestens nach bestandener FQ weis wohl jeder, dass hier im Forum zu 90% reine Spekulationen, Angstmachereien, (sehr) persönliche Sichtweisen usw. verbreitet werden. Der FQ-EB von 747 bringt hier Licht ins Dunkel. Ich persönlich denke, dass es auch in diesem Thread so ist...
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imp
Captain
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Anmeldungsdatum: 19.06.2010
Beiträge: 314

BeitragVerfasst am: Mo Okt 15, 2012 10:33 am    Titel: Antworten mit Zitat

sry aber du schreibst hier dir wären die Arbeitsbedingungen egal?! Shocked Bist du noch zu retten? Stehst du unter Narkose? Betrunken?

Rolling Eyes

Du musst diesen Job noch fast 40 (!) Jahre ausüben. Die ersten 5 Jahre geilst du dich vll noch daran auf Pilot zu sein - und dann burnout...
Natürlich ist es geil von da oben den Sonnenaufgang zu sehen. Aber spätestens wenn es der 100te geile Sonnenaufgang ist, den du dir ansiehst während deine Frau/Kinder und der Großteil der normalen Bevölkerung noch in ihrem Bettchen schlummern wird es dir nicht mehr egal sein.
Wenn du nicht frei bekommst an dem Tag als dein Kind eingeschult wird, wirst du die Arbeitsbedingungen verfluchen. Wenn man dir dann erklärt das es 2 Monate später mit dem Geburtstag deines Kindes auch nichts wird und es sich dir heulend ans Bein klammert weil es nicht möchte das du wegfliegst, sagst du dann auch noch "naja hauptsache ich bin pilot" ?!

Sorry aber deine Aussagen hier klingen wie die eines 10 jährigen, der sich gerade entscheiden muss ob er am liebsten Astronat, Pilot oder nicht doch Feuerwehrmann wird Rolling Eyes

Natürlich ist es der OBERHAMMER wenn man seinen Traumjob ausüben darf !!! Aber wenn man vom Traumjob nichts zu fressen hat (und bei ganz ganz vielen ist das nunmal fast so) und zig andere Nachteile, dann hilft einem der Traumjob auch nichts und wird eher zum Alptraumjob.
Und wie bereits gesagt, so Leute mit der Einstellung "Pilot um jeden Preis" (Preis ist hier schon fast wörtlich zu nehmen) machen die Branche kaputt und sorgen dafür aus dem einstigen Traumjob einen Alptraumjob zu machen
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lhpilot_felix
Senior First Officer
Senior First Officer


Anmeldungsdatum: 29.10.2011
Beiträge: 53

BeitragVerfasst am: Mo Okt 15, 2012 11:13 am    Titel: Antworten mit Zitat

Denke auch, dass die LH andere Baustellen hat, als die Gehälter. Man könnte an anderen Stellen mehr Geld sparen (Standzeiten der Flieger minimieren etc).
Und letztendlich, da habt ihr Recht, muss man auch von einem Traumberuf vernünftig leben können. Auch, wenn es ein Privileg ist!
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yoyoyoyoyo
NFFler
NFFler


Anmeldungsdatum: 12.01.2008
Beiträge: 16

BeitragVerfasst am: Mo Okt 15, 2012 12:03 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Danke Alex, Danke Imp
Nach mehr als 5 Jahren auf Linie kann ich euch nur zustimmen. Ich denke Andy sieht das ganze nicht positiv, sondern mit einer rosaroten Brille, die er in ein paar Jahren auch abnehmen wird. Da bin ich mir sicher.... Denn die meisten von uns sahen es mal so wie er:
"Hauptsache Pilot! Familie? Ach quatsch! Ich werd doch Pilot! Die Welt sehen! Reisen! Und wenn es weniger Geld gibt ist das auch okay! Hauptsache ich fliege....." Genau so oder ähnlich sahen es viele von uns.... Ich denke die meisten....
Doch alles was nach 5 Jahren zählt: Freizeit bei der Familie (Die man ja eigentlich gar nicht haben wollte aber irgendwie ist es doch so gekommen)
Die Freizeit am besten dann, wenn man bitte auch etwas damit anfangen kann. Freunde treffen usw... Das Geld ist wichtig. Auf jedenfall... Andy glaube mir aber an die mehr als 500 Euro im Monat gewöhnst du dich gaaaaanz schnell....
Und ohne Witz: Ich muss den Job noch mindestens 30 Jahre machen. Wenn nicht 35.... Und 70% der Zeit ist es einfach nur LANGWEILIG!

Mein Wort zum Sonntag

Werde ich mir jetzt nen anderen Job suchen? Ganz bestimmt nicht! Ich bin zu faul etwas anderes zu lernen und habe mich an das Geld gewöhnt... Und auch die schönen Zeiten würde ich vermissen... Tapas in Madrid usw... Nichtsdestotrotz werde ich meine Lebensplanung so auslegen, um wie ich hoffe mit 55 ganz aufzuhören.... Denn der Job macht einen auch kaputt.....
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LH3591
Gast





BeitragVerfasst am: Mo Okt 15, 2012 12:07 pm    Titel: Antworten mit Zitat

der alex hat folgendes geschrieben:
Andi1986 hat folgendes geschrieben:

Für mich spielen Geld, Arbeitsbedingungen, Wartezeiten bzw. später dann auch die Verschuldung von 60k€ absolut keine Rolle, da es der Beruf ist, den ich immer schon machen wollte! Also wird es wohl nicht soooo schlimm sein, darauf auch 1 Jahr warten zu können!


Es tut mir herzlich leid für den folgenden Satz, aber für dein Geburtsjahr solltest du eine etwas reifere Einstellung haben. Genau diese Einstellung hat den Pilotenmarkt aktuell sehr nahe an den Abgrund gebracht.
Wenn du mal ein paar Jahre auf der Linie schrubbst, nur 10 bis 12 Tage im Monat deine Familie siehst, ständig übermüdet durch Schichtdienst und Zeitverschiebung bist, dazu noch hoch Verschuldet und ständig mit der Angst im Nacken, dass du bald ersetzt wirst du junge Piloten, die das ganze auch zu noch schlechteren Bedingungen machen würden, spätestens dann wirst du erkennen wie unsinnig deine Aussage ist.
Es ist und bleibt ein Job. Deine schicke Uniform und der Sonnenaufgang aus der Luft ändern daran auch nichts. Am Ende des Tages zählt irgendwann in jedem Leben Freizeit, Geld und Jobsicherheit. Punkt. LH ist aktuell noch eine Insel der Glückseligkeit in Europa. Aber der Wind wird auch hier eisiger werden in Zeitden der Krise.


word!
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joyflight
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Anmeldungsdatum: 13.08.2009
Beiträge: 2162
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: Mo Okt 15, 2012 12:12 pm    Titel: Antworten mit Zitat

yoyoyoyoyo hat folgendes geschrieben:
Danke Alex, Danke Imp
Nach mehr als 5 Jahren .... Denn der Job macht einen auch kaputt.....


aber gerade da beginnen die "konditionen" als gesamt-paket zu wirken: sogar krankenschwestern können, wenn sie wollen, einfach mal auf teilzeit - und schon ist das leben wieder schön.
und im gegensatz zur krankenschwester fliesst bei den piloten im LH cockpit auch noch etwas geld - und arbeitet man noch so wenig!

ein bisschen sind gewerkschaften und management in der pflicht, aber ein bisschen hat pilot es auch selber in der hand
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Elmar
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Anmeldungsdatum: 18.05.2007
Beiträge: 685
Wohnort: Raum Stuttgart

BeitragVerfasst am: Mo Okt 15, 2012 12:25 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Ich stimme mit Andi überein, dass man einen Beruf haben sollte, der einem Spaß macht - ist ja auch logisch.

Jedoch denke ich auch, dass man in der Berufsluftfahrt, zumindest bei den großen Airlines ein mehr als ausreichendes Gehalt bezieht, um es flapsig auszudrücken ist man Busfahrer der Lüfte, sicher mit wesentlich mehr Kompetenzen und auch Verantwortung, da man in der dritten Dimension unterwegs ist.
Jedoch ist der Beruf noch mit Privilegien verbunden, die man in vergleichbarer Stellung nicht hätte, zum Beispiel begrenzte Arbeitszeiten, Arbeit die man Arbeit sein lassen kann und nicht mit Heim nimmt und Gehälter die ordentlich steigen, bei verhältnismäßig gleichbleibender Arbeitsleistung -> Flugzeug von A nach B sicher zu bewegen.

Verantwortung, wechselnde Klima- und Zeitzonen, Ruhezeiten, Schichtarbeit all diese Punkte sind belastend, die ein normaler Büroangestellter nicht aushalten braucht, daher sollte man sich auch wirklich nicht unter Wert verkaufen und zusammenhalten, wenn es um Geschäftspraktiken geht, die die Leiharbeit einführen wollten oder gar für die Arbeit zahlen lassen -> moderne Sklaverei unserer Gesellschaft, egal in welcher Branche.
Ich denke jedoch auch, dass man -wenn man die LH-Gehälter z.B. ansieht- dass objektiv auch noch ein sehr guter Lebensstandart möglich wäre mit 10% weniger, nicht dass ich es fordere aber so ist es nunmal.

Wenn ich mir denke, dass ein gelernter Handwerker im Angestelltenverhältnis etwa 30.-35.000 Euro brutto hat und davon Familie, Auto, Haus, Hobby und mehr finanziert, bei knapp 30 Tagen Urlaub im Jahr, dann haben es Piloten doch deutlich einfacher bei Basisgehältern die, sogar zu Beginn der Laufbahn, höher angesetzt sind.
Und jetzt stell ich noch klar, dass ich keine Neiddebatte eröffnen will, noch den Kommunismus errichten, noch eine Reichensteuer, noch sonst etwas, lediglich nur, dass die Verhältnisse zur Zeit nicht so sind, als ob man am Hungertuch nagen müsste oder nie zuhause wäre, dafür hab ich schon mit einigen Piloten persönlich gesprochen.
Polizisten, Berufsfeuerwehrleute, Angestellte in der Gastronomie, oder Handwerker auf Montage können durchweg genauso oft und lange von daheim weg sein, mit ähnlichen Belastungsszenarien.
Der Beruf ist nunmal ein Beruf und keine Freizeitaktivität, in der man machen kann was man will.
Im Beruf hat man Pflichten zu erfüllen und sich nach den Anforderungen des Kunden zu richten, wenn man dies in diesem Beruf nicht ertragen will, darf man dort nicht Fuß fassen.

Der Pilotenberuf ist kein goldenes Kalb, das man nicht anrühren darf, er ist ein ausgesprochen schöner Beruf, mit vielen tollen Eindrücken und sicher auch negativen Aspekten, aber diese allein sind noch kein Argument sich als unantastbar zu sehen. Gute Arbeitsbedingungen sind sehr sehr wichtig, gerade was die Sicherheit betrifft, aber man sollte auch was für den Beruf geben können und nicht nur fordern.
Drum sollte eher für ordentliche Flugdienstzeiten gestreikt werden, statt für steigende Gehälter.

Alles Gute!
Elmar
_________________
Altitude, Airspeed, Brain - You need two of them to survive.


Zuletzt bearbeitet von Elmar am Mo Okt 15, 2012 12:28 pm, insgesamt einmal bearbeitet
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der alex
Captain
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Anmeldungsdatum: 07.12.2007
Beiträge: 283

BeitragVerfasst am: Mo Okt 15, 2012 12:27 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Andi1986 hat folgendes geschrieben:
der alex hat folgendes geschrieben:
Andi1986 hat folgendes geschrieben:

Für mich spielen Geld, Arbeitsbedingungen, Wartezeiten bzw. später dann auch die Verschuldung von 60k€ absolut keine Rolle, da es der Beruf ist, den ich immer schon machen wollte! Also wird es wohl nicht soooo schlimm sein, darauf auch 1 Jahr warten zu können!


Es tut mir herzlich leid für den folgenden Satz, aber für dein Geburtsjahr solltest du eine etwas reifere Einstellung haben. Genau diese Einstellung hat den Pilotenmarkt aktuell sehr nahe an den Abgrund gebracht.
Wenn du mal ein paar Jahre auf der Linie schrubbst, nur 10 bis 12 Tage im Monat deine Familie siehst, ständig übermüdet durch Schichtdienst und Zeitverschiebung bist, dazu noch hoch Verschuldet und ständig mit der Angst im Nacken, dass du bald ersetzt wirst du junge Piloten, die das ganze auch zu noch schlechteren Bedingungen machen würden, spätestens dann wirst du erkennen wie unsinnig deine Aussage ist.
Es ist und bleibt ein Job. Deine schicke Uniform und der Sonnenaufgang aus der Luft ändern daran auch nichts. Am Ende des Tages zählt irgendwann in jedem Leben Freizeit, Geld und Jobsicherheit. Punkt. LH ist aktuell noch eine Insel der Glückseligkeit in Europa. Aber der Wind wird auch hier eisiger werden in Zeitden der Krise.


Ich denke, dass ich für mein Geburtsjahr schon eine reife Einstellung habe. Mal ganz abgesehen von der Tatsache, dass Du mich gar nicht kennst... Natürlich kann man (so wie du es machst) alles von der negativen Seite sehen...klar! Ist auch in einer gewissen Weise gut so, weil du damit einigen sicher die Augen öffnest. Aber ich persönlich sehe es von der positiven Seite: Ich wurde sehr sparsam erzogen und komme momentan mit ca. € 500 "Überschuss" pro Monat leicht über die Runden. Klar, mit Familie sieht das schon anders aus - das ist mir auch bewusst!
Für mich spielt Geld im Leben nur eine begrenzte Rolle - mir sind andere Dinge weitaus wichtiger.

Was ich damit sagen will: Ich brauche keinen Job, um mir damit einen Dritt-Porsche oder das hohe Ansehen in der Bevölkerung zu "erkaufen", sondern ich will einen Job, den ich jeden Tag mit Freude und Begeisterung ausübe! Ich weis über die Nachteile sehr wohl Bescheid - schließlich hatte ich auch lange genug Zeit, mich damit auseinander zu setzen! Nur ich sehe es halt von der positiven Seite. Wink

Spätestens nach bestandener FQ weis wohl jeder, dass hier im Forum zu 90% reine Spekulationen, Angstmachereien, (sehr) persönliche Sichtweisen usw. verbreitet werden. Der FQ-EB von 747 bringt hier Licht ins Dunkel. Ich persönlich denke, dass es auch in diesem Thread so ist...


Das hat nichts mit einer negativen Einstellung zu tun, das ist die Realität.
Die Arbeitsbedingungen sind ALLES!
Ich mach den Job schon ein paar Jahre. Nebenbei geb ich ab und an Theorieunterricht an einer FTO. Ich kenne hunderte Piloten, querbeet durch alle Bereiche, von PPL Lehrer bis Heavy Kapitän. Deswegen erlaube ich mir zu behaupten, dass ich weiß wovon ich rede. Weltweit gibt es tausende junge Piloten mit deiner Einstellung und das macht den Job kaputt. Langsam und schleichend, aber inzwischen deutlich spürbar. Ohne einen restriktiven Tarifvertrag der deine Arbeitszeiten stärker einschränkt als das EU Recht ist es schon derzeit schwer ein normales Leben zu führen. Und es gibt viele Firmen ohne starke Personalvertretung.
Hier mal ein paar Ausschnitte aus dem EU OPS Subpart Q:

Die maximale tägliche Flugdienstzeit beträgt 13h
Die kumulative Flugdienstzeit beträgt 60h die Woche und 190h innerhalb von 28 aufeinader folgenden Tagen.
Du darfst 7 Tage am Stück eingeplant werden. Mit Checkin 00:00 am ersten und Checkout 24:00 am 7. Tag.
Wenn du am ersten Tag um 12:00 checkin hast, darfst du sogar 8 Tage verplant werden, mit Checkout um 12:00 am 8. Tag und einer anschließenden Ruhezeit von nur 36(!!!!)h.

Das ist gültiges Recht. Hier gehts es nicht um den Drittporsche oder sonstiges, sondern um faire Bedingungen für einen anspruchsvollen Beruf.
Ein weiteres Problem, dass zur großen Erpressbarkeit unseres Berufsstandes führt:
Es gibt als Pilot wenig Alternativen für dich. Als Ingenieur gibts hunderte Firmen in D in denen man arbeiten kann, als Pilot kannst du sie an einer Hand abzählen. Ein weiteres Problem die Seniorität. Wenn du mal ein paar Jahre lang als Kapitän fliegst ist deine Berufserfahrung null komma null wert. Wenn du die Firma wechselst stellst du dich im Normalfall wieder ganz hinten an, hinter allen COs.
So haben wir auf der einen Seite mit Geschäftsführungen zu kämpfen, die uns dauernd erpressen wollen, auf der anderen Seite mit der Masse an arbeitslosen Piloten, die um jeden Preis an deinem Stuhl sägen und sogar für ihr Typerating plus 500h bezahlen. Um am Ende mit 100.000 Euro Schulden für 2500 Brutto im Monat zu arbeiten, das ganze dann nach EU OPS, 7 oder 8 Tage am Stück im Schichtdienst etc... Perverses System, aber so läuft es heute teilweise schon ab.
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joyflight
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Captain


Anmeldungsdatum: 13.08.2009
Beiträge: 2162
Wohnort: München

BeitragVerfasst am: Mo Okt 15, 2012 12:43 pm    Titel: Antworten mit Zitat

der alex hat folgendes geschrieben:
...Die maximale tägliche Flugdienstzeit beträgt 13h
Die kumulative Flugdienstzeit beträgt 60h die Woche und 190h innerhalb von 28 aufeinader folgenden Tagen ...
... Hier gehts es nicht um den Drittporsche oder sonstiges, ...


irgendwie doch! denn nur bei 100% kriegst du die einsätze wie von dir beschrieben.
wenn du z b mit zweitposche zufrieden bist, reicht locker 50% teilzeitarbeit.
dann kriegst nämlich genau 2 porsches - und zwar jedes jahr!
und das als relativer "anfänger", als käptn hast mit 50% wieder deine 3 porsches (ok, erstmal boxter, und erstmal brutto - aber du wolltest ja viele porsches Wink
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EDDF
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BeitragVerfasst am: Mo Okt 15, 2012 2:01 pm    Titel: Antworten mit Zitat

guter Thread - abonniert! Wink

ich verstehe zwar die Porscherechnung nicht ganz (vielleicht reden wir ja von Gebrauchten), aber tatsächlich steigt mit Teilzeit die Lebensqualität mehr als umgekehrtproportional zum Gehalt.

Allerdings bezweifle ich, dass diese Rechnung für künftige Generationen aufgehen wird. Zum Einen, weil es offensichtlich genügend "Idealisten" gibt, die sich für "Ihren Traum" knechten lassen. Zum Anderen, weil es (hoffentlich fürs Erste) das wirtschaftliche Umfeld nicht mehr herzugeben scheint.

Gruß


Zuletzt bearbeitet von EDDF am Mo Okt 15, 2012 2:23 pm, insgesamt einmal bearbeitet
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