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Pilot Aptitude Test - Part 1 (OSM Aviation Academy) 27.04.19

 
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Anmeldungsdatum: 06.10.2018
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BeitragVerfasst am: Mo Apr 29, 2019 8:38 pm    Titel: Pilot Aptitude Test - Part 1 (OSM Aviation Academy) 27.04.19 Antworten mit Zitat

Am heutigen Samstag (27.4.) ging es für mich mit negativer MPL BU im Gepäck nach Västerås in Schweden zur Stufe 1 des Pilot Aptitude Test (PAT) der OSM Aviation Academy. Da ich über diese Flugschule bis zur PilotExpo in Berlin noch nicht viel gehört habe, möchte ich diese Gelegenheit nutzen um darüber noch ein paar Worte zu verlieren. Die in Norwegen beheimatete Flugschule ist ein Ableger der norwegischen Reederei OSM, und ist eine der größten und rennomiertesten Flugschulen in Skandinavien und Europa. Absolventen der OSM Aviation Academy fliegen vor allem für Norwegian oder Ryanair, aber auch für Emirates, Air Greenland, Finnair und zahlreiche andere Airlines. Das Auswahlverfahren ist für eine private Flugschule vergleichsweise streng: Neben dem PAT Level 1 (Kostenpunkt 100,- Euro), der zwar nur 150-180 min dauert aber sonst in jeder Hinsicht mit der BU beim DLR vergleichbar ist, folgt, falls bestanden, der PAT Level 2 in Stockholm, welcher unter anderem ein Gespräch mit Luftfahrtpsychologen einschließt (Kostenpunkt hier schlappe 500 Euro, die nur bei Bestehen und Abschluss eines Ausbildungsvertrags zurückerstattet werden). Dazu ist hier bereits das EASA Medical Class I Einstiegsvorraussetzung, wofür man meiner bisherigen Recherchearbeit bis zu einen Riesen einplanen sollte. Zuzüglich Hotels und Flugtickets kann man an der Stelle schonmal sagen, dass das Auswahlverfahren bei der OSM in jedem Fall ein budgetstrapazierendes Vergnügen ist, und zwar je später man rausfliegt, desto mehr.

Nun ging der Tag heute um 7.10 Uhr los, für mich die perfekte Uhrzeit. Die Nacht davor habe ich gut in einem auf der Website der Flugschule vermittelten Hotel verbracht. Interessanterweise hat man in und um das Hotel weder am Abend zuvor noch zum (nicht schlechtem, aber dank meiner Aufregung doch eher spartanischem) Frühstück jemanden mit dem gleichen Ziel identifizieren können, und so stand ich allein und wie es sich für den Deutschen gehört gut 20 Minuten zu früh vor der Hässlögatan 2E. Zum Glück war ich nicht der einzige, und konnte mich mit einigen schon angekommenen Mitprüflingen (zwei Schweden, ein Syrer und eine Irakerin) noch etwas austauschen, bevor beinahe pünktlich zum Aptitude Test Part 1 ins Horn geblasen wurde. Der Testsaal ist im Erdgeschoss, klimatisiert, Laptops mit Tastatur statt Tablets mit Touchpad aber die Atmosphäre kam mir trotzdem sehr vertraut vor.

(1) KRN. Los ging es mit einem alten Bekannten. Der Kopfrechentest dürfte allen die beim DLR waren mehr als bekannt vorkommen, zwei Pluspunkte sind hier aber zu erwähnen: Die Aufgaben sind Multiple-Choice mit "nur" 3 Antwortmöglichkeiten, und es liegen Zettel und Stift zur Bearbeitung der Aufgaben bereit. Die zur Bearbeitung der 30 Aufgaben vorgesehenen 20 Minuten waren bei meinem Übungsstand angemessen und ausreichend (hatte KRN als einziges Thema gewissenhaft vorbereitet und geübt), konnte sogar zum Ende zwei mir etwas unsichere Aufgaben nochmal rechnen und hatte immernoch 4 Minuten über. Gefühl: ++

(2) MIC. Auch hier ein Test, der jedem BU'ler der letzten Jahre vermutlich mehr als geläufig sein wird. Die Nadel vom Altimeter bewegt sich etwas zügiger und der Heading ist statt mit Joystick mit Pedal zu editieren, aber dafür bleibt es hier auch bei zwei Instrumenten. Eigentlich absolut machbar, aber nicht so ganz das was mir liegt. Gefühl: o

(3) SLM. Der Slalom-Test war der erste mir neue Test, aber auch hier sind Parallelen zum MIC zu erkennen (ich vermute, dass zwischen diesen Tests ausgeglichen wird). Hier muss (ebenfalls mit dem Joystick) ein (starres) Flugzeugpiktogramm durch (sich bewegende) Slalomflaggen links und rechts hindurchnavigiert werden. Testprinzip: Je besser "in der Mitte", desto höher der Score. Problem dabei: Die Joysticks rasten in der Nähe der Nullposition sehr gerne dort ein, weshalb es mir häufiger passiert ist bei einigen Flaggenpaaren so ganz und gar nicht in der Mitte gewesen zu sein, und zweimal sogar (zumindest vermeintlich) eine Flagge touchiert habe. Gefühl: -

(4) RMS. Das Analogon zum allgemein anerkannten Hasstest ist hier visuell statt auditiv und wohl eher mit dem Test der ATPL BU als dem der MPL BU zu vergleichen (wobei ich erstgenannten noch nicht versucht habe und mich dabei auf Erfahrungsberichte anderer Leute beziehen muss). Von vier Zifferngruppen à 6 bis 8 Ziffern ist pro Aufgabe eine bis drei Zifferngruppen wiederzugeben. Zahlen merken kann man im Alltag sehr gut üben (im Supermarkt mitrechnen, Treppenstufen häufig besuchter Gebäude zählen und versuchen zu merken, beim WLAN-Passwort eingeben versuchen so wenig oft wie möglich auf die Rückseite vom Router zu gucken und sowas in der Art), weshalb ich mich da auch ganz gut vorbereitet gefühlt habe. Der Test lief okay, Gefühl: o

(5) MTM. Dieser Test zur Mehrfachbelastung ist mir in dieser Form noch nicht untergekommen, ich habe mal das Kürzel MTM für "Multiple Task Management" vergeben. Hier müssen gegebene Werte für Altitude, Heading und Speed in den Autopiloten übertragen werden, allerdings mit den Pfeiltasten und nicht mit abtippen was massig Zeit kostet. Das ist vor allem deshalb bitter, weil gleichzeitig ein rotes Lämpchen, welches sporadisch aufleuchtet, mithilfe des Ziffernpads innerhalb von 3 Sekunden ausgeschaltet werden muss. Manchmal geht dabei das Lämpchen mit Drücken der korrekten Taste auf dem Ziffernpad aus, manchmal leuchtet sie aber auch obwohl die richtige Taste gedrückt wurde weiter bis die 3 Sekunden abgelaufen sind, was minimal confusing ist weil man dann denkt, man hätte die falsche Taste gedrückt oder sie spricht nicht richtig an. Hab dann die Testleiterin angesprochen und durfte den Test am Ende auf einem anderen Rechner wiederholen, es trat zwar dasselbe Problem wieder auf aber die Lady meinte dann die Ergebnisse sähen ok aus also hab ich dann nicht weiter diskutiert. Gefühl: o

(6) RAG. Hier waren wieder exakte Parallelen zur MPL BU erkennbar: Papier gegeben, Eingabe im Antwortfeld, 24 Aufgaben in 20 Minuten. Das war wieder meine Stärke und es lief auch gut, eine Aufgabe in den Sand gesetzt (sechsstellige Zahl durch 13 dividieren^^) aber alles andere war absolut machbar und auch vom Aufgabenstil her wieder alles sehr ähnlich der MPL BU. Gefühl: ++

Abschließend muss ich sagen, dass auch wenn ich irgendwo weiß, dass der Test um einiges leichter als die MPL BU ist, trotzdem mit demselben Gefühl im Flieger zurück nach Berlin sitze wie ich eines Februardienstagabends im IC aus Hamburg. Feedback gibt es wohl innerhalb von einer bis zwei Wochen. Ich hoffe euch ein paar interessante Einblicke in ein Testverfahren gegeben zu haben, was nicht zwangläufig in der LH Group endet, und wünsche allen werdenden Pilotinnen und Piloten in diesem Forum weiterhin viel Erfolg!
_________________
OSM Pilot Aptitude Test: 26.05.19 [✔]
EASA Medical Class 1: 07.08.19 [✔]
Ausbildungsbeginn @Aerotours ATO: 07.10.19

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Anmeldungsdatum: 06.10.2018
Beiträge: 28

BeitragVerfasst am: Do Mai 09, 2019 10:03 am    Titel: Antworten mit Zitat

Gestern Mittag kam der Anruf: BESTANDEN!
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