Private Ausbildung als fertiger LRT Student mit 32 Jahren

[ingoflyer]

Hallo liebe Leute,

ich hoffe Ihr könnt mir den einen oder anderen guten Tip geben.

Ich bin 32 Jahre alt und warte zurzeit noch auf die Aushändigung meines Zeugnisses für mein Musterstudium in Luft- und Raumfahrtechnik.
Aktuell arbeite ich am Flughafen Tegel als Ramp Agent und mein Plan war es mich dann entspannt aus dieser Situation auf Ing.-Jobs zu bewerben.
Aber wenn ich ehrlich bin, dann war es eigentlich immer mein Traum im Cockpit zu sitzen.
Ich bekomme natürlich viel mit! Viele meiner Kollegen beim OPS sind Piloten die keine Stellen finden und auch wenn ich die Crews anspreche auf die ich immer treffe, wird mir eher immer abgeraten von dem Vorhaben es doch noch mal auf eigene Faust zu versuchen.
Ich hab schon alleine 30000 Euro Schulden aus dem Studium... aber irgendwie bin ich der Typ... was solls, man hat nur ein Leben und es muss irgendwie sein.
Ich würde all dass sofort auf ich nehmen wenn es eine Garantie gäbe. Aber ich will es auch irgendwie wegen mir selbst, ich will diesen Schein.
Aber auf dem Spiel steht ein ganzes Leben, am ende 100000 oder sogar mehr Schulen, können einen stark eingrenzen.
Trotz dieser Erkenntnis, das es eigentlich Schwachsinn ist... es ist einfach mein Traum...
Ich will einfach nur Eure Meinung hören und Eure Anstöße interessieren mich sehr.
Geht es mehr um das Glück und die Selbstverwirklichung oder sollte in dieser Situation, ob meines Alters etc. doch besser die Vernunft siegen?
Beste Grüße an das faszinierte Volk!
Ingo
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Derzeit als Ramp Agent tätig, Master LRT in der Tasche

[HLB2]

Klapper doch erstmal die üblichen Verdächtigen ab.

1. Swiss (geht bis 33)

2. Ab Januar gibt´s neue Infos bzgl. LH group
3. Aerologic & Condor, obwohl du da ewig warten wirst auf´s AC.

Heißt:
Schnell noch bei Swiss bewerben

Bei privater Ausbildung bin kein Experte, aber ich könnte dir voraussagen, dass jeglicher ernstzunehmender Kommentar an deine Vernunft appelliert.

Allein durch die 30.000€ Schulden wäre die p.A. eine Kapitulationserklärung der Vernunft vor der Macht des Gefühls.

[B1900D]

Gibt nur einen Weg: raus aus den Schulden egal wie !

Du brauchst einen Job bei dem Du richtig verdienst, dann kannst Du irgendwann PPL machen und ein teures Hobby betreiben, vielleicht die Sache irgendwann weiter ausbauen.

Mit allen anderen Gedanken verschwendest Du nur Deine kostbare Zeit. Es lohnt sich definitiv nicht als Pilot verschuldet zu sein - es ist in meinen Augen hochgradig gefährlich, weil Du erst recht bereit bist alles zu machen und Dich ausnutzen zu lassen, nur um Deinen Job, falls Du den jemals bekommst, nicht zu verlieren bzw. Deine Existenz zu gefährden.

Glaub mir, es ist besser ein freier Mensch zu sein, als ewiger Sklave irgendeines Systems.

[Elmar]

Hey du!

Also wenn du deinen Master in LRT in der Tasche hast oder zu gut wie, dann solltest eigentlich kaum noch als Ramp Agent arbeiten, sondern gucken, dass du in die Industrie kommst, dir wird sicher bekannt sein, dass im Automobil- und Konstruktionsbereich reichlich Leute gesucht werden. Ich selbst mache eine Ausbildung in dem Umfeld und die Gehaltsaussichten sind doch angenehm fair, als Ingenieur noch besser.
Es ist klar, dass man hier nicht direkt an Fliegern ist aber dennoch Spaß hat an Technik und Konstruktion. Sicher ist auch hier nicht alles Gold was glänzt und mancher Tag etwas trist.
Ich denke mir einfach, dass man gucken sollte, so schnell alsl möglich von den Schulden herunter zu kommen und das durch geregelte Arbeitsbedingungen und auch durch eine gute, qualifikationsgemäße Entlohnung.

Ich hätte mir es selbst nicht erträumen lassen, einmal zu sagen "Ob ich beruflich mal oder privat fliege, ist mir egal", ich dachte, dass ich unglücklich werd, wenn ich in keinem Cockpit sitze und mittlerweile bin ich sogar einwenig froh darüber, nicht bei der LH untergekommen zu sein, wenn man sich den Umgang mit den Flugschülern anschaut, mit den verbundenen Wartezeiten und der so "versprochen-sicheren" Übernahme - das ist nun zum großen Pustekuchen geworden.
Madig will ich das nicht reden, aber darauf hinweisen, dass das Gras an anderen Stellen genauso Grün sein kann und Erfolg und Freude an der Arbeit nicht direkt mit einer Branche zusammenhängen muss.

Hast du schonmal beim DLR geschaut, was dir da möglich sein könnte? Dort könntest vielleicht deine Qualifikation und dein Interesse kombinieren!?

Alles Gute dir!
Elmar

P.S. Den gleichen Gedanken wie B1900D hatte ich auch noch, ohne Schulden, ohne Zwänge lebt es sich angenehmer und man muss sich nicht ausnutzen lassen. "Die Wirtschaft" schert sich allgemein nicht darum, jemanden etwas gutes zu tun, sondern nur darum, was sie tun kann, um möglichst profitabel zu sein - zum Vorteil oder Nachteil von dir.
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Altitude, Airspeed, Brain - You need two of them to survive.

[EDHE27]

Moin zusammen,

ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Stelle Dich der Realität bzgl. der Verfügbarkeit von Jobs als Pilot. Ich selbst stand vor der Entscheidung mit 32 Jahren als Ingenieur. Hatte jedoch bereits einen Job als Ing. und keine Schulden. Bin mit dem PPL gestartet. Im Anschluss kam dann die Frage hoch, weitermachen und wenn ja, wie ? Für mich war immer klar, für die Ausbildung keine Schulden zu machen und falls sich die private, familiäre Situation ändert, bereit zu sein, die Ausbildung abzubrechen. Ich entschloss mich nach längerer Überlegung mit 35 die ATPL Ausbildung zu beginnen, natürlich modular. Habe die ATPL Theorie in der Tasche und bin derzeit in IFR Ausbildung. Verdiene mir das Geld für jedes Modul und mache dann weiter. Ich kenne das Gefühl unbedingt diesen Weg ins Cockpit zu gehen, aber kann Dir nur davon abraten weitere große Schuldenberge anzuhäufen. In meiner Flugschule hört man das leider viel zu oft und von gescheiterten Existenzen. Ich würde empfehlen, Dir einen Job als Ing. zu suchen, Schulden abbauen und dann modular einzusteigen (PPL, ATPL Theorie,...). Es lässt sich dann auch viel lockerer mit der ganzen Ausbildung umgehen.

Viel Erfolg und Mut bei Deiner nicht leichten Entscheidung!

Grüße
EDHE