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Psychologische Vorgeschichte - erwähnen?
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flyer_8
Captain
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Anmeldungsdatum: 29.09.2015
Beiträge: 97

BeitragVerfasst am: Do März 24, 2016 11:52 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Richtig, leider wird es so wahrscheinlich bei den Piloten gehandhabt. Was das bringen wird? Gar nichts, da einige Piloten nur noch mehr Angst um ihren Job haben werden und so erst recht schweigen werden, falls sie Probleme haben.
Wir reiten geradewegs in die komplett falsche Richtung, handeln jediglich auf emotionaler Basis und auf öffentlichen Druck, der das LBA regelrecht zum Handeln zwingt, da ja jetzt endgültig was passieren muss. Ja, es muss etwas passieren, aber nicht in Form von 'Jeder Pilot ist ein Monster und gehört 2× im Jahr zum Psychotest', sondern auf persönlicherer Ebene und mit Perspektiven nach einem Coming Out, wie eine Rolle im Management zumindest mal auf Zeit und nicht gleich eine Kündigung.
Dann, und nur dann, können solche Risiken zumindest minimiert werden, eine gänzliche Sicherheit wird es sowieso nie geben.
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blablubb
Captain
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Anmeldungsdatum: 28.05.2003
Beiträge: 1485
Wohnort: tal zwischen bergen

BeitragVerfasst am: Sa März 26, 2016 9:25 am    Titel: Antworten mit Zitat

Schienenschreck hat folgendes geschrieben:


Wenn man für sich eigenverantwortlich sagen kann, dass man keine Gefahr für die Sicherheit des Flugverkehrs wird, sollte man IMMER größtmöglich zurückhaltend mit der Kommunikation früherer negativer Eigenschaften einer selbst sein. Es käme auch niemand auf die Idee, dass man in einem Vorstellungsgespräch von seiner lang zurückliegenden Depression oder anderen negativen Ereignissen erzählen muss.


hier muß ich dem flyer unbedingt "beipflichten". das was du hier schreibst ist entweder sehr unglücklich formuliert oder falsch. es ist genau dass, was eben nicht möglich ist: ein kranker im medizinischen sinne kann eben meistens NICHT selbstreflektion üben in der art, die es ihm ermöglichen würde zu sagen "ich bin kein problem" - das ist doch der trugschluß.
warum gibt es denn die psychologie? weil sich jeder eigentlich selbst helfen kann und selbst beurteilen kann wann er hilfe braucht und wann nicht?

nein.

ein kranker kann nicht immer erkennen dass er krank ist. und noch viel weniger kann eben dieser beurteilen, ob er vielleicht sogar eine gefahr für andere ist.

aber wie gesagt, ich denke du wolltest vermutlich etwas anderes sagen...

Schienenschreck hat folgendes geschrieben:

Flugärzte werden sich extrem zurückhalten, in diesem Umfeld bei dem kleinsten Zweifel für den Piloten zu entscheiden.


das ist eine überall in unserer gesellschaft zu entdeckende eigenschaft die weder "besonders" im eigentlichen sinne, noch besonders für mediziner ist. selbst der beamte am bauamt hat die neigung im zweifel lieber die neue dachgaube abzulehnen und auf die klage deß antragstellers zu warten anstatt sie zu genehmigen und am ende einen fehler gemacht zu haben, weil er sie. icht hätte genehmigen dürfen.

ich würde sagen, dass diese handlungsweise gerade zu bezeichnend menschlich ist.

Schienenschreck hat folgendes geschrieben:

Der Versuch, diesen Selbstschutz zukünftig mit noch mehr Kontrolle, Schweigepflichtausnahmen und Datentauscherei zu eliminieren, geht leider in die völlig falsche Richtung und ist absolut unverhältnismäßig. Liegt aber derzeit voll im Trend, Freiheiten für ein kleines bisschen (Pseudo-) Sicherheit aufzugeben. Die Menschen haben vergessen, Risiken rational einzuschätzen.

Meine persönliche Meinung.


hier wiederum hast du 100% meine meinung abgebildet - und du hast es mitmder pseudo sicherheit schön auf den pu kt gebracht. nehmen wir als beispiel die zwei-mann regelung im cockpit.
ein schnellschuß genau aus dießer kategorie.

zwar wurde die pseudo sicherheit erhöht und das öffentliche (und im grunde durch die medien geschürte) bedürfnis nach einer "handlung" auf den unfall folgend befriedigt - aber hat jemand in der öffentlichkeit die stimmen der pilotenverbände gehört oder argumente beluchtet, die diejenigen haben, die mit dießer regelung arbeiten müssen?

hatten wir gestern noch als größten feind den versteckten is-terrorist, der sich zugang zum cockpit verschafft und dann das flugzeug irgendwo hin steuert, so ist der feind heute eher in den eigenen reihen zu suchen?

wie oft und wie viel länger ist denn nun diencockpittür geöffnet als vorher? ist es jetzt nicht viel vorhersehbarer, wann die tür aufgeht? früher wusste nur ich wann ich pinkeln muß. jetzt weiß es jeder im flieger, der 1+1 zusammenzählen kann.

jetzt wird der terrorist, der sich die strapazen eines 8-Wochen Grundkurses zum steward macht nicht überlegen müssen wie er es anstellt ins cockpit zu kommen (in dem vorher zwei piloten saßen) - nein - jetzt wird er von einem verbleibenden piloten eingeladen rein zu kommen während der andere draussen auf toilette ist....

ist dieses szenario plötzlich nicht mehr relevant?
was ist mit der medizinischen seite? mit der psychologischen beurteilung von kabinenmitarbeitern?
bekommen die in zukunft die gleich strengen untersuchungen und bedingungen wie piloten?
davon redet niemand.
und auch nicht von den kosten die das verursachen würde.
nein. da wird lobbyarbeit betrieben.
wer zahlt denn bis heute bei den großen deutschen airlines das medical?
genau. der arbeitgeber.

aber warum soll ich mich diesen untersuchungen bzw. verdächtigungen unterwerfen und die kollegen, die mich beim bieseln "vertreten" um mehr sicherheit (räusper) zu erzeugen müssen das nicht?

aber jetzt kommts: natürlich habe ich auch keine "lösung" von der ich behaupten könnte, sie würde alle probleme lösen. ich glaube, die gibt es auch nicht. bei einer taxifahrt oder einer busfahrt muss man auch dem fahrer "verauen" - nur vermutlich hat sich darüber noch nie jemand gedanken gemacht. (wie auch vorher niemand solche gedanken bei piloten hatte)

oder wägt wirklich einer von euch ab, ob er in einen bus steigt oder in ein taxi, indem er vorher den fahrer beäugt und ggf. versucht seinen atem zu riechen?


ich für meinen teil, sehe es auch eher bei jedem einzelnen von uns auf der welt als "soll" im lastenheft stehen.
wir sollten mehr miteinander reden und arbeiten als gegeneinander - wir sollten füreinander da sein und einander vertrauen.wir sollten nicht angst haben vor dem terrorismus sondern ein weltoffenes leben füren und uns daran erfreuen, dass wir gesund sind und genug zu essen haben.

so. jetzt muss ich ersteinmal raus an die sonne....

vlg,
blubbi
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flapfail
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Anmeldungsdatum: 23.03.2008
Beiträge: 6794
Wohnort: OGLE-2005-BLG-390Lb

BeitragVerfasst am: Sa März 26, 2016 1:45 pm    Titel: Antworten mit Zitat

@blablubb: Kann Dir nur recht geben.

Piloten die krank sind - körperlich oder psychisch - werden in Zukunft noch weniger "ihrem" Fliegerarzt etwas erzählen, und versuchen, bei Ihrem Haus- und/oder Facharzt ihren Beruf geheim zu halten. Niemand zwingt dich, eine genaue Berufsbezeichnung dort abzugeben, "Angestellter" reicht hier völlig, und wird auch nicht weiter hinterfragt. So kann ich auch als Pilot in Zukunft beim Neurologen und Psychiater entsprechende Mittel aus der Gruppe der Psychopharmaka bei Bedarf erhalten, OHNE dass mein Arbeitgeber verständigt wird.
Und dem Fliegerarzt - dem sage ich als Pilot sowieso nur, dass es mir "wunderbar" geht, und ich keinerlei gesundheitliche Probleme habe. Soll er doch selber was finden, - ist das schon ein Problem, wo fehlerhafte Diagnosen oft so schon massive Beeinträchtigungen bringen, wie ( vorübergehende) Fluguntauglichkeit und damit verbundene Einkommensverluste, die dann nur durch umfangreiche Gutachten entkräftet werden können. Auf den Kosten dafür bleibt man sowieso sitzen.
Fliegerärzte sind keinesfalls Freunde des Piloten, im Gegenteii, wichtig ist dass man zu seinem Hausarzt und bei Bedarf den zugewiesenen Fachärzten vertrauen hat, und auch darauf vertrauen kann, dass gesundheitliche Probleme hier nicht an den Arbeitgeber oder Behörden - mit entsprechenden Konsequenzen - weitergeleitet werden.
Nur so geht auch ein Pilot weiterhin zu seinem Arzt und läßt sich behandeln - und NICHT womöglich über die Grenze (wo andere Gesetzte herrschen) und läßt sich dort anonym Psychopharmaka verschreiben, bis er eines Tages nicht mehr weiter weiss und eine Wahnsinnstat (wie L. bei GWI) vollbringt, - mit entsprechenden Folgen.
Man kann nur hoffen, dass hier in der Schweiz die ärztliche Schweigepflicht f. Fliegerärzte nicht dermaßen in Frage gestellt wird, wie es D vorhat.
Wie schon vorher erwähnt - über der Grenze ist es dann oft besser zum Fliegerarzt zu gehen. Zum Glück wird es kaum ein Fallen der grenzenlosen ärztlichen Schweigepflicht geben. Wink

Und ich geh auch erstmal hier ans Wasser vom Vierwaldstätter See Wink
_________________
**Happy landings**
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