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Lufthansa Piloten stimmen Streik zu
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flapfail
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Anmeldungsdatum: 23.03.2008
Beiträge: 6801
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BeitragVerfasst am: Fr Sep 19, 2014 8:22 am    Titel: Antworten mit Zitat

EDDF hat folgendes geschrieben:


Score läuft seit 2010 und die Maßnahmen sind zum Teil dramatisch! Scheinen aber nicht viel zu bringen, oder? Da stimmt einfach was nicht. .


Man kann eine Firma einfach nicht auf Erfolg trimmen, nur weil man spart, spart, spart.
Ohne innovative Ideen in das Produkt, zufriedene motivierte Mitarbeiter und wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen (Steuern, Gebühren, Hub-Öffnungszeiten etc) wird man nie langfristig auch Erfolg haben
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th0mmy
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Anmeldungsdatum: 04.07.2008
Beiträge: 181

BeitragVerfasst am: Fr Sep 19, 2014 1:55 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Genau das ist der Punkt. Wichtig ist der Zusatz, wenn eine Unternehmung Gewinne macht". Zwar mag die Personalkostenentwicklung verglichen mit Gesamtdeutschland oder der Inflation in Ordnung sein. Dies sind jedoch lediglich Vergleiche im Sinne von "fair" oder "unfair" mit Bezug auf eine gesamtwirtschaftliche Entwicklung.

Hier könnte man mit gleichem Argument jedoch anführen, dass eine prozentuale Steigerung, gemessen an der gesamten Bevölkerung "unfair" ist. Denn prozentual mag die Steigerung bei Gering- und Hochverdienern dann gleich sein, absolut jedoch nicht. Womit wir wieder mitten in der Neid-Debatte wären.

Ich halte beides, weder den absoluten Gehaltsvergleich Pilot zu Normalsterblicher noch auf prozentualer Ebene eine Anpassung der Entwicklung wirklich für sinnvoll.

Eine Anpassung an den Unternehmensgewinn hingegen, wie von mir in vorherigem Post gefordert ist auch schwer zu argumentieren. Denn hier könnte man einwenden, dass die Mitarbeiter keine Verantwortung für das Geschäftsrisiko tragen, das liegt bei den Eigentümern. Auch wenn langfristig der Jobverlust droht, wird zunächst das Kapital der Eigentümer aufgebraucht. Folglich haben die Mitarbeiter auch keinen Anspruch auf den Gewinn (der übrigens eher unterdurchschnittlich ist. Zumindest auf das eingesetzte Kapital bezogen, auch wenn die Zahl absolut gesehen mit 462Mio. im Durchschnitt der letzten 5 Jahre vielleicht hoch wirkt).

Was ist also ein "fairer" Lohn?

Kombination aus Grundgehalt auf basis Wettbewerbsniveau plus an personell beeinflussbaren Erfolg gekoppelte Prämie?

Ein aktuell durch eine starke Spartengewerkschaft durchgesetzter Maximallohn an der Schmerzgrenze des Unternehmens ist es jedenfalls nicht. Umgekehrt bei entsprechender Verhandlungsmacht des Arbeitgebers kommt man auch zu keinem "fairen" Lohn. So gut die Erfindung der Gewerkschaften auch ist, das System funktioniert nur auf Augenhöhe. Aber wann ist das der Fall? Weder bei verhältnismäßig mächtigen Spartengewerkschaften, noch bei unterrepräsentierten scheinselbstständigen in der Paketbranche.

Auch wenn der ein oder andere nicht daran glaubt - hier muss die Politik sich etwas einfallen lassen.

Zurück zur innovativen LH. Doof, wenn das aktuell erfolgreichste und innovativste Geschäftsmodell im Airlinesektor aus konsequentem Sparen besteht. Zudem versucht sich die LH ja mit 5 Sternen irgendwie von der Billigkonkurrenz zu differenzieren. Aber beim Kernprodukt "Transport von A nach B" mit standardisierten Flugzeugen ist die Innovationsarena relativ begrenzt. Gerade auf Kurzstrecken ist der zusätzliche Kundennutzen von geringeren Kosten deutlich größer als von 5 Sternen oder schlechtem Internet für 1h Flugzeit.
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n3toX
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Anmeldungsdatum: 06.03.2012
Beiträge: 1591
Wohnort: Beteigeuze

BeitragVerfasst am: Sa Sep 20, 2014 11:06 am    Titel: Antworten mit Zitat

@th0mmy: Das trifft den Nagel exakt auf den Kopf.

Ich würde sogar soweit gehn, und nicht nur den absoluten Gehaltsvergleich Pilot zu alternativer Job zu vergleichen, sondern um beim Thema Luftfahrt und Wettbewerb zu bleiben innerhalb der Luftfahrt auch den Jobvergleich Lufthansa Pilot zu Air Berlin Pilot, Ryanair Pilot, LGW Pilot ziehen.
Und da kommen wir zum Punkt, den ich hier auch immer wieder sage: 2% Lohnsteigerung von 250.000 Euro sind mehr als 2% Lohnsteigerung von 150.000 Euro oder 100.000 Euro. Und die Schere klafft mit jedem "Inflationsausgleich" weiter auseinander. Und wenn es nur das wäre... die Differenz wird so und so auch größer.
Eine Lufthansa kann sich nicht auf Kosten einiger, weniger, vom Wettbewerb entfernen. Wenn die anderen Lufthansa-Mitarbeiter solche Gehaltsabstände zu Konkurrenzairlines fordern würden - die Flugbegleiter, das Verwaltungspersonal, die Techniker - mit Gehaltsdifferenzen von bis zu 100.000 Euro im Jahr - ich bin mir sicher, die Lufthansa könnte in wenigen Monaten den Laden dicht machen, oder würde sich entsprechend umstrukturieren.
Mehr-Gehalt lässt sich auch nur durch Mehr-Produktivität ausgleichen. Und ich glaube nicht, dass ein LH-Pilot deutlich produktiver arbeiten kann, als ein Air-Berliner - zumindestens nicht so viel mehr, dass es solch enorme Gehaltsdifferenzen auch nur im Ansatz rechtfertigt.
Und die Schuld hat in meinen Augen die VC einzig und allein, indem sie bei anderen Airlines "zuschaut", und die Lufthansa aus dem Wettbewerb streikt...
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EDDF
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BeitragVerfasst am: Sa Sep 20, 2014 11:35 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Während th0mmy durchaus die Schwierigkeiten sieht ein faires Gehalt zu verhandeln, liest sich Dein Beitrag eher wie aus dem Parteibuch für die Linke! Inflation hört nun mal nicht innerhalb des Inflationskörbchens auf. Hör auf mit dieser moralapostelischen Gehaltsscheren-Gleichmacherei!
Wen interessiert das?

http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/recht-und-gehalt/gehaelter-fuehrungskraefte-13138816.html


Deinen "branchenüblichen" Ansatz akzeptiere ich und der wird sich wahrscheinlich irgendwann auch einstellen. Angebot und Nachfrage halt, schau´n wir mal.
Bevor sich Ryanair- und schlimmere Gehälter einstellen, gibt es ja zum Glück noch lukrativere Maßstäbe.

http://www.wiwo.de/unternehmen/dienstleister/gehaelter-was-piloten-bei-lufthansa-condor-und-co-verdienen/9717604.html#image

Die LH-Gehälter sind übrigens ordentlich aufgebitched mit falschen Annahmen (fester Überstundensatz und Gewinnbeteiligung).


Feuer frei! Very Happy
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Skyrock
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Anmeldungsdatum: 05.04.2012
Beiträge: 649

BeitragVerfasst am: So Sep 21, 2014 1:12 am    Titel: Antworten mit Zitat

@n3tox

Da du schon schön vom Wettbewerb faselst: bei Emirates fängst du als FO mit demselben Gehalt an wie bei LH (64500€) und kriegst ein Haus, Chauffeur und co gestellt. Außerdem zahlt Emirates 12% des monatlichen Gehalts in ein sog. provident fund scheme (also sowas ähnliches wie die ÜV, eine Vorsorgereserve) ein. Kann man doch ganz gut mit Hansens vergleichen? Und bevor du jetzt wieder mit Fantasiezahlen wie 250.000€ Gehalt anfängst: das zu erreichen ist unwahrscheinlich bei Hansens, wenn man erst nach 15-20 Jahren frühestens Kapitän wird. Das kriegt man vielleicht (!), wenn man in der Endstufe ist, und die zu erreichen, wird immer schwerer. Mal ganz abgesehen davon, dass nichtmal gesichert ist, ob das Gehalt überhaupt soweit steigt. Das sind ja nur die von LH propagierten Zahlen, um den Neidmichel aufzustacheln.

Man merkt sehr gut, dass du Unternehmer bist.

Mal ein anderer Gedankengang: Wenn jetzt die Piloten einknicken und sich auf die Forderungen des Managements einlassen, dann ist das der Anfang vom Ende. Denn dann wird wieder ein Zugeständnis eingefordert und so geht das immer weiter, bis die Piloten bei Hansens nur noch soviel verdienen wie bei Ryanair (auch wenn das jetzt noch utopisch klingt). Und guess what? Dann wirds der Hansa wohl immer noch nicht besser gehen. Und dann? Gehts dann mit Personalleasing weiter?

PS: Jetzt mal ganz überspitzt formuliert: ausgelagert wird so oder so. Das ist keine entweder-oder Entscheidung, sondern das kommt. Der KTV wird mit allen Mitteln angegriffen und irgendwann wird man ihn wohl umgehen, aushebeln oder was weiß ich. Jetzt Zugeständnisse zu machen, wird nichts ändern. Also kämpft man, um die guten Bedingungen so lange zu halten, wie es nur irgend wie geht.
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n3toX
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Anmeldungsdatum: 06.03.2012
Beiträge: 1591
Wohnort: Beteigeuze

BeitragVerfasst am: So Sep 21, 2014 10:20 am    Titel: Antworten mit Zitat

Skyrock hat folgendes geschrieben:
@n3tox

Da du schon schön vom Wettbewerb faselst: bei Emirates fängst du als FO mit demselben Gehalt an wie bei LH (64500€) und kriegst ein Haus, Chauffeur und co gestellt. Außerdem zahlt Emirates 12% des monatlichen Gehalts in ein sog. provident fund scheme (also sowas ähnliches wie die ÜV, eine Vorsorgereserve) ein. Kann man doch ganz gut mit Hansens vergleichen? Und bevor du jetzt wieder mit Fantasiezahlen wie 250.000€ Gehalt anfängst: das zu erreichen ist unwahrscheinlich bei Hansens, wenn man erst nach 15-20 Jahren frühestens Kapitän wird. Das kriegt man vielleicht (!), wenn man in der Endstufe ist, und die zu erreichen, wird immer schwerer. Mal ganz abgesehen davon, dass nichtmal gesichert ist, ob das Gehalt überhaupt soweit steigt. Das sind ja nur die von LH propagierten Zahlen, um den Neidmichel aufzustacheln.


Jetzt muss ich noch einen Brüller bringen: Und das sogar ohne Gewerkschaft, hm?

Ich sagte doch. Wenn es sich eine Firma leisten kann, ist es mir doch völlig egal, was ein Pilot bekommt. Im Grunde genommen ist es mir auch egal, was ein Lufthansa-Pilot, ein Emirates Pilot oder ein Air Berlin Pilot bekommt, weil es mich persönlich nichtmal betrifft - nur mal so am Rande erwähnt.

Es sind die Lufthansa-Piloten selbst, die das Management irgendwann absägen muss, weil sie sich vor lauter Realitätsverweigerung in's Knie schießen. Es wird auf Dauer nicht funktionieren.
Das, was du hier faselst, ist ein Neidgeschwätz beim Vergleich Emirates-LH. Das, was ich hier erwähne, ist einfach nur die Realität, und die sieht so aus, dass bei einer wirtschaftlichen Lage, wie sie heute herrscht, ein angepeilter Gewinn von einer Milliarde Euro bei 30 Milliarden Euro Umsatz einfach nur lächerlich ist. Was macht die Lufthansa denn dann, wenn die Konjunktur weltweit mal wieder etwas abflaut? Was macht die Lufthansa, wenn Kerosinpreise bzw. Ölpreise mal wieder deutlich ansteigen, oder wenn eine neue Krise kommt? Dann ist man ganz schnell bei der schwarzen Null, wenn nicht sogar im Minus. Man hat bei solch einer geringen Umsatzrendite keinerlei Puffer.

Zitat:
Man merkt sehr gut, dass du Unternehmer bist.


Natürlich merkt man das. Wer das einmal selbst gemacht hat und nicht nur seinen 1-Mann Betrieb hat, der wird die Welt irgendwann auch mit anderen Augen sehen. Da ist die Welt nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen, weil bei jedem Mist, den ein Mitarbeiter macht - Krankheit, Schwangerschaft, chronische Unlust - geht es um deinen eigenen Geldbeutel, und der Gesetzgeber ist manchmal noch so nett, und legt - vor allem wenn Leute chronische Unlust nach etlichen Betriebsjahren bekommen - den Arbeitgebern noch etliche Stolpersteine in den Weg. Ich will hier so Themen wie Kündigungsschutz und Sozialplan und solche Dinge gar nicht weiter ausführen.
Und wenn dich manche Mitarbeiter erstmal ein paar Tausend Euro gekostet haben oder du Monate hast, wo du 70, 80, 90 Stunden gearbeitet hast und effektiv 600 Euro verdient hast, weil Mitarbeiter eben Mitarbeiter sind - und keine Selbstständigen - dann ändert sich die Weltanschauung von jemanden. Meine Eltern hatten schon immer deren eigene Unternehmen, und da durfte ich schon etliches erleben, und ich bau mir mein's auch grad auf.
Mir Neid unterstellen zu wollen, EDDF und Skyrock - oder mir irgendwelche linken Gedankengänge unterstellen zu wollen - ist leider deutlich an meiner Person vorbei. Ich bin seit 4 Jahren Unternehmer, ich arbeite viel, ich hab 14 Mitarbeiter derzeit, ich mach keinen Urlaub, ich arbeite 365 Tage im Jahr - Feiertag's, Sonntags, an Weihnachten, Neujahr und am Tag der Deutschen Einheit und noch an vielen anderen Feiertagen - und ich verdiene sicherlich deutlich mehr als der Durchschnittsdeutsche, und vermutlich auch mehr als ein Lufthansa FO im Einstieg - und das als 21-jähriger - und in einem Unternehmen, das letztes Jahr 200% Umsatzwachstum verbucht hat, und dieses Jahr vermutlich nochmal 100-150% bis zum Jahresende, verglichen zum Vorjahr. Also bitte..

Zitat:
Mal ein anderer Gedankengang: Wenn jetzt die Piloten einknicken und sich auf die Forderungen des Managements einlassen, dann ist das der Anfang vom Ende. Denn dann wird wieder ein Zugeständnis eingefordert und so geht das immer weiter, bis die Piloten bei Hansens nur noch soviel verdienen wie bei Ryanair (auch wenn das jetzt noch utopisch klingt). Und guess what? Dann wirds der Hansa wohl immer noch nicht besser gehen. Und dann? Gehts dann mit Personalleasing weiter?


Wenn du es noch nicht gemerkt hast: Die Gehaltsdifferenz muss sich irgendwann angleichen. Es wird nicht funktionieren, auf Dauer solche Gehaltsdifferenzen beizubehalten, das ist nunmal meine Meinung. In welche Richtung es passiert - ob LH Piloten runtergehen oder Air Berlin und Co mit dem Gehalt rauf, das wird sich zeigen - und hier endet für mich dann auch die interessante Phase. Das heißt nicht, dass ein Air Berlin Pilot GENAU das selbe verdienen muss, wie ein LH Pilot - sicherlich nicht - da spielen natürlich noch deutlich mehr Faktoren rein, wie die Produktivität etc. - aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es auf Dauer bei solchen Gehaltsdifferenzen bleiben kann.

Zitat:
PS: Jetzt mal ganz überspitzt formuliert: ausgelagert wird so oder so. Das ist keine entweder-oder Entscheidung, sondern das kommt. Der KTV wird mit allen Mitteln angegriffen und irgendwann wird man ihn wohl umgehen, aushebeln oder was weiß ich. Jetzt Zugeständnisse zu machen, wird nichts ändern. Also kämpft man, um die guten Bedingungen so lange zu halten, wie es nur irgend wie geht.


Sehe ich nicht ganz so. Je mehr man kämpft, um sich aus dem Wettbewerb herauszudrängen, desto schneller und ergiebiger wird das Management versuchen, den KTV auszuhebeln und auszulagern.
Und ja - ich bin Unternehmer. Ich weiß, dass es geht, und ich weiß auch, wie es geht. Und zumindestens in meinen Augen ist das weder böse, noch asozial, noch dumm vom Management, wenn es hier um ein Unternehmen mit deutlich über 100.000 Mitarbeitern geht.
Und in meinen Augen, trägt einen deutlichen Teil der Schuld die VC. Das sagte ich bereits mehrmals.
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obstsalat
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Anmeldungsdatum: 21.01.2006
Beiträge: 892

BeitragVerfasst am: So Sep 21, 2014 10:43 am    Titel: Antworten mit Zitat

Du vergleichst hier jetzt im Ernst ein 14-Leute-Startup mit dem recht komplexen Konzern Lufthansa?

Tut mir Leid, aber das, was da derzeit bei LH passiert, ist doch erheblich komplizierter als dein Mantra von der Arbeitsbiene, die bei sinkendem Umsatz durch Gehaltskürzung das Firmenergebnis retten muss...
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Skyrock
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Anmeldungsdatum: 05.04.2012
Beiträge: 649

BeitragVerfasst am: So Sep 21, 2014 10:56 am    Titel: Antworten mit Zitat

n3toX hat folgendes geschrieben:
Es sind die Lufthansa-Piloten selbst, die das Management irgendwann absägen muss, weil sie sich vor lauter Realitätsverweigerung in's Knie schießen. Es wird auf Dauer nicht funktionieren.


Das ist doch gerade der Punkt: Wo ist hier eine Realitätsverweigerung? Vergleich doch mal die Lufthansa-Gehälter mit denen anderer Gehälter (z.B Asien mit Cathay, Air China, Korean usw), dann sieht man, dass die etwa gleich auf liegen. Nun gehts denen wohl etwa ähnlich wie der Lufthansa (CX konnte ihren Gewinn im März noch verdreifachen), obwohl die auch mit den Billigheimern und Emirates zu kämpfen haben. Damit sind die Gehälter keineswegs realitätsfremd und wenn die Lufthansa trotz ähnlicher Beschäftigungsbedingungen Miese macht, muss doch was ganz anderes fundamental falsch laufen. Und dass die Luftfahrt ne geringe Umsatzrendite hat, ist doch auch nichts neues, da hat man sich schon immer mit arrangieren müssen. Wenn mal wieder die Konjunktur schwächelt, wird sie das auch nicht retten, wenn das Personal weniger verdient.

n3toX hat folgendes geschrieben:
Sehe ich nicht ganz so. Je mehr man kämpft, um sich aus dem Wettbewerb herauszudrängen, desto schneller und ergiebiger wird das Management versuchen, den KTV auszuhebeln und auszulagern.
Und ja - ich bin Unternehmer. Ich weiß, dass es geht, und ich weiß auch, wie es geht.


Ach erzähl mir doch nicht, dass der Spohr hingeht und sagt: "Wenn ihr jetzt nachgebt, überleg ich mir die ganze Sache nochmal". Nein. Der Kurs steht schon, wenn die Piloten nachgeben, wird sich nichts ändern. Der KTV wird so oder so "mit Atombomben beschossen". Der Schritt mit "Wings" zeigt es doch.
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n3toX
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Anmeldungsdatum: 06.03.2012
Beiträge: 1591
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BeitragVerfasst am: So Sep 21, 2014 12:24 pm    Titel: Antworten mit Zitat

obstsalat hat folgendes geschrieben:
Du vergleichst hier jetzt im Ernst ein 14-Leute-Startup mit dem recht komplexen Konzern Lufthansa?


Wer so etwas behauptet, hat's eindeutig nicht geschnallt. Weder war das die Intention, noch hatte ich so etwas gesagt, noch muss ich mich für mein "14-Leute-Startup" in irgendeiner Weise schämen.

Zitat:
Tut mir Leid, aber das, was da derzeit bei LH passiert, ist doch erheblich komplizierter als dein Mantra von der Arbeitsbiene, die bei sinkendem Umsatz durch Gehaltskürzung das Firmenergebnis retten muss...


Das bestreite ich auch gar nicht. Oder hatte ich gesagt, das sei der einzige Punkt?
Ich hatte gesagt, dass ich mir solche Gehaltsdifferenzen auf Dauer nicht vorstellen kann, für ein und den selben Beruf, sondern dass eine Angleichung stattfinden muss und stattfinden wird, ob es den Piloten passt oder nicht. In welche Richtung ist doch Nebensache.
Ich hatte - entgegen der Unterstellung, die du hier tätigst - keine Gehaltskürzungen verlangt. Ich sagte, entweder wird das Gehalt der LH Piloten auf Dauer sinken, oder das der anderen wird anziehen müssen. Das war das "Mantra der Arbeitsbiene".
Und was ich hier ausführlich erklärt hatte, war, dass ich es mir gleich 3x nicht vorstellen kann, dass die Lufthansa und das Lufthansa Management die Gehaltsspreizung zu den anderen Airlines auf Ewig vergrößern wird. Was ich mir vorstellen kann, ist LH rauf und andere deutlich rauf, oder LH runter zu den anderen. Was ich mir nicht vorstellen kann, is LH rauf und der Rest runter. Das ist meine Meinung zu dem Thema, und die bleibt auch.

Skyrock hat folgendes geschrieben:

Ach erzähl mir doch nicht, dass der Spohr hingeht und sagt: "Wenn ihr jetzt nachgebt, überleg ich mir die ganze Sache nochmal". Nein. Der Kurs steht schon, wenn die Piloten nachgeben, wird sich nichts ändern. Der KTV wird so oder so "mit Atombomben beschossen". Der Schritt mit "Wings" zeigt es doch.


Wir drehen uns im Kreis. Meine These, wieso das gemacht wird, hatte ich doch auch ausführlich erklärt. Mehr werde ich dazu auch nicht mehr sagen. Oder denkst du der Spohr und der Franz haben/hatten sadistische Veranlagungen und machen das aus reiner Gaudi mit allen Mitarbeitern - nicht nur den Piloten?
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EDDF
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BeitragVerfasst am: So Sep 21, 2014 1:47 pm    Titel: Antworten mit Zitat

N3tox, es liegt mir fern Dich in irgendeine Ecke drücken zu wollen. Ich kann nur Gleichmacherei nicht nachvollziehen. LH Piloten haben eine gewisse Gehaltsklasse und das nicht erst seit heute. Dass diese international durchaus Gültigkeit hat, wurde erwähnt und von mir auch angedeutet. Dass auch in dieser Gehaltsklasse Inflationsausgleich stattfindet, belegt.

n3toX hat folgendes geschrieben:

Jetzt muss ich noch einen Brüller bringen: Und das sogar ohne Gewerkschaft, hm?


Angebot und Nachfrage. Topleute kosten Geld. Die nehmen auch nicht jeden und brauchen viele.

Ich vollziehe ja einiges nach. Auch wenn unsere Diskussion BWL auf Hobbyniveau bleibt.
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flapfail
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BeitragVerfasst am: So Sep 21, 2014 2:07 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Interessant, wie auch hier eine Neid-diskussion anbricht Rolling Eyes
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th0mmy
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Anmeldungsdatum: 04.07.2008
Beiträge: 181

BeitragVerfasst am: So Sep 21, 2014 3:26 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Die aktuelle Neid-Debatte spricht einen wichtigen Aspekt an: was unterscheidet einen LH-Piloten aus Firmensicht von einem anderen?

Grundsätzlich ist die LH zurecht stolz auf besonders selektierte und gut geschulte Piloten, die entsprechend auf den Job und die Firma zugeschnitten sind. Dies sollte sicherstellen, dass die LH Piloten mit den Zielen und Werten der LH in hohem Maße übereinstimmen und von Beginn an die LH-Kultur leben. Allein dies stellt einen Wert dar, auch bei der Bewertung des vom Kunden wahrgenommenen Nutzens. Gerade Menschen mit Flugangst fühlen sich emotional besser bei der LH aufgehoben, als beispielsweise bei Ryanair (die selbst meine Autokorrektur mit "Nirwana" verbindet Very Happy).

Ob nun LH Piloten besonders gut darin sind Spritmengen günstig abzuschätzen oder sonst einen positiven Einfluss auf die operativen Kosten haben kann ich nicht sagen.

Das von EDDF eingebrachte Argument, die Gehaltsklasse existiere schon seit geraumer Zeit hat für mich keinen Wert. Nur weil es eine Tradition ist, ist es nicht gut oder gar in Zukunft sinnvoll.

Der internationale Vergleich mit Emirates etc. hinkt etwas, da es aktuell in Europa und den USA eher ein Überangebot von Piloten gibt, in Dubai hingegen nicht. Daher müssen gewisse Anreize gesetzt werden, um Piloten zum Ortswechsel zu motivieren.

In Summe sehe ich zwar einen gewissen zusätzlichen Nutzen, den LH KTV Piloten im Gegensatz zur "Billigkonkurrenz" mitbringt. Jedoch ist dieser meiner Ansicht nicht langfristig einzigartig. Daher spricht aus hobby-ökonomischer Sicht leider viel für eine "Gleichmacherrei". Was davon kann man nicht nachvollziehen?

Dies stellt bewusst die hobby-ökonomische Sicht dar, nicht die tarif-rechtliche oder diejenige, die die Firmenkultur am besten erhält.

Langfristig sehe ich, aus diesmal strategischer Sicht, durchaus einen kleinen Bedarf an traditionellen Piloten, in einer 5 Sterne premium Lufthansa. So wie das bei Luxusgütern, wie es die Luftfahrt einmal war, eben ist, bleibt dies jedoch ein kleines Segment. Der Massenmarkt braucht ein kostenoptimiertes Angebot. Diesen Spagat zu meistern ist meiner Ansicht nach die Kernherausforderung der LH - wenn sie nicht zu einem kleinen Nischenanbieter im Hochpreissegment werden möchte. Somit wird der KTV langfristig eventuell nicht aussterben, jedoch nur noch für diejenigen gelten, die ein Hochpreisprodukt an den Mann bringen können.

Nennen wir es also insgesamt aus strategischer Sicht nicht Gleichmacherei, sondern eine Doppelstrategie aus Konzentration auf eine alte premium Größe auf der einen und Expansion im "neuen" low-frills Geschaft auf der anderen Seite. Diese Strategie verspricht auch einigen Erfolg, jedoch ist EIN KTV in dieser Doppelstrategie ein großer Klotz am Bein. Man könnte sagen, er zerstört alles.
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