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Statistik LHGQ 09./10.10.17+EB

 
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DeltaKilo
Bruchpilot
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Anmeldungsdatum: 03.10.2017
Beiträge: 1
Wohnort: Österreich

BeitragVerfasst am: Sa Nov 25, 2017 6:10 pm    Titel: Statistik LHGQ 09./10.10.17+EB Antworten mit Zitat

Auch ich möchte nun einen Erfahrungsbericht schreiben, da ich immer sehr dankbar war für die Eindrücke anderer und das zur Verfügung gestellte Lernmaterial, es hat mir wirklich unglaublich geholfen und ich würde auch jeden Bericht den ich gelesen habe in seinem Wahrheitsgehalt so unterschreiben. Vielleicht kann ich hier noch ein paar Kleinigkeiten ergänzen und den ein oder anderen helfen bzw. motivieren. Der Bericht fällt auch etwas lang aus.

Anreise

Ich reiste einen Tag vor meinem Termin per Flugzeug von Innsbruck nach Hamburg und kam am Abend dort an. Ich übernachtete wie schon bei der BU im Dezember 2014 im Motel One. Gleich nach der Ankunft hatte ich mich noch mit einem Mitbewerber verabredet und wir fuhren zusammen zu einem Burgerladen und tauschten uns noch etwas aus. Es war gut zu sehen was der andere gelernt hatte und man bekam ein Gefühl wo man selbst stand und das war sicher sinnvoll und ist nur zu empfehlen. Trotzdem fuhren wir dann aber zeitig wieder zurück ins Hotel um dann am nächsten Tag ausgeschlafen und fit zu sein.
Also zurück ins Hotel und Wecker frühzeitig gestellt. Einen Tipp den ich wirklich oft gelesen habe und zuvor auch von einem Kollegen bekam, der vor einer Woche die FQ von Austrian bestanden hatte, versuchte ich wirklich ernst zu nehmen und mir nochmals ins Gedächtnis zu rufen. Er meinte er könne mir nicht viele Tipps geben aber der eine und wichtigste ist, einfach authentisch, ehrlich und man selbst zu sein! Ich hatte mir auch mehr erwartet, doch es sollte sich noch bewahrheiten.
Ich schlief eigentlich recht gut, ging zum Frühstück und warf mich danach in meinen Anzug und machte mich dann schon um viertel nach 7 auf zum DLR. Dort warteten bereits 3 meiner Mitstreiter im bekannten Warteraum P24 im 5. Stock, in dem man in den 2 Tagen noch auf so manche Geduldsprobe gestellt wurde. Ich begrüßte alle, danach kamen noch 2 weitere Bewerber und wir kamen dann eigentlich recht schnell ins Gespräch.
Ziemlich pünktlich um 8:00 Uhr wurden wir von einem Psychologen abgeholt und nahmen zusammen in einem Raum Platz, dort wurden wir begrüßt, die Psychologen und der Auswahlkapitän stellten sich vor und dann ging es auch bald los. Ein letzter Bewerber kam dann noch kurz später und der 8. Kandidat erschien leider nicht, somit waren wir schlussendlich 1 weibliche Bewerberin und 6 männliche.

Streitgespräch


Jetzt sollte es endlich losgehen und ich war dann auch schon der Erste der an der Reihe war. Nach kurzem Einlese in meine Aufgabe startete das Gespräch, ich wurde abgeholt und kam in einen Raum mit mehreren Psychologen, in dessen Mitte wartete bereits meine `Streitpartnerin´. Es lief eigentlich ganz gut, zweimal versuchte sie mir größere Steine in den Weg zu legen, die ich aber denke ich ganz gut umgehen konnte, wobei ich ein Problem wirklich mit einer ganz banalen und einfachen Lösung erledigte. Wir wussten immer was reden es gab also keine peinlichen Schweigepausen. Ich versuchte offensiv und verständnisvoll zu sein, aber natürlich auch meinen Standpunkt zu vertreten und hatte am Ende sogar etwas das Gefühl, dass ich mehr Kompromissbereitschaft zeigen hätte sollen. Die Zeit verging wirklich schnell und die Psychologin wurde nie richtig unangenehm und wir fanden auch eine Lösung mit der mein Gegenüber Leben konnte, ich hatte ein gutes Gefühl.
Danach noch eine Selbsteinschätzung abgeben in der ich meine Kompromissbereitschaft etwas bemängelte und dann war dieser Teil abgeschlossen und es ging an die Einweisung per Video zum DCT bzw. bekam man auch ein Handout.

DCT

Nach einiger Wartezeit ging es weiter. Wir wurden im Zweierteam in einen weiteren Raum geholt und starteten mit der Einweisung. Danach folgten die Solodurchgänge und Teamdurchgänge. Die Zeit für die Bearbeitung im Teamdurchgang war uns meist wirklich zu knapp und wir waren schon gut ausgelastet. Jedenfalls ging es mir nach meiner Selbsteinschätzung die man auch hier abgeben musste, im Solodurchgang ganz ok und bei den Teamdurchgängen gerade mal mittelmäßig. Meine Partnerin machte ihre Sache echt gut wie ich fand, besser als ich auf jeden Fall. Man gab dann auch eine Fremdeinschätzung ab.
Insgesamt war ich nicht ganz so glücklich mit meiner Leistung, aber den Kopf in den Sand stecken bringt ja nichts, als einfach weitermachen und nicht zu viel über das Vergangene nachdenken.
Nun war Mittagspause und wir gingen alle zusammen zum Lidl und holten uns eine Kleinigkeit.

Gruppenspiel

Voll motiviert ging es nun weiter. Die Einweisung zum Gruppenspiel hatten wir bereits vor der Mittagspause erhalten. Im vierer Team kamen wir wieder in einen Raum mit Psychologen, die denke ich jeweils einen Kandidaten oder Kandidatin bewerteten. Jeder von uns hatte einen zugewiesenen Platz und einen Bildschirm vor sich, auf dem alle nötigen Daten zusammengefasst waren. Neben der eigentlichen Aufgabe musste man dann immer noch eine Zusatzaufgabe lösen die während des gesamten Gruppenspiels mitlief.
Wir fingen also an und arbeiteten uns vorwärts, die Aufgaben waren klar formuliert und mir gelang es ganz gut mich einzubringen, Führung zu übernehmen und Kompromisse einzugehen. Man sollte die Zusatzaufgabe nicht vernachlässigen aber die Priorität liegt schon an der Kommunikation mit dem Team und den Hauptaufgaben. Das Ergebnis der Zusatzaufgabe bekam man immer nach jedem Durchgang, von denen es übrigens 4 gab, mitgeteilt und man musste wieder sich und die anderen einschätzen. Man konnte immer im negativen wie im positiven Punkten und ich versuchte auch wenn andere etwas weiter im Negativen waren im Zweifelsfalle zur ihren Gunsten einen Kompromiss einzugehen bei dem ich dann eben Negativpunkte sammelte.
Irgendwann kam dann das Ende, und wir hatten alle Aufgaben für den heutigen Tag geschafft. Und es hatte echt Spaß gemacht in dieser Gruppe zusammenzuarbeiten.
Jetzt hieß es auf die Entscheidung warten, ob man am nächsten Tag noch mit dabei war. Nun kam Nervosität bei mir auf, denn wir kamen alle nacheinander dran und es wurde uns gesagt ob wir es geschafft hatten oder eben nicht. Endlich war ich an der Reihe und es dauerte nicht lange und sie sagten mir, dass es für mich gereicht hatte und ich morgen um 10:00 Uhr zum Simulator kommen durfte. Ich war wirklich erleichtert besonders wegen der Leistung beim DCT und ich freute mich riesig. Ich bedankte mich und ging zurück in den Warteraum. Leider hatten es am Ende des Tages 2 nicht geschafft was mir für beide echt leid tat.
Nun verabschiedeten wir uns bzw. gingen zusammen zum Hotel, was essen und dann nochmal die Simulator Anweisung studieren. Jedenfalls war irgendwann alles erledigt die Einweisung saß im Großen und Ganzen und ich ging in Gedanken noch mal die Abläufe von Steig zu Horizontalflug, etc. durch und rechnete nochmals ein paar Kurse. Danach ging es ab ins Bett.

Simulator

Ich schlief wieder ganz gut und konnte ja sogar auf Grund meines späten Termins ausschlafen und ging dann wieder zum DLR. 2 meiner Kollegen hatten den Simulator bereits hinter sich, an der Stelle wäre ich auch gerne gewesen, doch dann ging es für mich los, ich war aufgeregt. Zuerst wieder eine Einweisung und dann etwas einfliegen, Probedurchgänge und dann gewertete Durchgänge. Ich würde meinen es ist wichtig immer ruhig zu bleiben und nicht ruckartig aber auch nicht zaghaft zu arbeiten. Wenn Zeit ist sich wirklich wieder gedanklich zu sammeln um dann schon vorauszuplanen. Mir ging es am Anfang wirklich ganz gut, mit der Stoppuhr hatte ich so meine Probleme, aber das ging meinen Kollegen auch so und dann im letzten Drittel baute ich leider wirklich einen ordentlichen Fehler ein und ich brauchte echt eine Weile bis ich mich wieder fing und es ausgleichen konnte um wieder zurück zum Kurs zu finden. Das Problem dabei war denke ich, dass mein Blick zu lange auf einem Instrument verweilte und dann war ich mit der Flugzeugnase schon wieder irgendwo steil im Sinkflug. Ich teilte den Fehler natürlich gleich mit und lies es in meine Selbsteinschätzung auch mit einfließen. Nun war ich aber wirklich sehr verunsichert, denn dieser Fehler so dachte ich, könnte mir echt das Genick gebrochen haben, weil ich fand die Abweichung schon groß und ob das noch in der Norm war, war fraglich.
Also wieder hinaus und nun begann das mehrstündige und schlimmste Warten überhaupt. Meine Mitstreiter gingen nacheinander zum Interview und ich war wohl der Letzte der an der Reihe war. So bekam ich dann mit, dass es 2 geschafft hatten - Gratulation nochmal an dieser Stelle - und 2 leider nicht. Die beiden die nicht bestanden hatten, waren erst im Interview gescheitert, das war wirklich bitter ich hätte es den beiden vergönnt und hatte auch ein gutes Gefühl, jetzt war ich sehr verunsichert.

Interview

Als Letzter saß ich nun im Warteraum und war endlich an der Reihe. Ich kam in den Raum mit der Kommission, sie bestand aus zwei Psychologen und dem Auswahlkapitän und sie verkündeten, dass ich den Simulator bestanden hatte, das war großartig, super Sache. Aber nun kam ja noch das Interview.
Hier mache ich es kurz. Ich habe alles ganz offen und ehrlich angesprochen und fühlte mich während des Interviews eigentlich sehr wohl und wusste zum Glück bei fast allen Fragen eine Antwort. Gefragt wurden wirklich die unterschiedlichsten Dinge wie Stärken und Schwächen, vor allem Schwächen, technisches Wissen, Lebenslauf, etc. Es dauerte aber glaube ich über eine Stunde.
Ich musste in den Warteraum zurück und ca. 5 Minuten auf das Ergebnis warten. Mir war klar, dass ich nun nichts mehr beeinflussen konnte und hoffte einfach nur mehr jetzt mit einem positiven Ergebnis nach Hause fahren zu können.
Nichtsdestotrotz wurde ich wieder abgeholt, aber man konnte an der Miene des Psychologen nichts ablesen. Dann fing der Auswahlkapitän an und sagte es täte ihm leid… und ich dachte mir das war es dann wohl…dass ich so lange warten musste, aber das Warten hat sich für mich gelohnt, denn er freue sich mir mitteilen zu können, dass ich bestanden hatte! Ich dachte ich flippe aus, ich schüttelte mal allen die Hand und bedankte mich tausendmal und konnte es nicht glaube, dass nun auf einmal der Punkt da war, auf den man so lange gewartet hatte, es war unglaublich!
Meine Leistung war angeblich wirklich solide, auch wenn es wie vermutet im DCT und im Simulator Ausrutscher gab, war alles in der Norm. Einen Tipp den ich auf den Weg mit bekam war an meiner Nervosität zu arbeiten und die gute Selbsteinschätzung und Authentizität zu behalten. Sie hätten zwar leider keine Urkunde für mich aber ich sollte mich einfach bei der Dame in Bremen melden und alles weiter bezüglich Schulungsbeginn, etc. klären.
Ich fuhr überglücklich nach Hause und konnte es die nächsten paar Tage noch nicht glauben.
Kurz gesagt, es bedarf wirklich Glück und ich kann nur den Tipp weitergeben ehrlich zu sein und sich selbst gut zu kennen und einschätzen zu können und Erfahrungsberichte lesen. Ich hoffe damit irgendwie helfen zu können, wünsche allen viel Glück die das lesen und möchte mich nochmals bei allen bedanken die hier ihre Erfahrungen teilen.

Daniel

Obligatorische Statistik: LHGQ 09./10.10.2017
1. Tag: 7 Teilnehmer 1w, 6m
2. Tag: 5 Teilnehmer 1w, 4m
Bestanden nach Interview: 1w, 2m

BU 12/14
GQ 10/17
MED 11/17
BRE ?/18
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Mv2Stoldt
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Anmeldungsdatum: 03.09.2014
Beiträge: 15

BeitragVerfasst am: So Apr 08, 2018 8:30 am    Titel: Vielen Dank! Antworten mit Zitat

Das ist ein sehr umfassender und anschaulicher Erfahrungsbericht. Ich hoffe deine Erfahrungen können mir morgen bei meiner FQ weiterhelfen. Eine Frage hätte ich dennoch: Wie hast du dich auf den DCT vorbereitet? Mit Software oder ohne?

Danke im Voraus
_________________
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