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joyflight
Captain
Anmeldungsdatum: 13.08.2009
Beiträge: 2162
Wohnort: München
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 Verfasst am: Fr Nov 09, 2012 6:31 pm Titel: |
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| domdom01 hat folgendes geschrieben: | ...
- Hast Du Dich vor Deiner Studienwahl mit den Berufsaussichten und dem Verhältnis Absolventen zu Bedarf in der Wirtschaft auseinandergesetzt?
- Bist du der Meinung dass es die Aufgabe des Staates ...? |
gut kombiniert, und eine nette zusammenfassung auch für imp ("augen auf bei der berufswahl"):
ich weiss, dass die kombination in den mund gelegt ist, aber es passt grad so schön.
Was nutzt es, gerade bei einem studium, wenn ich ca 4-5 jahre vor abschluss mich informiert habe?
habt ihr mal von ITK oder IKT gehört? das ist die branche, die vor 10 jahren die höchst-bezahlten siemens manager und mitarbeiter beschäftigt hat, und damit deutschland in die elite des weltwirtschaftsmacht-sektor's gehieft hat. und heute? heute gibt es studien darüber, wie eine einzige firma das ganze land in den abgrund gezogen hat, indem sie diese sparte zerschlagen, verkauft und in den boden gestampft hat. (deutschland liegt in bestimmten infrastrukturbereichen ca 26 plätze hinter rumänien)
merke: prognosen sind schwierig, 1. für die zukunft, und 2. noch schwieriger wenn basierend auf vergangenheit. (man denke an den job des axt-herstellers aus neandertal - obwohl damals als "high-tech" gehandeltes werkzeug)
und damit sind wir direkt beim thema: bist du lieber domdom, der meinung das jeder pilot der aktuell entweder schon arbeitslos auf der strasse sitzt oder demnächst grad entlassen wird, selber schuld ist an der hohen (piloten-)arbeitslosigkeit in deutschland?
schliesslich hätt er sich nach deiner theorie informieren können.
ich frag mich nur wo?
wo ist die qualifizierte stelle, bei der man sich objektiv informieren kann?
ist das die bank, die meine ausbildung finanziert? (und verluste sozialisiert, und gewinne einstreicht?) oder eher die flugschule, die mir für ein und dieselbe leistung mal 30.000 euro und mal 180.000 euro aus der tasche zieht?
oder ist es gar die agentur?
(nichts gegen herrn bausch oder die flugschulen aber alle wissen wie's gemeint ist)
oder, als krönung: ist es ein piloten-forum? 
nach nochmaligem durchlesen: ich geb dir recht, dass ein bisschen information nicht schadet. mein punkt: selbst-information im pull-prinzip funktioniert nicht immer. die information muss organisiert werden. in sensiblen bereichen ist das in meinen augen eine hoheitliche aufgabe, und der staat sollte endlich mal den popo hochkriegen.
wenn wir "glück" haben und LHT sich in der grundausbildung auflöst, dann wird in der bevölkerungsbewegung vielleicht irgendwann ein kritische masse erreicht werden, die nachdrücklich fordert und realisiert bekommt - ansonsten sehen wir zu, wie auch dieser bereich (piloten) vor die hunde geht, wie einige der studiengänge auch ...
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http://www.facebook.com/groups/pilotsandstudents/ |
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domdom01
Captain
Anmeldungsdatum: 21.05.2007
Beiträge: 444
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| Verfasst am: Mo Nov 12, 2012 8:36 pm Titel: |
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| joyflight hat folgendes geschrieben: |
Was nutzt es, gerade bei einem studium, wenn ich ca 4-5 jahre vor abschluss mich informiert habe? ...
...merke: prognosen sind schwierig, 1. für die zukunft, und 2. noch schwieriger wenn basierend auf vergangenheit. (man denke an den job des axt-herstellers aus neandertal - obwohl damals als "high-tech" gehandeltes werkzeug).
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Einerseits hast Du recht. Andererseits gibt es Studienrichtungen die seit Jahren überlaufen sind und mit einer schwierigen Arbeitsmarktsituation einfach zu rechnen ist
Das es beispielsweise in der Psychologie, Publizistik oder Soziologie keinen Mangel an Ablsolventen gibt ist allgemein bekannt. Dass es in der Humanmedizin und diversen technischen Studien anders aussieht ebenfalls...
Den Kompromiss aus Interessenlage und Erfolgsaussicht muss jeder finden und auch das Risiko einschätzen.
| joyflight hat folgendes geschrieben: |
...bist du lieber domdom, der meinung das jeder pilot der aktuell entweder schon arbeitslos auf der strasse sitzt oder demnächst grad entlassen wird, selber schuld ist an der hohen (piloten-)arbeitslosigkeit in deutschland?
schliesslich hätt er sich nach deiner theorie informieren können.
ich frag mich nur wo?
wo ist die qualifizierte stelle, bei der man sich objektiv informieren kann?
ist das die bank, die meine ausbildung finanziert? (und verluste sozialisiert, und gewinne einstreicht?) oder eher die flugschule, die mir für ein und dieselbe leistung mal 30.000 euro und mal 180.000 euro aus der tasche zieht?
oder ist es gar die agentur?
(nichts gegen herrn bausch oder die flugschulen aber alle wissen wie's gemeint ist)
oder, als krönung: ist es ein piloten-forum?
...
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Falls Du unter arbeitslosen Piloten auch 200h frozen ATPLler von kommerziellen Flugschulen meinst - ja (=selber schuld). Hat ja nichts mit "es jemandem nicht zu vergönnen" zu tun. Aber bei einem Investment in der Grössenordnung einer ATPL-Ausbildung gebietet die Vernunft sich einmal schlau zumachen welche Chancen ich vorfinden werde. Ja die Flugschulen machen Propaganda weil sie ihre Kurse füllen wollen. Nein, man gibt seinen Hausverstand und sein kritisches Denken nicht an der Flugschul-Tür am Infotag ab.
Die Schicksale von Kollegen die nach betriebsbedingten Kündigungen auf der Strasse stehen sehe ich in einem anderen Kontext. Obwohl es da von der Sache her keinen Unterschied macht ob einer jetzt Pilot war, Pharmavertreter, Masseur oder Autoverkäufer. Job verlieren ist einfach scheisse. Keinen neuen zu finden noch schlimmer. Und da haben es die Piloten vielleicht schwerer.
| joyflight hat folgendes geschrieben: |
nach nochmaligem durchlesen: ich geb dir recht, dass ein bisschen information nicht schadet. mein punkt: selbst-information im pull-prinzip funktioniert nicht immer. die information muss organisiert werden. in sensiblen bereichen ist das in meinen augen eine hoheitliche aufgabe, und der staat sollte endlich mal den popo hochkriegen...
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Da kann ich Dir nur zum Teil folgen: Meinst du, der Staat als "Betreiber" der Universitäten soll die Absolventenquoten der Studiengänge über Zugangsbeschränkungen regulieren? Finde ich nicht schlecht als Idee, hat aber Grenzen und wirft auch andere Fragen auf...
Was ist mit privaten Unis, FHs, Flugschulen, etc.?
Aber der Staat kann doch nicht die Aufgabe haben den Leuten das Denken abzunehmen. Und in Privatverträge (e.g. Flugschule - Flugschüler) kenn er kaum eingreifen.
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MD11 |
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joyflight
Captain
Anmeldungsdatum: 13.08.2009
Beiträge: 2162
Wohnort: München
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| Verfasst am: Mo Nov 12, 2012 8:55 pm Titel: |
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geniale idee - wieso bin ich nicht selber drauf gekommen: genau der NC (oder ähnlich) wäre die idee um z b pilotenausbildung zu regeln.
wie du sagst - denken abnehmen geht nicht, aber rahmenbedingungen in irgendeiner form wäre nicht schlecht.
aber inzwischen gibt's ja schon konträre stimmung: die amis haben schon angst vor dem nächsten pilotenmangel (renten-schwung + dienstzeitenverkürzungen = die "alten" sind schon knapp)
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n3toX
Captain
Anmeldungsdatum: 06.03.2012
Beiträge: 1591
Wohnort: Beteigeuze
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| Verfasst am: Mo Nov 12, 2012 9:00 pm Titel: |
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| joyflight hat folgendes geschrieben: | geniale idee - wieso bin ich nicht selber drauf gekommen: genau der NC (oder ähnlich) wäre die idee um z b pilotenausbildung zu regeln.
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Ein NC hat aber absolut keine Aussagekraft. Ein NC in der Notenform wäre nur ein absoluter Witz, der überhaupt nicht aussagt, ob jemand geeignet ist für die Stelle oder nicht.
Ein "NC" müsste insofern gemacht werden, dass man sich bei allen Airlines bewerben könnte für die Ausbildung für die jeweiligen Flugschulen und die Leute (wie beim NC) nach deren Leistung genommen werden. Die, die am besten beim Testverfahren abgeschnitten haben, werden genommen. - also zur Ausbildung zugelassen
Könnte man auch mit "Wartesemester" dann einbringen.
Das ganze würde allerdings dann sehr sehr komplex werden. Das ist reine Utopie, sowas. |
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Lennart
Captain
Anmeldungsdatum: 08.01.2004
Beiträge: 92
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| Verfasst am: Fr Nov 16, 2012 8:17 pm Titel: |
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Leute die in guten Schuhen von ihrem Privattrainer zum Rennen gefahren worden sind, sollten einfach mal weniger schlau über Leute reden denen man zum Teil nicht mal gesagt hat, dass es in ihrer Stadt überhaupt ein Stadion gibt.
Natürlich wollen alle lieber über Geld reden, kann man ja auch besser mit auftrumpfen. Aber bei dem ganzen Thema menschelt es im Grunde ganz schön, und wer Gefühle von Ausgegrenztsein, Minderwertigkeit, Planlosigkeit und dergleichen gar nicht kennt, weil er eigentlich immer was zu wollen und zu leisten hatte, der kann noch so viel mit geblähten Nüstern die reine Ökonomie predigen - er versteht noch lange nichts von Menschen die innerlich weit mehr ertragen müssen als die ganzen selbsternannte Leistungsträger (die man im übrigen unter den richtigen Vorzeichen genauso zu ihren Ungunsten "durchrechnen" könnte wenn man wollte, so wie man es bei armen Leuten tut - weil man will). |
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Alice D.
Captain
Anmeldungsdatum: 16.02.2011
Beiträge: 1881
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| Verfasst am: Fr Nov 16, 2012 8:32 pm Titel: |
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Gut geschrieben.
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joyflight
Captain
Anmeldungsdatum: 13.08.2009
Beiträge: 2162
Wohnort: München
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| Verfasst am: Sa Nov 17, 2012 1:05 pm Titel: |
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netox, es geht nicht darum rauszufinden, was warum nicht funktioniert (dazu könnte man leicht über teilkonzepte zu lösungsstrategien kommen).
die frage ist eher, was ist ein konzept, mit dem man sinnvoll eingreifen könnte?
uni-nc's haben jahrelang funktioniert. wenn ich auch zugeben muss, konkurrenz-systeme (im ausland oder auch hierzulande auf privat-akademien) mit aufnahmeprüfungen sind viel sinnvoller.
leider wird über diejenigen airlines die gewissermaßen aufnahmeprüfungen (ac's) veranstalten eher geschimpft. und funktioniert hat es nicht, weil sich nicht alle zusammengeschlossen hatten - zu deutsch weil es nicht staatlich organisiert war.
eklatant, ich sehe bei dieser ausbildung ebenfalls hoheitliche pflichten, auch wenn der staat die auffassung vertritt "was interessieren mich 10.000 wählerstimmen" - schliesslich gilt eigentlich antidiskriminierung ... auch für minderheiten, oder?
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