Introversion und FQ/Stufe 2

[andrew.aston]

Guten Tag Community,
Nach bestandener BU und Stufe 1 bei Swiss, gehts bald in die nächste Runde. Ganz ehrlich? Sowohl bei der Gruppenübung in Zürich als auch bei der FQ sehe ich schwarz für mich, denn ich wurde bei früheren Persönlichkeitstests immer als introvertiert eingestuft, was für den Pilotenberuf wohl negativ gewertet wird.

Nun liest man immer, dass man sich für Stufe 2 nicht vorbereiten kann, dass man "kommunizieren" können und Teamfähig sein muss. Ich möchte jedoch, auch wenn es letztlich nur 5% bringt, alles mögliche tun um meine Chancen zu steigern.

Meine Frage nun (insbesondere) an die Besteher dieser Stufen: Würdet ihr euch eher als intro- bzw. extrovertiert bezeichnen und habt ihr euch an dem Tag irgendwie "verstellt"? Damit meine ich nicht, dass ihr ein um 180° verstelltes Spiegelbild spielt, sondern einfach mehr sprecht als sonst, euch mal dazu überwindet, das Eis zu brechen und das nächste Vorgehen zu bestimmen etc.?

Was bedeutet "kommunizieren" können? Wie lernt man das? Gibt es irgendwelche Bücher die einem helfen könnten? Bei einem Streitgespräch hilft bestimmt die gewaltfreie Kommunikation, etc.?

[Fstx45]

ich hatte durch diverse nebenjobs und meiner tätigkeit im aussendienst schon im zarten alter von 11 jahren immer kontakt zu fremden leuten und im aussendienst eben auch das sagen wie es voran gehen sollte. entsprechend hab ichs halt von klein auf schon mit drin gehabt.

es geht nicht darum dass du mords viel redest. es geht darum, dass du deine infos zur richtigen zeit mit den anderen teilst. dass du im team agierst. dass du dich nicht immer von allen mitschleifen lässt sondern auch konstruktiv nen vorschlag machst. kannst ja auch mal sagen das und das ist doch blöd, weil... wegen was auch immer du das blöd findest. einfach natürlich und begründet sein dann passt das. rede deutlich und achte auf die details. erledigt eure aufgaben sauber und gründlich und vor allem strukturiert dann seid ihr weiter. auch wenn die anderen kacke baucn sollten kannst du weiterkommen. es wird nicht die komplette gruppe über einen kamm geschert. ihr werdet einzeln bewertet.

[Alice D.]

Red ruhig ein bisschen mehr. Muss auch nicht immer wichtig sein, ein bisschen Socializing kommt ganz gut... damit sich der Gesprächspartner wohl fühlt, quasi proaktives Quatschen... und dann teile eben Deine Gedanken mit, frage nach den Gedanken der Anderen... "zu introvertiert" hieß wahrscheinlich nur, dass Du zuwenig gesprochen hast.
_________________

[vanessa89]

Ist es denn wirklich so, dass Introversion als negativ betrachtet wird? Ich für meinen Teil verbinde mit introvertierten Menschen in erster Linie intelligente, sorgfältige und ruhige Menschen. In meinem Umfeld würde ich fast alle, die in akademischer Richtung erfolgreich waren, als introvertiert einstufen, während extrovertierte eher Plappermäuler sind, die auch mal energisch und dominant werden können und dadurch eher bereits in Leiter-Posten in Firmen sind.

Wenn ich nun als Airline Piloten rekrutieren würde, würde ich wohl irgendwas dazwischen suchen, insbesondere jedoch auf die zuerst genannten Eigenschaften achten.

Nun denke ich auch, dass Lufthansa, Swiss etc. auch nicht wirklich extrovertierte Leute sucht, dass Extreme jeder Art Risikofaktoren sind. Die gesunde Mischung machts wohl letztlich aus.

Wie man das lernt? Nun, ich hab schon seit 5-6 Jahren täglich Kundenkontakt am Telefon oder bei Meetings. Ich denke das hilft ungemein. Ansonsten bin ich auch eher introvertiert, sprich, im Ausgang spreche ich kaum von mir aus, in Teams lasse ich lieber andere sprechen etc. Gereicht hat es trotzdem )

[Skyrock]

Es gibt da ein nettes Video, was ich immer sehr gerne weitergebe:

http://www.youtube.com/watch?v=c0KYU2j0TM4&list=FLBqtXxj0DOIynt6A6jTpVyg

"The power of introverts" von Susan Cain. Ich finde das durchaus gut erklärt und zeigt auch gewisse Vorteile von introvertierten Menschen auf, z.B dass extrovertierte Menschen eher dazu neigen, unnötige Risiken einzugehen oder dass introvertierte Menschen ihren Mitarbeitern mehr Freiraum lassen, was die Motivation stärkt (für einen Chef, der mich immer bevormundet und alles besser weiß, würde ich auch nicht so gerne arbeiten wie für jemand, der meiner Kreativität freien Lauf lässt).

Ich persönlich würde mich auch als introvertiert bezeichnen und höre in Gruppen auch eher zu als selber viel zu reden. Allerdings weiß ich von mir selber auch, dass ich auch mal auf den Tisch hauen kann, wenns sein muss. Man muss ja auch nicht permanent rumplappern, wenn die anderen interessantere Dinge zu sagen haben.

An deiner Stelle würde ich versuchen, entspannt reinzugehen und dich einzubringen. Du musst ja nicht der Teamleader sein.

[Carlo94]

Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Würde mich auch eher als introvertiert bezeichnen. Ich höre lieber ruhig zu, was gesagt wird, was in den Raum geworfen wird und gehe dann darauf ein, bzw. bringe mich ein. Ich hatte das Gefühl etwas zu wenig gesagt zu haben. Man hat am Ende meine Teamfähigkeit gelobt. Das Wichtigste: Nicht verstellen, mit gesundem Menschenverstand agieren und eben an Teamwork denken(Zuhören gehört auch dazu). Zudem gibt es immer noch die Selbsteinschätzung, welche ebenso wichtig ist!
Werd dir im klaren wie du warum und wann reagierst, das ist meiner Meinung nach die beste und einzige Vorbereitung die man machen kann.

Gruß und Viel Erfolg!
_________________
Abitur:
BU: 04.09.12
FQ: 22.04.13
MED: 14.05.13

---> Warten

[lalala]

ich habe mal gelesen, dass Introvertiertheit in der westlichen Welt eher negativ ankommt in China und Japan werden solche Menschen sehr wertgeschätzt.

Hier muss man halt saufen bis der Arzt kommt dabei grölen und die Leute volllabern.