FQ am 31.01.07/01.02.07

[Captain Michael]

Da ich das Board über längeren Zeitraum in Anspruch genommen habe und von vielen Einträgen profitiert habe, möchte ich auch etwas zurückgeben und schreibe an dieser Stelle meinen Erfahrungsbericht über die FQ vom 31.01.07 bis 01.02.07.

Angefangen hat’s schon mal gut, als ich im Airlines einchecken wollte, aber meine Reservierung nicht angekommen war. Irgendwie muss da, evtl. auch von meiner Seite aus, was Schiefgelaufen sein. Jedenfalls war das Hotel ausgebucht, und da stand ich nun, 10 Uhr Abends, auf der Suche nach einem anderen Hotel. Im Mercure hat’s dann geklappt. Ok, nur so als Einleitung

Tag 1

Am nächsten Tag ging’s dann ab 8 Uhr los, Begrüßung durch Psychologen und Auswahlkapitän. Danach (wie so oft) Warteraum. Die Gruppen wurden aufgeteilt, wir bekamen zuerst eine Einweisung in den DCT (Brückenbeladetest). Danach ging es weiter in einen Versuch, der seitens des DLR durchgeführt wurde und indem keinerlei Bewertung durchgeführt wurde. Man wurde mit 3 Elektroden, Bauchgurt und Pulsklammer am kleinen Finger verkabelt, und dann musste man via Sprachsteuerung einen Cursor bewegen, mit dem man das richtige Matrizenbild auswählen musste, das eine vorher gegebene Reihe sinnvoll ergänzt. Dazwischen entspannende Sonnenuntergangsbilder mit Entspannungsmusik. Wie gesagt, ohne Bewertung, recht amüsant.

Nach erneutem Warten ging es weiter in den „Begrüßungsraum“, der Proband bekam10 Minuten ein Blatt, auf dem eine Situation für das schwierige Einzelgespräch angegeben war. Anschließend wurde er zu dem Psychologen geführt, und der nächste in dem Raum bekam das Blatt. So ging es dann weiter, bis ich drankam. Zum Gespräch selbst: Die Psychologin ist sehr abwehrend und uneinsichtig, man redet also selber sehr viel und leistet einiges an Überzeugungsarbeit. Dadurch kann es passieren, dass einem schnell die Argumente ausgehen. Ein Kompromiss am Schluss wäre dann sicherlich auch nicht schlecht.

Bei mir folgte mit einem Partner nun der Brückenbeladetest. War ich alles andere als gut darin (wie man mir später sagte), da die klaren Anweisungen und die Kooperation fehlte. Kooperation ist zwar nicht meine Schwäche, aber in diesem Fall anscheinend schon Also, einfach klare und gezielte Kommunikation. So hätte man es machen sollen.

Warteraum. Gruppengespräch. Genauer gesagt zwei davon. Dazu sage ich wenig, denn hier gibt es kaum etwas zu sagen. Man sollte sich einbringen und engagiert sein, allerdings auch nicht zu viel. So zwischendrin eben. Im Ersten ist das nach meiner Ansicht überhaupt kein Problem, die Ausgangslage bringt eigentlich mit sich, dass jeder gleich viel sagt und sich einbringt. Persönliche Erfahrung: Ich hätte nach dem ersten Gruppengespräche niemals deutliche Unterschiede und Charakterzüge erkennen können. Vor allem keine positiven oder negativen Bewertungen über die Teilnehmer. Aber ich bin auch kein Psychologe…
Im zweiten Gruppengespräch war schon eher eine aktive Diskussion möglich. Hier beteiligten sich die Teilnehmer durchaus unterschiedlich aktiv am Geschehen. Auch hier liegt die Lösung irgendwo in einem guten, ausgeglichenen Mittelmaß zwischen Übereifer und Teilnahmslosigkeit

Das war der erste Tag. Danach Ergebnisse. Diejenigen, welche weitergekommen sind (5 von 10), bekamen ihren Simulatortermin. Den anderen wurde der Ablehnungsgrund genannt und mussten sich leider verabschieden. Mein Simulatortermin war um 7 Uhr früh. Naja…

Tag 2

In der Früh um 7 nach einer kurzen Nacht wieder im Warteraum. Dort meldete sich leider ein „Fluglehrer“ (natürlich auch Psychologe) krank, somit musste ich weitere 90 Minuten warten. Passiert halt und kann man nix machen. Um halb9 dann also mein Flug. Nach ausführlicher Übungsphase ging es dann schon los. Wieder angeschlossen mir Elektroden und dem oben genannten Dingen, zusätzlich ein Kehlkopfmikrofon, ging es dann ans Abfliegen der Routen. Meine persönliche Erfahrung: Ich hatte Probleme, die neuen Kurse so schnell auszurechnen (teilweise während kurzen Kurven). Kopfrechnen muss also auch unter Stress einwandfrei möglich sein. Bei mir war das weniger der Fall. So kam es dann, dass im Flug 2 feststellen musste, dass die Kurse unmöglich mehr stimmen konnten. Adrenalinschub, für eine Sekunde Blackout. Dann Kurs neu abgeschätzt, weitermachen. Um einen guten Eindruck zu machen, wenigstens Höhe, Motorleistung und alle anderen Parameter sehr gut halten, wenn die Kurse schon komplett den Bach runtergehen mussten. Im Flug 3 dann tief durchatmen, vorherigen Misserfolg vergessen und zeigen, wie gut man es eigentlich kann. Gab dann auch Pluspunkte, dass man einfach weitermachte und sich nicht unterkriegen ließ. Mein Glück.
Ansonsten, wenn Kopfrechnen sitzt und man schon ab und zu mal Flugsim geflogen ist, wirklich machbar.

Abschließend dann das Interview nach einer kurzen Wartezeit. Bei mir sehr entspannt. War ganz natürlich und hatte keine Ahnung, was einen A 300 alles von einem A 320 unterscheidet. Sagte ich auch so, mit der Begründung, dass ich nie Faszination darin gefunden habe, Flugzeugtypen anhand 2 oder 3 Türen links oder rechts vom Flügel (wie auch immer) zu unterscheiden. Dann gab’s auch keine weiteren Fragen in der Richtung. Vom Auswahlkapitän eben das allgemein übliche, wie man es überall hört, zur Ausbildung oder ähnliches. Dann von der Psychologin noch ein paar persönliche Charakterfragen. Auch relativ entspannt. Stärken und Schwächen. Is ja klar.
Persönliche Meinung: Wie das Interview verläuft, hängt allerdings ganz von eurem Auftreten und der Vorleistung ab. Wenn es unangenehme Fragen gibt, antworten und selbstsicher begründen. Ich hatte als einziger der Gruppe Jeans (noch dazu unten aufgefranst) und normale Straßenschuhe an, dazu T-Shirt und Sakko. Prompt die Frage nach dem sehr legeren Outfit.
Dauer des Interviews war bei den meisten bis zu 60 Minuten.

Danach eine kurze Beratung und das Abschlussergebnis. Besprechung der einzelnen Testergebnisse und aufzeigen von Stärken bzw. Schwächen.


Leider konnte nur ich am Ende die FQ erfolgreich abschließen. Meine Freude war dann auch gedämpft, weil man ja doch mit seinen Freunden mitfiebert und auch enttäuscht ist, wenn jemand, dem man es wirklich vergönnt hätte (also eigentlich allen) wieder mit steinerner Miene aus dem Interview tritt. Nicht sehr schön. Aber so ist das bei solchen Testverfahren.

Ich wünsche allen zukünftigen BU und FQlern viel Erfolg und danke nochmals ausdrücklich dem Pilotenboard für die vielen Infos. Vor allem auch dem Bundeswehrbereich

Mike

[suparo]

Wow, herzlichen Glückwunsch!

...und danke für den guten Bericht!

[Crazy888]

Erstma danke für den Bericht. Ist immer wieder interessant sowas zu lesen.

Noch ne kurze Frage. Hattest du nen Seminar (z.B. ToPilots oder so) gemacht oder wie hast du dich sonst so auf die FQ vorbereitet?

Edit: Aso und herzlichen Glückwunsch natürlich noch^^
_________________
BU---------> 25./26.01.2007
FQ---------> 10./11.09.2007
Medical---> ???

[Captain Michael]

Hatte kein Seminar. Als "Vorbereitung" habe ich mir die Einweisung in den Simulator aus den CBTs durchgelesen.

[aNd]

Glueckwunsch, freut mich für dich.

Weiterhin viel Erfolg und Glück.

[hallo2]

auch von mir Glückwunsch

schön auch mal von jemandem ohne Seminar einen postitives FQ feedback zu lesen, ich hoffe das ich es auch so schaffen werde

egal auf jedenfall Danke für den Bericht
dann noch ein bischen Glück fürs Med, wobei das sollte ja zu machen sein

[Stefan1597]

Ja Captain Michael,

habe gerade Nachtschicht und bin froh, dass du dich zu nem Erfahrungsbericht durchgerungen hast.
(Für die Anderen: Ich bin am letzten Tag als Letzter aus dem Interview geflogen.)

Ich muss sagen, dass, je mehr Abstand ich von der Untersuchung habe, der Schmerz der Niederlage- und für mich ist es eine- immer stärker wird. So dicht an seinem Traumziel zu sein, gesagt zu bekommen, dass die Beratung länger gedauert hat, als sonst üblich, weil man sich nicht sicher war, und dann zu scheitern, tut so verdammt weh.
Ich habe die Absage nach dem Interview schon gespürt und wusste, dass der entscheidende Faktor bei mir, die Psychologin war.
Ich kann jedem, der so mein Alter hat (25), nur dringend empfehlen, sich wirklich intensiv damit auseinanderzusetzen, warum man sich erst jetzt bei Lufthansa bewirbt. Mir wurde mangelnde Zielstrebigkeit als Hauptgrund für das Ausscheiden genannt...

Allen anderen, die die FQ bestanden haben und bestehen werden, gratuliere ich an dieser Stelle und ich hoffe, Ihr wisst zu schätzen, was ihr für eine tolle Möglichkeit bekommt- es gibt Leute, die von ganzem Herzen Pilot bei Lufthansa werden wollten und diese Chance wahrscheinlich niemals bekommen...

In diesem Sinne alles Gute.
Stefan
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Bu 07./08.12.06 -> checked

[Gliderpilot]

Herzlichen Glückwunsch, Mike. Das freut mich für dich. Ich bin ja leider am ersten Tag schon rausgeflogen. Ist ja krass, dass du der einzige bist, der es bestanden hat. Das Medical wird schon hinhaun und viel Spaß dann in Bremen.
Gruß, Timo
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BU------> 06.11.06--------> checked
FQ------> 31.01/01.02.07->negativ

[MichaelZ]

Also Mike, bei dir war ich mir von Anfang an Klar dass du es schaffst , bei Gliderpilot eigentlich auch.... naja Schade;

Aber Mike dir herzlichen Glückwunsch und viel Spaß in Bremen wird ne harte Zeit auf dich zukommen
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LH - FAIL :/

[Bravo]

Herzlichen Glückwunsch!!

Ich war der Ready Entry an euerm ersten Tag.
Viel Spass bei der Ausbildung,

Bravo