Als WSO "trotzdem" Lizenz erwerben?

[MPcinqcentdix]

Guten Abend!

ich hoffe, ich verstoße gegen keine Etikette, wenn ich eine Frage, die ich im Bundeswehrforum bereits gestellt habe, hier zeitgleich genauso stelle. Wenn dem so ist, bitte ich um einen kleinen Hinweis, bzw. um Löschung des Topics!

Ich bin, wie schon an anderer Stelle erwähnt, für die Verwendung auf strahlgetriebenen Kampfflugzeugen als WSO vorgesehen.

Als angehender WSO lernt man im Rahmen der Ausbildung in den USA das Fliegen auf mehreren Mustern, jedoch wird man lt. FMI keine Lizenz erwerben, bzw. keinen Schein abschließen. Daher meine Frage, auf die ich leider (ich hoffe, ich habe wirklich nichts übersehen) bisher noch keine Antwort finden konnte:

Ist es möglich eine offizielle Lizenz neben oder im Anschluss auf die Ausbildung privat zu erwerben oder abzuschließen? Wenn ja, kann man die Flugstunden, die in den USA geleistet und geloggt werden dafür anerkennen lassen?

Ich hätte später gerne die Möglichkeit selbst zusätzlich innerhalb eines Vereins privat zu fliegen.

Kleine Zusatzfrage, die nur Sinn ergibt, sind oben genannte Punkte möglich: Es ist ja so, dass einem auf Grund des Singlecockpits im Eurofighter und im Tronado, weil nur der Frontseat eine Lizenz hat, die Flugstunden zivil, bzw. von den Airlines nicht anerkannt werden. Wenn jetzt der WSO im Tornado auch eine Lizenz hat, werden dann beiden die Flugstunden doch angerechnet?

Würde mich sehr freuen, wenn es hier einen Experten dafür gibt!

Vielen Dank und schönen Abend noch!

[obstsalat]

Die Stunden als WSO bringen dir nichts und der MBS führt auch nicht zu einem "nutzbaren" Schein. Eigentlich hast du damit nur den BFD-Anspruch "gewonnen" - wenn du als SaZ ausscheiden würdest...

Wer selbst fliegen möchte, dem würde ich niemals zum WSO raten.

[MPcinqcentdix]

Vielen Dank, obstsalat. Folgendes zu Deiner Antwort: Bevor ich meine fliegerische Ausbildung nach dem Studium beginnen kann, muss ich die Berufssoldatenurkunde unterschreiben, weshalb die Sache mit dem BFD-Anspruch, denke ich, sowieso von vorne herein irrelevant ist. Ebenso strebe ich mit Vollendung meines 41. Lebensjahrs keine zivile Karriere an.

Interessant ist die Frage für mich trotzdem, da ich gerne die Möglichkeit hätte, privat in meiner Freizeit zu fliegen. Deshalb wollte ich wissen, ob ich die in den USA gesammelten Flugstunden für eine SPL, PPL, etc. anrechnen lassen kann, da für mich der Kosten- und Zeitaufwand dadurch erheblich sinken würde.

Meine daraus resultierende zweite Frage ist, ob dann später auf Grund meiner privat erworbenen Lizenz, die Stunden als WSO als Flugstunden anrechenbar sind.

[obstsalat]

Nein - die WSO-Stunden zählen für nichts.

Wenn du allerdings "nur" auf den PPL abzielst ist das ja kein großer Verlust.

Nur so generell: Die Situation und Zufriedenheit im Job (auch in der Bw) ändert sich durchaus im Laufe der Zeit. Ich dachte auch mal, ich würde ewig bleiben wollen...

Die alte "BS vorher unterschreiben"-Nummer ist auch so ein Fall... Zu diesem Zeitpunkt soll man sich verpflichten - weiss aber gar nicht, was man tun wird. Denn die Fliegerische/WSO-Ausbildung ist da ja noch lange nicht bestanden und der Bedarf eh stets variabel. Ich glaube auch nicht, dass in 20 Jahren noch WSOs in irgend einem Jet der Bw unterwegs sein werden - but that´s just me.

[MPcinqcentdix]

Gut, diesen "Gefahren" sollte sich natürlich jeder bewusst sein, der eine Laufbahn bei der Bundeswehr entscheidet. Aber auch im zivilen Berufsleben weiß man nicht, was man in 20 Jahren noch will oder einen erwartet. In jeden Job gibt es diese Momente und Veränderungen, die man sich so nicht gewünscht hat. Natürlich ist man aber bei der Bundeswehr diesen Situationen auf eine gewisse Weise ausgeliefert. Nichts desto trotz denke ich, dass es auch viele positive Seiten gibt.

Die BS-Nummer ist wohl auf jeden Fall Pflicht bevor es in die USA geht. Bis dahin hab' ich mich aber sowieso schon verpflichtet... Ich male mal den Teufel nicht an die Wand und gebe überall mein bestes. Hätte mich nicht unwahrscheinlich auch für die Offizierslaufbahn entschieden, wenn Phase III nicht positiv ausgefallen wäre.