Mit einer CPL nebenberuflich/hobbymäßig fliegen

[Er3bos]

Hey!

Ich glaube nicht so wirklich, dass ich bei den Assesments der Airlines eine realistische Chance hätte. (Ich bin introvertiert, still, und brauche immer etwas Zeit, um mit anderen Leuten warm zu werden).
Trotzdem möchte ich fliegen. Daher ist mir die Idee gekommen, die CPL zu machen, um dann nebenberuflich (mit kleinem Verdienst) oder hobbymäßig (Ohne Verdienst, aber auch ohne Selbstkosten) fliegen zu können.
Privat zu fliegen kann ich mir auf lange Sicht definitiv nicht finanzieren.

Daher meine Fragen:
- Ist das ein sinnvoller/realistischer Plan?
- Gibt es Stellen, wo man mit einer CPL eingestellt wird? (so allgemein)
- Würde vielleicht auch die PPL reichen?

Danke für eure Antworten <3

[Harald_Jeffler]

Realistischer Plan? Durchaus. Sinnvoll? Ich denke für deine Pläne reicht sicher auch einfach die PPL, wenn du dir die Kosten teilst. Der Aufwand für den kleinen Verdienst? Musst du dann selbst wissen. Je nachdem wie alt du bist könntest du natürlich über viele Jahre auch den ganzen ATPL modular machen.

Ich denke, und so liest es sich auch überall, findet sich mit dem ATPL eher ein Beruf als CPL mit IR etc. Auf dem weg dahin könntest du sicherlich nach erlangen der CPL auch Stunden sammeln durch Selbstkostendeckende Flüge etc.

Aber, wie alt bist du denn überhaupt? Wenn du noch sehr jung bist, mach ggf. erstmal ein Studium oder eine Ausbildung, oftmals verändert sich der Charakter auch ein bisschen und selbst als introvertierte Person lernt man dann offener mit neuen Menschen zu sein. Vielleicht versuchst du es danach dann mal bei einer Airline im Assessment Center.
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DLR Test 02.05.2023[✔️]
EFA GQ IP 10.07.2023 [✔️]
EASA Class 1 / FAA Class 3 26.07.2023 [✔️]
LHG 2311-P [✔️]

[Er3bos]

Ich bin derzeit 20 und mit meinem Bachelor-Studium ca. zur Hälfte fertig. Auch wenn ich glaube, dass man den eigenen Charakter ein gutes Stück verändern kann, muss ich realistisch bleiben. Ich denke nicht, dass ich jemals so offen und leicht mit neuen Menschen umgehen kann, wie natürlich extrovertierte Menschen. Und während das im "normalen" Leben völlig ok ist, ist das (glaube ich) nicht wirklich die Art von Person, die Airlines suchen.

Ich bin in dieser Art allerdings auch kein Extremfall. Ich kann gut auf professioneller Ebene mit anderen Menschen interagieren und zusammenarbeiten. (Immerhin ist mein Traumjob einer, bei dem man stundenlang mit einer anderen Person auf kleinem Raum zusammen ist.) Nur die persönliche, informelle und "unprofessionelle" Seite braucht bei immer ein bisschen.

Ich kann es natürlich trotzdem mal bei den Airlines probieren, und das werde ich vielleicht auch tun. Aber eine realistische Chance erhoffe ich mir nicht. Vielleicht bin ich auch zu pessimistisch, und habe ein total falsches Bild von der Art Mensch, die dort gesucht wird.

Wenn du sagst, dass man sich bei der PPL die Kosten teilt, ist damit gemeint, dass man z.B. 5 Leute auf einen Rundflug mitnimmt, und dann die entstandenen Kosten durch 6 teilt, oder? Mein Ziel ist eher, dass ich (nach der Ausbildung) nicht mehr so viel Geld für die Fliegerei ausgeben muss. Ich dachte eher an so Sachen wie Rundflüge machen oder Segelflieger hochziehen. Die Frage ist eher, wie realistisch es ist, an solche Jobs zu kommen. Das ist natürlich so pauschal nur schwer zu sagen. Aber vielleicht weiß ja jemand, ob es durchaus realistisch ist, damit die Fliegerei ohne viele Mehrkosten zu betreiben, oder ob das Wunschdenken ist.

[maxibrys]

Ich selber bin genau so, wie du dich selber beschreibst und ich möchte in naher Zukunft auch die Pilotenausbildung machen um später Linienpilot zu werden.
Derzeit arbeite ich als Flugbegleiter und habe sehr viel kontakt mit anderen Menschen, sowohl Passagiere, als auch wechselnde Crew.
Zum einen würde ich dir raten nicht den Traum aufzugeben (wenn es dein Traum tatsächlich ist). Ich persönlich finde, dass man sich schon mit der Zeit weiterentwickelt und jetzt bemerke ich, dass ich besser mit meinem Charakter klarkomme, weil ich mich selber besser kenne und außerdem haben viele Situationen mich positiv verändert.
Manchmal habe ich Tage, da rede ich nicht viel mit anderen aus der Crew oder Passagieren, an anderen Tagen habe ich schon drauf Lust und es macht mir Spaß. Dennoch später im Cockpit ist die Situation etwas anders. Da haben wir meistens nur einen Kollegen, mit dem wir klarkommen müssen (zumindest auf der beruflichen Ebene), um zusammenarbeiten zu können.
Die andere Sache ist dein Charakter, den du als introvertiert und ruhig beschreibst. Ich würde gar nicht sagen, dass das ein Nachteil sein muss. Vielleicht sogar ein Vorteil, denn hinter diesen Eigenschaften kommen dann auch weitere, die für den Beruf sehr gut sein können.
Aber ich sehe sehr viele Menschen im Cockpit, die genau so sind. Ruhig und gelassen.
Glaub an dich und gib nicht auf.
Viel Erfolg:)

[Alexh]