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Erfahrungsbericht SWISS IV Juli 2015

 
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Arya
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Anmeldungsdatum: 16.01.2015
Beiträge: 18

BeitragVerfasst am: Di Jul 21, 2015 7:48 pm    Titel: Erfahrungsbericht SWISS IV Juli 2015 Antworten mit Zitat

Zunächst ein paar Worte zur Vorbereitung:
Mein eigentlicher Termin war genau 2 Wochen nach Stufe III angesetzt worden. Laut des freundlichen Mannes im Assessment Büro sei dies mehr als genug Zeit. Wie sich herausstellen sollte wäre dem auch wirklich so gewesen. Dennoch bat ich um eine Verschiebung, sodass ich zwei Monate Zeit bekam. Aufgrund verschiedenster Quellen erfuhr ich, dass ganz besonders Kursrechnen zur Vorbereitung gehören sollte. Hierfür eigneten sich Skytest Software oder App ("Heading Trainer") ganz besonders. Dies soll keine Werbung sein, aber ich fand besonders die App fürs üben zwischendurch sehr hilfreich. Obwohl ich mir auch das PIT Panel für den FSX aus dem Forum heruntergeladen habe, benutzte ich diese überhaupt nicht.
Wenn ich von Kursrechnen spreche dann meine ich Rechnungen wie "was ist der Gegenkurs zu 135°" oder "welche Himmelsrichtung liegt 330 am nächsten".
Zuletzt lernte ich die geforderten Sollwerte für die Fluglagen aus der bereitgestellten Broschüre auswendig.
Mit diesem Wissen im Gepäck kann eigentlich von dieser Seite nicht viel schief gehen. Mehr Vorbereitung ist meiner Meinung nach auch nicht möglich; der Mann im Büro behielt also recht.

Nun zu den Stufen:
Ich war mit der Einstellung und der Annahme, dass jede der vier gemachten Übungen zu einem vorzeitigen Ausscheiden führen konnte in die Schweiz gefahren. Mittlerweile denke ich allerdings, dass das Testverfahren nur im seltensten Fall vorzeitig abgebrochen wird; bei uns vier Kandidaten war es nicht der Fall.

Übung 1:

Ich denke, dass diese Übung für die fliegerisch unerprobten dient um sich an die Steuerung zu gewöhnen. Das ganze fing bei mir mit einem 10 minütigen Einweisungsgespräch an. Hierbei wurden sporadisch genau die Dinge abgefragt, die ich wie oben erwähnt vorbereitet hatte. Danach setzte mich mein Instructor in den SIM und erklärte mir alles nochmal anhand der Instrumente. Nun folgten einfache Übungen: "Fliegen Sie horizontal", "Machen Sie nach 90° einen Steigflug für 30 Sekunden" etc.
Leider scheint der PIT während meines Einfliegens einen Fehler gehabt zu haben, denn der Schubregler musste neu kalibriert werden. Dies dauerte einige Minuten. Dementsprechend war mein Gefühl für die Einstellungen steigen, sinken, horizontal ein anderes als später während der Übungen. Nach diesem Zwischenfall wurde die Tür des Simulators geschlossen und ein paar auditive Übungen begannen. Der Instructor gab 2 bis 3 Anweisungen (komplizierter als zuvor), diese wurden abgeflogen und dann gab es neue. Für mich war das ganze noch ziemlich viel auf einmal. Dementsprechend lief es nicht wirklich rund. Im Debriefing sollte ich meine Leistungen einschätzen und wurde mit Verbesserungsvorschlägen versehen. Hierbei gab ich meiner Leistung auf einer Skala von 1 bis 10 eine 5 bis 6. Am Ende legte der Instructor mir noch einmal ans Herz, die Vorgänge und ihre Reihenfolge bzw Simultanität gedanklich zu verinnerlichen. (z.b. Schub, ziehen, drehen für eine Steigflugkurve)
Mit einem eher mittlermäßigen Gefühl ging es in eine vierstündige Pause an den Flughafen.
Ich rief mir immer wieder in den Kopf, dass diese erste Übung vor allem zum eingewöhnen dient, da Kandidaten mit Flugschein diese erst gar nicht bestreiten dürfen. Dementsprechend dürften die Ansprüche für diese Übung doch nicht allzu hoch sein ... oder? Vier Stunden sind wirklich eine Menge Zeit um die Gedanken kreisen zu lassen. Dann folgte

Übung 2:

Bei dieser Übung empfing mich ein neuer Instructor. Dabei erklärte er mir auch gleich, dass jede Übung von einem anderen bewertet würde um ein bisschen mehr Objektivität garantieren zu können.
Diese Übung war nun mit wenigen Minuten einfliegen genau das selbe wie bei Übung eins. Anfangs hatte ich Probleme die vorgegebenen Aufgaben zurück zu lesen. Oftmals vergaß oder verdrehte ich die letzte Anweisung. Doch nach wenigen Minuten war auch das vorbei. Vermutlich nur die Aufregung. Dies war auch der größte Mangelpunkt im Debriefing. Dafür waren die Abläufe um einiges bestimmter. Hierbei ist wohl wirklich Übung gefragt. Auf jeden Fall erhielt ich die Devise "soweit gut" und ging mit einem besseren Gefühl nach Hause. Dieses Mal hätte ich meine Leistung vermutlich auf 8 geschätzt.

Am nächsten Morgen folgte meine dritte Übung. Aufgrund der Staffelung von unseren Übungen war es beinahe unmöglich sich zu unterhalten. Meist wurden wir geschickt an einander vorbei gelotst, sodass ein Austausch beinahe unmöglich wurde.

Übung 3:

Mit einem Schock ("Oh Gott der Wecker hat nicht geklingelt!") begann mein Morgen mit einem Puls auf 180. Nach etwa einer Minute wurde klar, dass ich mich auf die gestrige Zeit von gestern - 8 Uhr morgens - eingestellt hatte, dabei wurde ich heute ja erst um 9 Uhr erwartet. Ein unnötiger Stress an einem sowieso schon stressigen Tag... aber na gut besser so als anders rum Smile

Bereits um 20 vor 9 holte mich ein neuer Instructor aus dem Wartezimmer. Natürlich fragte er, ob ich bereit sei, allerdings wollte ich nicht mehr warten sondern die Übung hinter mich bringen. Bereits im Debriefing der ersten Übung hatte man mir gesagt wie die verschiedenen Übungen verlaufen würden. Bei der nun folgenden handelte es sich um eine Hälfte mit schriftlichen Anweisungen und eine Hälfte in Kartenform. Letztere ähnelt sehr stark dem SIM bei der FQ der LH. (welche Abkürzungen Wink) Zunächst wurde die Karte ausführlich erklärt und dann folgte ein dreiminütiges Einfliegen. Starten durfte ich dann, sobald ich bereit war. Die schriftlichen Anweisungen waren wohl genau das, was einem tags zuvor der Instructor vorgelesen hatte. Allerdings war das Planen mit einem stetigen Blick auf das Steuerhorn (dort konnte der Zettel festgeklemmt werden) um einiges anspruchsvoller als zuvor. Einmal war ich dabei so in der Zeile verrutscht, dass ich anstelle einer 220° Kurve nur 120° flog. In direktem Anschluss zum schriftlichen Teil sollte die Karte gelöst werden. Hierbei waren Steig und Sinkflüge in den Farben des Horizonts markiert (blau und ocker) sowie Kurs-, Zeit- und Kurvenangaben vermerkt. Manchmal waren Fragen zum aktuellen Kurs zu beantworten oder die aktuelle Himmelsrichtung zu funken. (Ein hoch auf das Kursrechnen!)
Im Debriefing zeigte der Instructor mir eine bildliche Form meines geflogenen Kurses, sowie den planmäßigen Kurs. Klar erkennbar war meine fehlerhaft geflogenen 120° Kurve, allerdings war das auch der größte Fehler, und der Instructor sagte, dass man im schriftlichen Teil leider keine Möglichkeit hatte um seinen Kurs (bzw. die Rechnung dorthin) zu kontrollieren. 4 von 5 Nebenaufgaben hatte ich richtig gelöst und zugegebenermaßen habe ich bei der 5. raten müssen, da ich ausgelastet war. Am Ende sagte der Instructor mit einem Lächeln, dass ich unglaublich schnell geflogen sei. "Ein schneller Flieger fliegt den Kurs in 32 Minuten. Sie hatten 33." Soweit ich mitbekommen habe, hätte man maximal 37 Minuten Zeit, danach wird abgebrochen. Hierbei ist es wichtig zu beachten, dass beim PIT im Gegensatz zum Gubsomat der Passenger Comfort im Vordergrund steht, weshalb ein sanftes Ausrollen und Neigunsgänderungen wichtig sind. Bedignt durch meine eher schnellen Neigungsänderungen zum Horizontalflug war ich natürlich um einiges schneller. Dennoch ist alles wieder einmal "soweit gut" gelaufen. Selber Wortlaut, neuer Prüfer. ^^ Auch jetzt würde ich meine Leistung durchaus auf 7 bis 8 schätzen. Vielleicht besser, allerdings ist es wichtig, dass man Fehler funkt. "Wenn Sie einen Fehler machen und diesen bemerken und uns mitteilen ist es nur noch halb so schlimm." Das waren die Worte meines Prüfers. Diesen Rat nahm ich mir für die nächste Übung fest vor!

Diesmal waren es nur zwei Stunden Zeit bis zur nächsten Übung. Also wieder an den Flughafen, etwas gegessen und dann zurück.

Übung 4:

In dem Wissen, dass nun ausschließlich nach Karte geflogen wurde, deren Kursangaben als Gegenkurs angegeben waren, war ich aufgeregt. Wieder wurde kurz die Aufgabe erklärt, ich durfte mich einfliegen und die Karte studieren. Nach 5 Minuten begann der Test. Nun heißt es nochmal äußerste Konzentration, schließlich will jeder Kurs korrekt berechnet werden. Und es kam wie es kommen musste: Direkt am Anfang flog ich die erste Steigung als Sinkflug. Nach der Sequenz bemerkte ich diesen Fehler und sagte nur "eben bin ich leider gesunken anstatt gestiegen". Danach lief es besser als ich erwartet hatte. Die Kurse umzurechnen war gar nicht mal so schwer. Einmal war es der Gegenkurs zu 005. Razz Dennoch erfordert der Test die komplette Aufmerksamkeit. Zu den bereits bekannten Zusatzaufgaben kamen nun auch Sonderkästchen mit Spezialaufträgen "Fliegen Sie den aktuellen Kurs plus 35, danach 20 Sekunden horizontal, danach 73° minus, danach 30 Sekunden ..." Diese Kurse sind schriftlich dargestellt. Praktischerweise kann man die ungefähren Kurse der Karte ablesen, da die Kurven und Geraden ausgerichtet sind an einer Kompassrose neben der Karte.
Im Debriefing hatte ich zwei größere Fehler. Zunächst das bereits erwähnte Fehlmanöver vom Anfang. Und dann hatte ich in einer 325° Kurve zu früh mit dem Horizontalflug begonnen (Hälfte Sinkflug, Hälfte Horizontal - bei mir waren es ein Viertel und Dreiviertel, da man diesen Kurs nicht rechnen konnte sondern ablesen musste und ich einen Denkfehler hatte ^^) Trotzdem war bereits der zweite Satz nach meiner Selbsteinschätzung "für die nächste Stufe hat es auf jeden Fall gereicht". Nun konnte ich auch einen Blick auf eine Art Notenspiegel der vier Übungen werfen. Demnach hatte ich zwei 6er und eine "-5" eingetragen bekommen. Was das nun hieß? Wenn man von einer Skala 1 bis 10 ausgeht, kann es doch nicht gereicht haben lediglich 60 Prozent erreicht zu haben... Egal ich habe es geschafft Smile Und das anscheinend auch nicht knapp, denn anstatt auf eine Mail warten zu müssen bekam ich direkt den neuen Termin für das Medical und Interview. Damit sind die reinen Leistungstests wirklich vorbei! Smile

Ich weiß, es ist etwas viel geworden, aber ich muss das Ganze erst mal verarbeiten und versuche so viel Erfahrung wie möglich zu teilen. Wenn es Fragen gibt beantworte ich diese gerne Smile

LG Arya
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andy_84
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Anmeldungsdatum: 04.05.2013
Beiträge: 70

BeitragVerfasst am: So Feb 07, 2016 8:58 am    Titel: Antworten mit Zitat

Hi und Glückwunsch!

Zitat:
ein paar auditive Übungen begannen. Der Instructor gab 2 bis 3 Anweisungen (komplizierter als zuvor), diese wurden abgeflogen und dann gab es neue.


Meinst du dass die Ubungen sind z.B drehen -70° dann 30" steig, dann Horizontal oder?
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