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Dialog & Anflug mit Ruhe
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Chris M.
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Anmeldungsdatum: 16.05.2013
Beiträge: 25
Wohnort: Offenbach am Main

BeitragVerfasst am: Do Mai 16, 2013 10:58 am    Titel: Dialog & Anflug mit Ruhe Antworten mit Zitat

Sehr geehrte Piloten und Pilotinnen.

Eigentlich bin ich ein Luftfahrtfan, darum wage ich mich nun auch mal mit einem wahrscheinlich für Sie beschwerlichen Thema hier vorstellig zu werden: Fluglärm. Aber gleich vorab: von Ihnen als Pilot oder Lotse kann ja keiner etwas dafür, dass hier im Rhein-Main-Gebietes der Flughafen ausgebaut wurde. Mir und anderen vom Fluglärm Betroffenen ist bewusst, dass nur die Politik für diesen Ausbau, der hier leider ausschließlich mit Hoffnungsblick auf Wirtschaftlichkeit durchgesetzt wurde, verantwortlich zu machen ist. Sie als Piloten und Lotsen tragen eine hohe Verantwortung, Sie gewährleisten dabei die Sicherheit Ihrer Kunden und erfüllen das Bedürfnis der Bevölkerung nach Mobilität. Insofern soll mein Beitrag bitte nicht als Vorwurf oder gar Bevormundung verstanden werden, sondern er stellt in erster Linie einfach meinen Wunsch nach Dialog und ebenso gleich eine Bitte an Sie dar: Bitte gestalten Sie - soweit es Ihnen im Rahmen der Sicherheit möglich ist - die Anflüge nach FRA/Frankfurt mit Ruhe.

Ich und viele von uns haben festgestellt, dass Anflug-Lärm in den meisten Fällen noch mehr stresst wenn schnell angeflogen wird. Es ist dann so, als würde ein Fluchtinstinkt ausgelöst, da Maschinen die schnell sind, etwas viel aggressiveres an sich haben. Im Gegensatz dazu ist ein langsamer einfliegendes Gefährt oft nicht nur leiser, sondern fühlt sich, aus meiner Sicht heraus, meist auch sanfter an. Weiter festgestellt habe ich durch häufiges Beobachten und Vergleichen, dass auch die Geschwindigkeits-Verringerung während des Landeanflugs einen Einfluss darauf hat wie laut es ist. Wird kontinuierlich und sanft die Speed herunter gefahren, wird also nicht zu stark "gebremst", dann ergibt auch das weniger Lärm. Bei ca 350 direkten und weiteren 350 nahe gelegenen Überflügen ist es natürlich vor allem die tagtägliche Menge an Überflügen, die eine Belastung auslöst. Aber der einzelne Überflug kann, je nach Höhe seiner Lärmspitze, ebenso zu erhöhtem Stressgefühl beitragen. Und ob die Spitze im Bereich von 70, oder zwischen 75 und 85 dbA liegt, ist ein großer, wirklich wahrnehmbarer Unterschied. Darum meine Bitte an Sie als Piloten, uns so weit es Ihnen möglich ist zu unterstützen.

Vielen Dank!

----------------

Für diejenigen unter Ihnen, die sich näher für die Hintergründe und Beweggründe meines Beitrages interessieren, möchte ich gerne noch weitere Erläuterungen anfügen:

Wie gesagt, ich hoffe Sie verstehen meine Ausführungen hier nicht als besserwisserisches Gehabe oder Vorwurf. Selbstverständlich gehe ich davon aus, dass jeder Pilot von jeher versucht so leise wie möglich über bewohnte Gebiete zu fliegen. Aber wir haben ernsthafte Probleme in unserer Rhein-Main-Region, in der seit dem Ausbau alles aus dem Gleichgewicht geraten ist. Uns Anrainern wurde mit einem Mal das Recht auf Ruhe und genug Schlaf verwehrt, was nicht nur Ärger, sondern auch echte Bestürzung ausgelöst hat. Und Sie als Piloten bekommen dann immer nur zu hören, dass die „Wut-Bürger“ demonstrieren und sich nur noch beschweren oder sich aus lauter Entrüstung sogar zum Flug-Boykott entschließen. Dieser Ausbau hat alle Beteiligten, uns als Anrainer, als auch Sie als Piloten und Lotsen oder zumindest das Verhältnis von Anwohnern und Flugverkehr in eine schwierige Situation manövriert. Auch ich als neubetroffener Anrainer habe aus der Not heraus seit der Eröffnung der neuen Landebahn begonnen intensiver zu forschen. Ich/wir versuchen unter anderem Gesetzmäßigkeiten heraus zu finden, wie, wann und wodurch Lärm stärker oder weniger stark entsteht. Wir kämpfen zwar letztlich für das Ende dieses Ausbaus, da es wirklich unvorstellbar für uns ist durch eine noch weiter ansteigende Anzahl von Flugbewegungen noch mehr Lärm in diesem so dicht besiedelten Gebiet zugemutet zu bekommen. Aber ebenso muss sich mEn auch schon für die momentane Situation etwas ändern. Darum versuchen wir, inzwischen auch mit der Hilfe einiger Profis, Fakten zu erkennen, die auch die jetzt schon längst vorhandenen Belastungen etwas mildern helfen. In diesem Zusammenhang wurde mir auch immer klarer, dass Piloten und Lotsen ja gar nicht 1:1 nachempfinden können wie es uns ergeht, da sie ja aus ihren Flugzeugen und Kontroll-Türmen heraus gar nicht real wahrnehmen können wie der Schall bei uns ankommt. Seit dieser Erkenntnis, dass Sie ja wirklich nur bedingt eine Vorstellung davon haben können, wie sich die Lärm-Situation hier tatsächlich für uns darstellt, äußere ich immer wieder die Idee, viel mehr den Dialog zu suchen. Mit Ihnen, Piloten und Lotsen. Und teilweise gelingt dies auch schon gut.

Im Forum des DFLD, in dem ich seit 10/11 bin, und einige der Anrainer schon länger, konnten sich inzwischen schon Dialoge, die ich für hilfreich und konstruktiv erachte, mit Profis Ihres Fachs entwickeln. Sachkundige Infos, die wir als Nicht-Profis gar nicht haben können, konnten das ein oder andere mal zum Verstehen einiger Vorgänge beitragen. Ich möchte auch Sie aus diesem Pilotenforum gerne dort hin zu uns ins DFLD-Forum einladen. Dort werden viele Fragen technischer Natur gestellt, ebenso Beobachtungen ausgetauscht, Werte analysiert und es gibt einige, die im Gegensatz zu mir, schon über anschauliches Know-How verfügen. Dort nehmen zwar auch politische Diskussionen und ebenso mal Emotionen Raum ein, aber wir sind ja keine Roboter, die nur kühle Sachlichkeit hervor zu bringen haben. Außerdem halte ich es für absolut berechtigt, politische Fehlentscheidungen auch öffentlich zu reflektieren. Des weiteren sollte es nachvollziehbar sein, dass Menschen, die sich langfristig nicht mehr richtig regenerieren können, ein dementsprechend überreiztes Nervensystem haben können und sich darum auch mal ärgerlich oder rundum Schuld zuweisend äußern. Ebenso wird jede Neuerung, die noch mehr Lärm bringt, wie z.B. das neue Startverfahren der LH ab Juni 13, logischerweise mit Besorgnis, Ärger und Unverständnis aufgenommen. In der Regel geht es im Forum allerdings sehr sachlich zu und ich bin zutiefst überzeugt, dass letztlich immer alle Beteiligten von solcherart Dialogen profitieren. Auch wenn Sie und wir nicht alle aus der gleichen Region stammen oder auch sehr unterschiedliche Lebenskonzepte haben sollten, so geht es doch immer oder bestenfalls darum zu einem guten Miteinander anstelle Gegeneinander zu kommen.

Durch die fortdauernde Beschäftigung mit dem Thema, wissen wir natürlich auch welche Erwartungen und Vorgaben für Sie als Piloten herrschen. Es heißt, dass Sie angehalten sind, so Zeit- und Sprit-sparend wie möglich zu fliegen. Das wird natürlich nur im Sinne einer an Gewinn orientierten Unternehmensführung so erstellt, aber für uns bedeutet genau das noch mehr Belastung. Es liegen also sehr viele Gegensätze und Widersprüche vor - die letztlich aber nur Sie als Piloten und Lotsen und wir als Betroffene auszubaden haben. Unsere unterschiedlichen Positionen bedingen wiederum, dass sich einige Differenzen wohl kaum je annähern können, z.B. ist natürlich von uns Betroffenen keiner für die Abschaffung der Luftverkehrsteuer, da sie die Billig-Fliegerei, die den meisten von uns ein Greul ist, doch ebenso fördert wie den weiteren Einsatz alter, lauter Maschinen. Andererseits aber haben sehr viele von uns auch an den Petitionen für bessere Arbeitszeiten und fairere Löhne für Arbeitnehmer Ihrer Branche und ebenso für längere Ruhephasen und mehr Schlaf für Piloten teilgenommen. Das sollte zeigen, dass es vielen von uns eben nicht nur um ihr persönliches Heil geht, sondern dass die meisten von uns viel grundlegender Position dagegen beziehen, dass immer mehr Maßnahmen Einzug in die Arbeits- und Alltagswelt halten, die jenseits jeder Ethik sind. Ich denke, dagegen darf und sollte jeder Bürger seine Stimme erheben, und sich ebenso auch in Belangen, die übereinstimmen, gegenseitig unterstützen.

Sehr viele von uns sind sehr plötzlich zu Bewohnern unter Pisten, die 18 Stunden am Tag in Betrieb sind, geworden. Und selbst die, die wegziehen können, weil sie wirtschaftlich die Verluste ihrer Immobilien verkraften würden, können das nicht von heute auf morgen. Auch eine Tatsache ist aber, dass es sehr viele gibt, die das gar nicht können. Ich könnte noch Punkte wie Umwelt etc. anführen, aber jetzt mal auf einen Punkt gebracht entspringt dieser Ausbau unserer Ansicht nach schlicht einer immensen Fehlplanung. Nicht nur wegen des Anstiegs von Lärm, sondern auch weil der Ausbau sich weder für die Arbeitnehmer im Umfeld als ein Erfolg erwiesen hat, da die viel gepriesenen neuen Arbeitsplätze ausblieben. Noch wurde er den Prognosen gerecht, die einen rasanten Anstieg der Luftverkehrs-Wirtschaft im Allgemeinen versprachen. Davon abgesehen halte ich es allerdings sowieso für äußerst fragwürdig, dass der Wert von Arbeitsplätzen einer normal-gesunden Lebensgrundlage, die doch immer für alle gelten sollte, gegenüber gestellt wird - und hier im RMG sogar eindeutig darüber.

Der Lärm ist an verschiedenen Orten unterschiedlich stark und auch am selben Ort nicht immer gleich. Auch habe ich den Eindruck, dass von allen Beteiligten, also Piloten, den Lotsen, den Routen- und Verfahrens-Planern schon versucht wird, die Flugbewegungen erträglicher zu gestalten, was in Bezug auf meinen Wohnort OF z.B., über den ich ja nur aus erster Hand sprechen kann, für die Randzeiten, also in den frühen Morgenstunden und spät abends von meiner Wahrnehmung her inzwischen tatsächlich Lärm mildernde Folgen hat. Durch unseren Austausch aber weiß ich, dass es an vielen Orten nicht so ist, insbesondere Eindrehpunkte und natürlich die Orte nahe den Pisten gelegen sind massivem Lärm ausgesetzt. Insofern bin ich zwar schon froh, dass immerhin wohl etwas versucht wird, uns vor unnötigem zusätzlichen Lärm zu schützen, aber weder konnte das bisher kontinuierlich umgesetzt werden, noch kann das eine faire, ausreichende oder gar schlussendliche Lösung für die Region als Gesamtes sein.

Keiner von uns vom Fluglärm massiv betroffenen Anrainern hat je gefordert Fraport zu schließen oder ähnlichen Unsinn, der gerne mal verbreitet wird. Wir wissen auch, dass der Flughafen wichtig ist, dass die globale Vernetzung heutzutage enorm bedeutsam ist, genau so wie die Arbeitsplätze. Aber es müssen ebenso unbedingt endlich Lösungen für uns als Anrainer gefunden werden. Wirkliche Lösungen, die eine Co-Existenz mit einem seit dem Ausbau dermaßen ins Umfeld und in die Lebensqualität so vieler Bewohner eingreifenden Unternehmen überhaupt ermöglichen. Aber solange die derzeitig führenden Politiker, Anteilseigner und Fraport keinerlei Signal geben sich wirklich endlich einmal ihrer Verantwortung uns gegenüber zu stellen, bleibt uns nur die Forderung nach Auslagerung aller unsere Region übermäßig belastenden Flugbewegungen. Andere Regionen wünschen sich mehr Flugbetrieb, etliche Flughäfen liegen schon brach oder gehen gerade schmerzlich ein - es sollte also machbar sein nicht nur die Belastungen, sondern auch die Gewinne mit anderen Regionen zu teilen. Neben anderen ebenfalls deutlich zunehmenden Diskussionen zum Thema Lärm, durch Züge, Autos, Motorräder etcpp, geht es mEn auch bei der Fluglärm-Problematik letztlich um noch mehr als um Lärm. Es geht viel mehr darum: wohin entwickelt sich unser menschliches Zusammenleben und unsere Welt als solches. Und was können wir dafür tun, damit es sich so entwickelt, wie wir es für uns selbst und für andere wünschen.

In diesem Sinne, ich würde mich freuen den ein oder anderen Profi von hier auch mal bei uns zum Austausch zu Gast zu haben. Und sollten hier Rückmeldungen zu meinem Beitrag kommen, worüber ich mich natürlich freuen würde, dann melde ich mich selbstverständlich auch hier wieder. Ansonsten bleibe ich weiterhin eine stille Mitleserin, die sich für die vielen sachkundigen Infos, die man hier erhalten kann, bedankt.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Mit freundlichen Grüßen, Chris M. aus OF
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flapfail
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Anmeldungsdatum: 23.03.2008
Beiträge: 6788
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BeitragVerfasst am: Do Mai 16, 2013 11:18 am    Titel: Antworten mit Zitat

Viele Probleme sind in Frankfurt auch so gewollt - auf Grund der Aktionen der vielen Flughafengegner.
Aber anscheined will man es ja so.

Man lese sich nur einmal diesen Erfahrungsbericht von Piloten durch:

"Und ungläubiges Staunen macht sich meistens breit, wenn die Cargo-Piloten aus Deutschland erklären, dass sie in Frankfurt nur bis Punkt 23 Uhr landen dürfen – und in der Regel selbst bei ein paar Minuten selbst verschuldeter Verspätung nicht mehr runterkommen, weil es zu Flugzeugstaus in der Luft kommt. "Es wollen halt alle kurz vor Schluss landen", sagt Copilot Durand.

Morgens, kurz vor fünf, ist es manchmal noch schlimmer. "Dann wird man um 4.59 Uhr auf einmal in Riesenwarteschlangen geschickt", sagt Kapitän Döttling. "Und das in einer Höhe von 2000 Metern über Boden, in der wir einen Lärmteppich legen." Das koste oft mehr als 2000 Liter Kerosin und "stört die Leute unten völlig unnötig im Schlaf".

http://www.welt.de/wirtschaft/article116149217/Die-lachen-uns-doch-in-Shanghai-oder-Almaty-aus.html
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Chris M.
NFFler
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Anmeldungsdatum: 16.05.2013
Beiträge: 25
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BeitragVerfasst am: Do Mai 16, 2013 12:00 pm    Titel: Antworten mit Zitat

>Viele Probleme sind in Frankfurt auch so gewollt - auf Grund der Aktionen der vielen Flughafengegner.

Schade, dass dies das einzige ist was Ihnen zu meinem Beitrag einfällt: meine Worte komplett zu verdrehen.

Ich sagte doch sehr deutlich, dass ich kein Flughafengegner bin.

Was die strengen Regeln anbetrifft, muss ich auf das "Versprechen" Herrn Koch`s verweisen, der damals sagte: kein Ausbau ohne Nachtflugverbot!

Zwar sollte es auch die Jahre zuvor schon keinen Ausbau geben, aber lassen wir das nun mal.

Es gibt kaum einen Fluglärm belasteten Anrainer, der nicht trotzdem dafür ist, dass es auch Ausnahmen zum An- oder Abflug über die Zeiten hinaus geben können muss.

Allerdings muss man bedenken, dass hier seit Okt 11 quasi ein Rundum-Ausnahmezustand herrscht und dass es insbesondere für Kinder und alte oder kranke Menschen sowieso schon viel zu wenig Schlaf gibt. Da wirken dann weitere Ausnahmen natürlich extrem beeinträchtigend.

Mir und allen anderen ist es sicherlich nicht einerlei, ob ein Pilot weiter fliegen muss, obgleich er und ebenso die Gäste an Board müde sind, das können Sie mir glauben. Aber vielleicht wollen Sie das ja gar nicht. Weil es einfacher ist einseitige Feindbilder aufrecht zu erhalten? Genau deswegen aber habe ich hier einen Beitrag verfasst.

Ich halte es für unbedingt erforderlich, dass alle Beteiligten versuchen ihre einseitige Sichtweise aufzugeben. Wir müssen weg von den Extremen und hin zu einer Betrachtungsweise, die das Gesamte mit einbezieht, auch die sogenannten jeweils "anderen" hören und deren Position zu verstehen suchen.

Aber, mehr als versuchen und mich dafür einsetzen kann auch ich nicht.

VG
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flypac
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Anmeldungsdatum: 19.09.2012
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: Do Mai 16, 2013 1:55 pm    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.fraport.de/content/fraport/de/nachhaltigkeit/schallschutz-fluglaerm/schallschutz.html
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EDDF
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BeitragVerfasst am: Do Mai 16, 2013 2:10 pm    Titel: Re: Dialog & Anflug mit Ruhe Antworten mit Zitat

Chris M. hat folgendes geschrieben:
Ich und viele von uns haben festgestellt, dass Anflug-Lärm in den meisten Fällen noch mehr stresst wenn schnell angeflogen wird. Es ist dann so, als würde ein Fluchtinstinkt ausgelöst, da Maschinen die schnell sind, etwas viel aggressiveres an sich haben. Im Gegensatz dazu ist ein langsamer einfliegendes Gefährt oft nicht nur leiser, sondern fühlt sich, aus meiner Sicht heraus, meist auch sanfter an. Weiter festgestellt habe ich durch häufiges Beobachten und Vergleichen, dass auch die Geschwindigkeits-Verringerung während des Landeanflugs einen Einfluss darauf hat wie laut es ist. Wird kontinuierlich und sanft die Speed herunter gefahren, wird also nicht zu stark "gebremst", dann ergibt auch das weniger Lärm. Bei ca 350 direkten und weiteren 350 nahe gelegenen Überflügen ist es natürlich vor allem die tagtägliche Menge an Überflügen, die eine Belastung auslöst. Aber der einzelne Überflug kann, je nach Höhe seiner Lärmspitze, ebenso zu erhöhtem Stressgefühl beitragen. Und ob die Spitze im Bereich von 70, oder zwischen 75 und 85 dbA liegt, ist ein großer, wirklich wahrnehmbarer Unterschied. Darum meine Bitte an Sie als Piloten, uns so weit es Ihnen möglich ist zu unterstützen.


Leider deckt sich Ihr subjektives Empfinden nicht mit der Realität, bzw. kann ich nicht ganz folgen. Die Geschwindigkeiten sind eigentlich immer vorgegeben und orientieren sich eher nach Flugzeugtyp, Gewicht und Vorgaben des Lotsen als auf einen "persönlichen Flugstil".

Von daher sind hier die Einflussmöglichkeiten des Piloten darauf eher gering. Zumindest so gering, dass Ihnen sicher kein Unterschied auffallen würde...

Auch werden sie in diesem Forum kaum aktive Piloten ansprechen. Es ist eher für Interessierte und Berufseinsteiger gedacht.
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Airbus1988
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Anmeldungsdatum: 16.08.2010
Beiträge: 184

BeitragVerfasst am: Do Mai 16, 2013 2:17 pm    Titel: RE Antworten mit Zitat

Ich weiß nicht, wie sie sich das mit dem langsamern und weniger aggressiven Anflügen vorstellen. Die Anfluggeschwindigkeit auf dem Funkleitpfad ist je nach Flugzeugtyp und Klappenstellung vorbestimmt. Da fliegt keiner absichtlich mit etra Schub an.
Der Bau der zusätzlichen Piste war übrigens Jahre im vorraus bekannt...

Natürlich verstehe ich trotzdem das Anliegen. Fluglärm ist belastend und man hätte vielleicht die Kapazität der neuen Bahn langsamer hochfahren sollen, dennoch werden am Fraport aktuell Lösungstrategien entwickelt um die Anflüge für die umliegenden Bewohner angenehmer zu gestalten. Diese Dinge nehmen leider aufgrund des bürokratischen Aufwands Zeit in Anspruch.
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ImhO77
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Anmeldungsdatum: 16.06.2010
Beiträge: 6373

BeitragVerfasst am: Do Mai 16, 2013 2:37 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Fluglärm ist keine diskussionswürdige Problematik. Millionen Menschen die an Hauptverkehrsstraßen wohnen sind einer bedeutend größeren Lärmbelastung ausgesetzt und beschweren sich nicht.
Einem solchen Ansinnen kann ich deshalb nur entgegen rufen: schäbig.

Chris M. hat folgendes geschrieben:

Zwar sollte es auch die Jahre zuvor schon keinen Ausbau geben, aber lassen wir das nun mal.


Wie kann man nur so weltfremd sein, in den Dunstkreis eines der größten Infrastrukturknoten der Welt zu ziehen und sich einzubilden dass da nichts mehr ausgebaut würde?
Dass ein großer Flughafen irgendwann ausgebaut werden muss kann sich jeder mit ein wenig Hirnmasse denken, wenn es einen stört zieht man dort einfach nicht hin. Fertig aus.

Chris M. hat folgendes geschrieben:

Keiner von uns vom Fluglärm massiv betroffenen Anrainern hat je gefordert Fraport zu schließen oder ähnlichen Unsinn, der gerne mal verbreitet wird.


Wie kommt es dann dass ich genau das in einem der ersten Forenbeiträge in diesem unübersichtlichen DFLD-Forum gelesen habe?

Chris M. hat folgendes geschrieben:
Uns Anrainern wurde mit einem Mal das Recht auf Ruhe und genug Schlaf verwehrt, was nicht nur Ärger, sondern auch echte Bestürzung ausgelöst hat.


Das Recht auf ruhigen Schlaf gibt es nicht. Hingegen hat jeder das Recht, sich seinen Wohnort selbst auszusuchen. Wenn man dabei einen großen Fehler macht, schade.
Ich habe meine gesamte Studienzeit an einer Hauptverkehrsstraße gewohnt und Aufenthalte in Flughafenhotels (direkt in der Einflugschneise) waren wie Ferien. Weil ich im Gegensatz zur Straße vom sogenannten 'Fluglärm 0,0 gehört habe.
Woran liegt das? Anders als Anwohner von Hauptverkehrsstraßen bekommen Anwohner von Flughäfen großzügigerweise von deren Betreibern Mittel zur Verfügung gestellt, um ihre Behausung zu isolieren. Damit steht es jedem frei, für die gleichen guten Standards zu sorgen, die ich im Hotel hatte.
Schön, oder? Wenn man natürlich das fragliche Geld schon für einen Urlaub (Flug ab FRA, versteht sich) verpulvert hat - Pech.


Zuletzt bearbeitet von ImhO77 am Do Mai 16, 2013 4:22 pm, insgesamt 2-mal bearbeitet
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flapfail
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Anmeldungsdatum: 23.03.2008
Beiträge: 6788
Wohnort: OGLE-2005-BLG-390Lb

BeitragVerfasst am: Do Mai 16, 2013 3:49 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Sorry aber es gibt keine "aggressiven Anflüge von Airliner.
Wer soetwas schreibt hat von der Kommerziellen Fliegerei, und was sich da im Himmel über Deutschland abspielt überhaupt keine Ahnung
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obstsalat
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Anmeldungsdatum: 21.01.2006
Beiträge: 892

BeitragVerfasst am: Do Mai 16, 2013 5:04 pm    Titel: Antworten mit Zitat

flapfail hat folgendes geschrieben:
Wer soetwas schreibt hat von der Kommerziellen Fliegerei, und was sich da im Himmel über Deutschland abspielt überhaupt keine Ahnung
Genau DAS ist das Hauptproblem. Ohne es böse zu meinen: aber die Vermutungen und Vorschläge, die man da aus der Sicht von manchen Anwohnern hört, sind einfach fachlich absurd. Das wäre ja auch nicht schlimm, wenn da etwas mehr Zurückhaltung einzug hielte.

Hätte Chris M. die einfache Frage "kann ein Pilot seine Anfluggeschwindigkeit frei wählen?" gestellt, dann hätte er sich viel (sehr viel...) Text gespart und die Sache wäre geklärt. Leider werden oft erst wildeste Theorien aufgestellt, bevor die Grundannahmen geprüft werden.

Ansonsten: Schon interessant, wie auch jetzt gerade dicht am Flughafen Frankfurt kräftig Wohnhäuser gebaut werden. Die sind recht günstig und es wäre mal neu, wenn die Bewohner nicht nach kurzer Kulanzzeit Fluglärm monieren... Rolling Eyes Dafür habe ich kein Verständnis.
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sharklets
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Anmeldungsdatum: 24.06.2012
Beiträge: 339

BeitragVerfasst am: Do Mai 16, 2013 5:15 pm    Titel: Antworten mit Zitat

ImhO77 hat folgendes geschrieben:
Fluglärm ist keine diskussionswürdige Problematik. Millionen Menschen die an Hauptverkehrsstraßen wohnen sind einer bedeutend größeren Lärmbelastung ausgesetzt und beschweren sich nicht.
Einem solchen Ansinnen kann ich deshalb nur entgegen rufen: schäbig.

Chris M. hat folgendes geschrieben:

Zwar sollte es auch die Jahre zuvor schon keinen Ausbau geben, aber lassen wir das nun mal.


Wie kann man nur so weltfremd sein, in den Dunstkreis eines der größten Infrastrukturknoten der Welt zu ziehen und sich einzubilden dass da nichts mehr ausgebaut würde?
Dass ein großer Flughafen irgendwann ausgebaut werden muss kann sich jeder mit ein wenig Hirnmasse denken, wenn es einen stört zieht man dort einfach nicht hin. Fertig aus.

Chris M. hat folgendes geschrieben:

Keiner von uns vom Fluglärm massiv betroffenen Anrainern hat je gefordert Fraport zu schließen oder ähnlichen Unsinn, der gerne mal verbreitet wird.


Wie kommt es dann dass ich genau das in einem der ersten Forenbeiträge in diesem unübersichtlichen DFLD-Forum gelesen habe?

Chris M. hat folgendes geschrieben:
Uns Anrainern wurde mit einem Mal das Recht auf Ruhe und genug Schlaf verwehrt, was nicht nur Ärger, sondern auch echte Bestürzung ausgelöst hat.


Das Recht auf ruhigen Schlaf gibt es nicht. Hingegen hat jeder das Recht, sich seinen Wohnort selbst auszusuchen. Wenn man dabei einen großen Fehler macht, schade.
Ich habe meine gesamte Studienzeit an einer Hauptverkehrsstraße gewohnt und Aufenthalte in Flughafenhotels (direkt in der Einflugschneise) waren wie Ferien. Weil ich im Gegensatz zur Straße vom sogenannten 'Fluglärm 0,0 gehört habe.
Woran liegt das? Anders als Anwohner von Hauptverkehrsstraßen bekommen Anwohner von Flughäfen großzügigerweise von deren Betreibern Mittel zur Verfügung gestellt, um ihre Behausung zu isolieren. Damit steht es jedem frei, für die gleichen guten Standards zu sorgen, die ich im Hotel hatte.
Schön, oder? Wenn man natürlich das fragliche Geld schon für einen Urlaub (Flug ab FRA, versteht sich) verpulvert hat - Pech.


Genau so sieht's aus.
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Felix_928
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Anmeldungsdatum: 03.03.2013
Beiträge: 278
Wohnort: Aachen

BeitragVerfasst am: Do Mai 16, 2013 6:32 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Kein Pilot dieser Welt hat Einfluss darauf, wie schnell oder langsam er landet. Da gibt es keine aggressiven Landungen oder ähnliches, das ist wie von einem Zug-Fahrer zu verlangen, er solle doch gefälligst leiser fahren. Das wird dieser wohl kaum bewerkstelligen können.
Mal so nebenbei: Schnellere Anflüge mit geringeren Landeklappen sind doch im allgemeinen auch leiser, als solche mit vollständig ausgefahrenen Klappen, weil doch weniger Schub gegeben werden muss (wegen des geringeren Luftwiderstandes)? Oder irre ich mich da?
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d@ni!3l
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Anmeldungsdatum: 18.11.2007
Beiträge: 4703
Wohnort: EDLW

BeitragVerfasst am: Do Mai 16, 2013 6:34 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Und die Flugzeuge sind schneller hinweg gezogen ^^ Ich glaube, du könntest recht haben- meine auch mal gehört zu haben, dass die Luftverwirbelungen durch Klappen, Fahrwerk etc lauter sind als die Triebwerke selbst.
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