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Lufthansa will junge Piloten nicht mehr im KTV einstellen!
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n3toX
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Anmeldungsdatum: 06.03.2012
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BeitragVerfasst am: Do Jun 11, 2015 12:50 am    Titel: Antworten mit Zitat

B1900D hat folgendes geschrieben:
n3toX hat folgendes geschrieben:


Ich lasse mir das Pilotenbeispiel auch gerne für die Executive Fliegerei eingehen, aber der exzellente Unterschied zwischen Lufthansa Pilot und Air Berlin Pilot ist mir nun wirklich nicht bekannt. Beide fliegen mich von A nach B, ich höre überall die selben Durchsagen, einen Mehrwert habe ich nicht dadurch, dass da vorne ein Lufthansa Pilot drinnen sitzt.


Tja, der Executive Pilot hat neben dem von A nach B zu fliegen, mehr oder weniger ein viel weiteres Tätigkeitsspektrum und je nach dem zudem noch eine andere Jobsicherheit d.h. man wechselt durchaus öfter mal freiwillig oder gezwungenermassen den Arbeitgeber. Bei den seriösen Firmen, verdient man deswegen i.d.R. auch nicht weniger gut, sondern je nach Muster eher einiges mehr als bei der Airline. Man sollte auch nicht naiv sein und glauben, dass sich Multimilliardäre, die einiges an Geld sparen würden, wenn sie anstelle ihres Privatjets für jeden Flug die ganze First Class bei LH für sich alleine reservieren würden, sich anderseits auf “minderwertige“ Piloten einlassen würden... Macht doch keinen Sinn, wenn man sich seine Piloten persönlich aussuchen kann.


Na das war doch genau mein Reden. Ich habe nie gesagt, dass hohe Pilotengehälter ungerechtfertigt seien oder dass man sich als Pilot nicht verkaufen kann. Aber um exklusive Gehälter zu kassieren, muss man auch exklusive Dienste anbieten und anbieten können. Und da wird für mich der Unterschied zwischen eines Lufthansa Piloten und eines Easyjet oder Air Berlin Piloten einfach nicht klar, denn die machen beide plump gesagt das selbe, und haben im Maximum eine Gehaltsdifferenz von 100.000 Euro im Jahr.


KiloBravo hat folgendes geschrieben:
@n3toX

Du siehst das vielleicht etwas zu eng betriebswirtschaftlich. Effizienz technisch ist es für den Piloten nun mal schwer sich von der Konkurrenz abzugrenzen. Er muss ja genau so schnell, durchs selbe Wetter und auf dem selben Gerät wie alle anderen fliegen.
Was den LH Pilot aus unternehmerischer Sicht so wertvoll macht sind andere Gründe, wie die dauerhafte Bindung ans Unternehmen (er ist bereits bei der bestbezahlensten Firma), er identifiziert sich mehr mit dem Unternehmen (geht die "extra Meile"/ übernimmt andere Aufgaben im Management statt eines Externen), und das wahrscheinlich wichtigste. Er vertritt das "Lufthansa Esprit" wofür da draußen genug Leute auch bereit sind mehr zu zahlen.


Wo ist denn da der Beleg dafür? Ich identifiziere mich doch nicht mit dem Unternehmen nur wegen des Gehalts. Denkst du wirklich, dass ein Condor, Tui oder Air Berlin Pilot an ihrem Arbeitgeber kein Interesse haben und in Richtung Lufthansa mit weinenden Augen blicken und die Lufthansa anhimmeln? Ich hätte dazu doch gerne eine Studie, denn das glaube ich kaum.
Der entscheidenste Punkt, mit Elan an die Arbeit zu gehen, ist das Betriebsklima. Wenn es mich heute ankotzt, in die Arbeit zu gehen, dann mach ich es auch für 200.000 im Jahr nicht, und auch für 500.000 im Jahr nicht ewig. Schau dir doch Popstars an, die nach Jahren wegen "Betriebsklima" zerbrechen. Wie oft ging es mit Modern Talking schief, trotz Multi-Millionen Gewinne? Nur mal als Beispiel..

Glaubst du, dass Friseusen tot unglücklich sind, weil sie keine 5.000 Euro im Monat verdienen? Oder dass dass andere "Ottonormalverdiener" tot unglücklich sind, weil sie nicht reich werden?

Zitat:
Das gleiche Prinzip, oder besser Philosophie gibts es einfach überall:

Man geht zur Fachwerkstatt und nicht zum Hinterhofschrauber
Man kauft Apple und nicht Samsung
Man fährt VW und nicht Skoda


Das stimmt so nicht. Mein Onkel fährt Skoda, weil er sagt: Es ist eigentlich das selbe Auto wie ein VW, nur mit anderem Aufkleber.
Ich hab zwar ein Iphone, bin aber nicht Apple versessen.
Ich geh auch nicht zwangsweise zur Fachwerkstatt, und überraschenderweise geht einer meiner besser betuchten Freunde zu einer Hinterhofwerkstatt, und zwar aus dem Grund, weil er sagt: Das ist mein Kumpel, der repariert mein Auto schon seit Jahren und da weiß ich, was er tut, und das, was er tut, zu 110% stimmt und sitzt.
Der Grund, wieso man zur "Fachwerkstatt" geht, liegt eigentlich nur an Kulanzgründen. Die "Hinterhofwerkstatt" hat zum Teil nämlich mehr drauf, als das Renditeobjekt eines Autohauses, das mit Ölschraube aufdrehen, Öl ablassen, Schraube zudrehen, neues öl reinkippen und Luftfilter austauschen sein Geld verdient - wegen Kulanzgründen der Hersteller.

Zitat:
Der Mehrwert des LH Piloten liegt genau darin das er Passagiere befördert die mehr Geld zu zahlen bereit sind, als z.B. der AB Kollege. Er verhilft dem Unternehmen also durch seine Arbeit zu höherem Gewinn .
Und damit ist das Gehalt gerechtfertigt.

q.e.d Very Happy


Ich habe noch nie gehört, dass jemand mit LH fliegt, weil er teurer unterwegs ist und weil die Jungs besser bezahlt werden als die Air Berliner.
Ich habe schon oft gehört, dass das Streckennetz besser ist, dass Vielflieger als Unternehmen Haustarife mit der Lufthansa haben und daher rein LH geflogen wird, weil das ein internationaler Konzern mit 100.000 Mitarbeitern ist.

Ich habe dagegen schon mal auf Kurzstrecke gehört, dass einer auf Air Berlin geschwenkt ist als Privatperson, weil die Flugzeuge moderner waren..



Schienenschreck hat folgendes geschrieben:
Seien wir doch mal ehrlich, wenn ihr in eine Eisenbahn steigt, geht ihr davon aus, dass der Triebfahrzeugführer seinen Job gewissenhaft und sorgfältig ausführt, unabhängig vom Eisenbahnverkehrsunternehmen. Das wird als Selbstverständlichkeit angesehen.

So Dinge, die dann bei Angeboten mehrerer Eisenbahnverkehrsunternehmen auf der gleichen Strecke die Auswahl beeinflussen, sind primär Preis, Fahrzeit und Fahrtakt. Wenn da keine Unterschiede sind, kommen so kleine Benefits wie Sitzabteile, eine nicht abgeranzte Bepolsterung oder Steckdosen ins Spiel.

Und ich denke, dass es in der Fliegerei nicht viel anders ist, wenn man sich nichts vormacht.


So ungefähr sehe ich das auch.
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d@ni!3l
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Anmeldungsdatum: 18.11.2007
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BeitragVerfasst am: Do Jun 11, 2015 7:22 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Endlich mal wieder rationale, sachliche Beiträge hier im Forum die ohne (marxistische) Kampfbegriffe auskommen und die Situation objektiv schildern, danke !Smile
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KiloBravo
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Anmeldungsdatum: 20.01.2014
Beiträge: 43

BeitragVerfasst am: Fr Jun 12, 2015 11:21 am    Titel: Antworten mit Zitat

gnarlberg hat folgendes geschrieben:
lufthansa passage schrumpft. eurowings als billigcarrier wächst. keiner soll mehr im ktv angestellt werden. lufthansa group bietet Köln Dubai für 99 euro an.
und du willst mir erzählen da sind Kunden die Lufthansa Piloten bewusst zahlen, die nach airbus procedures handeln wie jeder andere bei easyjet wizzair airberlin und co?

ich mein familiär bin ich eher lufthanseat aber so auf die fresse geflogen das ich so ein verkorkstes Bild habe bin ich nicht.


Der Eurowings Schritt war längst überfällig, da sind wir uns einig.
Was ja das Premiumgeschäft noch lange nicht obsolet macht.
Pilot sein hat eben nicht nur was mit Procedures zu tun, sonst würde diesen Job ja jeder ausüben können.

Schienenschreck hat folgendes geschrieben:

So Dinge, die dann bei Angeboten mehrerer Eisenbahnverkehrsunternehmen auf der gleichen Strecke die Auswahl beeinflussen, sind primär Preis, Fahrzeit und Fahrtakt. Wenn da keine Unterschiede sind, kommen so kleine Benefits wie Sitzabteile, eine nicht abgeranzte Bepolsterung oder Steckdosen ins Spiel.

Und ich denke, dass es in der Fliegerei nicht viel anders ist, wenn man sich nichts vormacht.


Für den Schienenverkehr mag das zutreffen, aber bei der Luftfahrt sehe ich das etwas anders.
In der Aviation gibts klar abgegrenzt lowcost und Premium. Bei der Bahn finden beide Geschäftsbereiche technisch bedingt im selben Fahrzeug statt. Der Fluggast kann sich entscheiden ob er FR oder LH wählt und das tut er auch.

n3toX hat folgendes geschrieben:

Na das war doch genau mein Reden. Ich habe nie gesagt, dass hohe Pilotengehälter ungerechtfertigt seien oder dass man sich als Pilot nicht verkaufen kann. Aber um exklusive Gehälter zu kassieren, muss man auch exklusive Dienste anbieten und anbieten können. Und da wird für mich der Unterschied zwischen eines Lufthansa Piloten und eines Easyjet oder Air Berlin Piloten einfach nicht klar, denn die machen beide plump gesagt das selbe, und haben im Maximum eine Gehaltsdifferenz von 100.000 Euro im Jahr.


Ich hab ja weiter oben schon mal versucht das darzustellen.
Ein Unternehmen ist dazu da um für alle Beteiligten den größten wirtschaftlichen Erfolg zu verschaffen. Wenn der LH Pilot Teil dieser Struktur ist und das Unternehmen von seiner Arbeit profitiert, hat er auch das Recht entsprecht am Erfolg (Gewinn) vergütet zu werden, wenn das eben mehr ist als bei anderen Firmen ist das halt so.


Zitat:
Wo ist denn da der Beleg dafür? Ich identifiziere mich doch nicht mit dem Unternehmen nur wegen des Gehalts. Denkst du wirklich, dass ein Condor, Tui oder Air Berlin Pilot an ihrem Arbeitgeber kein Interesse haben und in Richtung Lufthansa mit weinenden Augen blicken und die Lufthansa anhimmeln? Ich hätte dazu doch gerne eine Studie, denn das glaube ich kaum.
Der entscheidenste Punkt, mit Elan an die Arbeit zu gehen, ist das Betriebsklima. Wenn es mich heute ankotzt, in die Arbeit zu gehen, dann mach ich es auch für 200.000 im Jahr nicht, und auch für 500.000 im Jahr nicht ewig. Schau dir doch Popstars an, die nach Jahren wegen "Betriebsklima" zerbrechen. Wie oft ging es mit Modern Talking schief, trotz Multi-Millionen Gewinne? Nur mal als Beispiel..


Das ist wiederum eine Philosophiefrage. Ich schätze die meisten Arbeitnehmer wollen für sich erst mal das maximale Gehalt. Ob das nachher besser o schlechter ist als ein gutes Betriebsklima muss jeder selber wissen.

Zitat:
Glaubst du, dass Friseusen tot unglücklich sind, weil sie keine 5.000 Euro im Monat verdienen? Oder dass dass andere "Ottonormalverdiener" tot unglücklich sind, weil sie nicht reich werden?

Das hab ich auch nie behauptet.
Geld ist ungleich Glück.


Zitat:
Das stimmt so nicht. Mein Onkel fährt Skoda, weil er sagt: Es ist eigentlich das selbe Auto wie ein VW, nur mit anderem Aufkleber.
Ich hab zwar ein Iphone, bin aber nicht Apple versessen.
Ich geh auch nicht zwangsweise zur Fachwerkstatt, und überraschenderweise geht einer meiner besser betuchten Freunde zu einer Hinterhofwerkstatt, und zwar aus dem Grund, weil er sagt: Das ist mein Kumpel, der repariert mein Auto schon seit Jahren und da weiß ich, was er tut, und das, was er tut, zu 110% stimmt und sitzt.
Der Grund, wieso man zur "Fachwerkstatt" geht, liegt eigentlich nur an Kulanzgründen. Die "Hinterhofwerkstatt" hat zum Teil nämlich mehr drauf, als das Renditeobjekt eines Autohauses, das mit Ölschraube aufdrehen, Öl ablassen, Schraube zudrehen, neues öl reinkippen und Luftfilter austauschen sein Geld verdient - wegen Kulanzgründen der Hersteller.

[/quote]

Die Anekdotenkiste wollte ich gar nicht aufgemacht haben Very Happy
Aber das beide Geschäftsmodelle gut nebeneinander existieren können zeigst du ja auch.
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Schienenschreck
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BeitragVerfasst am: Fr Jun 12, 2015 11:56 am    Titel: Antworten mit Zitat

KiloBravo hat folgendes geschrieben:
In der Aviation gibts klar abgegrenzt lowcost und Premium. Bei der Bahn finden beide Geschäftsbereiche technisch bedingt im selben Fahrzeug statt. Der Fluggast kann sich entscheiden ob er FR oder LH wählt und das tut er auch.

Diese Trennschärfe ist in Zeiten von Premium Economy usw. längst verloren gegangen. Das Äquivalent zur 1. Klasse ist die First/Business/Premium Economy Class, das Äquivalent zur 2. Klasse die Economy. Zwischen den Eisenbahnverkehrsunternehmen gibt es innerhalb der gleichen Klasse Unterschiede, was Komfortmerkmale und Zustand der Bepolsterung angeht. Genau so wie es die in Verkehrsflugzeugen gibt.

KiloBravo hat folgendes geschrieben:
Pilot sein hat eben nicht nur was mit Procedures zu tun, sonst würde diesen Job ja jeder ausüben können.

Jeder der ein gültiges Medical und eine ATPL + Typerating bekommt. Die Abbrecherquoten aus Unfähigkeit sind jedenfalls geschätzt < 25% bei freien Schulen.
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cengelk
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BeitragVerfasst am: Fr Jun 12, 2015 1:04 pm    Titel: Antworten mit Zitat

KiloBravo hat folgendes geschrieben:


Ich hab ja weiter oben schon mal versucht das darzustellen.
Ein Unternehmen ist dazu da um für alle Beteiligten den größten wirtschaftlichen Erfolg zu verschaffen. Wenn der LH Pilot Teil dieser Struktur ist und das Unternehmen von seiner Arbeit profitiert, hat er auch das Recht entsprecht am Erfolg (Gewinn) vergütet zu werden, wenn das eben mehr ist als bei anderen Firmen ist das halt so.


Du bringst es doch selber auf den Punkt: Lufthansa hat aber keinen nennenswerten Erfolg. Jetzt nicht, und in der Zukunft, wenn es so weiter geht, noch weniger.

Glaubst du etwa, dass sich die VC auf eine stärkere Flexibilisierung ihres Gehaltes einlassen würde? So nach dem Motto (überspitzt) "bei 10% operative Marge gibts 300k in der Endstufe, bei -2% aber nur 120k?". Deshalb ist das ganze "der LH geht es ja eigentlich so gut, wir müssen nicht sparen"-Argument der VC auch so ein Selbstbetrug, wenn nicht eine dreiste Lüge. Ich bin mir sicher, dass Lufthansa und VC mit einer stärkeren Flexibilisierung des Gehalts abhängig vom Unternehmensergebnis mehr zueinander finden würde. Aber die VC weiß wie es um die LH in Zukunft steht, sie will es nur nicht wahrhaben.

Ich bin persönlich von CS positiv überrascht. Er zieht die notwendigen Schritte um neue Strukturen (Teilhabe am Billigmarkt, LH als zusammengeschrumpfte) Premium-Airline zu schaffen mit voller Konsequenz durch. Das dabei dieses Plattformen-Wirrwar (das sicherlich in den letzen und nächsten Jahren viel Geld verbrannt hat und verbrennen wird) nötig ist, ist die Konsequenz von tariflich eingefrorenen Strukturen der letzen Jahrzehnte, die die effiziente strategische Neuausrichtung schlicht unmöglich machen. Der Einfluss, den man der VC in strategische Entscheidungen zugestanden hat ist dermaßen absurd.

Ich glaube, es wird kein einziger NFFler jemals mehr in den KTV zum Jobeinsteig starten. Ich glaube aber nicht, dass der KTV bei der Hansa zwangsläufig stirbt. Die nächsten Jahre werden sicher die GWI-Überläufer den Bedarf decken. Danach könnte man den Bedarf mit senioreren EW FOs und CPTs decken, so dass man quasi in den KTV zur LH hineinbefördert wird. Nur eben in den niedrigeren Stufen trotz höherer (EW-)Seniorität.
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n3toX
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Anmeldungsdatum: 06.03.2012
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BeitragVerfasst am: Fr Jun 12, 2015 5:10 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Sag mal, KiloBravo, darf ich mal fragen, wie alt du bist?
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gnarlberg
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BeitragVerfasst am: Fr Jun 12, 2015 6:32 pm    Titel: Antworten mit Zitat

+ aktueller Berufs/ausbildungsstand
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KiloBravo
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Beiträge: 43

BeitragVerfasst am: Fr Jun 12, 2015 9:16 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Schienenschreck hat folgendes geschrieben:

Diese Trennschärfe ist in Zeiten von Premium Economy usw. längst verloren gegangen. Das Äquivalent zur 1. Klasse ist die First/Business/Premium Economy Class, das Äquivalent zur 2. Klasse die Economy. Zwischen den Eisenbahnverkehrsunternehmen gibt es innerhalb der gleichen Klasse Unterschiede, was Komfortmerkmale und Zustand der Bepolsterung angeht. Genau so wie es die in Verkehrsflugzeugen gibt.

Und genau diesen Unterschied. LH zu FR halte ich für größer als DB zu Regio. Aber lassen wir das, da drehen wir uns eh nur im Kreis.

Zitat:
Jeder der ein gültiges Medical und eine ATPL + Typerating bekommt. Die Abbrecherquoten aus Unfähigkeit sind jedenfalls geschätzt < 25% bei freien Schulen.

Stimmt. Und im Zweifel finde ich als Airline schneller Reinigungspersonal als gute Piloten.

cengelk hat folgendes geschrieben:

Du bringst es doch selber auf den Punkt: Lufthansa hat aber keinen nennenswerten Erfolg. Jetzt nicht, und in der Zukunft, wenn es so weiter geht, noch weniger.


Guck dir mal den Geschäftsbericht der LH Group 2014 an.
S. 64 Operatives Ergebnis LH Passage : +252 Mio.€

Zitat:
Glaubst du etwa, dass sich die VC auf eine stärkere Flexibilisierung ihres Gehaltes einlassen würde? So nach dem Motto (überspitzt) "bei 10% operative Marge gibts 300k in der Endstufe, bei -2% aber nur 120k?". Deshalb ist das ganze "der LH geht es ja eigentlich so gut, wir müssen nicht sparen"-Argument der VC auch so ein Selbstbetrug, wenn nicht eine dreiste Lüge. Ich bin mir sicher, dass Lufthansa und VC mit einer stärkeren Flexibilisierung des Gehalts abhängig vom Unternehmensergebnis mehr zueinander finden würde. Aber die VC weiß wie es um die LH in Zukunft steht, sie will es nur nicht wahrhaben.

Man sagt das die VC genau in diese Richtung auch Angebote gemacht hat, obs stimmt kann ich nicht beurteilen. Wir saßen beide nicht mit am Tisch. Was genau befähigt dich zu so einer Einschätzung?

Zitat:

Ich bin persönlich von CS positiv überrascht. Er zieht die notwendigen Schritte um neue Strukturen (Teilhabe am Billigmarkt, LH als zusammengeschrumpfte) Premium-Airline zu schaffen mit voller Konsequenz durch. Das dabei dieses Plattformen-Wirrwar (das sicherlich in den letzen und nächsten Jahren viel Geld verbrannt hat und verbrennen wird) nötig ist, ist die Konsequenz von tariflich eingefrorenen Strukturen der letzen Jahrzehnte, die die effiziente strategische Neuausrichtung schlicht unmöglich machen. Der Einfluss, den man der VC in strategische Entscheidungen zugestanden hat ist dermaßen absurd.

Ich glaube, es wird kein einziger NFFler jemals mehr in den KTV zum Jobeinsteig starten. Ich glaube aber nicht, dass der KTV bei der Hansa zwangsläufig stirbt. Die nächsten Jahre werden sicher die GWI-Überläufer den Bedarf decken. Danach könnte man den Bedarf mit senioreren EW FOs und CPTs decken, so dass man quasi in den KTV zur LH hineinbefördert wird. Nur eben in den niedrigeren Stufen trotz höherer (EW-)Seniorität.


Da sind wir uns ja sogar fast einig auch wenn ich die Gründe für den verpassten Einstieg wo anders sehe.
Die Laufbahn 10 Jahre FO EWG und dann zur Mutti wäre ja der verlängerte Arm der Senioritätsliste. Dagegen spricht überhaupt nichts.

n3toX hat folgendes geschrieben:
Sag mal, KiloBravo, darf ich mal fragen, wie alt du bist?

gnarlberg hat folgendes geschrieben:
+ aktueller Berufs/ausbildungsstand


Inwiefern das was zur Sache tut ist mir zwar schleierhaft, aber wenns euch so sehr unter den Nägeln brennt.

21 Jahre
Bachelor Maschinenbau
lieblingsfarbe blau
regelmäßiger stuhlgang

Die Glaskugel sagt das als nächstes verkündet wird das in so zartem Alter die Lebenserfahrung fehlt und damit die Diskussion für beendet erklärt ist. Very Happy
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Schienenschreck
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Anmeldungsdatum: 01.09.2008
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BeitragVerfasst am: Fr Jun 12, 2015 10:08 pm    Titel: Antworten mit Zitat

KiloBravo hat folgendes geschrieben:
Stimmt. Und im Zweifel finde ich als Airline schneller Reinigungspersonal als gute Piloten.

Was kennzeichnet "gute" Piloten, weshalb die so schlecht zu finden sein sollen?

Die vielen Leute da draußen haben jedenfalls keinen Job, weil der Markt einfach gesättigt ist. Nicht etwa, weil die alle unfähig sind.
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n3toX
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Anmeldungsdatum: 06.03.2012
Beiträge: 1591
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BeitragVerfasst am: Fr Jun 12, 2015 11:24 pm    Titel: Antworten mit Zitat

KiloBravo hat folgendes geschrieben:


"21 Jahre
Bachelor Maschinenbau
lieblingsfarbe blau
regelmäßiger stuhlgang"

Guck dir mal den Geschäftsbericht der LH Group 2014 an.
S. 64 Operatives Ergebnis LH Passage : +252 Mio.€


Siehst du. Du urteilst über Dinge, über die du - meiner Meinung nach - wenig Ahnung hast.
Die Umsatzrendite, die die Lufthansa einfährt, gehört zu den schlechten der DAX Konzerne. Wenn man sich die kumulierte Umsatzrendite der letzten 5 Jahre meinetwegen ansieht, dann wird man feststellen, dass die Lufthansa keineswegs ein solides Unternehmen mit gutem wirtschaftlichen Erfolg ist.
Die Sparmaßnahmen sind auch keinesfalls zur falschen Zeit angebracht worden. Wir leben in konjunkturell guten Zeiten, und die Lufthansa fährt dafür extrem schlechte Wirtschaftsergebnisse ein. Was passiert erst, wenn die Konjunktur wieder abkühlt? Wie 2008/2009 z.B.? Wenn andere Unternehmen auch wieder sparen, sich vllt den ein oder anderen Flug für ein persönliches Gespräch bzw. Mittagessen sparen, weil die Budgets dafür gekürzt werden - und stattdessen Dinge in Telefonkonferenzen/ E-Mails/ Videokonferenzen abgespeist werden?
Also es tut mir leid, aber mit den Zahlen, die Lufthansa hier vorliegt, von einem wirtschaftlichen Erfolg sprechen zu wollen, zu diesen Zeiten, das grenzt schon an Realitätsverlust. Wirtschaftlichen Erfolg machen vielleicht die Autobauer, die am Jahresende jedes Jahr derzeit Prämien an deren Mitarbeiter auszahlen, weil es wirtschaftlich derzeit so gut läuft. Manche Autobauer haben 2-stellige Umsatzrenditen, und das schon seit Jahren, und das in guten Zeiten. Das ist wirtschaftlicher Erfolg, wo man Arbeitnehmer beteiligen kann - und auch beteiligt. Ich kenne einen Maschinenbauer mit einigen tausend Mitarbeitern, die machen 20% Umsatzrendite derzeit.


Mit deinen 21 Jahren urteilst du, dass sich die meisten Arbeitnehmer erst einmal das maximale Gehalt sichern möchten.

"Das ist wiederum eine Philosophiefrage. Ich schätze die meisten Arbeitnehmer wollen für sich erst mal das maximale Gehalt. Ob das nachher besser o schlechter ist als ein gutes Betriebsklima muss jeder selber wissen. "

Du hast also noch nie eine feste Anstellung angenommen und auch dementsprechend fehlt auch die berufliche Praxis, kann das sein? Das Gehalt ist nur ein Teil der Motivation, und wer mit Unternehmern und auch Arbeitnehmern spricht, der weiß, dass das Gehalt für viele nur einen Bruchteil ausmacht.
Mitarbeiter kann man vielleicht mit Gehalt anlocken. Im Unternehmen selbst bleiben Mitarbeiter nicht wegen dem Gehalt. Es gibt sogar Mitarbeiter, die Unternehmen verlassen und bei anderen Unternehmen anfangen, obwohl sie dort weniger verdienen.
Und gute Mitarbeiter kannst du auch nicht abwerben, weil du 100, 200, 500 Euro im Monat mehr zahlen würdest. Du bekommst nur gute Mitarbeiter, wenn sie unzufrieden mit ihrem alten Arbeitgeber sind, und das hat andere Gründe, als Gehalt.


Dein Reden, so wie du dich im Thread gibst, spiegelt genau das wieder, was du hier geschrieben hast. Maschinenbaustudent, 21, etc.

Ich bin zwar auch erst 22, bin aber seit 5 Jahren selbstständig, bin in einem Unternehmenskomplex mit ungefähr 50 Mitarbeitern mit involviert. Ich bekomme Themen von anderen Unternehmern und deren Anliegen mit Mitarbeitern mit, auch in verschiedenen Branchen, und meine Erfahrung sagt eben nunmal das Gegenteil von dem aus, was du hier preis gibst.


Zum Thema:

"Die Anekdotenkiste wollte ich gar nicht aufgemacht haben Very Happy
Aber das beide Geschäftsmodelle gut nebeneinander existieren können zeigst du ja auch."

Richtig. Es gibt auch die Executive Fliegerei. Nur hat da ein Unternehmen halt keine 100.000 Mitarbeiter...
Und das ist das, was ich hier auch schon seit Jahren erzähle.
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B1900D
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Anmeldungsdatum: 15.02.2011
Beiträge: 2106

BeitragVerfasst am: Sa Jun 13, 2015 12:08 am    Titel: Antworten mit Zitat

KiloBravo - Du redest Dir die Sache vielleicht ein bisschen schön, weil Du Dich schon als Lufthanseat identifizierst und somit natürlich an der schmeichelhaften Idee gefallen dieser besonders elitären Pilotengruppe vielleicht eines Tages anzugehören. Daran ist ja auch nichts Verwerfliches sich mit diesen Gedanken zu motivieren, nur gibt es bei anderen Leuten zu diesem ganzen Thema in machen Punkten schon hier und da ein paar grundsätzliche Meinungsverschiedenheiten - was genauso nachvollziebar wäre.

Am Ende des Tages wird überall mit Wasser gekocht, denn die Betriebsverfahren unterscheiden sich jetzt nicht so wesentlich von Betrieb zu Betrieb und die Softskills (CRM, Notechs etc.) sind inzwischen fester Bestandteil, um die man nicht drum herum kommt.
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Flugmensch
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Anmeldungsdatum: 20.04.2011
Beiträge: 769

BeitragVerfasst am: Sa Jun 13, 2015 10:05 am    Titel: Antworten mit Zitat

KiloBravo hat folgendes geschrieben:

Stimmt. Und im Zweifel finde ich als Airline schneller Reinigungspersonal als gute Piloten.


Ganz ehrlich?
Das glaub ich gar nicht unbedingt! Razz

Für Reinigungspersonal muss man normalerweise ne Stellenanzeige veröffentlichen, die stehen nicht schon vorher Schlange.
Außerdem kann ich mir keine Reinigungskräfte vorstellen, die bereit wären fürs Arbeiten zu zahlen Laughing
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