Arbeitsvertrag sicher?

[Benny]

wobei ja dann alle zur lh gehen müssten, oder? wenn die selbst genug bedarf haben verteilen sie ihre leute nicht noch zusätzlich, oder?

[Rasbas]

Naja, da die LH auch maßgeblich an der Germanwings und Condor beteiligt ist, werden die schon ein Interesse haben auch deren Cockpits vernünftig zu besetzen.

Mfg, Rasbas

[Bonänsa]

Zum besseren Einblick in die Thematik vielleicht ein paar weniger bekannte, historische Ereignisse der LFT:

Vor gut 30 Jahren war es üblich, ganze Kurse für die entsprechenden Konzernteile einzuteilen (damals entweder Lufthansa oder Condor). Das passierte nicht zu Anfang, sondern irgendwann unerwartet mitten in der Ausbildung.

Nach diversen Krisen in der Vergangenheit wurde die LFT kompromisslos dichtgemacht (nach 9/11 war's das erste mal, dass die Schule lediglich "heruntergefahren" wurde und nicht komplett geschlossen).
Die Schüler wurden damals z.T. aus laufenden Kursen - sogar aus PHX - nach Hause geschickt ("Wir brauchen für die nächsten Jahre keine neuen Piloten"). Andere wurden gemäß Vertrag noch zuende ausgebildet und dann mit wenig Hoffnung auf (irgend-)einen Job, schon gar nicht im LH-Konzern, auf die Straße gesetzt.

Manche von diesen Betroffenen haben den DLR-Test bis zu drei mal machen müssen (Am Anfang, irgendwann nach der Ausbildung, und dann endlich vor der Einstellung), wobei jedesmal der ein oder andere gehen musste.

"Profit-Center" war dann ein weiteres, ungenießbares Schlagwort dieser Zeit - besonderes Unbehagen reanimiert es bei den Kollegen, die Anfang/Mitte der 90er an der Schule waren. Es beschreibt angeblich, wie die Flugschüler von der LFT ausgenommen worden sein sollen. Die Ausbildung war in dieser Zeit komplett selbst zu tragen.

In den Aufschwungszeiten war es dann meist so, dass Leute "aus der Cheyenne direkt in den 320-Sim gezerrt wurde[n]", es wurden händeringend Piloten gesucht und haufenweise RE eingestellt - man kam als NFFler ohne Probleme und großartige Wartezeit zur Hansa.

Im konkreten Fall der letzten Jahre lief es schließlich darauf hinaus, dass für einen Kurs eine Gesamtzahl an Ratings aus allen Konzernteilen gestellt wurde, die innerhalb des Kurses selbständig verteilt wurden. War eine kursinterne Einigung darüber, wer zu LH, CFG oder CiB geht, nicht möglich, wurden die Ratings unabhängig vom Belieben nach Seniorität und Anfangsdatum des TR verteilt.
In den seltensten Fällen wurde damit der Kurs "glücklicher".

Mittlerweile sind wir dank 9/11 und der BvB Warteliste bei einem "Bidding"-Prinzip angekommen. Jeder kann sich aussuchen wohin er will, bezahlt damit aber mit verlängerter Wartezeit und riskiert wieder "auf die Bank geschoben zu werden".

So gut das System meiner Ansicht nach auch war, es neigt sich seinem Ende zu, da aufgrund der abgebauten Wartezeit auf LH-Passage und insbesondere der o.g. Wahlmöglichkeit allen Konzernteilen außer eben LH-Passage selbst die NFFs fehlen.

Was kommt bleibt abzuwarten - bemerkenswert jedoch, dass all die Jahre die selbe Philosophie bezüglich des Arbeitsvertrages galt und ganz besonders auch heute noch gilt.

Ich hoffe es zeigt die Unberechenbarkeit des Themas "Sichere Einstellung".

Grüße,


Bonni

[Creave]

Das ist mal ein qualifizierter Beitrag. Daumen hoch!

[aNd]

*Thumps up*

Danke