Militärpilotenauswahl vs. Auswahlverfahren bei Swiss

[JOutry]

Hallo zusammen

Bin neu hier im Forum, super Sache, hab schon einiges hilfreiches gelesen!

Ich befand mich bis vor kurzem noch im engeren Auswahlverfahren zum Militärpiloten bei der Schweizer Luftwaffe.

In der zweiten Stufe - einer medizinisch-psychologisch und leistungsprüfender Stufe - bekam ich den negativen Bescheid. Den genauen Grund weis ich (noch) nicht, ich gehe aber davon aus dass es aufgrund medizinischer Faktoren eng für mich wurde.

Nun folgende Frage: Gibt es im Forum jemanden, der ebenfalls einen Teil der Abklärungen bei der Luftwaffe absolviert hat und sich anschliessend bei einer Airline (Swiss) angemeldet hat?
Wenn ja: Sind die Tests ähnlich? Muss mann etwas beachten oder gar ganzanders machen?
Sind die Leistungsanforderungen (Apparatetest/Sim) ähnlich schwer oder einfacher?

Wäre toll ein paar Erfahrungen zu hören, natürlich auch aus Deutschland, wo das ganze höchstwahrscheinlich ja sehr ähnlich läuft.

Grüsse
Joël

[SBK]

Servus Joel,

ich habe 2008 das Programm der deutschen Luftwaffe komplett durchlaufen.
Auch ich wurde kurz vor der Einstellung wegen med. Problemen (Knochenbrüche) auf T5 eingestuft.
Diese sind nur militärisch relevant, so dass ich mein Class1 Medical halten konnte.

2009-2011 habe ich eine priv. ATPL Ausbildung durchlaufen und im Anschluss das Auswahlverfahren bei der Swiss bestanden.
(Mittlerweile Stufe I - VI)

Grundsätzlich sind die Verfahren anders aufgebaut, aber es gibt Ähnlichkeiten.

Das militärische Verfahren war meiner Meinung einfacher - und auch kürzer. Es ging weniger um Multitasking, dafür mehr um Motorik/Reaktion.
Bei der Swiss kommt zu der Motorik/Reaktion auch die Mehrfacharbeit in Form von Rechen- oder andere theo. Aufgaben.
(Siehe Stufe II-III)
Stufe I (siehe BU/GU - Lufthansa, Swiss) ist eine Prüfung für sich - hier gibt es wenig Übereinstimmung mit dem mil. Test.
Auch die Assessments sind, wen wunderts, auf versch. Persönlichkeiten getrimmt.
Militärisch wird eine führende, dominante pers. gesucht - bei der Swiss werden diese Eigenschaften zwar auch gewünscht, aber mehr die Fähigkeit ein Team zu leiten und sich einzubringen.


Das wichtigste ist, das Durchlaufen eines mil. Tests wird von der Swiss positiv aufgenommen.


Als Abschluss:
Sieh das mil. Auswahlverfahren als Training, es war ein Gutes;)
...und wie man bei mir sieht, ist es auch möglich!

Ps.: Bei Fragen meld dich per PM!

[Cody]

In der Schweiz ist sicherlich das militärische Auswahlverfahren deutlich schwieriger. Es gibt jedes Jahr nur eine festgelegte Anzahl an Schulungsplätzen (um die 10), die nur an die Besten vergeben werden. Bei der Swiss wird hingegen jeder geeignete Kandidat genommen, der Bedarf ist ja auch viel höher.
Direkt vergleichen kann ich allerdings nicht, ich habe mit der Militärselektion nach SPHAIR nicht mehr weiter gemacht