Kleine Motorenkunde

[Blade]

Anbei mal eine Kleine Verbrennungsmotorenkunde.

Viertakt Verbrennungsmotor:

Beschreibung der Takte:

1. Takt Ansaugen
Bei geöffneten Einlassventil saugt der Kolben beim heruntergehen ein Kraftstoff - Luftgemisch in den Zylinder.

2. Takt. Verdichten
Einlassventil wird geschlossen, der Kolben bewegt sich nach oben und komprimiert das Gemisch ( Druck wird größer ). Das Gemisch wird dann durch die Zündkerze gezündet.

3. Takt Arbeiten
Der durch die Explosion entstandene Druck treibt den Kolben nach unten.

4. Takt Ausschieben

Das Auslassventil wird geöffnet und der sich nach oben bewegende Kolben schiebt die verbrannten Gase aus.

Die Kurbelwelle macht dabei 2 Umdrehungen.

Merkmale und Einsatz:

- Einsatz in Automobilbau. Bootsmotoren größerer Leistung, in Sport und Reiseflugzeugen
- Es werden 4 Zylinder benötigt um einen gleichmäßigen Lauf zu erreichen ( da nur der jeder 4. Takt Arbeitstakt ist )
- 4 - 6 Zylindermotoren meist als Reihenmotoren, bei größeren Zylinderzahlen als V- Boxer oder Sternmotoren
- Optimierung des Verbrennungsprozesses und Leistungssteigerung durch Erhöhung der Ventilzahl pro Zylinder ( zB. 16 V- Motoren bei 4 Zylindern ) und Elektronische Zünd- und Einspritzanlagen

Zweitaktmotor:

1. Takt: Überströmen / Verdichten

Der Kolben bewegt sich in Richtung Zündkerze. Dabei strömt durch den Überstromschlitz das Kraftstoff-Luftgemisch aus dem Kurbelgehäuse in den Zylinder und wird dort verdichtet. Gleichzeitig wird durch dein Einlasskanal weiteres Gemisch angesaugt.

2. Takt: Arbeiten / Ausströmen

Das Kraftstoff-Luft Gemisch verbrennt im Zylinder und schleudert den Kolben Richtung Kurbelwelle. Danach strömen die Verbrennungsgase aus dem AUslasskanal. Das vorverdichtete Kraftstoffluftgemisch gelangt gleichzeitig durch den Überstromkanal in den Zylinder.
Die Kurbelwelle macht eine Umdrehung.

Unterschiede zum Viertaktmotor:

Der zweitakt Motor ist sehr leicht von einem Viertakter zu unterscheiden:

- Die Ventile aus dem Viertaktmotor die oben angelegt sind, fehlen ganz. Es gibt seitlich einen Ein und Auslasskanal.
- Der Zweitakter ist direkt an der Kurbelwelle angeschlossen.
- Während das erste Gemisch explodiert befindet sich im Kurbelgehäuse schon ein weiteres Gemisch für die nächste Umdrehung.
- Seitlich kann im Zylinder das Kraftstoff-Luftgemisch strömen.
- Keine komplizierte Nockenwellensteuerung nötig
- leichter und billiger als 4 Takt Motoren.

Beide benötigen Zündkerzen.

Merkmale und Einsatz:

- Mofas, Motorräder, Bootsmotoren bis 30kW, Pumpen, Rasenmäher
- einfacher Aufbau ( keine Ventile und komplizierte Nockenwellensteuerung )
- leichter und Billiger als 4 taktmotoren
- schlechterer Verbrennungsprozess
- Ausführung als kurbelkastengestülpter und als gebläsegestülpter 2 Takt Motor.

DIESELMOTOR:

Unterschiede zum Ottomotor:

- es wird keine Zündkerze und Vergaser benötigt, Kraftstoff entzündet sich selbst
- eine höhere Verdichtung ( 20-25:1 ) wird benötigt.
- Kraftstoff wird eingespritzt, der explosionsartig verbrennt
- 2 und 4 Taktversion möglich

Ein Dieselmotor ist daran zu erkennen, das er eine Einspritzdüse/pumpe benötigt und eine Glühkerze.
Also, wenn gefragt wird welcher Motor es ist, schauen ob eine Glühkerze da ist ( dann Diesel ansonsten Ottomotor ) und dann nur nach der Taktversion schauen ( Ventile usw..)

Merkmale und Einsatz:

- schwerere und stabilere Bauweise als Ottomotoren ( aufgrund der hohen Verdichtung )
- längere Lebensdauer, sparsamer
- höhere herstellungskosten
- Zur verbesserung der Leistung häufig als Turbolader ( Abgasenergie wird zur verdichtung der Ansaugluft eingesetzt )
- Zündkerze und Vergaser entfallen, dafür Einspritzpumpe
- großes Leistungsspektrum
- preiswerterer Kraftstoff
- KFZ, Lokomotiven, Schnellboote
- 2 Takter als langsamlaufende Schiffsdiesel mit großer Leistung


Ich hoffe nun ist das Kein Problem mehr in der BU die Motoren zu unterscheiden

( Quelle: Wissenspeicher Technik ISBN : 3-06-060735-4)

[Colt Seavers]

sehr schön danke!!!

Gut dargestellt!