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Erfahrungsbericht SWISS Stufe 1 im Dezember 2014

 
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k726xaa los angeles
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Anmeldungsdatum: 21.06.2014
Beiträge: 42

BeitragVerfasst am: Mo Dez 22, 2014 9:16 pm    Titel: Erfahrungsbericht SWISS Stufe 1 im Dezember 2014 Antworten mit Zitat

„Christkindlimarkt - Grüezi & Welcome!“

Mit diesem Transparent begrüßt Zürich jeden, der mit dem Zug am Hauptbahnhof Zürich ankommt. Ich selbst musste berufsbedingt kurzfristig einen Flug am Abend buchen und bin gegen 20:30 Uhr am (sehr sauberen und überaus geschmackvoll gestalteten) Flughafen gelandet, sodass ich die Innenstadt erst am Folgetag in Augenschein nehmen konnte. Nach der Landung ließ ich mich von meinem Navi zum Hotel Bramen in Kloten lotsen (ca. 15 – 20 min zu Fuß). Hierbei war die größte Herausforderung, den Fußgänger-Ausgang des Flughafens zu finden. Folgt am besten einfach der Beschilderung zu Bus und Tram, von dort gibt es einen Fußweg zum SAT-Gebäude und weiter zum Hotel.

Das Hotel Bramen liegt nur ca. 10 min zu Fuß vom SAT-Gebäude entfernt. Pro Nacht zahlt man CHF 105,-. Für dortige Verhältnisse relativ günstig. Das Personal ist freundlich und unkompliziert, der Treppenaufgang zum Zimmer wird von einem ebenso unkomplizierten, riesenhaften (und eigentlich ständig schlafenden) Hund bewacht. Für Stufe 2 werde ich wieder dort absteigen.

Nach einem kurzen Vorabendtreff mit Pilotenboard-User Bane an der urigen Hotelbar ging es dann auch schon ins Bett. Tipp: Denkt an einen Adapter! Vor allem die Stecker älterer Geräte (Fön!) sind für die dortigen Steckdosen zu dick. Auch Schweizer Franken sind nicht verkehrt – im Bramen kann nur mit Karte oder CHF gezahlt werden. Dank Bane musste ich aber auf mein Feierabend-Panache nicht verzichten Smile Wer in der Innenstadt Zürich mit Euro zahlen will, muss sich stellenweise auf einen Umrechnungskurs 1 zu 1 einstellen!

Da der Test an einem Freitag stattfand, hab ich das anschließende Wochenende genutzt, um mir Zürich anzusehen. Ich muss sagen, dass es sich hier sehr gut aushalten ließe. Selten hat mir eine Stadt so gut gefallen wie das vorweihnachtliche Zürich (nicht zuletzt wegen der tollen Lage am See). Die Tram-Linie 10 braucht ca. 40 min vom Flughafen zum Hauptbahnhof, die S-Bahn-Linie 2 10 min. Beides kostet CHF 6,60.

So, nun zum Wesentlichen:
Nachdem ich im Juli vermutlich u.a. wegen KRN und RAG meine BU in den Sand gesetzt habe, versuchte ich ich nun einige Monate später mein Glück bei der SWISS. Keine vier Wochen nach Absenden der Bewerbung hatte ich meinen Termin für Stufe 1. Für die Vorbereitung habe ich mich v.a. auf KRN und RAG konzentriert und ansonsten im Wesentlichen die aus der BU bekannten CBTs einige Male wiederholt.

Los ging es gegen 08:45 an einem durchweg sonnigen Freitag (nach gefühlten drei Monaten „trüber Suppe“ in Süddeutschland).
Wir waren nur zehn Teilnehmer (alle männlich, davon drei Schweizer), sodass maximal die Hälfte der Arbeitsplätze besetzt war. In meinem bisherigen (mittlerweile drei Jahrzehnte währenden) Leben habe ich noch nie eine dermaßen entspannte Prüfungssituation erlebt. Der Testleiter hatte eine sehr sportliche Art und ließ erst gar keine Nervosität aufkommen.

Trinkwasser, Snack- und Kaffeeautomaten sind vorhanden (Euro wird akzeptiert). Ich selbst habe mich in jeder 10-min-Pause (jeweils nach zwei bis drei Tests) mit einem Müsliriegel, einem Glas Wasser und einem Stück Traubenzucker verpflegt.

Zum Ablauf:

VFF
Diesen Test habe mit Spannung erwartet, weil er mir offenbar ganz gut liegt. Neben VLR und ROT der einzige Test, in welchem ich in der Vorbereitung (nach entsprechender Übung) die 100 % erreicht habe. Die Figuren sind zwar andere als im CBT, allerdings – nach meinem Eindruck – von der Komplexität her durchaus mit denjenigen des CBT vergleichbar. Ich habe diesen Test entgegen der hier vertretenen Ratschläge sehr ausgiebig geübt und glaube nicht, dass es geschadet hat. Zweimal wechselte das Bild, bevor ich eine Eingabe machen konnte. Ca. vier bis fünf mal musste ich nach dem Ausschlussprinzip vorgehen. Ansonsten bilde ich mir ein, alle übrigen Figuren relativ eindeutig identifiziert zu haben.
Mein Tipp: Übt diesen Test ausgiebig solange, bis ihr die 90 – 100 % kratzt, aber auf keinen Fall mehr unmittelbar (d.h. zwei bis drei Tage) vor dem „scharfen“ Test, sodass die bekannten Figuren aus dem Kurzzeitgedächtnis nicht mehr allzu präsent sind. Mit dieser Strategie bin ich – denke ich – ganz gut gefahren.

SKT
Dazu gibt’s eigentlich nicht viel zu sagen – den Endbildschirm habe ich zwar nicht erreicht, aber viel dürfte nicht mehr gefehlt haben. Ich habe mir die jeweilige Bearbeitungsregel innerlich einfach immer wieder vorgesagt (z.B.: „Spitze oben – Punkte unten“), um sie nicht zu vergessen. Einfach mit der richtigen Mischung aus Schnelligkeit und Genauigkeit bis zum Ende konzentriert bleiben, dann sollte dieser Test kein Problem sein.

KRN
Ist gefühlt besser gelaufen als in der BU, aber längst nicht perfekt. Für die BU hatte ich mich bereits mit Mathemagie und Mathemakustik vorbereitet und aus meinem Scheitern dort die Schlussfolgerung gezogen, verstärkt Divisionen trainieren zu müssen. Das habe ich dann auch getan und im Kopf quasi die schriftliche Methode angewandt. Mit der Vorbereitung auf Divisionen hätte ich es nicht besser treffen können, es hat sich auf jeden Fall ausgezahlt.
Leider habe ich gleich bei der ersten Aufgabe die OK- mit der Delete-Taste verwechselt und auch im weiteren Verlauf noch mindestens vier bis fünf Aufgaben nicht oder erst nach Zeitablauf lösen können.
Ich tippe mal auf ca. 75 - 80 % richtig gelöster Aufgaben.

VMC
Nachdem mir bei der BU zum Verhängnis wurde, dass ich mich zu sehr an die drei „Symbolfamilien“ des CBT gewöhnt und mir diese quasi akustisch gemerkt habe, habe ich es diesmal mit der Vorbereitung nicht übertrieben.
2-back und 3-back gingen gut, bei 4-back und 5-back habe ich mir nur die Farben gemerkt.
Keine Ahnung, wie dieser Test gelaufen ist.

DRT
Hierfür werden die Tasten am Joystick verwendet. Der Druckpunkt dieser Tasten ist deutlich härter als bei den meisten Nummernpads; gerade das hat mir aber, glaube ich, den ein oder anderen Fehler erspart (weil es einfach buchstäblich „härter“ ist, einen Leichtsinnsfehler zu machen).
Ich habe mir die Regeln folgendermaßen gemerkt: Grün = freie Fahrt, d.h. einfach „losdrücken“. Blau = Himmel, d.h. oben (bzw. das Gegenteil, also unten). Braun = Erde, d.h. „horizontal“ daneben. Pink = „queer“ d.h. diagonal gegenüber (ich weiß, etwas weit hergeholt, aber hilfreich!)
Der Test dauert ca. 15 min; hier hilft nur ständige Konzentration. Bei mir gab es - wie schon in der Vorbereitung - mindestens fünf „Schrecksekunden“, d.h. mir bewusste Fehler (vermutlich eher mehr).

TSS
146 Fragen, laut Testleiter nicht selektiv. Einfach ehrlich antworten, sonst gibt’s vermutlich spätestens im Interview unangenehme Fragen. Wer fertig ist, darf in die Pause.

VLR
Mein Lieblingstest; ich glaube, hier hatte ich schon im ersten Vorbereitungsdurchgang 100 %. Das Fenster kam mir deutlich kleiner vor als im CBT, das spielt aber eigentlich keine Rolle. Wer aus seiner Jugend das Handyspiel „snake“ kennt, dürfte im Vorteil sein.
Der Test dauerte eine gefühlte Ewigkeit, evt. hat sich der ein oder andere Flüchtigkeitsfehler eingeschlichen.

Mittagspause
Ca. anderthalb Stunden. Wir sind zum Flugharen gelaufen und haben dort zu Mittag gegessen.

OWT
Vermutlich der Test, den ich – wie auch schon zur BU – am häufigsten geübt habe, da ich bis zuletzt Probleme mit Level 3 hatte. An dieses Tempo kommt der „scharfe“ Test aber nicht ganz ran.
Ich habe die Gegenüber-Methode verwendet, welche mir sehr geholfen hat (kostet aber viel Eingewöhnungszeit!)
Ca. dreimal je ein Instrument nicht gesehen, weitere ca. dreimal unsicher gewesen. Habe ein gutes Gefühl bei dem Test, besser als bei der BU.

ROT
Einer meiner 100 %-CBTs. Zwar habe ich mindestens 40 Übungsdurchgänge (incl. BU-Vorbereitung) gebraucht, um diesen Wert auf Level 3 zu erreichen. Aber diese Übung hat sich ausgezahlt, zumal das Tempo von Level 3 im „scharfen“ Test nicht erreicht wird.
Ich habe erfolgreich die 2D-Methode angewandt. Dabei habe ich während des „Diktats“ den leeren Bildschirm angestarrt und auf diesem mit meinem Augen ein knallrotes Quadrat hin- und hergeschoben; d.h. ich habe immer auf diejenige Stelle des Monitors geschaut, an welcher sich das “halluzinierte Quadrat“ gerade befand. Auf diese Weise habe ich auch während der ersten Durchgänge im Schneckentempo die aktuelle Position nicht vergessen. Ich tippe hier auf die 100 %.

RAG
Vom Aufgabenpool her deutlich machbarer als bei der BU. Im Grunde waren alle Aufgaben mit denjenigen des CBT vergleichbar, was in Hamburg definitiv nicht der Fall war. Trotzdem bin ich zeitlich wieder nicht fertig geworden und war mit meiner Leistung extrem unzufrieden. Im günstigsten Fall habe ich vielleicht 10 Aufgaben korrekt gelöst. Das ärgerte mich umso mehr, als alle Aufgaben absolut machbar waren. Ich hätte mich noch intensiver mit Hesse/Schrader vorbereiten sollen; hier habe ich aus Zeitmangel pro Kapitel im Schnitt nur drei bis vier Aufgaben durchgerechnet. Da auch meine Leistung im KRN nicht überragend war, ar ich jetzt doch leicht frustriert.

MIC
Ich habe mich nur mit der Anleitung vorbereitet und denke, dass der Test recht gut gelaufen ist. Ich habe v.a. darauf geachtet, bei der Akustik-Aufgabe keine Fehler zu machen, weil hier – nach meiner Erinnerung aus der BU – ohnehin nur wenig mehr als eine Handvoll Eingaben zu machen sind, sodass hier besser keine Fehler passieren sollten (schließlich wird hier Multitasking verlangt!)

Zum Abschied stellte der Testleiter klar, dass man alle Tests untereinander ausgleichen kann (jedenfalls habe ich das so verstanden); es muss lediglich im Gesamtdurchschnitt eine bestimmte Hürde überschritten werden. Das hat mir Hoffnung gemacht im Hinblick auf die nicht optimal gelaufenen Tests KRN und RAG.

Nach einem sonnigen Wochenende in Zürich setzte ich mich am Sonntagabend mit gemischten Gefühlen in den Flieger. Meine Chancen, durchzukommen, schätzte ich auf 50:50; jedenfalls hatte ich ein besseres Gefühl als nach der BU.

Und tatsächlich: Am Montag gegen 09:00 Uhr kam die erlösende mail, dass es gereicht hat. Nach einer ungewöhnlich schlauchenden Arbeitswoche war dies das Beste, was mir passieren konnte. Wenig später hatte ich auch schon die Einladung für Stufe 2 (schon am 12. Januar!).
Obwohl ich aus dem Studium dreimonatige Wartezeiten aufs Prüfungsergebnis gewöhnt bin, kam mir das Wochenende quälend lang vor, trotz der der tollen Sonnenstunden in Zürich. Umso mehr freue ich mich natürlich über diesen triumphalen Jahresabschluss kurz vor Weihnachten sowie auf meinen nächsten (und hoffentlich nicht letzten) Ausflug nach Zürich!


Zuletzt bearbeitet von k726xaa los angeles am Do Jan 22, 2015 11:26 pm, insgesamt einmal bearbeitet
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supergut11
NFFler
NFFler


Anmeldungsdatum: 19.04.2014
Beiträge: 21
Wohnort: Mannheim

BeitragVerfasst am: Di Dez 23, 2014 11:40 am    Titel: Antworten mit Zitat

Guter Bericht. Ich musste meinen Termin für die Stufe 1 aufgrund von Prüfungen im Studium leider auf den Februar verlegen. Ich wünschte die Zeit bis dahin würde schneller vergehen.
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foxy90
Captain
Captain


Anmeldungsdatum: 24.04.2014
Beiträge: 314

BeitragVerfasst am: Fr Dez 26, 2014 8:48 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Wunderbarer Bericht sehr gut geschrieben und vielen Dank!
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Katy
Bruchpilot
Bruchpilot


Anmeldungsdatum: 11.10.2014
Beiträge: 6
Wohnort: Nürnberg

BeitragVerfasst am: Fr Dez 26, 2014 11:16 pm    Titel: Re: Erfahrungsbericht SWISS Stufe 1 am 19.12.2014 Antworten mit Zitat

Herzlichen Glückwunsch!
Und vielen Dank für den tollen Bericht.
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