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Erfahrungsbericht Medical Class 1 beim DLR sowie Verweisung

 
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Jubi99
Bruchpilot
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Anmeldungsdatum: 05.08.2017
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: Do Okt 12, 2017 7:03 pm    Titel: Erfahrungsbericht Medical Class 1 beim DLR sowie Verweisung Antworten mit Zitat

So erstmal Hallo und Danke an alle die das hier lesen werden. Wie ihr bereits im Titel erkennen könnt, folgt hier nun mein Erfahrungsbericht zu meiner Untersuchung welche ich beim DLR in Köln im März diesen Jahres durchführen lassen habe. Dass das nun etwas länger her ist hat Gründe welche hier später folgen.

Meine Wahl ist auf das AeMC in Köln gefallen, da ich hier bereits zwei sehr ausführliche Berichte gelesen habe und nur positives gehört und gelesen habe. Zwar wäre das AeMC Berlin näher an meinem Wohnort gelegen, jedoch ging es dennoch in das knapp 500 Kilometer entfernte Köln.

Die Anreise erfolgte am Vortag per Flugzeug, so wie es sich halt gehört. 😊 Am nächsten Tag klingelte der Wecker halb sieben und eine Stunde später ging es also los zum, nur knapp ein Kilometer entfernten, Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Ich kann hier also wirklich nur empfehlen sich ein Hotel in erlaufbarer Nähe zu suchen um nicht noch am Morgen vom Norden Kölns zum südlich gelegenen DLR zu fahren. Mein Termin war um acht, jedoch würde ich auch hier empfehlen schon fünfzehn Minuten eher am Empfang zu erscheinen da man auf dem riesigen Innengelände nochmal knapp zehn Minuten braucht um zum besagten Gebäude 24 zu kommen.

Dort angekommen begann es also auch schon, in dem eher klein, aber gemütlich, gehaltenen Wartezimmer. Danach lernte ich auch die anderen drei kennen welche das gleiche an diesem Tag über sich ergehen lassen haben. Als Erstes dürft ihr dann auch gleich einen medizinischen Fragebogen ausfüllen wo ihr persönliche Daten eintragen müsst und ein paar Fragen zu eurer medizinischen Vorgeschichte mit ja oder nein beantworten müsst, Wenn ihr kein Brillenträger seid und sonst keine Krankheiten besitzt solltet ihr dort eigentlich nur „ja“ angekreuzt haben. Nachdem ihr dieses Blatt unterschrieben und abgegeben habt, gibt es auch schon ein Klemmbrett mit Zetteln welche die zuständigen Ärzte ausfüllen müssen sowie ein Zettel mit den verschiedenen Stationen wo ihr an dem Tag hinmüsst.

Bei mir ging es los mit der Blutabnahme, nichts Besonderes, das sollte jeder eigentlich kennen und lief ohne Probleme innerhalb weniger Minuten ab. Im gleichen Raum bekommt ihr dann auch so ein Gerät in die Ohren die sich wie In-Ear Kopfhörer anfühlen. Dort müsst ihr eure Nase zuhalten und dann kräftig ausatmen, was am Anfang vielleicht etwas schwierig ist. Ich habe hier bestimmt zehn Abläufe gebraucht, was aber nicht problematisch ist solange am Ende die Werte stimmen. Danach folgte ein Urintest bei welchen ihr in einen Toilettenraum geht welcher durch eine abschließbare Luke mit dem vorhergehenden Raum verbunden ist.

Jetzt hieß es wieder kurz Platz nehmen im Wartezimmer, bis es weiter zu den Augenuntersuchungen ging. Auch dort steht im Gang noch einmal ein Tisch mit Lesemöglichkeiten wo ihr euch hinsetzten könnt. Als erstes folgte die Sehfeldvermessung bei welcher ihr in eine, etwas größere, Hohlkugel schauen müsst, bei welcher immer wieder kleine Punkte aufleuchten. Ihr müsst hier immer auf einen Knopf drücken sobald ihr einen dieser Punkte seht oder denkt das ihr einen seht da manche hier echt sehr schwach angezeigt werden. Das Ganze dauert pro Auge etwa fünf Minuten obwohl sich die Zeit echt ewig anfühlt. Darauf ging es weiter in einen etwas größeren Raum, vollgepackt mit Messinstrumenten, wo man in so einen kleinen Kasten reinschauen muss und sich dann so eine Art Spirale immer wieder scharf und unscharf stellt um eure Fehlsichtigkeit zu ermitteln. Danach gibt man euch eine Brille, die Ihr wenn ihr bereits Brillenträger seid über eure eigene drüber setzten müsst, mit welcher dann eine horizontale, sowie eine vertikale, Linie in eurem Sichtfeld erscheint. Ihr schaut nun also auf ein Kreuz was ein paar Meter von euch entfernt ist und ihr müsst sagen wo sich die Linien einpendeln. Wenn ihr damit fertig seid wird euch ein Lineal an den Kopf gehalten und ein Zettel mit kleiner Schrift von eurem Kopf wegbewegt. Ihr müsst hier nun Stopp sagen, wenn ihr den Text klar erkennen und vorlesen könnt. Das war in meinem Fall bei acht und zehn Zentimetern.

Darauf folgte der Farbsehtest, welcher in meinem Fall die meiste Zeit in Anspruch nahm, mit diesen Platten wo man zwischen bunten Punkten verschiedene Zahlen und Formen erkennen muss. Dies wird je Auge einmal getestet und muss ohne jegliche Fehler absolviert werden. Tja, leider hatte ich hier drei Fehler gemacht, was dazu führte das ich in einen kleinen Nebenraum gebracht wurde indem sich ein Mikroskop-ähnliches Gerät befindet. Ihr schaut hier nun rein und seht unten einen gelben Halbkreis und oben einen der entweder ins grünliche oder ins rötliche geht, je nachdem wie ihr halt an der Stellschraube des Gerätes dreht. Eure Aufgabe ist es nun den oberen Teil so einzustellen das er farblich mit dem unteren übereinstimmt, wobei ihr alle fünf Sekunden aus auf eine helle Oberfläche schauen müsst um euren Blick zu „neutralisieren“. Ich habe hier fast dreißig Minuten gebraucht da jedes Mal die Farbe im oberen Teil leicht abwich und ich es so perfekt wie möglich machen wollte. Andere brauchen hier vielleicht nur zwei Minuten aber am Ende zählte eh bloß das Ergebnis und das hieß: farbsicher. Nur weil also mal ein Augenarzt in eurer Kindheit gesagt hat dass ihr eine Rotgrünschwäche besitzt bedeutet das nicht das ihr untauglich seid, zumindest wenn sie nur leicht ausgeprägt ist.

Zurück ging es Richtung Wartezimmer, wo sich in einem Nebenraum eine Liege befindet auf die ihr euch drauflegt und etwa fünfzehn Saugnäpfe mit Kabeln am gesamten Körper angeschlossen bekommt. Hier findet also nun für zwei Minuten das Ruhe-EKG sowie die Blutdruckmessung statt. Vorher werdet ihr noch darauf hingewiesen Smartphone und etwaige Smartwatch abzulegen, da sonst Störungen auftreten könnten. Dann ging es auch schon in den nächsten Raum zum Hörtest. Ihr werdet dort in eine kleine Box reingesetzt welche von innen wie ein Tonstudio ausgekleidet ist. Mit Hilfe der vorhandenen Kopfhörer erhaltet ihr nun immer kurze Pieptöne welche immer lauter werden. Drückt hier auf jeden Fall auch wenn ihr nur denkt etwas zu hören da die Geräusche am Anfang echt leise sind.

Weiter ging es mit einem erneuten Besuch bei der Augenärztin welcher mit einem normalen Sehtest begann. Dies einmal ohne Brille, wo ich so gut wie gar nichts in der Entfernung gesehen habe, und einmal mit Brille wo die Sache dann kein Problem mehr war. Des Weiteren folgten noch Sehtests in der Nähe und solche 3D-Postkartenähnliche Platten wo man Tiere erkennen musste, welche sich herausheben. Das sah in etwa so wie ein riesiger QR-Code aus oder wie früher, bei alten Röhrenfernsehern, diese Schwarz-weiße Masse. Anders kann ich das gerade nicht beschreiben. Danach folgten die Augentropfen welche, wenn ich mich recht erinnere, dreimal im Abstand von fünf Minuten verabreicht werden. Die Pupillen werden hier wirklich riesig und das ist nicht übertrieben. Auch ist Lesen unter Normalbedingungen überhaupt nicht mehr möglich da ihr nicht mehr fokussieren könnt. Hier ist also eine Kurzsichtigkeit mal etwas positives denn ohne Brille kann man das sozusagen „umgehen“

Jetzt ging es noch einmal zurück zur Augenärztin und es musste nochmal in den Kasten mit der Spirale hineingeschaut werden, so wie ich es am Anfang beschrieben hatte. Danach wird euch noch mit Hilfe von verschiedenen Lampen ins Auge „hineingeschaut“. Zuletzt folgt dann noch eine Vermessung der Hornhautoberfläche, wenn ich es richtig verstanden habe. Das war es dann auch mit den Augenuntersuchungen, welche mit Abstand die meiste Zeit einnehmen.

Weiter ging es mit einer normalen Untersuchung wie ihr sie vom Hausarzt kennt. Körpergröße und Gewicht messen, abtasten und als Letztes noch ein Test der Lungenfunktion. Dazu müsst ihr in eine Art Papprolle kräftig ausatmen und die geforderten Werte erreichen. Das ging alles Problemlos und ist ohne große Mühen machbar. Dazu muss man kein Spitzensportler seien, ich persönlich mach zwei Stunden die Woche Sport zuzüglich eine halbe Stunde Fahrrad pro Tag. Das sollte denke ich genügen.
Damit war das auch schon die letzte Untersuchung für diesen Tag und es folgte eine kurze Auswertung durch den Verantwortlichen Fliegerarzt. Im Groben und ganzen ist alles bis auf meine Anisometropie von 2,25 Dioptrien in Ordnung. Jedoch erfordert dies eben eine Verweisung ans Luftfahrt-Bundesamt. Wegen einer Viertel Dioptrie dauert es jetzt halt noch etwas länger. Überraschend war das Ganze jetzt für mich nicht, schließlich habe ich mich ja im Vorfeld ausführlich mit dem Thema befasst und man merkt es ja im Alltag, wenn das rechte Brillenglas knapp viermal so stark ist.

Das war es nun erst mal für diesen Tag und nach fünf Stunden ging es für mich zurück nach Hause. Draußen angekommen macht sich auch sofort die Wirkung der Augentropfen bemerkbar. Eure Sicht ist bei hellen Objekten dann in etwa so wie wenn ihr durch ein Prisma schaut, die verschiedenen Farben spalten sich dann auf und allgemein kommt euch dann auch alles sehr hell vor. Es war ein eher regnerischer Tag und mir kam es heller vor als an einem perfekten, unbewölkten Sommertag. Eine Sonnenbrille wäre hier also definitiv empfehlenswert, vor allem wenn man an diesem Tag noch, über den Wolken, zurückfliegt. Ich hatte leider keine mitgenommen. Auch am nächsten Tag kann man diese Effekte noch leicht wahrnehmen.

So nun also zum Bearbeitungsprozess des LBA. Vorweg möchte ich sagen, dass man da möglichst viel Zeit einplanen sollte und eher langfristig denken sollte. Nach einem Monat lag dann auch der erste Brief im Briefkasten indem unteranderem eine Schweigepflichtentbindung sowie eine Kostenübernahneerklärung unterschrieben werden muss. Beides habe ich schnellstmöglich wieder abgeschickt, jedoch hatte ich nach weiteren zwei Monaten ungeduldigen Wartens immer noch keine neuen Informationen. So schrieb ich den LBA eine E-Mail und fragte ob meine Unterlagen denn überhaupt angekommen sind. Die Antwort kam hier überraschend schnell schon nach einem Tag. Alles ist angekommen, es kann halt nur etwas länger dauern. Ob meine Email dies beeinflusst hat kann ich nicht sagen, jedoch lag nach einer Woche ein weiterer Brief vor mir. Mein Fall wird nun also wieder nach Köln verwiesen und ich darf erneut zum DLR. Ein paar Tage später kam dann auch der Anruf von einem Mitarbeiter des DLRs und ein Termin im August ausgemacht.

Nun war auch schon August und die Anreise erfolgte wieder am Vortag mit anschließender Übernachtung im gleichen Hotel wie beim ersten Mal. Mein Termin war dieses mal eine Stunde später, also um neun. Los ging es wieder an der Info im Wartebereich um einen Zettel auszufüllen wo denn die Rechnung dann hingeschickt werden soll. Danach gab es auch gleich die Anweisung sich in die Augenabteilung zu begeben. Hier fing es diesmal mit zum Teil den gleichen Tests wie beim ersten Mal, also Farbsehen (was ich diesmal glücklicher- bzw. merkwürdigerweise innerhalb von fünf Minuten absolvieren konnte), Sehfeld, Schielen und stereoskopisches Sehen, wobei die letzten Beiden dieses Mal ein etwas größeren Umfang hatten. So wurde beispielsweise auch im Nahbereich mittels schnellen ab- und aufdecken des Auges gemessen. Bei stereoskopischen Sehen folgten die gleichen 3D-Karten wie beim letzten Mal und zusätzlich ein Buch indem man unteranderem Pac Man Figuren auf weißschwarzen Hintergrund erkennen sollte und dann auf die Öffnung der Figur zeigen sollte. Dies gelang mir jedoch kaum und nur mit viel Phantasie ließ sich da irgendwas erkennen. Ob das wirklich extrem schwer zu erkennen ist oder ob es nur an mir lag kann ich nicht beurteilen, bei den 3D-Karten hatte ich jedoch keine Probleme, am Ende war es dann an sich auch kein größeres Problem. Danach folgte noch ein Dämmerungssehtest. Hierbei wird der Raum für einige Minuten abgedunkelt, wobei ihr zusätzlich auch eure Augen schließen müsst. Kurz darauf schaut ihr in einen Kasten, welcher euch noch einmal von sämtlichen Lichtquellen isoliert. In dem Kasten seht ihr nun wieder diese Ringe, allerdings in einem gräulichen Farbton auf schwarzen Hintergrund. Ihr müsst hier nun wieder sagen wo die Öffnungen sind. Hierbei werden die Kreise allerdings nicht kleiner, sondern verblassen immer mehr sodass es mit der Zeit immer schwieriger wird die Öffnung zu erkennen. Nachdem dies pro Auge und beidäugig jeweils einmal durchgeführt wurde folgt das Ganze nochmal jedoch leuchtet diesmal noch eine kleine aber relativ helle Lampe in Sichtfeld. Dies macht das Ganze noch etwas schwieriger, ist jedoch auch machbar meiner Meinung nach. Danach ging es noch einmal zur verantwortlichen Augenärztin, bisher wurde alles von demjenigen netten Herrn durchgeführt mit welchem ich auch vorher E-Mail-Kontakt hatte, um noch einmal den subjektiven Sehtest vom letzten Mal zu wiederholen da beim letzten Mal die Werte anscheinend ziemlich schwankten. Hier müsst hier ganz klassisch einfach nur durch einen „Apparat“ mit verschiedenen Linsen schauen und sagen welche der euch angebotenen besser ist. Also immer wieder im Wechsel A oder B. Insgesamt gab es an meinen Augen nichts zu beanstanden. Nach einem kurzen, sehr netten und freundlichen, Gespräch mit der Augenärztin war es das dann auch schon, nach etwas über zwei Stunden, für diesen Tag sodass ich ungefähr gegen halb zwölf das DLR Gelände verließ und mich auf in Richtung Flughafen machte. Per Fuß dauert es knapp 70 Minuten bis zum Terminal und ausgerechnet musste es in der Zeit auch noch Regnen sodass ich mit durch genässter Kleidung am Airport ankam. Zum Glück hörte es auch gerade dann auf als ich ins Innere Gelangt bin. 😊 Da mein Rückflug erst gegen fünf ging, verbrachte ich noch knapp dreieinhalb Stunden auf der Besucherterrasse des Kölner Flughafens. Diese ist kostenfrei und durchaus zu empfehlen. Man hat dort einen wunderschönen Ausblick über das gesamte Geschehen.

Da nun nach weiteren sechs Wochen nichts kam entschloss ich mich wieder einmal das LBA zu kontaktieren. Die Antwort: das Gutachten ist fünf Tage nach der Untersuchung eingegangen, die Bearbeitung nimmt noch etwas Zeit in Anspruch. Nach nun weiteren zweieinhalb Wochen und insgesamt nun etwas über sieben Monaten der erlösende Brief. Tauglich Klasse 1 mit Einschränkungen (VDL, SIC) welche aber kein Problem darstellen sollten. Das frisch ausgestellte Tauglichkeitszeugnis stammt nun übrigens aus dem Referat L3 und nicht wie die vorhergehenden Botschaften aus L5

Als Fazit aus den letzten Monaten kann ich das AeMC im DLR nur empfehlen. Die Mitarbeiter dort waren stets freundlich und kompetent. Ich finde hier keinen einzigen Punkt der irgendwie Kritik übriglassen kann. Beim LBA hingegen sollte man wirklich, im Falle einer Verweisung, viel Zeit, also wirklich sehr viel Zeit einplanen. Auch würde ich jedem der sich in einer ähnlichen Situation wie ich befindet und vielleicht um 0,25dpt. über den Grenzwerten liegt empfehlen einfach mal einen Termin zur Erstuntersuchung machen zu lassen und es zumindest zu versuchen. Die Gewissheit zu haben ob man tauglich oder auch nicht ist, ist meiner Meinung nach immer noch besser als sich sein ganzes Leben darüber Gedanken zu machen, dass es ja doch hätte klappen können. Wenn es nicht klappt hat man wenigstens mal eine gründliche Untersuchung hinter sich. 😉 Zusätzlich würde ich auch noch Empfehlen in so einem Fall das Medical vor eventuellen Eignungstests der jeweiligen Flugschulen und Airlines zu machen. Dies ist besser als sich auf die Tests vorzubereiten, diese vielleicht dann noch positiv zu durchlaufen, und dann an der letzten Stelle zu scheitern. Die Kosten der Erstuntersuchung lagen bei knapp 560€, eine Rechnung vom LBA sowie für das Gutachten habe ich merkwürdiger Weise noch nicht, da werde ich wohl bei letzterem noch einmal nachfragen müssen.

Abschließend möchte ich noch sagen, dass ich diesen Text hier nicht geschrieben hätte, wenn es keine Verweisung gegeben hätte. Davon gibt es hier wie bereits angesprochen schon zwei ausführliche Berichte. Ich wollte einfach Betroffenen und auch Nicht-Betroffenen mal einen Einblick geben was im Falle einer Verweisung auf einen zukommt. Ich hoffe der Bericht war wenigstens etwas informativ und interessant zu lesen. Über etwaige Zeichensetzungsfehler bitte ich hinwegzusehen, ich schreibe dies hier gerade an dem selben Tag als ich den Brief bekam und bin immer noch vor Freude und Erleichterung aufgeregt.

Danke. 😉

Edit (1. November): Soeben ist die Rechnung für das Gutachten bei mir eingetroffen. Kostenpunkt liegt bei 414€, wobei dieser Betrag stark davon abhängig ist was für Probleme ihr habt.
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ddudler
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Anmeldungsdatum: 11.11.2017
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: Sa Nov 11, 2017 11:01 am    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

erst mal Glückwunsch zum Medical! Deine Geschichte hat einige Parallelen zu meiner eigenen. War im Oktober 2015 fürs initial class 1 im AMC Stuttgart. Bei mir trat auf dem EKG eine Extrasystole auf, was dazu führte, dass ich nach 5 Langzeit EKGs, einem Echokardiogramm, einer elektrophysiologischen Untersuchen, einem Belastungs EKG, sowie einem Kardio MRT (alles OHNE Befund bis auf gehäufte monotope vent. Extrasystole!!), im August diesen Jahres an das LBA verwiesen wurde. Habe vor einigen Tagen den Brief bekommen, dass das DLR Köln ein Gutachten anfertigen wird, bzw. mit meinem Fall beautragt wurde. Nun heißt es warten... wobei ich mir nicht vorstellen kann, noch mal Untersuchungen machen zu müssen. Wie auch. Habe ja schon alles zig tausend mal gemacht und es ist alles i.O.

Besonders "fürchten" tue ich die Kosten, die da auf mich zukommen werden...

EDIT: bzgl. des SIC Vermerks. Wurde das näher erläutert? Musst Du jedes Jahr noch spezielle zusätzliche Untersuchungen machen?

Dir alles Gute Smile
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Jubi99
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Anmeldungsdatum: 05.08.2017
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: Sa Nov 11, 2017 12:45 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

dankeschön und tut mir leid für dich dass es schon so lange dauert, aber seh es positiv, das Gutachten war bei mir zumindest der letzte Schritt.

Den Brief vom LBA bezüglich dass das DLR beauftragt wurde, kenne ich nur zu gut. Da wird sich bei dir wahrscheinlich in den nächsten Tagen bzw. Wochen jemand bei dir melden um einen Termin auszumachen. Ob nochmal Untersuchungen notwendig sind kann ich dir nicht sagen, bei mir wurden nur die nochmal gemacht wo bei der Erstuntersuchungen Schwankungen auftraten, der Rest waren alles Untersuchungen die noch nie durchgeführt wurden. Es ist aber auch gut möglich, dass das DLR die Untersuchungen noch einmal selbst prüfen möchte, unabhängig davon ob du sie schon mehrmals "erdulten" musstest. Das wird dir der- oder diejenige am Telefon mit Sicherheit genauer Beantworten können.

Auch kannst du ja dort gleich mal wegen den Kosten nachfragen, die werden dir zwar keine genaue Auskunft geben (können). Mir hat er damals 500€ als Richtwert genannt, letztendlich war es dann doch etwas weniger.
Von den Kosten waren ungefähr 250€ nur dafür dass das Gutachten überhaupt angefertigt bzw. geschrieben wird, der Rest richtete sich dann nach den Untersuchungen.

Bezüglich SIC, ja ich habe zusätzlich zum Medical ein Schreiben bekommen, welches ich jedesmal meinem Fliegerarzt bei einer Verlängerungsuntersuchung vorlegen muss. SIC kann ja so gut wie alles bedeuten. In meinem Fall muss ich alle fünf Jahre zum Augenarzt, außer natürlich ich bekomme eine neue Brille. Desweiteren wird eine erneute Verweisung erforderlich, falls sich meine "Krankheit" über drei Dioptrien entwickeln bzw. weiter verschlechtern sollte (ob hier nun 0,25dpt. als Verschlechterung gilt, kann ich ehrlich gesagt nicht beantworten, werde ich aber mit Sicherheit erfahren). Hoffentlich, sollte dieser Fall eintreten, läuft das Ganze dann etwas schneller ab.

Mach dir nicht zuviel Stress wegen der Untersuchung, wenn bei den letzten fünf Malen keine weiteren Probleme auftraten, wird bei einem sechsten Mal wahrscheinlich auch nichts auftreten. Die Ärzte und Mitarbeiter im DLR sind keine Unmenschen und auf deine Untauglichkeit versteift, sondern recht freundlich und hilfsbereit, das wird schon!

Das Einzige was ich mich jetzt bei deinem Fall noch frage ist, wenn du dein Initial im Oktober 2015 hattest und das Gutachten positiv ausfällt, ob dir das LBA dann ein abgelaufenes Medical Class 1 ausstellt. Meins läuft nämlich ein Jahr nach meiner Erstuntersuchung aus und nicht ein Jahr nachdem ich es erhalten habe.

Aber gut, ich wünsche dir alles Gute und viel Glück! Du kannst mich (und die anderen betroffenen hier) ja auf dem Laufenden halten. Wink
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ddudler
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Anmeldungsdatum: 11.11.2017
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: Sa Nov 11, 2017 2:20 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Na dann resultieren in Deinem Fall ja quasi gar keine Nachteile durch den SIC Vermerk. Wobei ich hierdrauf wenn möglich gerne verzichten würde Wink Wurde Dir diesbezüglich was gesagt, ob man den SIC irgendwann wieder "loswerden" kann?

Zu mir: Ich denke nicht, dass mir das LBA dann ein quasi abgelaufenes Medical ausstellen wird (falls sie mir überhaupt eines ausstellen...), denn die Untersuchung ist mittlerweile >2 Jahre her. Könnte mir gut vorstellen, dass ich entweder in Köln direkt noch mal das komplette initial Medical machen muss oder nur eine normale Nachfolgeuntersuchung oder oder oder...
Immerhin schön zu hören, dass das DLR in Köln ein bisschen schneller ist, als das LBA selber und direkt schon nach wenigen Tagen (?) sich bei Dir gemeldet hat.

Lieben Gruß Smile
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Jubi99
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Anmeldungsdatum: 05.08.2017
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: Sa Nov 11, 2017 2:46 pm    Titel: Antworten mit Zitat

SIC wird vermutlich bleiben, da an mein Medical ja bestimmte Bedingungen geknüpft ist. Größere Einschränkungen hab ich dadurch ja nicht, weswegen es mich nicht wirklich stört. Sieht halt nur nicht schön aus. Confused Ob man das loswerden kann, wurde mir nicht gesagt, schließlich hat das LBA diesen Vermerk reingeschrieben und der Informationsaustausch ist, nun ja, sagen wir mal etwas langwierig (wobei die per E-Mail recht zügig antworten. Very Happy )

Ein Mitarbeiter vom DLR hatte sich bei mir bereits nach drei Werktagen telefonisch gemeldet und mir einen Termin drei Wochen später vorgeschlagen. In diesem Zeitraum hatte ich jedoch überhaupt keine Zeit (Urlaub, etc.) weswegen es letztendlich dann doch erst nach zwei Monaten war.

Die Bearbeitungsgeschwindigkeit des DLR lässt meiner Meinung nach überhaupt keine Kritik zu, das fertige Gutachten lag drei Tage später schon beim LBA zur Bearbeitung.

Liebe Grüße Wink
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ddudler
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Anmeldungsdatum: 11.11.2017
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: Mi Nov 22, 2017 8:40 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hallöchen Wink

Habe heute bereit eine Kopie des Gutachtens seitens von Herrn Dr. H. bekommen (sowie die Rechnung). "fliegertauglich für Klasse 1, 2 und LAPL ohne Auflagen" lautet die abschließende Beurteilung. Diese wurde bereits an das LBA gesendet. Mal sehen, wie lange die zur finalen Ausstellung des Medicals brauchen. Das Gutachten kostet mich knapp 500 Euro.

@Jubi: musstest du nur das Gutachten bezahlen oder kam von Seiten des LBA nochmal eine Rechnung bzgl. Bearbeitungsgebühren oder sowas?

Lieben Gruß
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Jubi99
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Anmeldungsdatum: 05.08.2017
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: Mi Nov 22, 2017 9:15 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

na da gratuliere ich dir recht herzlich! Wink

Bei mir vergingen fast zwei Monate bis das Medical bei mir im Briefkasten lag, allerdings auch nur nachdem ich per E-Mail noch mal nachgehakt habe.

Eine Rechnung habe ich bisher bloß vom DLR für das Gutachten erhalten, vom LBA selbst kam (noch) nichts. Allerdings will ich nicht sagen dass es das war, hier im Forum gibt es auch etwas ältere Berichte (noch zu pre-EASA Zeiten) wo teilweise horrende Summen vom LBA verlangt worden. Dies wurde allerdings, wenn ich es richtig verstanden habe, mittlerweile durch irgendein Gesetz auf maximal 150€ festgelegt. Vielleicht kommt ja in den nächsten Monaten noch irgendetwas, vielleicht auch nicht Confused

Liebe Grüße
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ddudler
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Anmeldungsdatum: 11.11.2017
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: Mi Nov 22, 2017 9:24 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Mal sehen, ob das LBA das auch so übernimmt. Tauglich OHNE Auflangen.. Wink Das bleibt ja noch abzuwarten.

Ja, von diesen Berichten habe ich auch gehört. Deshalb habe ich auch noch mal gefragt. Du kannst ja mal Bescheid sagen, ob und wenn ja, was da vom LBA noch gekommen ist. Ich drücke uns beiden mal die Daumen, dass nur das Gutachten bezahlt werden muss. Schließlich haben wir ja schon genug Geld für die Tauglichkeit ausgegeben, oder nicht?!... Smile
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Jubi99
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Anmeldungsdatum: 05.08.2017
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: Mi Nov 22, 2017 9:48 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Da hoffe ich mit dir, dass sie das so übernehmen. Wink

Ich hoffe wirklich dass da nichts mehr kommt Smile , ich will gar nicht daran denken wie viel ich für diesen kleinen Zettel schon ausgegeben hab (inkl. Reisekosten, etc.).
Ich lasse es dich auf jeden Fall wissen wenn was bei mir ankommt Wink
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ddudler
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Anmeldungsdatum: 11.11.2017
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: Do Dez 14, 2017 12:51 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Kleines Update:

musste noch eine normale Nachfogleuntersuchung machen, da die alten Befunde ungültig sind (>2 Jahre her). Nachfolgeuntersuchung war alles super. Der AME hat das ans LBA geschickt und von denen bekomme ich jetzt (hoffentlich) das Medical.

Er sagte übrigens, dass es sein *könnte*, dass wir noch ein bisschen was abdrücken müssen (50 Euro oder so). Aber mal abwarten... Wink

LG
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Jubi99
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Anmeldungsdatum: 05.08.2017
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: Di Dez 19, 2017 10:57 am    Titel: Antworten mit Zitat

Na das ist doch schön das alles Problemlos ablief. Dann spricht ja nichts dagegen dass sie dir das Medical schicken. Wink

Bisher kam noch nichts vom LBA bezüglich Rechnung, aber 50 Euro wären ja vertretbar
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