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Elmar
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Anmeldungsdatum: 18.05.2007
Beiträge: 685
Wohnort: Raum Stuttgart

BeitragVerfasst am: Sa Apr 28, 2012 3:13 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hier gibt es einpaar sehr interessante Gedankengänge, die ich gerne in eine andere Richtung leiten wollte.

Ich gehe auch nicht davon aus, dass der Sparkurs allzu große Auswirkungen auf das Auswahlverfahren hat. Das Argument die Schuld auf andere zu schieben kann zutreffen, jedoch sehe ich nun -seit ich mich damit beschäftige-, dass es oftmals Urteilsverkündungen gab, die sehr diffus waren.
Im meiner eigenen FQ gab es am ersten Tag zwei -auch nur am ersten Tag, weil sie am zweiten nicht mehr da waren- die in normaler Straßenkleidung auftauchten, sie hatten ein leicht ungepflegtes Erscheinungsbild. Keine Frage, dass die LH darauf wert legt, aber wirklich fair wäre es, dies so zu begründen und nicht zu sagen, dass die "Mehrfachbelastbarkeit" an der BU ungenügend war, denn dann hätte man den Bewerber schon dort selektieren können.

Ein weiterer interessanter Punkt ist, dass DIE Psychologen es nicht geschafft haben, eine Person ausreichend zu analysieren. Denn das ist Fakt, dass die reiche psychologische Testzeit eines Bewerbers über die zwei Tage, gerade mal 1,5-2 Stunden umfasst und in dieser Zeit wird man NIEMANDEM gerecht. Es ist fast unmöglich anhand der Bewerbungspapiere und den Gruppenspielen jemand annähernd vollständig zu charakterisieren. Weshalb benötigt man sonst für ein Gerichtsverfahren mehrere Wochen, um eine Person korrekt psychologisch zu beschreiben?
Es ist nunmal so, dass die LH und in deren Auftrag das DLR, das "LH-Schema F" anwenden und jeder der sich diesem fügt, kommt durch. Deshalb waren die Seminarler bei mir in der FQ auch wesentlich geschickter, was die psychologischen Tests betrifft, weil eben dieses Schema erlernbar ist.

Im ernst, seit nicht so naiv zu glauben, dass ihr der Lufthansa wichtig seit als Person. Ihr seit Bewerber XY, der seine Arbeitskraft anbieten will und entweder als leistungsfähig angesehen wird, oder wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen werdet. Es gibt keinerlei persönliche Komponente an diesem Assessment. Ich war zum Teil so eingestellt, dass Persönlichkeit eine Rolle spielen würde und habe meine Erfahrungen gemacht.

in diesem Sinne:

Alles Gute!
Elmar
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Altitude, Airspeed, Brain - You need two of them to survive.
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n3toX
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Anmeldungsdatum: 06.03.2012
Beiträge: 1591
Wohnort: Beteigeuze

BeitragVerfasst am: Sa Apr 28, 2012 5:11 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Elmar hat folgendes geschrieben:
Hier gibt es einpaar sehr interessante Gedankengänge, die ich gerne in eine andere Richtung leiten wollte.

Ich gehe auch nicht davon aus, dass der Sparkurs allzu große Auswirkungen auf das Auswahlverfahren hat. Das Argument die Schuld auf andere zu schieben kann zutreffen, jedoch sehe ich nun -seit ich mich damit beschäftige-, dass es oftmals Urteilsverkündungen gab, die sehr diffus waren.
Im meiner eigenen FQ gab es am ersten Tag zwei -auch nur am ersten Tag, weil sie am zweiten nicht mehr da waren- die in normaler Straßenkleidung auftauchten, sie hatten ein leicht ungepflegtes Erscheinungsbild. Keine Frage, dass die LH darauf wert legt, aber wirklich fair wäre es, dies so zu begründen und nicht zu sagen, dass die "Mehrfachbelastbarkeit" an der BU ungenügend war, denn dann hätte man den Bewerber schon dort selektieren können.


Aber diese Begründung kann man vor Gericht nicht verklagen aufgrund von Diskirminierung o.ä.
Wenn man nur wegen dem "Erscheinungsbild" fliegt und qualitativ aber in Ordnung ist, ist das für mich diskriminierend, wenn ich deswegen nicht ausgewählt werden würde. Mit der Methode, dass die Leistung einfach nicht gereicht hat und man nicht überzeugt hat, geht das ganze natürlich einfacher.
Natürlich legt die LH auch Wert auf das Aussehen. Ein gepflegtes Äußeres wird wohl so ziemlich jeder Arbeitgeber verlangen.
Dass gutes Aussehen alleine natürlich auch nicht reicht, dürfte wohl auch klar sein. Die von der LH und vom DLR schreiben ja nicht, du sollst im Anzug erscheinen. Sie sagen ja nur, kommen Sie, wie Sie es für angemessen für ein Bewerbungsgespräch bei uns halten. Wenn ich da mit fettigen Haaren und Jogginghose (übertrieben gesagt) erscheine, zeigt das nicht gerade, als hätte man sehr viel Respekt oder Motivation dem DLR oder der Lufthansa gegenüber. Dass das auch angerechnet wird, ist ja auch mitunter logisch, oder? Finde ich aber wirklich interessant, dass du es hier mit ansprichst Wink.

Zitat:
Ein weiterer interessanter Punkt ist, dass DIE Psychologen es nicht geschafft haben, eine Person ausreichend zu analysieren. Denn das ist Fakt, dass die reiche psychologische Testzeit eines Bewerbers über die zwei Tage, gerade mal 1,5-2 Stunden umfasst und in dieser Zeit wird man NIEMANDEM gerecht. Es ist fast unmöglich anhand der Bewerbungspapiere und den Gruppenspielen jemand annähernd vollständig zu charakterisieren. Weshalb benötigt man sonst für ein Gerichtsverfahren mehrere Wochen, um eine Person korrekt psychologisch zu beschreiben?
Es ist nunmal so, dass die LH und in deren Auftrag das DLR, das "LH-Schema F" anwenden und jeder der sich diesem fügt, kommt durch. Deshalb waren die Seminarler bei mir in der FQ auch wesentlich geschickter, was die psychologischen Tests betrifft, weil eben dieses Schema erlernbar ist.


Kann natürlich auch derb in die Hose gehen, diese "Erlernbarkeit". Das fordert für den ohnehin schon schwierigen Test nochmal extra Konzentration und extra Talent, damit man das durchgehend 2 Stunden "vorspielen" kann.
Das Schema-F reicht allerdings auch aus. Man muss nicht alle Charakterzüge einer Person erkennen, um dann zu wissen, ob er die Qualität hat eine harte und ausdauernde Ausbildung zu absolvieren und nach dieser der Lufthansa auch etwas länger als nur 6 Jahre erhalten bleibt... Da reicht das Schema-F im Prinzip schon aus.

Zitat:
Im ernst, seit nicht so naiv zu glauben, dass ihr der Lufthansa wichtig seit als Person. Ihr seit Bewerber XY, der seine Arbeitskraft anbieten will und entweder als leistungsfähig angesehen wird, oder wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen werdet. Es gibt keinerlei persönliche Komponente an diesem Assessment. Ich war zum Teil so eingestellt, dass Persönlichkeit eine Rolle spielen würde und habe meine Erfahrungen gemacht.

in diesem Sinne:

Alles Gute!
Elmar


Jau, sehe ich genauso. Hast du die FQ dann gefailed? Oder hast du die bestanden?
Im Endeffekt gehört auch eine kleine Portion Glück auch mit dazu, weil ein Mensch natürlich auch je nach Tagesform abhängig gut oder schlecht abschneidet. Aber gut, wo im Leben gehört nicht eine Portion Glück mit dazu? Das Bewerbungsverfahren der Lufthansa empfinde ich persönlich eigentlich schon als recht "Bewerberfreundlich". Schau dir Air Berlin an, da musst du sogar noch für die Tests zahlen und bekommst keinen Reisekostenzuschuss.
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Elmar
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Anmeldungsdatum: 18.05.2007
Beiträge: 685
Wohnort: Raum Stuttgart

BeitragVerfasst am: Sa Apr 28, 2012 6:40 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Bei mir war nach dem Interview schluss gewesen. Der Grund war mangelnde Führungskompetenz, mit der Begründung ich würde mich nicht ausreichend im meinem Leben durchsetzen.
Mir wurde "zur Last" gelegt, dass ich mich gegen meinen damaligen Fahrdienstleiter nicht durchgesetzt hätte, welcher uns Zivis nicht gerade gut behandelte und wenn er eimal jemand auf dem Kicker hatte, diesen dann die Scheißarbeit zuschob. Das interessierte nicht, nur dass ich ihm nicht Paroli bot. Das macht mich zutiefst wütend, weil ich 6 Jahre Klassensprecher war und weiss wie Menschenführung in etwa auszusehen hat.

Was die Diskriminierung betrifft, wahrlich, ein Urteil dass mit mangelndem Erscheinungsbild erklärt wird, ist anfechtbar, weswegen Pseudogründe aufgeführt werden und der Bewerber keine direkte Einsicht in seine Ergebnisse erhält. Wer will es also beweisen? Es ist einfach so, dass wenn die Nase dem Gremium nicht passt, man draußen ist, wie vielerorts.

Das erlernen der Tests ist nun nicht so zu verstehen, dass man jede einzelne Nuance wissen muss, aber allein die Struktur ist sehr hilfreich zu kennen. Ich habe kein Seminar besucht, weil ich dachte, dass es auf die Persönlichkeit ankommt, wie man sich gibt. Dass kann nur in Extremfällen eine Rolle spielen, bei jedem einigermaßen normalen Menschen fällt dies nicht auf und die Gruppendiskussionen sind -meiner Erfahrung nach- dermaßen eng reguliert, dass auch nur minimalster Freiraum besteht, um kreativ eine Lösung zu erarbeiten.

Tortz meiner Ablehnung bei Lufthansa, bei der der Auswahlkapitän unmissverständlich zum Ausdruck brachte, dass ich aufgrund meiner Persönlichkeit nicht im Cockpit "glücklich" werden würde, weil es nicht Basisdemokratisch zugehen würde und man Entscheidungen fällen müsse, die gegen den Willen anderer gehen können, werd ich mein ubriges Glück weiterhin probieren, es ist noch nicht alles gegessen, wie man bei uns sagt.

Zudem finde ich es interessant, dass man von einem jungen Bewerber erwartet, die Authorität und Erfahrung eines 40-50 Jährigen zu haben. Was gibt es denn was man nicht lernen könnte? Warum gibt es in Führungsebenen Lehrgänge dafür? Und es ist noch kein Kapitän vom Himmel gefallen, man wird dazu gemacht.
Und genauso wie man zur Führungsperson gemacht wird, wird man auch Pilot, durch lernen, lernen, lernen. Es ist kein sonderlich hoher akademischer Intellekt dafür notwendig, man muss fleißig sein, dafür arbeiten, dann kann man dies sehr gut erreichen. Lasst euch da kein Floh ins Ohr setzen, dass es unerreichbar schwer wäre.

Um noch wenige versönliche Worte zu schreiben, ja, es ist freundlich, dass man einen großteil der Kosten erstatet bekommt, ist vollkommen richtig. Es ist eine immernoch große Chance, die einem geboten bekommt, wenn man ins Cockpit möchte, nutzt sie auch!
Aber vergesst nicht, dass es hierbei sich um einen Großkonzern handelt, mit 55.000 Mitarbeitern, in dem ihr nur eine Arbeitskraft seit und auch im Bewerbungsprozess so gehandhabt werdet und vorallem austauschbar seit, weshalb sonst, gibt es nur eine einmalige Möglichkeit sich zu bewerben, weil es so wenig Bewerber gibt? Bei aller Liebe zu dieser Tätigkeit, bitte nicht naiv sein, es wird alles dafür getan jemand besseren zu finden!

Alles Gute!
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n3toX
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Anmeldungsdatum: 06.03.2012
Beiträge: 1591
Wohnort: Beteigeuze

BeitragVerfasst am: So Apr 29, 2012 12:07 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Guter Beitrag, würd ich sofort so unterschreiben. Im Endeffekt haben wir beide ja quasi das selbe gemeint, nur du hast es ausführlicher geschrieben Wink.
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TrippleM
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Anmeldungsdatum: 06.12.2011
Beiträge: 21
Wohnort: Frankfurt

BeitragVerfasst am: Do Mai 03, 2012 2:41 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Elmar hat folgendes geschrieben:
Aber vergesst nicht, dass es hierbei sich um einen Großkonzern handelt, mit 55.000 Mitarbeitern, in dem ihr nur eine Arbeitskraft seit und auch im Bewerbungsprozess so gehandhabt werdet und vorallem austauschbar seit, weshalb sonst, gibt es nur eine einmalige Möglichkeit sich zu bewerben, weil es so wenig Bewerber gibt? Bei aller Liebe zu dieser Tätigkeit, bitte nicht naiv sein, es wird alles dafür getan jemand besseren zu finden!


Verstehe den Hinweis auf die Austauschbarkeit hier nicht ganz...in welchem Unternehmen ist das denn bitte heute nicht mehr so?
Alles in allem kann man über die Lufthansa als Großkonzern mit über 120.000 Mitarbeitern (!) weit weniger schlechtes in die Richtung sagen als über viele viele andere Firmen in der Größenordnung.
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