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*s FQ-Erfahrungsbericht

 
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Anmeldungsdatum: 03.02.2003
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BeitragVerfasst am: So März 23, 2003 4:20 pm    Titel: *s FQ-Erfahrungsbericht Antworten mit Zitat

Meine FQ fand am 19. und 20. März 2003 statt.
Ich war ca. 5 Min. vor acht am DLR, wo ich im Warteraum gleich einige Leute von meiner BU wiedererkannt habe. Insgesamt waren wir zu neunt. Zudem waren noch einige FQ´ler da, die schon einen Tag vorher angefangen hatten und nun auf ihren Simulatortermin warteten.

8.00 Uhr
Wir wurden in einen Raum gebeten, in dem wir uns den Tisch suchen sollten, auf dem ein Namensschildchen mit unserem Namen stand. Wir sollten zudem Personalausweis und Kopie des Abizeugnisses bereithalten. Die Zeugnisse wurden dann unter Kontrolle des Persos eingesammelt. Danach kam eine kurze Vorstellung der Psychologen und der Prüfungskommission durch den "Hautpsycho" des DLR (der auf mich einen ziemlich nervösen Eindruck gemacht hat). Hiernach folgten kurze Worte des Auswahlkapitäns (er selber fliegt - wie soll es auch anders sein - eine Boeing 747-400) der Lufthansa. Er hat uns erst einmal erklärt, dass die Lufthansa (trotz Einstellungsstopps) immer noch Flugschüler für die LFT sucht und, dass theoretisch alle von uns die FQ bestehen könnten, da es nicht so ist, dass es eine bestimmte Quote gibt. Hiernach stellte er uns die Frage, welche Eigenschaften wohl im Cockpit von großer Bedeutung seien. Wir sollten einige Eigenschaften, wie z.B. Teamfähigkeit benennen.
Tipp: Versucht möglichst früh selbst eine Eigenschaft zu nennen. Unser Kapitän hat darauf geachtet, dass jeder von uns eine Eigenschaft nannte. Die, die als letztes etwas gesagt haben hatten es natürlich am schwierigsten.
Nach dieser kurzen Einführung bekamen wir noch ein Blatt ausgehändigt, in dem wir nach unserer Vorbereitung für die FQ befragt wurden.
Um ca. 8:10 Uhr wurden dann vier Namen vorgelesen und diese vier Personen verließen mit den Psychologen und dem Kapitän den Raum.
Uns, die in dem Raum bleiben sollten stand nun das Streitgespräch bevor. Eine Mitarbeiterin des DLR las uns die Reihenfolge vor, in der wir drankommen sollten und händigte dem ersten, eine Infomappe aus. Die restlichen vier von uns bekamen einen "Stern", in dem wir blättern konnten.
Nach ca. 10-15 Min. Vorbereitung musste der erste Prüfling die Infomappe, sowie seine Stichpunkte zum Streitgespräch abgeben und wurde kurze Zeit später von einer Psychologin abgeholt. Die Mappe wurde an den nächsten Prüfling weitergegeben, der nun wiederum 10-15 Min. zur Vorbereitung hatte. Schlimmstenfalls (wenn ihr als letztes rankommt) müsst ihr also 60 Min. in diesem Raum sitzen und darauf warten, dass ihr an der Reihe seid.
Um 9:00 Uhr war ich endlich dran und bekam die Mappe, ein Blatt Papier und einen Bleistift ausgehändigt. Der Fall (wir hatten übrigens alle den gleichen):
Himalaya-Expedition: [hide:6db749f6e4]Meine Kollegin Frau Berg hat die einmalige Chance bekommen an einer Himalaya-Expedition teilzunehmen. Sie bittet mich nun darum, sie in dieser Zeit zu vertreten, da sie mir auch schon des öfteren ausgeholfen hat und ich ihr immer versprochen habe mich dafür zu revanchieren. Dies hat sie mir gestern am Telefon gesagt, woraufhin ich ihr sagen musste, dass ich leider zu diesem Zeitpunkt keine Zeit dafür hätte. Ich habe ihr jedoch das Angebot gemacht mich am nächsten Tag persönlich mit ihr zu treffen.[/hide:6db749f6e4](überarbeitet - Anm. d. Admins)
In dem nun folgenden Gespräch soll man Frau Berg erklären, weshalb man sie nicht vertreten kann und mit ihr zusammen eine Lösung erarbeiten.
[hide:6db749f6e4]Als Hintergrund für dieses Gespräch wird genannt, dass man selbst zu dem Zeitpunkt der Himalaya-Expedition seinen geplanten Jahresurlaub hat und zudem eine Reise mit seinem Partner/ seiner Partnerin geplant und schon gebucht hat. Es handelt sich um eine vorgezogene Hochzeitsreise ohne Reisekostenrücktrittsversicherung. Zudem kann der Partner aus innerbetrieblichen Gründen auch nur zu diesem Zeitpunkt Urlaub nehmen. [/hide:6db749f6e4](überarbeitet - Anm. d. Admins)

Nach Ende der Vorbereitungszeit musste ich die Mappe und mein Blatt mit den Stichpunkten abgeben und wurde nach kurzem Warten von einer Psychologin aus dem Raum abgeholt. Sie führte mich zu einem anderen Raum und blieb vor der Tür mit mir stehen. Sie fragte mich, ob ich noch Fragen hätte und erklärte mir dann, dass sie mir nun die Tür aufmachen würde und ich dann selber das Gespräch beginnen solle.
Ich trat nun also in die Höhle des Löwen, [hide:6db749f6e4]wo ich vor mir, an einem Tisch sitzend "Frau Berg" sah. Ich ging um den Tisch herum, gab ihr die Hand und erklärte ihr, dass ich sehr erfreut sei, dass sie doch noch Zeit für mich gefunden hätte. Frau Berg war erwartungsgemäß sofort wütend, schrie mich an und machte mir Vorwürfe. Ich erklärte ihr, warum ich ihr nicht helfen konnte, zeigte dabei aber auch Verständnis für ihre Situation. Ich bot ihr an mich noch einmal mit meinem Freund über eine Verschiebung des Urlaubs zu unterhalten. Frau Berg erklärte sich sogar bereit, die Kosten zu übernehmen. [/hide:6db749f6e4](überarbeitet - Anm. d. Admins)
Während der Diskussion wurde ich von einer weiteren Psychologin des DLR sowie dem Auswahlkapitän beobachtet.
Nach der Diskussion wurde ich von der Psychologin nach meiner Einschätzung gefragt. Was habe ich gut gemacht? Was könnte Frau Berg gefallen haben? Wie habe ich auf sie gewirkt? Was könnte ihr nicht gefallen haben? Ich fand es nicht gerade leicht mich hier einzuschätzen.
Danach fragte man mich noch, ob ich aufgeregt sei. Kein Wunder. Ich glaube ich war noch nie so nervös und das hat man mir auch angemerkt. Ich sollte dann auf einer Skala von 1-10 bewerten, wie nervös ich war und gab mir selber eine 7.
Tipp: Bei der gesamten FQ müsst ihr immer daran denken, dass es nicht schlimm ist etwas falsch zu machen oder nervös zu sein, wenn ihr nur bei eurer späteren Selbsteinschätzung eure Fehler erkennt und ehrlich zugebt, dass etwas falsch gelaufen ist.

Nach dem Streitgespräch ging ich in den Warteraum zu meinen anderen Mitstreitern. Während wir darauf warteten, dass die letzte Teilnehmerin das Streitgespräch absolvierte durften wir mit den anderen FQ´lern mitzittern, als diese aus ihrem Interview kamen und auf die Entscheidung der Auswahlkommission warteten. Von ursprünglich 10 Leuten, hatten bei dieser Gruppe 4 Leute den ersten Tag überstanden. Ein FQ´ler flog bei dieser Gruppe wegen des Simulators raus (obwohl sein Vater Pilot bei der LH ist und er schon öfters in einem echten Simulator geflogen war) und ein weiterer überlebte das Interview nicht. Zwei Leute hatten also diese FQ bestanden, wobei sie meinten, dass sie sich öfter mal im Simulator verflogen (Rechtskurve statt Linkskurve, Steigen statt Sinken) hatten und im Interview richtig hart rangenommen wurden (ständige Frage nach der Motivation für den Beruf).

Als auch das letzte Streitgespräch fertig war wurde die eine Gruppe in den Vorbereitungsraum für das Streitgespräch geführt, während unsere Gruppe in einen Raum geführt wurde, in dem uns der DCT beschrieben wurde. Auf die Beschreibung des DCT folgte ein Video über den Simulator. Die Einführung in diese beiden Tests dauerte ca. 30-40 Min. wonach wir wieder im Warteraum Platz nehmen durften und darauf warteten, dass die anderen mit ihren Streitgesprächen fertig wurden. Das Thema bei dieser Gruppe war ein anderes als bei uns. Bei ihnen ging es darum, [hide:6db749f6e4]dass sie einer Kollegin erklären mussten, dass diese in eine andere Abteilung versetzt werden sollte. Diese Entscheidung war bei einer Versammlung getroffen worden, bei der die Kollegin nicht anwesend war.[/hide:6db749f6e4](überarbeitet - Anm. d. Admins)

Nach dem Ende der Streitgespräche fing für uns um 11:30 Uhr eine einstündige Mittagspause an. Wir liefen zusammen die Sportallee runter zu einer Kantine, die sich "Zur Kantine" nennt. Besonders lecker war das Essen hier nicht, aber wir alle waren der Meinung, dass es etwas zu riskant war zu einer nahegelegenen Dönerbude zu gehen. Als dann die DLR-Psychologen in die Kantine kamen verspürten wir spontan das Bedürfnis zurück zum DLR zu gehen und setzten uns dort in den Warteraum.

12:30 Uhr:
Wir wurden in Gruppen von je 2 Personen eingeteilt und zu zweit in Räume geführt, in dem der DCT stattfand. Die Einteilung in die Teams erfolgte durch die Psychologen, wobei ich jedoch überglücklich über die Einteilung war, da ich mit einer, mir sehr sympathischen Person, zusammenarbeiten durfte, den ich persönlich als sehr kompetent eingeschätzt habe. Wir bekamen nun von einer netten Testleiterin eine weitere kurze Einführung in den DCT und hatten noch die Möglichkeit Fragen zu stellen. Dann folgten 3 Solodurchgänge, in denen wir die Aufgabe alleine bearbeiten mussten. Ich muss dazu sagen, dass meine Einzeldurchgänge miserabel waren. Ich hatte durchschnittlich 60 Punkte (manche hatten über 100). Nach den Einzeldurchgängen kamen 7 Gruppendurchgänge. Wir hatten ein Mal 0 Punkte und auch sonst nie wirklich viele. Die Durchgänge sind nie gleich lang. Manchmal sogar so kurz, dass sie schon zu Ende sind, eh man sich in die Aufgabe eingesehen hat. Und warum? Na klar, damit man möglichst nervös und hektisch wird.
Tipp: Punkte sind beim DCT nicht wichtig. Das A und O dieses Tests ist die korrekte und aktive Kommunikation zwischen den Teampartnern!!! Das hat bei uns (meiner Meinung nach) hervorragend funktioniert.
Nach Ende der Teamdurchgänge mussten wir wieder einen Fragebogen ausfüllen. Wie schätzen sie Ihre Leistung ein? Wie schätzen sie die Leistung Ihres Partners ein? Hätten Sie lieber einen anderen Partner gehabt?....


Nach dem DCT ging es wieder in den Warteraum. Hier saßen wir nun wieder, quatschten und warteten auf den nächsten Test: Die Gruppendiskussion.
Irgendwann kam eine Psychologin in den Warteraum und las vier Namen vor. Wir gingen nun in einen Raum, mit einem großen, runden Tisch und setzten uns an den Platz mit unserem Namensschildchen. Um uns herum saßen drei Psychologen und der Auswahlkapitän. Unsere Aufgabe für die 1.Gruppendiskussion: [hide:6db749f6e4]Wir alle waren Vertretungslehrer und sollten uns zusammensetzten um einen Stundenplan zusammenzustellen. Hierbei gab es Kurse mit einer hohen Punktzahl und private Termine, die auch viele Punkte gaben. Man sollte versuchen möglichst viele Punkte zu machen. Diese Punkte sollte jeder am Ende der Diskussion zusammenrechnen. Aber das mit den Punkten ist SCHWACHSINN! Wir haben am Ende der Aufgabe total verpeilt, die Punkte richtig zusammenzuzählen und es kamen total krumme Werte dabei raus. Meint ihr die Psychologen haben im Nachhinein noch nachvollziehen können, wie viele Punkte jeder von uns hatte? Niemals!!!
Es kommt also einzig und allein wieder auf das Verhalten an. Ich muss dazu sagen, dass unsere Diskussion extrem chaotisch war und wir total den Überblick verloren haben. Insgesamt hatten wir eine Zeitvorgabe von 25 Min. Nach 15 Min gab uns eine Psychologin einen Zettel, auf denen eine Veränderung der Regeln mitgeteilt wurde, was uns wohl aus dem Konzept bringen sollte. Hat nicht geklappt, denn wir waren eh schon verwirrt genug J !!! Wir haben es dann doch noch irgendwie geschafft einen Stundenplan zusammenzustellen, wobei wir schon gar nicht mehr auf die Punktzahl geachtet haben sondern einfach nur die Kurse verteilt haben. Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich sehr darüber gewundert habe, wie harmonisch unsere Diskussion war: "Wie, du willst den Kurs nicht übernehmen? Nagut, dann nehme ich ihn halt." Nichts von wegen Kampf um Redezeit![/hide:6db749f6e4](überarbeitet - Anm. d. Admins)
Am Ende der Diskussion wieder ein Fragebogen: Wie beurteilt man die eigene Leistung, wie die von den anderen? Wie haben einen die anderen gesehen?
Tipp: Versucht etwas Ordnung in die Diskussion zu bringen und achtet auf die Zeit. Gebt auch mal die Zwischenzeit an!

Nachdem unsere Gruppe mit dieser Übung fertig war, bekam die andere Gruppe die gleiche Aufgaben. Derweilen machten wir es uns wieder im Warteraum bequem.
Als auch die anderen wiedergekehrt waren erfolgte eine Einteilung in zwei neue Gruppen. Diesmal war ich in einer 5er-Gruppe. Wir wurden wieder in den Raum mit dem runden Tisch geleitet und es ging mit der 2.Gruppendiskussion los. Die Aufgabe: [hide:6db749f6e4]Wir waren alle Mitarbeiter eines Reiseveranstalters und sollten einen Reisekatalog zusammenstellen. Jeder war Vertreter eines Kontinents und sollte versuchen eine möglichst große Werbefläche für diesen Kontinent zu ergattern. Dabei sollte aber auch das Interesse des Reiseveranstalters beachtet werden.[/hide:6db749f6e4](überarbeitet - Anm. d. Admins)
Die detaillierte Beschreibung dieses Tests ist etwas zu kompliziert, aber ich versichere euch, dass ihr das auch nicht braucht. Es geht (wie immer) darum kompromissbereit zu sein, auf die anderen einzugehen und andere einzubeziehen.
Wie schon bei der letzten Diskussion war unsere Gruppe auch hier sehr harmonisch. Die Redezeit war gerecht aufgeteilt, jeder hat den anderen ausreden lassen und auch mal zurückgesteckt.

Nach dieser Aufgabe ging es wieder in den Warteraum. Wir warteten wieder bis auch die anderen die Gruppendiskussion geführt hatten.

Die 2.Gruppendiskussion war der letzte Test des ersten Tages. Während die Auswahlkommission darüber verhandelte, wer weiterkommen sollte. Hatten wir 20 Min. Zeit uns eine Infomappe über den Simulator durchzulesen. Diese Infomappe war jedoch eine genaue Abschrift des Videos, dass wir schon am Vormittag gesehen hatte und beinhaltete auch keine neuen Informationen.
Tipp: Es wird immer angegeben, dass das Steuerhorn nach dem Einleiten der Kurve in die neutrale Stellung zurückgeführt werden muss. Das ist eine Fehlinformation. Das Steuerhorn wird so lange in der ausgelenkten Stellung gehalten, bis man die Kurve beenden will!

Nachdem wir uns die Instruktionen durchgelesen hatten gingen wir - wie sollte es auch anders sein - zurück in den Warteraum. Das war wahrscheinlich der aufregendste Moment des gesamten Tages. Irgendwann dann wurde der (in alphabetischer Reihenfolge) erste aufgerufen. Es war, wie schon in vorhergehenden Erfahrungsberichten beschrieben tatsächlich so, dass jeder, der länger als 2 Min. bei der Kommission blieb, es nicht geschafft hatte.
Bei uns schafften es 7 von 9 Leuten bis zum zweiten Tag!!! Keine schlechte Quote, aber auch kein Wunder, wenn man mitbekommen hat, wie harmonisch der ganze Tag abgelaufen war. Hätte man mich vor der Entscheidung gefragt, wer es denn schaffen würde, so hätte ich es wirklich nicht sagen können. Im Nachhinein ist mir jedoch zumindest bei einem der beiden klar, warum es so war. Dieser FQ-Kandidat war der einzige, der wirklich immer zuerst auf seinen eigenen Punktestand geachtet hat und nicht bereit war zurückzustecken. Dies war auch die Begründung der Psychologen.




8:30 Uhr
Am zweiten Tag der FQ hatte ich um 8:30 Uhr einen Simulator-Termin zugewiesen bekommen.
Ich betrat nun also in die Kabine, setzte mir die Kopfhörer auf und hörte der Testleiterin zu, als sie mir die noch eine kurze Beschreibung des Simulators gab. Dann ging es los: drei Übungsdurchgänge und vier Testdurchgänge. Mann sollte einen vorgegebenen Kurs abfliegen und vorher noch ein kurzes Briefing machen. Die Kurven (60°, 90°, 120°, 150°, 180°, 270° und Verfahrenskurve) sollten mit einer Neigung von 22° geflogen werden. Dann sollten man noch steigen oder sinken mit 1000ft/min entweder 30 oder 60sek lang. An sich hört sich das ja alles nicht besonders kompliziert an, mir hat es jedoch das Genick gebrochen. Ich kann daher nur allen empfehlen, den Simulator zu Hause zu üben. Ich hatte das nicht getan, weil ich diesen Test unterschätzt habe. Malt euch also eine Strecke auf und übt, übt, übt!!!
Insgesamt dauerte der Simulator-Test 90Min.
Schon danach wusste ich, dass meine Leistung (die ich nach dem Test wieder einmal selbst bewerten sollte; ich gab mir eine 5) nicht ausreichend war. Als ich dann ca. 20 Min später zur Auswahlkommission gerufen wurde teilten sie mir eben dies mit. Sie sagten mir, dass meine Leistungen am ersten Tag sehr zufriedenstellend gewesen seien, aber dass nun mal mein Simulatorflug so schlecht gewesen sein ("Wir haben unsere Parameter, an denen wir das erkennen"), dass sie mich nicht mehr ins Interview einladen konnten. Ich hätte zwar die Aufgabenstellung richtig verstanden und hätte mich auch nicht verflogen, man hätte jedoch erkannt, dass ich Probleme mit der Mehrfachbelastung habe. Ein DLR-Psychologe teilte mir dann noch meine BU-Ergebnisse mit und sagte mir, ich sei in allen Bereichen überdurchschnittlich gewesen (Warum bloß? *g*) außer im MTC. Dies in Kombination mit der Leistung im Simulator ist dann wahrscheinlich ausschlaggebend gewesen...


Über das Interview kann ich nur das sagen, was mir von anderen berichtet wurde:
Ihr müsst genau eure Motivation begründen können, "Das ist mein Traumberuf" reicht da nicht! Zudem solltet ihr euch auch möglichst viele negative Aspekte des Berufs bewusst machen!
Eventuell werdet ihr gebeten Matheaufgaben vorzurechnen. Dies sind dann aber einfache Aufgaben, mit denen wohl eher eure Flexibilität in der Einstellung auf eine neue Situation getestet werden soll!
Technikfragen kamen bei keinem bei meiner FQ dran...

Bei uns haben es 2 (eventuell 3) geschafft. ALLE der 4 Leute, die am 2. Tag rausgeflogen sind, sind wegen des Simulators rausgeflogen!!! Ihr wisst also, worauf es bei der FQ ankommt!
Ihr braucht euch nicht auf die Streitgespräche oder Gruppendiskussionen vorzubereiten (geht auch gar nicht), aber macht etwas für den Simulator. Der ist nicht so einfach wie in allen Erfahrungsberichten beschrieben!

Alles in Allem war es doch eine verdammt schöne Erfahrung und zwei richtig aufregende Tage mit acht netten Leuten.
Und jetzt noch der Spruch, der mich bei meiner FQ-Vorbereitung immer wahnsinnig genervt hat, der aber im Nachhinein sowas von wahr ist: IMMER LOCKER BLEIBEN!

Viel Erfolg für die FQ!
*


Zuletzt bearbeitet von * am Mo März 24, 2003 12:19 am, insgesamt 3-mal bearbeitet
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vogelmann
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Anmeldungsdatum: 20.03.2003
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BeitragVerfasst am: So März 23, 2003 6:30 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Huhu,

schöner Bericht - kommen Erinnerungen hoch.
Am tollsten is ja die rote Lampe im Warteraum, die immer blinkt Smile

LOL das mit dem verpeilten Gespräch über den Stundenplan war bei uns genauso. Am Ende mussten wir uns gegenseitig nach Punkten der Kurse fragen und ich musste mein Ergebnis 3 mal korrigieren Smile
Ich hab mir auf der Nervositätsskala ganz klar eine 10 gegeben....
Und wie hieß der Auswahlkapitän bei Dir?

Gruß,

Stephan
_________________
BU+FQ ja, Pilot nein! Smile
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boing
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Anmeldungsdatum: 03.02.2003
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BeitragVerfasst am: So März 23, 2003 7:39 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen Dank für den klasse Bericht!

Gruß

boing
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Anmeldungsdatum: 03.02.2003
Beiträge: 523
Wohnort: Berlin

BeitragVerfasst am: So März 23, 2003 8:03 pm    Titel: Antworten mit Zitat

vogelmann hat folgendes geschrieben:

Und wie hieß der Auswahlkapitän bei Dir?



Er hieß Röhrig oder so ähnlich. War eigentlich ein sehr sympathischer Mann, hätte er mich nur nicht rausgekickt!!!
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Solarflares
Goldmember
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Anmeldungsdatum: 02.02.2003
Beiträge: 445
Wohnort: Baden Württemberg

BeitragVerfasst am: So März 23, 2003 8:03 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen Vielen Dank Helena!

Es ist wahnsinn, dass du trotz des Debakels noch einen Bericht schreibst und dazu noch so nen guten.
wir stehen in deiner Schuld!
Es lebe der Generationenvertrag!
Wink
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boing
Moderator
Moderator


Anmeldungsdatum: 03.02.2003
Beiträge: 370

BeitragVerfasst am: So März 23, 2003 8:13 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Helena,

hätte da noch eine Bitte: Könntest du bitte schildern wie genau ihr beim DCT kommuniziert habt? Kleine Auszüge aus euerm Dialog wären z.B. super, da ich was den DCT angeht echt unsicher bin!

Gruß

boing

P.S.: Gilles war doch auch bei deiner FQ? Wie ist es ihm denn ergangen?
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Anmeldungsdatum: 03.02.2003
Beiträge: 523
Wohnort: Berlin

BeitragVerfasst am: So März 23, 2003 8:33 pm    Titel: Antworten mit Zitat

boing hat folgendes geschrieben:

Könntest du bitte schildern wie genau ihr beim DCT kommuniziert habt? Kleine Auszüge aus euerm Dialog wären z.B. super, da ich was den DCT angeht echt unsicher bin!


1. Jeweils bei jedem ersten Funkspruch eines Durchgangs meldest du dich mit "Hier spricht City Ost/West".
2. Du teilst deine Verantwortlichkeit mit (Zuarbeiter oder Koordinator)
3. Du teilst all diejenigen Sondermeldungen mit, die das Wort "Problem" oder "problematisch" beinhalten.

Dann wartest du darauf, dass dein Partner das gleiche tut.

Das sind die einzelnen Regeln, an die du dich bei der Kommunikation halten musst.
Es ist halt wichtig, dass du beim Beladen einer Straße auch mal deinen Partner bittest mit zu beladen und, dass ihr möglichst viel quatscht. Das ist jetzt schwer zu erklären, aber glaub mir: Du brauchst dir wegen des DCT keine Sorgen zu machen!



boing hat folgendes geschrieben:

Gilles war doch auch bei deiner FQ? Wie ist es ihm denn ergangen?


Er hat es leider auch nicht geschafft. Er ist zwar nach dem Simulator noch zum Interview eingeladen worden aber letztendlich doch wegen der schlechten Leistung im Simulator rausgeflogen.
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Kleiner Flieger
Captain
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Anmeldungsdatum: 03.02.2003
Beiträge: 121
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BeitragVerfasst am: So März 23, 2003 9:33 pm    Titel: Antworten mit Zitat

Ich sag auch gaaanz lieb danke für die viele Mühe !
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