Pilot werden - so oder so

[der alex]

Das kann man so nicht pauschal sagen. Bei den großen Firmen lässt es sich schon gut leben. Als Regiopilot hat man kein leichtes Leben in den USA, aber das hat man hier in Europa genausowenig. Das nimmt sich nichts.

[loewe007]

Ja das schon, aber der Weg dahin ist ein anderer als in Europa. Du kommst kaum um die regional Carrier vorbei.

[EDML]

Ein paar Anmerkungen dazu:

1. Nur die Leute mit alten Verträgen verdienen gut bei den großen Gesellschaften. Wer da heute hinkommt wird nie wieder so viel bekommen.

2. Mit unter 1500h darf in den USA niemand mehr ein Verkehrsflugzeug fliegen. Man muß also erst mal 1500h Caravan o.ä. fliegen. - Wenn man denn so einen Job bekommt.

3. Die Regional Carrier sind die absolute Katastrophe. Die meisten kommen aber über diesen Schritt nie hinaus.

4. In den USA gibt es faktisch keine Sozialsysteme. Wenn es schief läuft dann lebt man bestenfalls im Auto.

Gruß, Marcus

[der alex]

Immer diese Mär von den "alten" Verträgen. Ich hab 2 Spezl in den USA, einer FO bei der Southwest, einer FO bei Fedex. Der Fedex Kollege ist jetzt im 5. Jahr auf der T7 und schiebt irgendwas um die 150 USD pro Blockstunde. 74h sind garantiert, das macht ein Grundgehalt von ca. 11000 USD. Logisch stehen dort die Jungs bei UPS und Fedex Schlange und kloppen sich die Köpfe ein für solche Jobs, aber das tun sie in Europa bei einer Cargolux auch.
Ja, der Weg in den USA führt über die Regionals und die neue 1500h Regel stellt das ganze System nochmal auf den Kopf. Aber grundsätzlich zu sagen das Pilotenleben in den USA ist ein graus ist eben nicht richtig. Es gibt dort Piloten verschiedener "Klassen" so wie sie es hier auch gibt. USA hat auch ein paar Vorteile die es in Europa nicht hat. Hat man als deutschsprachiger Pilot die GU versiebt reduziert sich die Anzahl der vernünftigen Jobs nahe gegen Null. Einstiegsjobs ausserhalb des deutschsprachigen Raums sind sehr rar. Und vernünftige Einsteigerjobs sowieso. Wir sind eben nicht EIN Europa so wie die USA. Und für gute Jobs abseits von LH, Condor und Swiss braucht man auch in Europa Stunden, da reichen 1500 oftmals noch nicht einmal.
Hat man sich ein paar Stunden erflogen in den USA hat man einfach mehr Majors bei denen man sich bewerben kann.
Das Sozialsystem in den USA ist wie es ist. Das hat ja erstmal mit dem Beruf an sich nichts zu tun. Da kann man auch in anderen Branchen hart fallen. Private Versicherungen wie eine LOL gibt es dort auch. Wird man in Europa als Pilot arbeitslos oder untauglich steckt man genauso in der Kacke wenn man eine Familie zu ernähren hat. Ist ja nicht so, dass wir hier im Paradies leben.

[EDML]

Leider hast Du vergessen zu erwähnen was der Kollege bei Southwest verdient

Ich weiß, das im Frachtbereich bei FedEx und UPS noch sehr gut bezahlt wird - das stimmt. Allerdings ist die Anzahl Jobs da natürlich begrenzt.

Bei den Frachtfeedern dagegen sieht es schon wieder ganz anders aus - da sitzt man für einen Bruchteil des Geldes in einer Caravan oder einer 40 Jahre alten Metro und schlägt sich die Nächte im Eis um die Ohren.

Bei all den großen Airlines die im Prinzip seit 10 Jahren pleite sind sieht es leider auch so aus, dass Neulinge nichts mehr bekommen.

Gruß, Marcus

[der alex]

http://willflyforfood.com/airline-pilot-salary/182/Southwest-Airlines.html
Southwest zahlt nicht so schlecht wie man denkt. Im ersten Jahr etwas mager, aber nach 3 Jahren haste auch deine 8000 USD Grundgehalt, davon kann man schon gut leben in den USA.
Ich habe ja nicht gesagt, dass dort alles geil ist. Das sicher nicht. Aber im Vergleich zu Europa ist es nicht umbedingt schlechter. Hier gibt es auch genug Majors die Dauerpleite sind, Regionals bei denen du nichts verdienst. P2F etc... Dazu noch die Sprachbarrieren. Schon mal einen polnischen Eurolot Piloten zu einer LH oder AF wechseln sehen? Oder einen LGW Piloten der zur KLM wechselt? Sowas gibts in Europa praktisch nicht.
In USA hast du wenigstens die Möglichkeit nach ein paar Jahren Regio Schrubberei bei den großen rein zu kommen.

[B1900D]

Ja das stimmt so - im Ausland erarbeitet man sich durch Erfahrung mehr oder weniger selber seinen eigenen Status - d.h. es entscheidet kein Institut aka DLR über Deinen Erfolg als Pilot - sondern eher Deine eigene Leistung, persönliche Referenzen und Selbstvermarktung auf dem gesamten Arbeitsmarkt. Nicht zu vergessen, trägt neben nützlichen Kontaken in der Branche, auch der eigene Kontostand immer sehr wesentlich zu diesem Erfolg bei - jemand der Geld hat oder wie mit seinem vorhandenem Geld zu wirtschaften versteht, hat auch sehr oft viel mehr Optionen.

Natürlich gestaltet es sich in der gegenwärtigen Wirtschaftslage auch immer schwieriger, an gut bezahlte Jobs dranzukommen - das liegt ja auch in der Natur der Sache - man muß halt nehmen was man kriegen kann und wechselt somit auch viel öfter den Arbeitgeber. Im Ausland geht halt alles über das Militär, General Aviation und Contract - wer dabei nicht die Stunden-Vorrausetzungen erfüllt, dem bleibt halt höchstens noch Pay2Fly als Schlupfloch, um sich evtl. hochzuarbeiten - was, wie wir leider sehen, auch ziemlich nach hinten losgehen kann - da finde ich es immernoch besser, z.B. eine Caravan zu fliegen und am Ende des Tages zu wissen, was ich habe.

In Europa existieren diese Laufbahnen nur begrenzt und in Deutschland eher noch weniger. Dazu kommt auch immer die Feststellung: die eigenen Landsleute werden meistens bevorzugt - auch da scheint in Deutschland jedoch wieder eine Ausnahme zu herrschen.

[Daedalus737]

Um jeden Preis, so oder so... Na denn mal raus die Kohlen! Und P2F noch hintendran, damit ich wenigstens einmal meinen Freunden oder Zielpersonen sagen ich bin mal 737 oder 320 geflogen...

Kinder, ihr habt echt keine Ahnung was gerade abgeht!

[Flugleiter]

[Daedalus737]

ich wollte noch was zum Anfang sagen, habe den Thread zu spät gesehn, da ich mich in letzter Zeit um anderes kümmere als mich hier zu ärgern und mich mit Einsichtsresistenten auseinanderzusetzen.

[Arian]

Oder studier was Interessantes und flieg privat, wenn es mit der LH nicht klappt! Dann hast du ein berufliches Standbein und kannst beim PPL schon mal sehen, ob das reale Fliegen auch langfristig was für dich wäre!
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PPL-N, BZF I+II

[Flying007]

@nj4ck mir geht es auch fast wie dir, ich möchte auch unbedingt Pilot werden. Falls dies aber nicht so sein soll, und es auch nicht bei anderen Airlines funktioniert (in den nächsten Jahren kann ja noch viel kommen), werde ich den Beruf ausüben, den ich gerade lerne bzw. eine weitere Ausbildung im gleichen Bereich dranhängen.

Viel Glück
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Abitur: 2015
Bewerbung an LH: ---
BU: ---
FQ: ---
Pilot: noch später