Ausbildung(2 Jahre) oder Studium (4 Jahre)?

[Benjamin_1]

Tagchen! Also bei der LH online Bewerbung wollen die von einem verbindlich wissen, ob man nun die Ausbildung oder dieses mit dem integrierten Studium wählen will: Abgesehen von der unterschiedlichen Länge (2 oder 4 Jahre) und natürlich der Intensität der/s Ausbildung/Studiums weiß ich aber net, was weitere Unterschiede wären. Könntet Ihr mir bitte erklären, was die beiden Wege unterscheidet und natürlich auch, was man am Ende hat, oder eben nicht hat ne , hat zum Bsp. nachher bei dem "Studium-Dingens" ne höhere Qualifikation?

Danke schon mal für Antworten

Gruß Benjamin

[Captain Oveur]

Am Ende hast du noch nen Bachelorabschluss in Luftverkehrssystemmanagement (ich glaub so hieß der Studiengang). Inwiefern dich das höher qualifiziert ist die Frage. Ich denke mal, dass das eventuell einen Vorteil für das Abstauben von Nebenaufgaben bringen könnte.

[nightmare29589]

Bezogen auf die Pilotenkarriere bringt es eigentlich gar keinen Vorteil, sondern im Gegenteil eher einen Nachteil, weil das 2 Jahre länger dauert als die normale Ausbildung, man aber deswegen nicht mehr Geld kriegt oder irgendwie bevorzugt wird, da das ganze bei der LH ja nach Seniorität läuft. Also gilt "wer zuerst kommt malt zuerst"... Durch die normale Ausbildung kommt man schneller ins Cokpit und wird daher auch zb schneller Pilot. Ich glaub das Studium is nur dann hilfreich, wenn man aus irgendwelchen gesundheitlichen Gründen die Lizenz verliert... Allerdings glaub ich, dass das ganze nur dann sinnvoll ist, wenn man gerade am Anfang der Fliegerkarriere die Lizenz verliert... Wenn man zb dieses Studium macht, dann sagen wir mal 10 Jahre als Pilot arbeitet und dann nach diesen 10 Jahren seine Lizenz verliert, soll mann dann wieder mit dem im Studium erlernten arbeiten... Stell ich mir zum einen sehr schwierig vor, das ganze wieder aufzufrischen und is dahin sieht das Studium auch bestimmt schon wieder ganz anders aus mit neuen Methoden, etc...

greetz
nightmare
_________________
Bewerbung => 20.10.2007 13:15 *Check*

Abi 2008 => 2,9 (Bayern)*Check*

BU => 12./13.08.2008
FQ => ???
Medical => ???

[Amok]

Bei einem Ingeneurstudium geht es, wie viele denken, nicht ausschließlich ums fachliche, wie beispielsweise in der Schule. Sehr viele Themen werden nur sehr oberflächlich angeschnitten. Meiner Meinung nach ist es hauptsächlich das Ziel ingeneurmäßig zu denken. Man muss sich nach dem Abschluss immer wieder einarbeiten und vertiefen. Man lernt hauptsächlich wie man Problemstellungen erkennt und effizent bearbeitet. Und das ist nicht meine persönliche Meinung, sondern meine persönliche Erfahrung. Und ingeneurmäßiges Denken bringt dich in vielen Bereichen des Lebens schneller ans Ziel

/edit: und natürlich bist du danach höher qualifiziert. Ob man jetzt "nur" Abitur hat oder Abitur mit B.eng ist.. die Antwort sollte klar sein. Ob es was im Bezug auf eine Pilotenkarriere bei Lufthansa bringt kann ich dir nicht sagen.

[Goos]

Meine Meinung: Mach den ILST, wenn du nicht allzu uninteressiert am Igenieurstudium bist. Igenieure werden heut zu Tage händeringend gesucht und die Kombination mit der Pilotenausbildung, und dann noch bei Lufthansa, ist einfach genial finde ich. Mit dem Studium bist du später um einiges mehr qualifiziert als andere Piloten und hast sehr vielei Möglichkeiten auch außerhalb des Cockpits zu arbeiten. Wer weiß, was einmal in 10/20 Jahren ist..und dann stehts du da mit einer Pilotenausbilding.

[TXL]

[Goos]

Aber Studium bleibt Studium und das kann dir später auch keiner mehr aberkennen...Klar müsste man sich später neu einarbeiten, aber das ist doch wirklich das geringste Problem. Eine Firma(technischer, betriebswirtschaftlicher Bereich...etc.(!)) wird dich als studierten Diplomingenieur mit Sicherheit eher einstellen als mit einer Pilotenausbildung.
Auch wenn die Aufnahmetests und die Ausbildung noch so hart sind, die Pilotenausbildung alleine ist keine große Qualifikation, und das sage ich als jemand, der begeistert vom Beruf Pilot ist und immernoch ein Kribbeln beim Anblick eines Cockpits bekommt...Man hat einfach später nichts in der Hand, wenn es aus irgendwelchen Gründen vorbei sein sollte..Ich kann deine Sichtweise natürlich auch irgendwo nachvollziehen, gerade weil du NFFler bist;)...Gruß
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Ein Flugzeug zu erfinden, ist nichts.
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Fliegen, das ist alles.

[Günni]

[TXL]

NFFler bin ich noch nicht und was hat das damit zu tun?

Ich gebe dir insofern recht, dass es immer noch besser ist als nur die reine Pilotenausbildung, keine Frage! Da widersprech ich dir nicht! Das man später nichts in der Hand hat, ist nicht von der Hand zu weisen (50cent in die Kalauerkasse für dieses schlechte Wortspiel) Nur darf man das ganze nicht zu blauäugig sehen und glauben, dass man auf jeden Fall einen Job kriegt, da man eben doch erhebliche Nachteile gegenüber anderen Mitbewerbern (die erwähnten jungen Uni-Absolventen) hat. Und das darf man nicht aus den Augen verlieren. Sicherlich, es gibt einen gewissen Grad an Sicherheit, aber verlasst Euch da nicht zu sehr drauf. Als zusätzliches Standbein halte ich einen Ingenieursabschluss, welcher (noch) nicht sonderlich bekannt ist, wesentlich unsicherer als einen in Business / Management / Finance und dergleichen, eben aufgrund der Tatsache, dass es sich um ein technisches Fach handelt. In diesem Fachbereich verändert sich eben sehr viel mehr sehr viel schneller als in BWL-lastigen Fächern. Ich bin daher der Meinung, dass man mit einem BWL-lastigem Abschluss bessere Karten hat. Die BWL Komponente im ILST (steht für LuftfahrtsystemTECHNIK) ist eher gering und doch im Vergleich recht grundlegend.

Man muss fairerweise dazu sagen, dass es die Möglichkeit gibt, dem BEng ILST noch einen MEng raufzusetzen. Bei LH glaub ich nach 2-3 Jahren Tätigkeit.

Fakt ist und bleibt jedoch, dass man zumindestens in Deutschland, mit einem Abschluss in einem technischen Fach 20 Jahre nach Abschluss, ohne jemals richtig in diesem Beruf Ingenieur gearbeitet zu haben, so gut wie keine Chancen hat. Höher als die eines nur mit Abitur und ATPL - Lizenz sind sie jedoch allemal, doch als "gut" oder "befriedigend" würde ich die Jobchancen nicht bezeichnen. Anders sieht es da zum Beispiel in UK aus. Hier ist der Studiengang "Aeronautical Engineering" absolut ein Begriff und an vielen Unis verfügbar (Sheffield, Brighton, Leeds, London Met usw.) und eher bekannt Jedoch stellt sich auch hier wieder die Frage:
Wer nimmt einen im besten Fall 40 Jahre alten Bewerber mit einem MEng ohne direkte Berufserfahrung (der Alltag eines Piloten an sich hat mit den normalen Tätigkeiten eines Ingenieurs doch eher weniger gemeinsam) ? Da wird der frisch von der Uni kommende MEng mit 26 bessere Karten haben. Gerade im luftfahrttechnischen Bereich tut sich doch sehr viel. Auch hinter der Kulisse in Dingen, die vllt. nicht gerade im AeroKurier stehen z.B. in der Materialforschung, Verarbeitung etc. Wer es da schafft, technisch konstant über 20 Jahre auf Trab und informiert zu bleiben: Meine Hochachtung, der so konstant dran bleibt. Eigentlich unmöglich. Nach der Arbeit hat man auch eher anderes im Kopf.

Vergleicht einfach einmal den Unterschied bei Computern zwischen vor 20 Jahren und jetzt!

[Goos]

Ich gebe dir in dem Punkt Recht, dass du es im Falle eines Lizenzverlustes auch mit ILST wahrscheinlich nicht leicht haben haben wirst, einen anderen Job zu bekommen. Es geht mir ja gar nicht darum zu sagen: "Bei Lizenzverlust habe ich eine Jobgarantie am Boden". Nein, da hast du mich falsch verstanden. Wahrscheinlich hast du mit einem reinen BWL-Studium auch bessere Chancen. Aber du hast mit dem ILST einen Studiengang, der mich persönlich zum einen sehr interessiert (habe mit vielen ILST Studenten gesprochen, die davon schwärmen), der dir zum anderen später mit großer Sicherheit weiterhelfen wird und in seiner Form einzigartig ist. Kannst du dir vorstellen später vielleicht auch einmal andere Aufgaben in dem Unternehmen zu übernehmen und dich einfach mal weiterzuentwickeln, anstatt "nur" vom FO zum Cpt. und von einem Muster zum anderen zu wechseln? Mit einem Studium hast du da einfach eine viel breitere Palette an Möglichkeiten, weil du auf viel mehr Wissen zurückgreifen kannst. Ich meine warum bietet die Lufthansa denn diesen dualen Studiengang an? Doch genau aus diesen Gründen! Natürlich will das Unternehmen in Zeiten großen Pilotenbedarfs möglichst schnell, möglichst viele Piloten einstellen, das ist klar. Deswegen werben sie auch momentan für die Ausbildung, weil es für sie einfach am wirtschaftlichsten ist. Zitat von lh-pilot.de: "Der ILST gibt mir die Chance, Hintergründe besser zu verstehen. Er erleichtert die theoretische Ausbildung an der Flugschule, verbessert mein Verständnis für die Grundlagen der Luftfahrt und ermöglicht mir einen tieferen Einblick in Themenbereiche, wie beispielsweise die Aerodynamik, die ich sehr interessant finde. Als Pilot bei der Lufthansa möchte ich später gern zusätzliche Aufgaben im fliegerischen Management übernehmen. Die Vielfalt der Lufthansa bietet dabei alle Möglichkeiten und daher freue ich mich auf einen Arbeitsplatz zwischen den Wolken." Meiner Meinung nach sollte jeder, der Interesse an diesem Studiengang hat und die genannten Gründe nachvollziehen kann, diese Chance nutzen!
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[TXL]

Na siehste, dann sind wir uns ja einig

[Goos]

@Benjamin_1: Ich hoffe diese Diskussion hat dir weitergeholfen zwischen beidem abzuwägen!
Gruß
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