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extra Pilotenausbildung in der AERO
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jonas
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Anmeldungsdatum: 03.02.2003
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BeitragVerfasst am: Mo Aug 01, 2005 11:09 pm    Titel: Antworten mit Zitat

sf260 hat folgendes geschrieben:

Finde ich eigentlich Schwachsinn, die Piloten dann auf den Airbus umzuschulen...

Der Airbus ist doch das komplexere Anfangsmuster, weshalb in Toulouse nur noch Piloten für die Ratings akzeptiert werden, die min. 1000h haben! Deshalb haben diverse Airlines wie z.B. LTU ja auch die minimum requirements und lassen keine Leute direkt von der Schule auf den Bus! Die werden bei Airbus schon wissen, warum sie sich für diesen Schritt entschieden haben! Deshalb ist es nicht zuletzt ein wesentlicher Aspekt der Sicherheit, wenn NFF´s erstmal Stunden auf dem Bobby sammeln können, bevor sie auf den 320er kommen... auch wenn es nur einen Teil betrifft! Fliegerische Erfahrung ist durch nichts zu ersetzen...Das gilt erst recht, wenn die Alternative Warteliste heisst, denn in dieser Zeit wird ja leider zwangsweise das zuvor erworbene fliegerische Know-How auf Sparflamme gehalten...

Ein anderer Aspekt ist natürlich, dass dieser "Deal" zwischen HLF und LH aus Sicht der R/E´s auf Jobsuche eine eher "unfeine" Sache darstellt, da diese Stellen ja temporär geblockt sind!
Die NFF´s freuen sich verständlicherweise, die LH hat Interesse daran, dass ihre Piloten die so notwendige Routine in Form von Flugerfahrung bekommen und Hapag kann flexibel bzw. kostengünstig ihren Bedarf steuern...Nur die Piloten vom freien Markt gucken leider mal wieder dumm aus der Wäsche!
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"I've never known an industry that can get into people's blood the way aviation does."
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sf260
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BeitragVerfasst am: Mo Aug 01, 2005 11:42 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Du hast mich da leider flasch verstanden Jonas, vielleicht war es auch etwas unglücklich formuliert.
Ich meinte es so, dass der Aufwand von der B737Ng zurück zur Classic ein wesentlich geringerer und auch günstigerer für LH ist, als die Piloten nochmal extra auf den Airbus umzuschulen. Da würde ich sie lieber gleich auf der 737 lassen. Zumindestens macht die Umschulung auf A320 für mich wirtschaftlich wenig Sinn, gerade in der heutigen Zeit, wo alles so teuer ist! Wenn natürlich absolut kein Bedarf auf dem Bobby für die Zeit der Rückkehr ist, dann ists ja was anderes.
Das mit den 1000h minimum bei Airbus wusste ich, hatten wir glaube ich auch schonmal hier gehabt. LH hat den A320 ja auch als Einstiegsmuster, allerdings wird das Typerating hier ja von LH selbst gemacht, oder?
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jonas
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Anmeldungsdatum: 03.02.2003
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BeitragVerfasst am: Di Aug 02, 2005 12:12 am    Titel: Antworten mit Zitat

Alles klar, jetzt hab´ ich es kapiert... Wink LH macht die Ratings meines Wissens selbst! Ich meine, deren angehende Piloten auf Airbus müssen nicht nach Toulouse zur Schulung! Das ist von Airline zu Airline verschieden, aber die 1000h-Regel hat wohl Airbus als Empfehlung ausgegeben! Dort wird sich auch daran gehalten...was die Kunden machen, ist etwas anderes!

Übrigens, bin mal gespannt, was AB macht, wenn die Flotte peu à peu auf Airbus umgestellt wird! Ob sie die Piloten zum Rating nach Toulouse schicken werden? Stellen sie dann die Leute auch direkt von der Schule auf dem A320 ein, so wie bisher für die 737NG? Who knows...

Gruß, jonas
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MasterCaution
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BeitragVerfasst am: Di Aug 02, 2005 1:11 am    Titel: Antworten mit Zitat

sf260 hat folgendes geschrieben:
Zumindestens werden bei HLF ja die Piloten auch extra noch für die -400 und -500 geschult, da die HLX ja davon wohl noch ein paar hat. Bin mir dabei aber nicht mehr so ganz sicher. Da weisst du vielleicht etwas mehr als ich (@Master Caution).


Die "HLF-NFFs" (die ich kenne), bekomme alle ein Rating für 737NG. Meinst du, dass die HLF Piloten mal 737 Classic und mal 737NG fliegen? Soweit ich weiß ist man entweder bei HLF ODER HLX angestellt. Daher dürfte man eigentlich nur ein Muster fliegen. Weiß da aber auch nichts genaueres, aber kann mich gern mal schlau machen!
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sf260
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BeitragVerfasst am: Di Aug 02, 2005 9:20 am    Titel: Antworten mit Zitat

Also ein bekannter von mir hat bei HLF ein 737NG Ratimg gemacht und wurde noch für die Classic zusätzlich geschult. Er sollte dann bei HLF und HLX eingestezt werden. Habe ihn aber schon lannge nimmer gesehen, kann also nicht sagen, ob es so gekommen ist.
Aber wenn du doch ein 737Ng Rating hast, dann darfst du doch auch Classic (mit ner kleinen Unterschiedsschulung oder ohne eine?) fliegen?
So hatte ich es in Erinnerung.
@ jonas: Fährt AB nicht aufs erste ne Zweiflottenstrategie? So stehts jedenfalls in ihrem Flugplan. Aber woher soollen sie auch die ganzen Leute für den 320 nehmen, die 1000h auf dem Buckel haben, wenn sie mal ne reine Airbusflotte besitzen und neu einstellen? Evtl aus der Businessaviation oder den Regionalen? Vorerst nimmt man bestimmt Leute von der 737-Flotte. Dann wird bestimmt wieder auf den Bobby eingestellt.
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das_tönchen
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BeitragVerfasst am: Di Aug 02, 2005 5:20 pm    Titel: Antworten mit Zitat

jonas hat folgendes geschrieben:
Die NFF´s freuen sich verständlicherweise, die LH hat Interesse daran, dass ihre Piloten die so notwendige Routine in Form von Flugerfahrung bekommen und Hapag kann flexibel bzw. kostengünstig ihren Bedarf steuern...Nur die Piloten vom freien Markt gucken leider mal wieder dumm aus der Wäsche!


Hapag stellt neben den NFFs auch Piloten von freien Flugschulen ein. Allerdings scheitert eine Menge Bewerber im Auswahlverfahren. Als Unternehmen, das kostengünstig arbeiten muss, würde ich auch den billigeren Weg gehen und bereits gescreente Bewerber bevorzugen, anstatt Hunderte von Leuten durchzuchecken, die oftmals nicht geeignet sind. Denn es ist nunmal so: das nötige Kleingeld vorausgesetzt, kann über kurz oder lang (oder auch seeehr lang) jeder nen ATPL machen. Eine Aussage über die fliegerischen Kompetenzen und "soft skills" ist damit aber noch lange nicht getroffen.

sf260 hat folgendes geschrieben:
Also ein bekannter von mir hat bei HLF ein 737NG Ratimg gemacht und wurde noch für die Classic zusätzlich geschult. Er sollte dann bei HLF und HLX eingestezt werden.


Genauso wird's gemacht.
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jonas
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Anmeldungsdatum: 03.02.2003
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BeitragVerfasst am: Do Aug 04, 2005 2:40 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hi tönchen,

dazu muss ich aber noch einige Anmerkungen machen... Wink



Zitat:

Hapag stellt neben den NFFs auch Piloten von freien Flugschulen ein.

Das ist richtig, ich hab´ auch nie das Gegenteil behauptet!


Zitat:
Allerdings scheitert eine Menge Bewerber im Auswahlverfahren.

Das ist richtig, sowie in den Auswahlverfahren anderer Airlines auch! Vielleicht würden von den fertigen NFF´s aber auch Leute scheitern, wenn sie das HLF-Verfahren absolvieren müssten?! Nur, müssen die Leute auf der Warteliste, die das Glück haben, vorübergehend für HLF fliegen zu können, KEIN neuerliches Auswahlverfahren (in diesem Fall für Hapag) mehr durchlaufen! Aus welchem Grund? Sie haben zwar die Firmenqualifikation für LH, aber nicht zwingend die für Hapag, oder!?
Es wird also mit zweierlei Maß gemessen!
Du merkst sicherlich, worauf ich hinaus möchte, tönchen!? Warum bekommen z.B. die fertig gescreenten Cityline-R/E´s, die schon monatelang auf eine Aufhebung des Einstellungsstopps warten und auch die GU, FU und das Screening positiv durchlaufen haben, keine Möglichkeit, aus dem "HLF-/LH-Deal" ebenfalls profitieren zu können???


Zitat:
Als Unternehmen, das kostengünstig arbeiten muss, würde ich auch den billigeren Weg gehen und bereits gescreente Bewerber bevorzugen, anstatt Hunderte von Leuten durchzuchecken, die oftmals nicht geeignet sind.

Aus Sicht des Unternehmens ist es mir aber nur teilweise klar! Auf der einen Seite können erstmal die Ratingkosten eingespart werden, die hapag für R/E´s vom freien Markt ja zahlen müsste! Außerdem ist man viel flexibler und kann dementsprechend den Bedarf regulieren, mit Zeitverträgen, die aus Firmensicht natürlich vorteilhafter sind! Ein Kollege mit Festvertrag würde natürlich auch in der Hapag-Seniorität aufsteigen, was wiederum mit höheren Personalkosten verbunden wäre! Dieses Problem hat die Firma nicht, wenn sie NFF´s einsetzt! Soweit klar...
Andererseits sind die Vorteile für die Firma doch nur vorübergehender Natur, denn wenn die NFF´s wieder nach einer Zeit X verschwinden, entsteht doch eine gewisse "Lücke im Humankapital", da die nachfolgenden Piloten ja wieder "ganz unten" anfangen müssen! Wie sieht es dann in Zukunft mit upgradings aus? Fehlt dann nicht irgendwann geeignetes Capt. Potential? Diesen Aspekt kann ich aus Firmensicht nicht ganz nachvollziehen!


Zitat:

Denn es ist nunmal so: das nötige Kleingeld vorausgesetzt, kann über kurz oder lang (oder auch seeehr lang) jeder nen ATPL machen.

Das ist richtig, deshalb gibt es ja auch die harten Selektionen für die R/E´s! Diese Tatsache ist noch ein Grund mehr, keine ATPL-Ausbildung am freien Markt OHNE zweites Standbein zu absolvieren!!!


Zitat:
Eine Aussage über die fliegerischen Kompetenzen und "soft skills" ist damit aber noch lange nicht getroffen.

...Warum hat hapag z.B. nicht diejenigen DBA-Piloten in die Firma übernommen, die leihweise über einen größeren Zeitraum bei ihnen geflogen sind und dann versucht haben, eine Bewerbung zu plazieren?! Das ist doch paradox! Diese Piloten haben 100%ig die gleiche Performance gezeigt, sonst wären sie nicht vorübergehend für HLF geflogen, oder!?...

Aber wahrscheinlich ist das genau das, was ich als den "LH-Bonus" in der VC bezeichne! Die VC ist eben doch eher eine Personalvertretung der LH und weniger der anderen organisierten Airlines in D. Ich kann schon Piloten verstehen, die ihre Interessen deshalb nicht ausreichend vertreten bzw. gewahrt sehen...Aber das ist ein anderes Thema!


Viele Grüße, jonas
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das_tönchen
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Anmeldungsdatum: 13.05.2003
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BeitragVerfasst am: Do Aug 04, 2005 3:37 pm    Titel: Antworten mit Zitat

jonas hat folgendes geschrieben:
Hi tönchen,

dazu muss ich aber noch einige Anmerkungen machen... Wink


Nur zu, hau rein! Wink


jonas hat folgendes geschrieben:

tönchen hat folgendes geschrieben:

Hapag stellt neben den NFFs auch Piloten von freien Flugschulen ein.

Das ist richtig, ich hab´ auch nie das Gegenteil behauptet!


Nee, hast Du nicht, man hätte Dich aber hier

jonas weiter oben hat folgendes geschrieben:
Nur die Piloten vom freien Markt gucken leider mal wieder dumm aus der Wäsche!


so verstehen können, wollte nur mal wieder mit meiner bekannt diplomatischen Art Mißverständnisse vermeiden! Wink Cool


jonas hat folgendes geschrieben:
tönchen hat folgendes geschrieben:
Allerdings scheitert eine Menge Bewerber im Auswahlverfahren.

Das ist richtig, sowie in den Auswahlverfahren anderer Airlines auch! Vielleicht würden von den fertigen NFF´s aber auch Leute scheitern, wenn sie das HLF-Verfahren absolvieren müssten?! Nur, müssen die Leute auf der Warteliste, die das Glück haben, vorübergehend für HLF fliegen zu können, KEIN neuerliches Auswahlverfahren (in diesem Fall für Hapag) mehr durchlaufen! Aus welchem Grund? Sie haben zwar die Firmenqualifikation für LH, aber nicht zwingend die für Hapag, oder!?
Es wird also mit zweierlei Maß gemessen!
Du merkst sicherlich, worauf ich hinaus möchte, tönchen!? Warum bekommen z.B. die fertig gescreenten Cityline-R/E´s, die schon monatelang auf eine Aufhebung des Einstellungsstopps warten und auch die GU, FU und das Screening positiv durchlaufen haben, keine Möglichkeit, aus dem "HLF-/LH-Deal" ebenfalls profitieren zu können???


Jonas, ich sehe es ähnlich wie Du, einige Aspekte im HF-Auswahlverfahren leuchten mir auch nicht ein (allerdings andere Wink). Zu den von Dir genannten, was die NFFler angeht: sie müssen zwar das psychologische Auswahlgespräch nicht mehr machen, aber doch meines Wissens immer noch das abschließende Interview bei Hapag. Warum den Psychotest nicht? Weil das in der Tat lächerlich wäre, schließlich führt den die LH für die Hapag durch. Also würden bereits LH-gescreente Leute erneut von den LH-Psychos unter die Lupe genommen. Geldverschwendung, lieber ein faules Ei dabei, das ist immer noch billiger als alle nach Frankfurt zu schicken und größtenteils positive Ergebnisse zu erhalten.
Unlogisch wird's an der Stelle, wo es um Cityline-Kandidaten gibt. Denn die müssen in der Tat durch alle drei Stufen. Was die fliegerische Kompetenz angeht, leuchtet mir das auch ein. Denn schließlich wird an der LFT objektiv die Leistung überprüft, weil man dort finanziell unabhängig vom Schüler ist, an freien Flugschulen (und dort kommen die Cityliner größtenteils her) wird man notfalls durchgeschleift. Was die anderen Kompetenzen angeht, bin ich auch der Meinung, dass man wie bei den Classic-RE sich den Test sparen könnte, aber es bringt ja auch keinen um, sich nochmal zu etwaigen Eisvorlieben und aufgeräumten Schreibtischen zu äußern. Wink

Also, ich glaub die Leute auf der Cityline-Warteliste müssen einem in dem Punkt nicht großartig leidtun, denn die Benachteiligung gegenüber den LFTlern ist akzeptabel, da gibt es ganz andere Sachen, über die sie sich aufregen können. Es fliegen ja auch in der Tat mittlerweile eine ganze Reihe Cityliner bei HF, die keine Lust mehr haben jahrelang zu gut deutsch verarscht zu werden und froh sind, den Weg zu einem seriösen Unternehmen gefunden zu haben. Aber das ist ein anderes Thema...

jonas hat folgendes geschrieben:
tönchen hat folgendes geschrieben:
Als Unternehmen, das kostengünstig arbeiten muss, würde ich auch den billigeren Weg gehen und bereits gescreente Bewerber bevorzugen, anstatt Hunderte von Leuten durchzuchecken, die oftmals nicht geeignet sind.

Aus Sicht des Unternehmens ist es mir aber nur teilweise klar! Auf der einen Seite können erstmal die Ratingkosten eingespart werden, die hapag für R/E´s vom freien Markt ja zahlen müsste!


Ich habe mal in meinem großen Buch geblättert und die schwarze Katze auf meiner Schulter hat mir daraus vorgelesen:
"Wer ohne Rating zu Hapag kommt, der kriegt weniger Gehalt, bis er es abbezahlt hat".

jonas hat folgendes geschrieben:
Außerdem ist man viel flexibler und kann dementsprechend den Bedarf regulieren, mit Zeitverträgen, die aus Firmensicht natürlich vorteilhafter sind! Ein Kollege mit Festvertrag würde natürlich auch in der Hapag-Seniorität aufsteigen, was wiederum mit höheren Personalkosten verbunden wäre! Dieses Problem hat die Firma nicht, wenn sie NFF´s einsetzt! Soweit klar...
Andererseits sind die Vorteile für die Firma doch nur vorübergehender Natur, denn wenn die NFF´s wieder nach einer Zeit X verschwinden, entsteht doch eine gewisse "Lücke im Humankapital", da die nachfolgenden Piloten ja wieder "ganz unten" anfangen müssen! Wie sieht es dann in Zukunft mit upgradings aus? Fehlt dann nicht irgendwann geeignetes Capt. Potential? Diesen Aspekt kann ich aus Firmensicht nicht ganz nachvollziehen!


Wenn ich nen Captain will, dann hol ich mir den - gibt schließlich genug Leute, die nicht ihr Leben lang bei Ryanair fliegen wollen.

jonas hat folgendes geschrieben:
tönchen hat folgendes geschrieben:

Denn es ist nunmal so: das nötige Kleingeld vorausgesetzt, kann über kurz oder lang (oder auch seeehr lang) jeder nen ATPL machen.

Das ist richtig, deshalb gibt es ja auch die harten Selektionen für die R/E´s! Diese Tatsache ist noch ein Grund mehr, keine ATPL-Ausbildung am freien Markt OHNE zweites Standbein zu absolvieren!!!


Darüber müssen wir ja sowieso nicht mehr diskutieren. Wink

jonas hat folgendes geschrieben:
tönchen hat folgendes geschrieben:
Eine Aussage über die fliegerischen Kompetenzen und "soft skills" ist damit aber noch lange nicht getroffen.

...Warum hat hapag z.B. nicht diejenigen DBA-Piloten in die Firma übernommen, die leihweise über einen größeren Zeitraum bei ihnen geflogen sind und dann versucht haben, eine Bewerbung zu plazieren?! Das ist doch paradox! Diese Piloten haben 100%ig die gleiche Performance gezeigt, sonst wären sie nicht vorübergehend für HLF geflogen, oder!?...


Heeee, ich bin nicht bei Hapag in der Personalabteilung tätig! Ich weiß es doch auch nicht! Cool Wer sagt denn, dass man sie nicht übernommen hat? Und wer sagt uns, dass es dabei nicht auch einige Dumpfbacken gab, die zwar ordentlich geflogen sind, aber die man trotzdem nicht jeden Tag um sich haben will? Versteh mich nicht falsch: sicherlich sind nicht alle Leute vom freien Markt Idioten. Aber je länger ich passiv das ganze Geschehen beobachte, desto sinnvoller und effektiver finde ich das LH-Auswahlverfahren.

jonas hat folgendes geschrieben:
Aber wahrscheinlich ist das genau das, was ich als den "LH-Bonus" in der VC bezeichne! Die VC ist eben doch eher eine Personalvertretung der LH und weniger der anderen organisierten Airlines in D. Ich kann schon Piloten verstehen, die ihre Interessen deshalb nicht ausreichend vertreten bzw. gewahrt sehen...Aber das ist ein anderes Thema!


Hehe, allerdings. Very Happy

Es grüßt,
Tönchen (das verdammt froh ist, sich nicht auf diesem Arbeitsmarkt rumschlagen zu müssen)
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jonas
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Anmeldungsdatum: 03.02.2003
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BeitragVerfasst am: Do Aug 04, 2005 5:36 pm    Titel: Antworten mit Zitat

das_tönchen hat folgendes geschrieben:
Jonas, ich sehe es ähnlich wie Du, einige Aspekte im HF-Auswahlverfahren leuchten mir auch nicht ein (allerdings andere Wink). Zu den von Dir genannten, was die NFFler angeht: sie müssen zwar das psychologische Auswahlgespräch nicht mehr machen, aber doch meines Wissens immer noch das abschließende Interview bei Hapag.
Okay, dann muss ich meine Meinung natürlich revidieren! Dass sie das Hapag-Interview wie alle anderen Bewerber durchlaufen müssen, wusste ich nicht!!! Wobei auch das dann wohl eher "pro forma" ablaufen wird...
Die psychologische Vorauswahl für die HLF-Bewerber in FRA, durchgeführt von LH-Psychologen, würde bei den fertigen NFF´s in der Tat keinen Sinn machen! Wink
BTW: Warum werden eigentlich die LH-Bewerber nicht von LH-Psychologen getestet, wenn sei schon welche haben? Oder anders gefragt: Was machen diese dann, wenn schon kein Personalrecruiting bei LH?


Zitat:

Unlogisch wird's an der Stelle, wo es um Cityline-Kandidaten gibt. Denn die müssen in der Tat durch alle drei Stufen. Was die fliegerische Kompetenz angeht, leuchtet mir das auch ein. Denn schließlich wird an der LFT objektiv die Leistung überprüft, weil man dort finanziell unabhängig vom Schüler ist, an freien Flugschulen (und dort kommen die Cityliner größtenteils her) wird man notfalls durchgeschleift.

Ich meine aber diejenigen Cityliner, die NACH ihrer ATPL-Ausbildung die R/E-Selektion beim DLR bestehend aus GU, SIMULATOR-SCREENING und FU positiv hinter sich gebracht haben und schon sein längerem auf ihre Einstellung warten! Das sind ca. 50, soviel ich weiss. Die wollten teilweise schon ihre Uniform abholen, als sie zurückgepfiffen wurden...Begründung: Einstellungsstop.
Ich meine nicht die ca. 20, die noch als letzte Bewerber die abinitio-Cityline-Selektion absolvieren durften und dann an freien Schulen ihre Ausbildung gemacht haben. Die stehen zwar auch auf der Warteliste (werden meines Wissens auch zuerst eingestellt, sollte es mal irgendwann weitergehen), wurden aber nach ihrer Ausbildung nicht mehr durch die LH gescreent. Von diesen hast du gesprochen, oder?!



Zitat:

...aber es bringt ja auch keinen um, sich nochmal zu etwaigen Eisvorlieben und aufgeräumten Schreibtischen zu äußern. Wink

Auuutsch, volle Breitseite!!! Very Happy




Zitat:
Es fliegen ja auch in der Tat mittlerweile eine ganze Reihe Cityliner bei HF, die keine Lust mehr haben jahrelang zu gut deutsch verarscht zu werden und froh sind, den Weg zu einem seriösen Unternehmen gefunden zu haben. Aber das ist ein anderes Thema...
Tja, dieses Verhalten war/ist wirklich heavy und auch nicht wirklich nachvollziehbar, zumal ja (laut aktiven CLH-Piloten) ganz gut Bedarf bestehen soll!
Ich hab´ mal irgendwo aufgeschnappt, dass deshalb noch keine Einstellungen in größerem Umfang bei CLH vorgenommen werden, weil man bei der etwaigen Anschaffung neuer Flugzeugtypen mit Sitzplatzkapazitäten, die über denen der Avros liegen, den CLH-Piloten die gleichen Tarifverträge wie den Kollegen bei Germanwings zugestehen müsste (scheinbar gibt es im LH-KTV so eine Klausel)! Auch ist ja scheinbar immer noch nicht geklärt, wie die Zukunft von LH-Regional -angesichts des wachsenden Konkurrenzdrucks der Billigflieger- strategisch aussehen soll!


Zitat:
Wenn ich nen Captain will, dann hol ich mir den - gibt schließlich genug Leute, die nicht ihr Leben lang bei Ryanair fliegen wollen.

Stellt Hapag etwa auch "Direct Entry"-Cpt´s ein oder ist das in der Vergangenheit schonmal vorgekommen? Ich dachte immer, die Upgradings seien auschliesslich innerhalb der Firma möglich?!



Zitat:
Versteh mich nicht falsch: sicherlich sind nicht alle Leute vom freien Markt Idioten. Aber je länger ich passiv das ganze Geschehen beobachte, desto sinnvoller und effektiver finde ich das LH-Auswahlverfahren.

Wie meinst du das? Kannst du da mal etwas konkreter werden Wink ?



Zitat:

Es grüßt, Tönchen (das verdammt froh ist, sich nicht auf diesem Arbeitsmarkt rumschlagen zu müssen)

Allerdings!!! Rolling Eyes



Best Regards,
jonas


P.S: Wo ist eigentlich wannabee? War ja schon ewig nicht mehr hier!
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Anmeldungsdatum: 13.05.2003
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Wohnort: Lebenswerteste Stadt der Welt

BeitragVerfasst am: Do Aug 04, 2005 8:37 pm    Titel: Antworten mit Zitat

jonas hat folgendes geschrieben:

Okay, dann muss ich meine Meinung natürlich revidieren! Dass sie das Hapag-Interview wie alle anderen Bewerber durchlaufen müssen, wusste ich nicht!!! Wobei auch das dann wohl eher "pro forma" ablaufen wird...
Die psychologische Vorauswahl für die HLF-Bewerber in FRA, durchgeführt von LH-Psychologen, würde bei den fertigen NFF´s in der Tat keinen Sinn machen! Wink
BTW: Warum werden eigentlich die LH-Bewerber nicht von LH-Psychologen getestet, wenn sei schon welche haben? Oder anders gefragt: Was machen diese dann, wenn schon kein Personalrecruiting bei LH?


Genau das frag ich mich auch. Saftschubsen-Screening, vermute ich. Very Happy Wahrscheinlich ist es wirtschaftlicher, die gesamte DLR-Apparatur zu buchen als einzelne Teile zur LH outzusourcen.

jonas hat folgendes geschrieben:

Ich meine aber diejenigen Cityliner, die NACH ihrer ATPL-Ausbildung die R/E-Selektion beim DLR bestehend aus GU, SIMULATOR-SCREENING und FU positiv hinter sich gebracht haben und schon sein längerem auf ihre Einstellung warten! Das sind ca. 50, soviel ich weiss. Die wollten teilweise schon ihre Uniform abholen, als sie zurückgepfiffen wurden...Begründung: Einstellungsstop.


Ah, okay. Sorry, nicht richtig gelesen. Embarassed Tja, um dann Deine Frage zu beantworten, warum diese Leute keine Chance erhalten: weil sich kein Schwein für sie interessiert. Denn ich gebe Dir in diesem Punkt Recht, was die VC angeht, "selbst" als Cityliner bist Du ein (angehender) Pilot zweiter Klasse. Und Leute auf Wartelisten haben sowieso keine Lobby. Woher auch? Seien wir doch mal ehrlich, die Jungs können nicht damit rechnen, jemals eingestellt zu werden. Zumindest nicht von der CLH.

jonas hat folgendes geschrieben:
Ich meine nicht die ca. 20, die noch als letzte Bewerber die abinitio-Cityline-Selektion absolvieren durften und dann an freien Schulen ihre Ausbildung gemacht haben. Die stehen zwar auch auf der Warteliste (werden meines Wissens auch zuerst eingestellt, sollte es mal irgendwann weitergehen), wurden aber nach ihrer Ausbildung nicht mehr durch die LH gescreent. Von diesen hast du gesprochen, oder?!


Rischtisch. Aber genau wie diese Leute können sich doch auch die 50 Jungs und Mädels von der anderen Warteliste bei Hapag bewerben.

jonas hat folgendes geschrieben:
Zitat:

...aber es bringt ja auch keinen um, sich nochmal zu etwaigen Eisvorlieben und aufgeräumten Schreibtischen zu äußern. Wink

Auuutsch, volle Breitseite!!! Very Happy


Man tut was man kann! Wink

jonas hat folgendes geschrieben:
toni hat folgendes geschrieben:
Es fliegen ja auch in der Tat mittlerweile eine ganze Reihe Cityliner bei HF, die keine Lust mehr haben jahrelang zu gut deutsch verarscht zu werden und froh sind, den Weg zu einem seriösen Unternehmen gefunden zu haben. Aber das ist ein anderes Thema...
Tja, dieses Verhalten war/ist wirklich heavy und auch nicht wirklich nachvollziehbar, zumal ja (laut aktiven CLH-Piloten) ganz gut Bedarf bestehen soll!
Ich hab´ mal irgendwo aufgeschnappt, dass deshalb noch keine Einstellungen in größerem Umfang bei CLH vorgenommen werden, weil man bei der etwaigen Anschaffung neuer Flugzeugtypen mit Sitzplatzkapazitäten, die über denen der Avros liegen, den CLH-Piloten die gleichen Tarifverträge wie den Kollegen bei Germanwings zugestehen müsste (scheinbar gibt es im LH-KTV so eine Klausel)! Auch ist ja scheinbar immer noch nicht geklärt, wie die Zukunft von LH-Regional -angesichts des wachsenden Konkurrenzdrucks der Billigflieger- strategisch aussehen soll!


So sieht es aus - rein theoretisch. Ist aber auch kein Problem für die CLH, weil man einfach Pilotenkinder mit privat erlangtem ATPL nochmal kurz zum DLR schicken kann, sie dann als "interne Mitarbeiter" deklariert (schließlich fliegt Papi schon da) und - schwups - sind etwaige Einstellungsprobleme gelöst. Wen interessieren schon Verträge und Wartelisten?(sagt meine schwarze Katze)

jonas hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Wenn ich nen Captain will, dann hol ich mir den - gibt schließlich genug Leute, die nicht ihr Leben lang bei Ryanair fliegen wollen.

Stellt Hapag etwa auch "Direct Entry"-Cpt´s ein oder ist das in der Vergangenheit schonmal vorgekommen? Ich dachte immer, die Upgradings seien auschliesslich innerhalb der Firma möglich?!


Hey, ich rede grad von MIR als Personaler, war reine Gedankenspielerei, so schlicht und einfach stelle ich mir halt die Welt vor (und werde erschreckend oft bestätigt Wink Mr. Green). Über Hapag kann ich da gar nichts sagen. Wollte jetzt keine Gerüchte streuen...widerleg mich gerne, wenn das gar nicht gehen sollte, ich würde mich (persönlich) drüber freuen.

jonas hat folgendes geschrieben:
Tönchen hat folgendes geschrieben:
Versteh mich nicht falsch: sicherlich sind nicht alle Leute vom freien Markt Idioten. Aber je länger ich passiv das ganze Geschehen beobachte, desto sinnvoller und effektiver finde ich das LH-Auswahlverfahren.

Wie meinst du das? Kannst du da mal etwas konkreter werden Wink ?


Aber klar! Very Happy Über die eine oder andere Ecke kenn ich eine gewisse Anzahl Menschen, die auf der privaten Schiene ihre Lizenz erlangt haben oder erlangen werden. Darunter befinden sich eine Vielzahl (die Mehrheit) äußerst netter Menschen. Teilweise Leute, die ich als Freunde bezeichne, mit denen ich gerne ein Bier trinken gehe. Aber die Welt ist traurig, unfair und hochgradig gemein: bei vielen von ihnen muss ich einfach sehen, dass sie einen Beruf ergreifen wollen, für den sie schlichtweg nicht geeignet sind. Sei es aufgrund ihrer fliegerischen Leistungen, sei es aufgrund einiger (teilweise sehr kleine) menschlichen Defizite. Das soll nicht heissen, dass sie ne Macke haben, sondern einfach das hochgelobte "Anforderungsprofil" nicht erfüllen. Der eine ist zu sensibel, der andere will nicht wahrhaben, dass Fliegen zwar sein Traum ist, aber seine Freundin zu Hause und die Zeit mit ihr ihm eigentlich viel wichtiger ist. Und diese Leute werden in dem Job einfach nicht glücklich.

Daneben gibt es natürlich noch eine gewisse Quote an Arschlöchern und Intelligenzbestien, die man am besten in keinem Job auf die Menschheit loslassen sollte, weil sie einfach die TOLLSTEN! BESTEN! REICHSTEN! sind - sorry, ich schweife (dank einiger plastischer Beispiele) leider ab. Rolling Eyes Mr. Green
Um mal zum Punkt zu kommen: wenn ich mir die Begründungen anhöre, warum diese jungen Leute bei der LH abgelehnt wurden, dann kann ich sie fast immer nachvollziehen. Für einige tut es mir leid, weil man es ihnen wirklich gönnen würde, sich ihren Traum zu erfüllen, bei anderen ist man froh, so jemanden nicht beim nächsten Flug im Cockpit sitzen zu haben.
Das wirkliche Schlimme daran ist: die meisten dieser Kinder werden geliebt (okay, das sollte so sein Wink). Ich meine, sie fahren vom DLR nach Hause und dort sitzen Menschen, die an sie glauben. Und dann fallen Sätze aus dem Spektrum von "die Psychologen haben doch keine Ahnung" bis "Wenn man etwas wirklich will, dann erreicht man es auch". Und ja, wenn er wirklich will, kann (fast) jeder junge Mensch in Deutschland Pilot werden. Nur dass das richtig ist, wage ich stark zu bezweifeln. Mir macht es jedenfalls keinen Spaß, zuzusehen, wie nette Jungerwachsene einen Haufen Geld ausgegeben haben (und viele von ihnen keineswegs leichtfertig) und am Ende ohne Job - und noch viel schlimmer - ohne Hoffnung dastehen. Ich bemängele also die fehlende Ehrlichkeit des Umfeldes, einem jungen Mann ins Gesicht zu sagen, dass er zwar für viele hochqualifizierte Jobs geeignet sein mag, aber ihm für den Pilotenalltag Fähigkeiten fehlen, ich bin frustriert über diesen Nischenmarkt, in dem Flugschulen für (teilweise mangelhafte) Schulungen Unsummen kassieren, weil sie einen Traum vermarkten, ich zweifele an den Selbsteinschätzungsfähigkeiten vieler Abiturienten. Und um den Kreis zum LH-Auswahlverfahren zu schließen: es mag schwer sein das jeweilige Urteil anzuerkennen, wenn es mit den eigenen Wünschen so kollidiert, aber ich glaube, dass dort viel mehr an hilfreichen Tipps für die Karriere und den Umgang mit der eigenen Persönlichkeit gegeben wird als viele sich eingestehen.
Um es Dir vorwegzunehmen Wink: natürlich gibt es auch eine gewisse Quote positiv Getester, die hohle Nüsse sind und sich nur geschickt angestellt haben, genauso wie es Kandidaten gibt, die ein erfolgreicher Pilot geworden wären, wenn man ihnen die Chance gegegen hätte. Fehleinschätzungen gibt es immer (und nicht zuletzt dank einiger Vorbereiter, aber das ist ein anderes Thema).

So, ich habe mal wieder viel erzählt, aber nach Jahren in diesen Kreisen hab ich manchmal einfach das Bedürfnis, reihenweise die Leute in den Arsch zu treten, die sich gegenseitig hochschaukeln, statt ehrlich zu sein und so verhindern könnten, dass einige von ihnen derbe auf die Nase fallen.

jonas hat folgendes geschrieben:
P.S: Wo ist eigentlich wannabee? War ja schon ewig nicht mehr hier!

Willkommen im Team - das frag ich mich (nicht allein) auch schon etwas länger....

Bussi und over,
Toni
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BeitragVerfasst am: Fr Aug 05, 2005 10:52 am    Titel: Antworten mit Zitat

das_tönchen hat folgendes geschrieben:

So sieht es aus - rein theoretisch. Ist aber auch kein Problem für die CLH, weil man einfach Pilotenkinder mit privat erlangtem ATPL nochmal kurz zum DLR schicken kann, sie dann als "interne Mitarbeiter" deklariert (schließlich fliegt Papi schon da) und - schwups - sind etwaige Einstellungsprobleme gelöst. Wen interessieren schon Verträge und Wartelisten?(sagt meine schwarze Katze)

Schlimme Sache!!! Das hab´ ich leider auch schon von diversen Seiten hören müssen, dabei waren auch Infos aus erster Hand...Aber meine schwarze Katze sagt mir, dass sich firmenintern Widerstand regt und dass diese Praxis so manchem bei CLH ein "Dorn im Auge" ist!!! Verständlicherweise...

Übrigens, hier im Forum gab es ja vor einigen Monaten einen Bericht über eine FQ, bei der die Teilnehmer einen ATPLer im FQ-Warteraum getroffen haben, der ihnen erzählt hat, dass sein Daddy Cpt. bei CLH ist, während er selbst an einer R/E-Selektion teilnimmt!!! Er war an dem Tag beim DLR, um sich seinen Sim-Termin geben zu lassen!!!
Mir fehlen dabei echt die Worte...Hauptsache, offiziell ist Einstellungsstopp!!! Da kann man durchaus auch weiterspekulieren und sich fragen, inwiefern denn angesichts einer solchen Vorgehensweise überhaupt noch eine gewisse Objektivität des DLR gewährleistet sein kann!? Oder anders formuliert: Ich kann mir schlecht vorstellen, dass diese "privilegierten Selektionsründchen" die gleichen Durchfallquoten haben wie die der "Economy Class" (sollten sie denn jemals wieder stattfinden)!


Zitat:

Aber klar! Very Happy Über die eine oder andere Ecke kenn ich eine gewisse Anzahl Menschen, die auf der privaten Schiene ihre Lizenz erlangt haben oder erlangen werden. Darunter befinden sich eine Vielzahl (die Mehrheit) äußerst netter Menschen. Teilweise Leute, die ich als Freunde bezeichne, mit denen ich gerne ein Bier trinken gehe. Aber die Welt ist traurig, unfair und hochgradig gemein: bei vielen von ihnen muss ich einfach sehen, dass sie einen Beruf ergreifen wollen, für den sie schlichtweg nicht geeignet sind. Sei es aufgrund ihrer fliegerischen Leistungen, sei es aufgrund einiger (teilweise sehr kleine) menschlichen Defizite. Das soll nicht heissen, dass sie ne Macke haben, sondern einfach das hochgelobte "Anforderungsprofil" nicht erfüllen. Der eine ist zu sensibel, der andere will nicht wahrhaben, dass Fliegen zwar sein Traum ist, aber seine Freundin zu Hause und die Zeit mit ihr ihm eigentlich viel wichtiger ist. Und diese Leute werden in dem Job einfach nicht glücklich.

Daneben gibt es natürlich noch eine gewisse Quote an Arschlöchern und Intelligenzbestien, die man am besten in keinem Job auf die Menschheit loslassen sollte, weil sie einfach die TOLLSTEN! BESTEN! REICHSTEN! sind - sorry, ich schweife (dank einiger plastischer Beispiele) leider ab. Rolling Eyes Mr. Green
Um mal zum Punkt zu kommen: wenn ich mir die Begründungen anhöre, warum diese jungen Leute bei der LH abgelehnt wurden, dann kann ich sie fast immer nachvollziehen. Für einige tut es mir leid, weil man es ihnen wirklich gönnen würde, sich ihren Traum zu erfüllen, bei anderen ist man froh, so jemanden nicht beim nächsten Flug im Cockpit sitzen zu haben.
Das wirkliche Schlimme daran ist: die meisten dieser Kinder werden geliebt (okay, das sollte so sein Wink). Ich meine, sie fahren vom DLR nach Hause und dort sitzen Menschen, die an sie glauben. Und dann fallen Sätze aus dem Spektrum von "die Psychologen haben doch keine Ahnung" bis "Wenn man etwas wirklich will, dann erreicht man es auch". Und ja, wenn er wirklich will, kann (fast) jeder junge Mensch in Deutschland Pilot werden. Nur dass das richtig ist, wage ich stark zu bezweifeln. Mir macht es jedenfalls keinen Spaß, zuzusehen, wie nette Jungerwachsene einen Haufen Geld ausgegeben haben (und viele von ihnen keineswegs leichtfertig) und am Ende ohne Job - und noch viel schlimmer - ohne Hoffnung dastehen. Ich bemängele also die fehlende Ehrlichkeit des Umfeldes, einem jungen Mann ins Gesicht zu sagen, dass er zwar für viele hochqualifizierte Jobs geeignet sein mag, aber ihm für den Pilotenalltag Fähigkeiten fehlen, ich bin frustriert über diesen Nischenmarkt, in dem Flugschulen für (teilweise mangelhafte) Schulungen Unsummen kassieren, weil sie einen Traum vermarkten, ich zweifele an den Selbsteinschätzungsfähigkeiten vieler Abiturienten. Und um den Kreis zum LH-Auswahlverfahren zu schließen: es mag schwer sein das jeweilige Urteil anzuerkennen, wenn es mit den eigenen Wünschen so kollidiert, aber ich glaube, dass dort viel mehr an hilfreichen Tipps für die Karriere und den Umgang mit der eigenen Persönlichkeit gegeben wird als viele sich eingestehen.
Um es Dir vorwegzunehmen Wink: natürlich gibt es auch eine gewisse Quote positiv Getester, die hohle Nüsse sind und sich nur geschickt angestellt haben, genauso wie es Kandidaten gibt, die ein erfolgreicher Pilot geworden wären, wenn man ihnen die Chance gegegen hätte. Fehleinschätzungen gibt es immer (und nicht zuletzt dank einiger Vorbereiter, aber das ist ein anderes Thema).

So, ich habe mal wieder viel erzählt, aber nach Jahren in diesen Kreisen hab ich manchmal einfach das Bedürfnis, reihenweise die Leute in den Arsch zu treten, die sich gegenseitig hochschaukeln, statt ehrlich zu sein und so verhindern könnten, dass einige von ihnen derbe auf die Nase fallen.

*meinhauptvordirverneig* Wink...besser kann man´s nicht formulieren!!!

Gruß, jonas
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Anmeldungsdatum: 06.10.2003
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BeitragVerfasst am: Fr Aug 05, 2005 11:39 am    Titel: Antworten mit Zitat

das_tönchen hat folgendes geschrieben:

Aber klar! Very Happy Über die eine oder andere Ecke kenn ich eine gewisse Anzahl Menschen, die auf der privaten Schiene ihre Lizenz erlangt haben oder erlangen werden. Darunter befinden sich eine Vielzahl (die Mehrheit) äußerst netter Menschen. Teilweise Leute, die ich als Freunde bezeichne, mit denen ich gerne ein Bier trinken gehe. Aber die Welt ist traurig, unfair und hochgradig gemein: bei vielen von ihnen muss ich einfach sehen, dass sie einen Beruf ergreifen wollen, für den sie schlichtweg nicht geeignet sind. Sei es aufgrund ihrer fliegerischen Leistungen, sei es aufgrund einiger (teilweise sehr kleine) menschlichen Defizite. Das soll nicht heissen, dass sie ne Macke haben, sondern einfach das hochgelobte "Anforderungsprofil" nicht erfüllen. Der eine ist zu sensibel, der andere will nicht wahrhaben, dass Fliegen zwar sein Traum ist, aber seine Freundin zu Hause und die Zeit mit ihr ihm eigentlich viel wichtiger ist. Und diese Leute werden in dem Job einfach nicht glücklich.

Daneben gibt es natürlich noch eine gewisse Quote an Arschlöchern und Intelligenzbestien, die man am besten in keinem Job auf die Menschheit loslassen sollte, weil sie einfach die TOLLSTEN! BESTEN! REICHSTEN! sind - sorry, ich schweife (dank einiger plastischer Beispiele) leider ab. Rolling Eyes Mr. Green
Um mal zum Punkt zu kommen: wenn ich mir die Begründungen anhöre, warum diese jungen Leute bei der LH abgelehnt wurden, dann kann ich sie fast immer nachvollziehen. Für einige tut es mir leid, weil man es ihnen wirklich gönnen würde, sich ihren Traum zu erfüllen, bei anderen ist man froh, so jemanden nicht beim nächsten Flug im Cockpit sitzen zu haben.
Das wirkliche Schlimme daran ist: die meisten dieser Kinder werden geliebt (okay, das sollte so sein Wink). Ich meine, sie fahren vom DLR nach Hause und dort sitzen Menschen, die an sie glauben. Und dann fallen Sätze aus dem Spektrum von "die Psychologen haben doch keine Ahnung" bis "Wenn man etwas wirklich will, dann erreicht man es auch". Und ja, wenn er wirklich will, kann (fast) jeder junge Mensch in Deutschland Pilot werden. Nur dass das richtig ist, wage ich stark zu bezweifeln. Mir macht es jedenfalls keinen Spaß, zuzusehen, wie nette Jungerwachsene einen Haufen Geld ausgegeben haben (und viele von ihnen keineswegs leichtfertig) und am Ende ohne Job - und noch viel schlimmer - ohne Hoffnung dastehen. Ich bemängele also die fehlende Ehrlichkeit des Umfeldes, einem jungen Mann ins Gesicht zu sagen, dass er zwar für viele hochqualifizierte Jobs geeignet sein mag, aber ihm für den Pilotenalltag Fähigkeiten fehlen, ich bin frustriert über diesen Nischenmarkt, in dem Flugschulen für (teilweise mangelhafte) Schulungen Unsummen kassieren, weil sie einen Traum vermarkten, ich zweifele an den Selbsteinschätzungsfähigkeiten vieler Abiturienten. Und um den Kreis zum LH-Auswahlverfahren zu schließen: es mag schwer sein das jeweilige Urteil anzuerkennen, wenn es mit den eigenen Wünschen so kollidiert, aber ich glaube, dass dort viel mehr an hilfreichen Tipps für die Karriere und den Umgang mit der eigenen Persönlichkeit gegeben wird als viele sich eingestehen.
Um es Dir vorwegzunehmen Wink: natürlich gibt es auch eine gewisse Quote positiv Getester, die hohle Nüsse sind und sich nur geschickt angestellt haben, genauso wie es Kandidaten gibt, die ein erfolgreicher Pilot geworden wären, wenn man ihnen die Chance gegegen hätte. Fehleinschätzungen gibt es immer (und nicht zuletzt dank einiger Vorbereiter, aber das ist ein anderes Thema).


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