Erfahrungsbericht BU vom 01.07.2014

[Staccator]

So, nun werde ich auch mal meine Erfahrungen mit der BU zum Besten geben.

Kurz zu mir: Ich bin 18 und studiere momentan Informatik.
Angereist bin ich am Vormittag des Vortages mit der Lufthansa aus Frankfurt (ein Schokoriegel und 0,15l Getränk. Saftladen, diese Lufthansa ).

Für alle, die nicht wie ich 30 Minuten brauchen wollen, um aus dem Flughafen heraus zu finden (Taxifahrer fahren nämlich aufgrund der Nähe nicht zum Motel One): Ihr müsst im unteren Geschoss raus und dann nach rechts.

Im Motel One angekommen, erstmal bei Aquariumsprojektion und sphärischer Musik im Zimmer entspannt und dann halbherzig ein paar CBTs geklickt, um das Gewissen etwas zu beruhigen.
Zimmer und Bad sind echt super und das Hotel nur zu empfehlen!
Um 18 Uhr haben wir uns dann in der Lobby zusammengefunden und sind zum obligatorischen Abendessen beim Marché im Flughafen gegangen ("Kostelos Zutaten, mache Schale schön voll" leckere Pizza).

Schlafen konnte ich dann überraschend gut und schließlich klingelte der Wecker um 5:45. Der Tag war gekommen.

Das Frühstück im Motel One war super lecker und der Fußweg zum DLR entspannend. Ein Tipp: Aufzug fahren ist unmöglich, wenn andere die Treppe nehmen.
Im fünften Stock waren schon sehr viele Menschen, und wir bekamen die berüchtigte Stille zu hören. Wie immer kamen die Psychologen um 8:00, um Teilnehmer mit schwachen Nerven direkt verrückt zu machen.
Wir gingen in den Raum, bekamen einige nette Worte und schon ging's los.

Im Folgenden werde ich meine persönlichen Erfahrungen schildern. Auf einen prozentualen Schwanzvergleich werde ich mich nicht einlassen, da dieser meiner Meinung nach vollkommen irrelevant ist.

Was ich nur oft genug betonen kann ist, dass man sich absolut entspannen sollte. Die BU prüft die Psyche viel mehr als man denkt. Vieles zielt darauf ab, einzuschüchtern und zu demotivieren.
Macht man sich das klar, wird die BU ein Kinderspiel, es sind absolut keine übernatürlichen Fähigkeiten oder monatelanges Ackern gefragt.

VMC
Der Test, der absichtlich zu erst kommt, um zu demotivieren, da 4- und 5-back unmöglich sind. Ich habe 2- und 3-back so gut wie möglich bearbeitet. Bei 4-back dann immer 4 gemerkt (und dabei nein gedrückt) und mit den folgenden 4 verglichen etc. Bei 5-back das selbe, jedoch nur Farben gemerkt. Mit dieser Methode war das ganze sehr entspannt und wenn man sich der Absicht dieses Tests bewusst ist, auch gar nicht mehr so schlimm.

TVT
Hierzu gibt es nicht viel zu sagen. Bei einigen Fragen sind die Zeichnungen ziemlich unverständlich, andere Aufgaben sind echt geschenkt. Wenn man sich davon frei macht, 100% erreichen zu wollen, geht der Test auch mit links.

Erste Pause: VMC und TVT haben überraschend viel Spaß gemacht und ich war echt motiviert und freute mich auf die nächsten Tests. Banane gegessen, Wasser getrunken und weiter ging's.

RMS
Mein Hasstest. Meine Methode waren Dreiergruppen. Schräg vor mir hat jemand jedes mal die ganze Zeile mit Zahlen voll gehauen. Beruhigend waren in dem Fall die Worte der netten Psychologin zu Beginn der BU: Jeder Test hat eine Anforderungshürde, die man überspringen muss. Dabei ist es völlig egal, ob man es knapp oder mit Riesensprung schafft. Also habe ich mich ganz entspannt auf meinen Bildschirm konzentriert und brav meine 4-6 Zahlen eingetippt. Hasstest überstanden.

SKT
Diesen Test mag ich eigentlich. Habe zügig gearbeitet und dennoch nicht den Endbildschirm erreicht (war nach Gefühl aber nah dran). Viel mehr gibt es hier nicht zu sagen.

Zweite Pause

PPT
Hier habe ich mehr auf Richtigkeit als auf Geschwindigkeit gesetzt. PPT habe ich zuhause auch kaum geübt und habe es in der BU nur bis zum 33. Würfel geschafft. Danach war ich das erste mal etwas verunsichert, aber was solls.

KRN
Der einzige Test des gesamten Tages, bei dem ich in Stress geraten bin. Besonders grausam ist hier die Zeitbegrenzung. 5 Sekunden vor Zwangsabgabe ertönt ein ekelhafter Piepton, der restlos alles aus dem Hirn löscht, das man bis dahin berechnet hat. Ich hatte wirklich einige Ergebnisse nicht, oder falsch. Das einzig Gute an dem Test ist, dass er super schnell vorbei ist.

Dritte Pause

MIC
Der längste Test. Ewige Einführungsphase, aber das ganze hat ziemlich viel Spaß gemacht. Das ganze Programm ist sehr rustikal programmiert und der Joystick reagiert (absichtlich) ziemlich träge, die Zeit reicht aber vollkommen aus, um sich daran zu gewöhnen.

Mittagspause! Mehr als die Hälfte war geschafft und ich war sehr gut drauf. Die Ergebnisse der ersten Hälfte stehen fest und lassen sich nicht mehr ändern.
Diese Einstellung solltet man haben und nicht zu lange über den Vormittag nachdenken. Lieber auf das konzentrieren, was noch folgen wird!

RAG
Entgegen der Worte der Psychologin am Morgen ("Ihr werdet heute bei keinem Test Notizen machen dürfen"), die uns alle sehr verwirrt haben, lagen nach der Pause Papier und Stift bereit (da war wohl eher die Psychologin verwirrt ).
Für mich ein sehr leichter Test und auch sehr beruhigend, da ich mir einredete, damit KRN ausgleichen zu können .

Der Test mit den Instrumenten, die immer so schnell verschwinden
So nannte unsere Psychologin OWT . Ziemlich treffende Definition. Ich hatte mir die Gegenübermethode nicht angeeignet, da ich sie im Vorfeld falsch verstanden habe. Mir wurde während (!) des OWTs in der BU klar, dass man sich tatsächlich die Zahlen gegenüber merkt und dann beim Eintippen erst "umrechnet" (und nicht beim Merken). Vermutlich ist das jedem außer mir klar gewesen, auf jeden Fall habe ich dann ab der Hälfte des Tests diese Methode angewendet und von dort an immer alle 4 gesehen. In der ersten Hälfte mit meiner Chaos-Methode (einfach wild und hektisch versuchen, die richtigen Zahlen abzulesen) immer 2-3 Instrumente gesehen und ehrlich "nicht gesehen" verwendet.

Fünfte Pause

ROT
Der Test, der mir mit Abstand am leichtesten fiel. Meine Chance PPT auszugleichen! Hatte ganz sicher absolut alles richtig, jedoch einmal falsch gedrückt (beim Drücken merkte ich es. Ärgerlich!). Also: Auch auf die Eingabe konzentrieren und nicht nur auf das Rotieren.

PSY
Über die 183 Fragen hatte ich mir im Vorfeld garkeine Sorgen gemacht. Anders aber nachdem ich sie beantwortet habe. Mir wurde klar, dass ich mich teilweise nicht gerade vorteilhaft dargestellt habe, doch ich war ehrlich. So sollte man es aber tun. Wenn man sich verstellt, finden die es spätestens in der FQ heraus.

Letzte Pause

ENG
Auf Englisch hatte ich mich nicht vorbereitet, da ich meinem Sprachgefühl vertraute und auch im CBT damit gute Ergebnisse hatte. Allerdings hatte ich einen (meiner Meinung nach) ziemlich schwierigen Aufgabenpool und war danach auch etwas geknickt.

PHY
Der letzte Test, mit kleinem Motivationsschub aufgrund des nahenden Endes.
Lief wie TVT bei mir, manches einfach nicht gewusst, aber 100% sind ja sowieso nicht gefragt.

Nun war es also geschafft und alle waren erleichtert. Ich freute mich total auf den Rückflug und war enttäuscht als ich anstatt des erwarteten Schokoriegels im Flugzeug diesmal nur ein Tütchen Brezelchen bekam . Nichtsdestotrotz hat mir der Tag super viel Spaß gemacht und das sollte er auch jedem, der bestehen will .

Tatsächlich kam heute morgen mein A5-Brief an! Man schafft es also auch ohne monatelanges Ackern, wenn man einfach nur entspannt bleibt und ab und zu lächelt . Das ist schon die halbe Miete. An die anderen aus unserer Truppe: Ihr wart super! Ich hoffe viele von euch in der FQ wieder zu sehen .
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BU : 01.07.2014 [✔]

[SineD]

Herzlichen Glückwunsch!

[FlyMike]

...

[k726xaa los angeles]

Herzlichen Glückwunsch euch beiden! Bei mir hat es wie erwartet leider nicht gereicht, höchstwahrscheinlich weil ich mich nicht nicht intensiv genug auf Teilgebiete von Analysis und Stochastik vorbereitet habe (wobei ich nirgendwo gelesen habe, dass so etwas im RAG tatsächlich drankommen kann). Der Aufgabenpool beim KRN tat dann wohl sein Übriges.
Ich gebe wohl der SWISS noch eine Chance (das hätte ich wegen deren Altersgrenze ohnehin noch vor einem evt. FQ-Termin machen müssen, um auf Nummer sicher zu gehen).
Ich wünsche euch alles Gute und viel Erfolg für die FQ! Lasst von euch hören!

[Kalbaran]

Was zum Beispiel kommt denn im Bereich der Analysis dran?

[k726xaa los angeles]

Ich will mich jetzt nicht zu weit aus dem Fenster lehnen - aber mit Mittelstufen-Mathematik war es bei meinem Pool jedenfalls nicht getan. Die üblichen Dreisatz-Probleme haben bestenfalls die Hälfte meiner Aufgaben ausgemacht. Ansonsten u.a. (quadratische) Gleichungen und Funktionsterme unterschiedlichster Art (teilweise in bildschirmfüllendem Umfang), Geometrie und Kombinatorik. Ich halte die Zusammensetzung dieses Aufgabenpool aber für eine unglückliche Ausnahme; man sollte sich deshalb keinesfalls verrückt machen.
Was soll's - für die SWISS bin ich schlauer Die Erfahrung hat sich allemal gelohnt.