Erfahrungsbericht Phase 2 04.12.2022-07.12.2022

[Phillip P.]

Hallo zusammen,

da ich die erste Phase erfolgreich bestanden habe, kommt hier folglich auch mein Bericht für Phase 2, welche seit kurzem in Köln stattfindet.

1. Tag: Anreise

Ich bin mit dem Auto am Sonntag angereist. Die Kaserne bzw. das Haupttor zu finden ist nicht sonderlich schwierig. Google Maps führt einem hier ziemlich genau hin. Man muss nur aufpassen an welcher Hauptwache man ankommt. Hiervon gibt es nämlich 2. Nach dem ich meine Einladung vorgezeigt habe, bin ich mit dem Auto direkt vor die Unterkunft auf dem Gelände gefahren. Dann Sachen geschnappt und beim Wachhabenden in der Unterkunft gemeldet. Dieser hat sein Büro im EG der Unterkunft und gibt euch den Zimmerschlüssel, Versorgungskarte für Küche etc. Was Ihr danach macht ist euch überlassen. Für diesen Tag steht nichts mehr an.

2. Tag: Testverfahren

Nach dem Aufstehen gegen 5.20 Uhr ging es kurz vor 6 Uhr zum Frühstück. Hier solltet Ihr immer die Zeit im Blick haben, da es einen Pendelbus zu Gelände des DLR’s gibt. Dieser verkehrt alle 30 Min. Es steht aber auch genauer auf einem Zettel, welcher auch auf der Stube liegt. Dort sind die Fahrzeiten des Pendelbusses gut geschildert. Der Wachhabende am Vortag sagt es euch auch noch einmal. Ihr müsst zwingend den Bus nehmen, da man anders nicht auf das Gelände kommt. Auch zur Mittagspause, wo es dann wieder auf das Kasernengelände geht, muss der Bus genommen werden. Er hält dann wieder unmittelbar vor der Unterkunft. Bei Ankunft auf dem DLR-Gelände hält der Bus direkt vor dem Prüfungsgebäude. Also einfach aussteigen und gerade aus in das Gebäude eintreten. Im Gebäude angekommen müsst Ihr hoch in den Warteraum, wo euch nach einiger Zeit das Prüfpersonal sowie der Betreuer begrüßt. Anschließend (ich glaube gegen 7 Uhr) geht es mit den Tests los. Die Tests sind genau wie in den Unterlagen beschrieben. Es kommen keine Überraschungen. Da ich meine Phase 2 schon ein wenig verdrängt habe, kann ich mich hier leider nichtmehr an alle Infos erinnern. Ich kratze daher das gröbste zusammen .

Test 1: Vor euch fliegt ein Flugzeug und Ihr müsst versuchen mittels Pedale und Stick dieses mit dem vor euch befindlichen Fadenkreuz in Deckung zu bringen. Am Anfang ist die Steuerung sehr gewöhnungsbedürftig. Also nicht verzagen, wenn es nicht von Anfang an gleich zu 100% funktioniert. Die Steuereingaben sollten immer mit Gefühl erfolgen und nicht zu „ruppig“. Wenn ihr deckungsgleich mit dem Flugzeug seid, muss diese Position für einen Augenblick gehalten werden, bis ihr wieder vom Computer ausgelenkt werde. Dann beginnt der Spaß von vorne. Mit der Zeit entfernt sich das Flugzeug von euch, sodass es immer schwieriger wird das Fadenkreuz deckungsgleich zu bringen. Zu guter Letzt müssen dann auch die Buchstabenreihen über Kopfhörer verfolgt und immer dann mit dem Feuerknopf bestätigt werden, wenn sich ein Buchstabe mit einer Lücke wiederholt.

Test 2: Beim zweiten Test müssen alle Eingabemethoden verwendet werden, Stick, Schubhebel sowie Pedale. Ein Fadenkreuz muss mittig platziert werden, während mit dem Schubhebel eine bestimmte Stellung erreicht werden soll. Es müssen also im ersten Schritt 2 Aufgaben gleichzeitig bewältigt werden. Als nächstes kommen dann die Pedale hinzu. Jetz muss auch gleichzeitig ein vertikaler Strich mit einem großen Strich in der Mitte deckungsgleich gebracht werden. Immer wenn man einen Treffer gelandet hat, wird man, wie in Test 1, ausgelenkt, um wieder erneut alles in Einklang zu bringen.

Test 3: Vor dem dritten Test hatte ich am meisten Respekt das dieser von vielen als recht schwierig eingestuft wurde. Innerhalb einer vorgegebenen Zeit müsst Ihr eine bestimmte Geschwindigkeit, Höhe und Kurs erreichen. Die Aufgaben hier bauen aber aufeinander auf, sodass man sich daran gewöhnen kann. Also erst eine Geschwindigkeit in einer bestimmten Zeit erreichen, danach Geschwindigkeit und Höhe, danach alle 3 zusammen. Man muss sich gut konzentrieren, um alles in Einklang zu bringen. Wenn mal etwas aus dem Ruder läuft, müssen die entsprechenden Werte auch gleich korrigiert werden. Zum Schluss kommen dann noch einfache Kopfrechenaufgaben hinzu. Diese sind aber machbar. Die Antwort auf dem Bildschirm muss mit den Pedalen eingegeben werden.

Test 4: Man muss sich 5 Instrumente merken. Nach ca. 7 Sekunden werden diese ausgeblendet und es wird ein Wert abgefragt. Es ist hier dienlich sich mit den Instrumenten auseinander zu setzen bzw. sich die Skalierung zu verinnerlichen. Dann geht nach der Zeit das Ablesen immer schneller.

Test 5: Dieser Test wird auch als Teil 2 von Test 4 bezeichnet. Für diesen Test werden keine Pedale etc. mehr gebraucht. Hier geht es nur um die Touch-Eingabe auf dem Bildschirm. Im Grunde müssen hier mathematische Textaufgaben mit Geschwindigkeits-Weg-Zeit-Formel gelöst werden (v=s/t usw…). Man bekommt werde vorgegeben und muss dann eine gesuchte Größe errechnen. Wenn man das Rechnen / Umrechnen mit Knoten etc. übt sollte hier nichts schief gehen.

Interview: Für das Interview kann es nicht schaden sich mit seinem späteren Werdegang auseinander zu setzen. Auch warum man Pilot werden möchte, sollte man sich bewusst sein. Allgemein können hier halt solche Fragen wie schon in Phase 1 im Interview vorkommen. Mein Psychologengespräch lief recht kurz ab. Ich habe eher von mir aus mit dem Psychologen ein wenig erzählt . Jedoch sollte man hier mit allem rechnen, da nicht jedes Gespräch gleich abläuft! Ich habe mich mit einem Masterabschluss und Berufserfahrung beworben und bin daher Seiteneinsteiger und werde nicht noch einmal studieren. Nach kurzer Zeit bekam ich schließlich einen Zettel, auf dem sich mein Ergebnis befand. Bestanden! Ich war sehr froh und erleichtert. An dieser Stelle fällt ziemlich viel Last von einem, da man die nächsten Tage eh nicht beeinflussen kann.


3. Tag: Ärztliche Untersuchung

Hier gibt es nicht viel zu sagen. Wieder das gleiche Gebäude jedoch diesmal im EG gleich rechts. Dort befindet sich der sogenannte „Verteiler“ welcher einem sagt, wo man als nächstes hin muss. Hier könnt Ihr auch im gewissen Maße Wünsche äußern, welche Untersuchung Ihr als nächstes machen wollt (Stichwort MRT). Ab dort an lässt man es einfach auf sich zukommen und über sich ergehen . Ab Tag 3 bin ich die ganze Zeit nur noch im Jogginganzug umhergelaufen. Da man sich gefühlt 84-mal aus und wieder anziehen muss, ist es so deutlich angenehmer. Für die Untersuchung mit dem MRT werde Ihr in das Kölner Krankenhaus gefahren. Man sollte sich für einen MRT-Termin relativ früh bemühen, da sonst die Wartezeiten sehr lang werden können. Ich hatte meinen Termin glücklicherweise gleich am ersten Tag meiner ärztlichen Untersuchung. Die Wartezeiten zwischen den Untersuchungen können unterschiedlich und sehr lang sein, je nachdem wie viel Betrieb gerade herrscht (auch aktive Piloten haben zur gleichen Zeit dort Ihre Untersuchungen). Meine längste Wartezeit betrug 3 Stunden.

4. Tag: Ärztliche Untersuchung und Abreise

Am nächsten Tag geht es mit den Untersuchen weiter. Gleiche Prozedur wie am Vortag.

Sind alle Untersuchungen erledigt hat man ein abschließendes Gespräch mit dem Arzt (wenn man nicht schon, aufgrund kritischer Befunde, vorher ausgeschieden ist). Dieser wiederholt dann nochmal alles im Schnelldurchlauf und teilt euch das abschließende Ergebnis mit. Zum Glück kam hier wieder eine gute Nachricht für mich. Ich bin uneingeschränkt tauglich. Gut gelaunt konnte ich nach diesem Gespräch endlich die Heimreise antreten. Also wieder zurück zum Kasernengelände, Sachen gepackt, Bettwäsche und Handtücher weggebracht und Schlüssel abgegeben.

Abschließend ist zu sagen das der Testablauf sehr unterschiedlich sein kann, auch von der Dauer her. Im schlimmsten Fall ist eine ganze Woche einzuplanen und im noch schlimmeren Fall muss man über das Wochenende bis Montag warten, da am Wochenende kein Testbetrieb stattfindet. So ist es nämlich jemanden vor mir passiert.

[Flying Fortress]

Hey,

hast du schon ne Einladung für phase 3 bekommen?
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No surrender

[FlyingJoey]

Hi,

geht dein Masterabschluss eher in die technische Richtung?

Im Beratungsgespräch meine ich herausgehört zu haben, trotz meines M.Sc. wieder studieren zu müssen.

[SMOKE]