jung, dynamisch, erfolglos - Wie Intercockpit finanzieren?

[Bolle89]

ich glaube, diese paradoxie mit der bestandenen fq, die aber nichts bringt, verwirrt die meisten. wenn nicht geklärt ist, warum das bestehen der fq "nichts wert" ist, wirst du wohl kaum auf verständnis stoßen. denn das hört sich von außen so an, als ob du die fq nur "im traum" bestanden hast, da sich keiner erklären kann, was passiert ist. und hochstapler sind in diesem forum bekanntlich nicht sehr beliebt

just my 2 cents.

p.s.: ich will dir nichts unterstellen, sondern einen lösungsvorschlag bieten. nicht falsch verstehen

[Alice D.]

Okay, streicht das einfach und denkt Euch ich bin ein ganz normaler Irrer mit ohne BU/FQ. Es ist einfach eine komplizierte Geschichte, gibt ja hier genug Leute die mitlesen und ich will auch nicht mehr preisgeben als nötig. Jedenfalls gibts genug Leute die trotz FQ keinen Platz im Cockpit fanden - manche stellen sich zu blöd an, manche bekommen kein Medical oder verlieren es oder schaffen ganz einfach die Prüfungen nicht. Und vogelmann wollte von sich aus nicht, will ich mal auch nicht unterschlagen Ich hätte mir denken können das manche Leute bei dem Begriff "FQ" Schüttelfrost bekommen. War nicht meine Absicht.

[b0rt]

musst dir halt dessen sehr bewusst sein:
wenn du via kredit die ausbildung machst, ist es eine wette, mit hohem einsatz. Kann sein du bekommst nen Job, bezahlst langsam die schulden ab, alles klar. Oder du bekommst keinen (oder kannst die Ausbildung nicht beenden, weil du z.B. das medical verlierst, kann ja auch passieren), dann hast du nen riesen schuldenberg und keine aussicht ihn zu verkleinern. Keinen Job, keine Berufserfahrung, was es nicht leichter macht doch noch was zu finden. Kurz, du landest noch tiefer als du dich jetzt schon siehst.

Jetzt kannst du ja mal ganz analytisch rangehen und die jeweiligen vermuteten wahrscheinlichkeiten mit der jeweiligen Valenz der outcomes multiplizieren. Mach das mal für verschiedene Szenarios. Einfach nur um dich mal wirklich auch konkret mit den Folgen von den Szenarien auseinanderzusetzen. (Sollte dir ja aus Motivationstheorien bekannt sein)

Und dann schau nochmal was du jetzt schon hast:
Du hast ein abgeschlossenes Hochschulstudium von einem Fach, das eher gutes Ansehen geniesst.
Mit nem Psychologie Diplom hat man viele Optionen. Und man sollte als Berufseinsteiger nun mal nicht die höchsten Erwartungen haben. Das kommt erst mit der Zeit. Und dann macht man eben vll. ein oder zwei Jahre nen Job, der nicht ganz den eigenen Ansprüchen genügt.
Es ist jedenfalls immer leichter, sich aus einem bestehenden Job nen neuen zu suchen, als aus der Arbeitslosigkeit.
Im Übrigen wirst wohl mit Job auch bessere Aussichten auf Kredit haben (kenne mich da allerdings nicht aus, vll. stimmts auch nicht im Bezug auf Ausbildung)

Und Jobs gibts auf jedenfall in der Klinischen P., grad im Osten D. herrscht Unterversorgung, da kommt man unter Garantie unter. Aber auch deutschlandweit werden Kliniker gesucht. Dass man das nicht aus der Not heraus macht, kann ich nachvollziehen, aber wenn du mit der Richtung was anfangen kannst, mach doch ne VT Ausbildung. Geht recht flott und du hast quasi ne jobgarantie, bei der du auch besser verdienst als deine bisherigen angebote.

[möchtegern_pilot]

[Alice D.]

[airwayblocker]

Traumberuf hin oder her:
Du bist 30. Nach der Ausbildung 32-33. Und dann hast du absolut keine Stunden. Unter diesen Vorraussetzungen noch einen gutbezahlten Job zu finden ist schon sehr unrealistisch. Dieses Risiko würde ich nicht eingehen. Dann eher als Psychologe arbeiten und mit dem nötigen Kleingeld eine PPL machen.
Viel Erfolg bei der Entscheidung!

[b0rt]

[Alice D.]

Ah, ABO. Da habe ich wohl geschlafen. Über den Wolken... lalalalaa

[b0rt]

[Alice D.]

Right you are. Ich seh mal was ich machen kann, ist nur bisschen schwierig was zu finden weil meine Noten nicht so gut sind.

Danke!

[b0rt]

gerade dann ist Berufserfahrung wichtig. Da kann es sich durchaus lohnen auch mal nen "weniger tollen job" zu nehmen, den man dann auch bekommt. Dann kann man schon ganz was anderes vorweisen, u.a. auch Arbeitszeugnisse, die bei Personalern recht viel wert sind. ("past behavior predicts future behavior")

[Lennart]

Die FQ, da klingeln bei mir einige Glocken, ich denke ein paar Oldschool-User kennen die Story noch und dazu nur soviel Schützenhilfe: wenn es der ist der ich denke, dann kann der Mann nichts dafür dass er trotz FQ kein Lufthanseat geworden ist.

Abgesehen davon finde ich den Thread eigentlich ganz spannend, weil er eine wenig beachtete Seite der Fliegerei aufzeigt: was ist eigentlich mit denen die es unbedingt wollen, aber eben erst spät und/oder nach kringeligem Lebensweg?

Foren wie dieses zeigen es auf, die Fliegerei ist überwiegend auf Leute zugeschnitten die recht jung schon viele Voraussetzungen in trockenen Tüchern haben, von den richtigen Eltern bis hin zur Fähigkeit und Energie für die genau richtige Studienwahl. Das sei auch jedem einzelnen gegönnt, aber deswegen bitte nicht lauter twentysomethings, die hier Arsch-Hoch-Ratschläge für Lebenslagen verteilen die sie selber überhaupt nicht kennen.

Fliegen wollen und Fehler gemacht haben ist ein Problem, so ist die Branche. Da muss man nicht noch nachtreten.