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Lufthansa verliert durch Streik Millionen
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ImhO77
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Anmeldungsdatum: 16.06.2010
Beiträge: 6373

BeitragVerfasst am: Mi Feb 22, 2012 9:22 pm    Titel: Antworten mit Zitat

EDDF hat folgendes geschrieben:

GdF Siebers nennt da zum Beispiel andere Zahlen.


Ja natürlich tut er das. Tut mir Leid, aber als PR-Berater kann ich nicht mehr auf die Statements hereinfallen, die meine Kollegen ihren Kunden in den Mund legen.
Das ist ein simpler Versuch von Schadensbegrenzung weil die GdF mitbekommen hat, dass sie in der Öffentlichkeit ganz ganz mies dasteht.

EDDF hat folgendes geschrieben:
Da kommen die Spartengewerkschaften als Kontrapunkt gerade mal recht. Mehr davon? Ich bin dafür, und zwar so lange, bis die großkopferten Vorstände den Mitarbeiter wieder als Person und nicht als HR wahrnehmen.


Mehr Spartengewerkschaften? Wenn Du für eine Deindustrialisierung Deutschlands bist, kein Problem.
Ja, Arbeitnehmerrechte sind gut und notwendig, und wir sind weiß Gott ein Land das hierbei eine globale "Vorreiterrolle" (bewusst in Anführungszeichen) einnimmt.
Aber man sollte es auch nicht übertreiben.

Wo es hinführt wenn jede Woche eine andere Gewerkschaft streikt haben wir in England in den Achtzigerjahren gesehen. Das Resultat ist ein vollkommen Deindustrialisiertes Land, dass sich an eine virtuelle Finanzwirtschaft klammern muss, weil keine Realwirtschaft mehr da ist.
Das will ich nicht für Deutschland, und deshalb will ich auch auf keinen Fall mehr Macht bei den Gewerkschaften.
Es ist eine dauernde Zerreißprobe für die Deutsche Wirtschaft, dass wir in Deutschland einen so enormen grad an Mitarbeiterorganisation haben. Kein anderes Land der Welt hat so großzügige Betriebsratsgesetze und zugleich so mächtige Gewerkschaften, noch mehr Macht für diese tut absolut nicht gut!

Und zum Thema Mitarbeiter nicht als HR wahrnehmen - was will man denn sonst machen, wenn man x-Tausend Mitarbeiter hat? Das geht überhaupt nicht anders. Was sehr wohl geht, ist eine andere Kommunikation mit den Mitarbeitern - das ist dann aber auch nicht mehr als eine schöne Fassade.

Eine Geschäftsführung ist für das gesamte Unternehmen verantwortlich, für alle Mitarbeiter, und nicht nur für Kleinstgruppen.
Das ist ein weiterer Grund, warum Spartengewerkschaften Mist sind.

Es ist gut, dass es in Deutschland nur wenige Spartengewerkschaften gibt - und selbst das sind schon zu viele, weil sie in Einflussreichen Bereichen operieren.
Ich mag gar nicht zusammenzählen, wie viel Geld ich von der GDL und der VC bekommen müsste wenn es mit rechten Dingen zuginge, weil ich wegen deren Streiks Weiterbeförderungen verpasst habe. Ein Unding ist das.


Zuletzt bearbeitet von ImhO77 am Mi Feb 22, 2012 9:35 pm, insgesamt einmal bearbeitet
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Cloudrider
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Anmeldungsdatum: 30.10.2011
Beiträge: 148

BeitragVerfasst am: Mi Feb 22, 2012 9:29 pm    Titel: Antworten mit Zitat

"Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast" sagte schon Churchill Laughing
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Cloudrider
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Anmeldungsdatum: 30.10.2011
Beiträge: 148

BeitragVerfasst am: Mi Feb 22, 2012 9:46 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Prinzipiell stimme ich Imh077 zu, aber ich würde nicht unbedingt die Macht der großen Gewerkschaften verkleinern. Sie vertreten wirklich den großen Teil der Belegschaft und geben ihnen die Möglichkeit ihre Interessen zu artikulieren. Das ist wichtig, wenn wir nicht Zustände wie in Schwellenländern wollen!

Aber klar hast du Recht. Spartengewerkschaften sind alles andere als vorteilhaft, außer für die wenigen, die sich bereichern.

Interessant: Irgendwie musste ich auch bei diesem Thema schon oft an Maggie Thatcher denken Laughing
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ImhO77
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Anmeldungsdatum: 16.06.2010
Beiträge: 6373

BeitragVerfasst am: Mi Feb 22, 2012 9:58 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Cloudrider hat folgendes geschrieben:


Interessant: Irgendwie musste ich auch bei diesem Thema schon oft an Maggie Thatcher denken Laughing


Die hätte wenigstens noch die Eier in den Hosen gehabt angemessen zu reagieren.
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Cloudrider
Captain
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Anmeldungsdatum: 30.10.2011
Beiträge: 148

BeitragVerfasst am: Mi Feb 22, 2012 10:02 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Und davon abgesehen auch die rechtlichen Möglichkeiten Wink Es wird sicherlich schwer, dem Bundesverfassungsgericht eine Einschränkung der Tarifautonomie zu erklären. Die ist ja, wie gesagt, aus gutem Grund eingeführt worden. Aber klar, da muss was passieren, gar keine Frage! Sonst brauchst du bald keinen Flug mehr zu buchen, weil entweder die Marshaller, Fluglotsen, Putzfrauen oder die Illuminaten streiken Laughing

Hoffen wir auf jeden Fall mal, dass die Fraport hart bleibt und potenziellen Nachahmern eine ganz klare Botschaft schickt!
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EDDF
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BeitragVerfasst am: Mi Feb 22, 2012 11:36 pm    Titel: Antworten mit Zitat

ImhO77 Du hast recht, wenn die Macht dieser Gewerkschaften destruktiv missbraucht wird. Dem muss ja nicht so sein. Vielleicht träume ich da und man muss tatsächlich regulierend eingreifen.

Zur Zeit wird der Arbeitnehmer aber immer mehr Opfer von Planspielchen skrupeloser, verantwortungsloser Topmanager, die sich selbst die Taschen vollstopfen, Millionen in den Sand setzen und sich das Ganze lachend vom Kofferwuchter zurückholen, der wahrscheinlich auf dem Amt Wohngeld beantragen kann.

Sorry, da stimmt was nicht und solange gefällt mir der Trend.
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ImhO77
Captain
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Anmeldungsdatum: 16.06.2010
Beiträge: 6373

BeitragVerfasst am: Mi Feb 22, 2012 11:47 pm    Titel: Antworten mit Zitat

EDDF hat folgendes geschrieben:

Zur Zeit wird der Arbeitnehmer aber immer mehr Opfer von Planspielchen skrupeloser, verantwortungsloser Topmanager, die sich selbst die Taschen vollstopfen, Millionen in den Sand setzen und sich das Ganze lachend vom Kofferwuchter zurückholen, der wahrscheinlich auf dem Amt Wohngeld beantragen kann.


Das ist aber schon sehr arg generalisiert.
Sicher gibt es solche Leute, aber ich würde mal wagen zu behaupten dass die breite Mehrheit der Unternehmer (auch angestellter Unternehmer, also Manager) an mehr interessiert ist als nur ihrem kurzfristigen Gewinn.

Die erfolgreichen Unternehmerpersönlichkeiten die ich in meinem Leben kennengelernt habe, haben ihre Unternehmen aufgebaut weil es ihnen Spaß gemacht hat und/oder weil sie etwas bewegen wollten, nicht weil sie dringend Millionär werden wollten.
Klar gibt es solche, aber aus meiner persönlichen Erfahrung heraus absolut in der Minderheit.

/edit Vielleicht noch zu Erläuterung was ich darunter verstehe:
Es ist eben nicht immer das sinnvoll, was kurzfristig den größtmöglichen Kuschlkurs im Unternehmen darstellt.
Sicher erscheint auf den ersten Blick unsinnig, dass Lufthansa Leiharbeiter in die Flugbegleiterstellen bringen will, während gleichzeitig Gewinne geschrieben werden.
Aber die Lufthansa ist ja grade deshalb eines der erfolgreichsten Unternehmen am Markt, weil sie als eines von wenigen Unternehmen das System der Daueroptimierung beherrscht. Es wird erst gar nicht zugelassen, dass sich irgendwo Strukturen etablieren, die zu einer Altlast werden könnten.
Sicher eine Standpunktfrage, aber der Vorstand ist eingestellt, um sicherzustellen, dass es das Unternehmen auch in x Jahren noch gibt, nicht um zu veranlassen dass Mitarbeiterin y morgen happy ist. Sicher ist es schön wenn y happy ist, bringt auch das Unternehmen voran, aber es ist eben genau das, ein Mittel zum Zweck, wie ich schon vorhin sagte: Gute Mitarbeiterkommunikation ist immer ein gewaltiges Stück weit Fassade.
Es ist eben jetzt eine Konkurrenzsituation durch Billigflieger gegeben, auf die das Management reagieren muss, um die Zukunft des Gesamtunternehmens zu sichern.

Auch die Entlassungen bei gleichzeitigem Gewinn, die der Deutschen Bank damals unheimlich schlechte PR beschert haben, folgen diesem grundlegenden Prinzip, wenngleich vielleicht in einem etwas abstrakteren und weniger nachvollziehbaren Rahmen.
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EDDF
Gast





BeitragVerfasst am: Do Feb 23, 2012 1:12 am    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, in der Tat schwer zu verstehen. Die Zeiten haben sich geändert, die 90er sind vorbei. Ich frage mich halt, wohin diese (für den Arbeitnehmer) Abwärtsspirale noch hinführen soll. Die Zukunft des Unternehmens sicher stellen, fokussiert sich im Moment sehr stark auf die Personalkosten. Man hört nichts anderes mehr und die Art und Weise das Durchzusetzen wird immer ruppiger. Mit welchem Recht?
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ImhO77
Captain
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Anmeldungsdatum: 16.06.2010
Beiträge: 6373

BeitragVerfasst am: Do Feb 23, 2012 8:52 am    Titel: Antworten mit Zitat

EDDF hat folgendes geschrieben:
Mit welchem Recht?


Aber mit welchem Recht hast Du denn einen Arbeitsplatz? In Deutschland gibt es leider außer den Personalkosten quasi keine Stellschraube mehr, weil alles andere weitestgehend optimiert ist. Wenn nicht merkt man das auch deutlich am Finanzergebnis.
Die Unternehmen, die eine sehr gute Rendite erwirtschaften, lassen das in der Regel auch die Mitarbeiter positiv spüren (und nicht nur die paar Manager die berechtigerweise einen Bonus bekommen).
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EDDF
Gast





BeitragVerfasst am: Do Feb 23, 2012 11:54 am    Titel: Antworten mit Zitat

ImhO77 hat folgendes geschrieben:
EDDF hat folgendes geschrieben:
Mit welchem Recht?


Aber mit welchem Recht hast Du denn einen Arbeitsplatz? In Deutschland gibt es leider außer den Personalkosten quasi keine Stellschraube mehr, weil alles andere weitestgehend optimiert ist. Wenn nicht merkt man das auch deutlich am Finanzergebnis.
Die Unternehmen, die eine sehr gute Rendite erwirtschaften, lassen das in der Regel auch die Mitarbeiter positiv spüren (und nicht nur die paar Manager die berechtigerweise einen Bonus bekommen).


Versteh die Frage nicht... indem ich einen Arbeitsvertrag unterschrieben habe?

Ich meinte damit, welches Recht hat die Geschäftsführung einer AG den Menschen zur "Ware" verkommen zu lassen und diesen Vertrag vorsätzlich einseitig an die Wand zu fahren (wie zum Beispiel gerade bei der AUA). Tausende Mitarbeiter gab es früher schon und da fühlte man sich der Firma noch zugehörig.

Dass Personalkosten quasi die letzte Stellschraube sind, beunruhigt mich eher noch mehr. Und dazu passt tatsächlich auch die Sache mit den Boni. Die scheinen mir nämlich, wie ich das so mitbekomme, auch schon wieder Auslaufmodell zu sein, da wieder vermehrt wert auf Festgehalt gelegt wird. Bei Einfallslosigkeit wohl sicherer.

Deine Anschauung ist insgesamt schlüssiger, hier spricht halt ein gutes Stück mein persönlicher "Frust".


Zuletzt bearbeitet von EDDF am Do Feb 23, 2012 1:33 pm, insgesamt einmal bearbeitet
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Luftkoenig
Gast





BeitragVerfasst am: Do Feb 23, 2012 1:19 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Mehr Spartengewerkschaften? Wenn Du für eine Deindustrialisierung Deutschlands bist, kein Problem.


Kompleter Schwachsinn. Die Ausgangslagen sind TOTAL anders. England hatte seit langem ein Qualitäts und Innovationsproblem. Das hat D nu wirklich nicht, zumindest was die Industrie betrifft.

Einheitsgewerkschaften ohne wirkliches Streikrecht hatten wir schon mal, die Tarifhoheit wurde genau aus diesem Grund ins GG genommen.

Jeder Arbeitnehmer der besser verdient ist GUT für D. Mehr Steuern, mehr Sozialversicherungsbeiträge, besseres Bruttoinlandsprodukt.


Die großen Gewerkschaften...Bsirske und Co? Nimmt die noch irgendjemand wahr? Nehmen DIE noch die Nöte der Arbeitnehmer wahr? Oder sind die nur noch an Aufsichtsratssitzen und Rüberrutschen in die Politik (z.Bsp. Riester) interessiert? ich war 1984-87 Jugendvertreter und Mitglied in der IG Metall. Damals haben wir gestreikt für 35 Stunden - das Abendland würde untergehen, das war einhellige Meinung aller AGs, der Politik und vieler einfältiger Arbeitnehmer.

Wie stehen wir da?

Die Propaganda wegzustreichen schafft allerdings nicht mal die Tagesschau, deren Berichterstattung zu diesem und anderen Arbeitskäpfen (z.Bsp.Lokführer-GDL) ist schlicht skandalös.

Ich wünsche den Vorfeldlern und der GdF vollen Erfolg.

Und steigende Gehälter würden auch unserem Berufsstand gut zu Gesichte stehen. BTW.
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Speedbirdy
Captain
Captain


Anmeldungsdatum: 11.10.2008
Beiträge: 1798

BeitragVerfasst am: Do Feb 23, 2012 1:31 pm    Titel: Antworten mit Zitat

ImhO77 hat folgendes geschrieben:
EDDF hat folgendes geschrieben:
Mit welchem Recht?


Aber mit welchem Recht hast Du denn einen Arbeitsplatz? In Deutschland gibt es leider außer den Personalkosten quasi keine Stellschraube mehr, weil alles andere weitestgehend optimiert ist. Wenn nicht merkt man das auch deutlich am Finanzergebnis.
Die Unternehmen, die eine sehr gute Rendite erwirtschaften, lassen das in der Regel auch die Mitarbeiter positiv spüren (und nicht nur die paar Manager die berechtigerweise einen Bonus bekommen).


Ich wüsste nicht, wie die FRAPORT die Mitarbeiter irgendwas spüren lässt. Durch Auslagerung in Billiglohngesellschaften, durch steigenden Druck bei stagnierenden Gehältern? Beim aktuellen Streik geht es ja nur wenig um Lohnerhöhung, sondern auch um Arbeits- und Ruhezeiten. Das kann ich natürlich in Gehalt umrechnen und dann utopische Summen erzielen...
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