Kontaktpiloten bei LH?

[CaptainFlight]

Moin,

hab da mal so ne Frage: Gibt es bei der Lufthansa Kontaktpiloten, die Fragen von angehenden Piloten oder solchen, die es werden wollen, beantworten. Und das auch mit ehrlicher Meinung? Oder kennt jemand einen Piloten bei LH, der das nebenher so macht?

Viele Grüße

CaptainFlight

[blutorgel]

es sind noch mehr als scrarebus, der momentan eher im baby forum oder besser "wie werde ich ein guter vater"-forum. liest als in irgentwas mit dem fliegen :-)

aber post doch einfach die fragen mal ... sind diverse leute die auch aktiv bei der LH fliegen, und hier mal lesen....

[CaptainFlight]

Ein großes MOIN aus dem sonnigen Bremen,

ok, dann poste ich meine Fragen mal hier:

Es gab mal im Forum einen Kommentar mit der Überschrifft "Wirklich ein Traumberuf?" von Ruffman:
Ist die Kritik darin berechtigt?
Bekommt man Familie und Beruf gut unter einen Hut?
Ist das Leben als Pilot wirklich so toll?
Ist die Faszination am auch noch nach 10 Jahren vorhanden?
Wie sicher ist der Job?
Würdet ihr die Ausbildung und den Beruf auch euren Kindern empfehlen?

Wär nett, wenn der eine oder der andere was dazu schreibt. Vielleicht auch warum ihr das schreibt (Erfahrung, mal irgendwo gehört odre gelesen, Vermutungen)

Viele Grüße

CaptainFlight

[blutorgel]

[Happy]

Das ist zweifelsohne ein Thema, was wohl jeden beschäftigt, der sich mit dem Job auseinandersetzt und wurde mindestens schon so oft diskutiert, wie die Frage, ob Männer nun nicht zuhören oder Frauen nur falsch einparken können.

So sehr mich die Dinge als "noch-nicht-Pilot" auch selbst interessieren würden, denke ich, dass du darauf von ANDEREN keine Anwort finden wirst, die dich zufrieden stellen wird, da die Antworten von zu unterschiedlichen Werten geprägt sein werden.

Fragst du den einen, sagt er dir, es ist das Tollste auf Erden, DER Traum schlechthin. Fragst du nen anderen, sagt er dir, er bereute die Entscheidung schon während der Ausbildung.

Diese Diskrepanz an Meinungen wirst du wohl zu fast jedem Beruf finden, da es immer Menschen und damit total verschiedene Individuen sind, die den Beruf ausüben. Was dem einen wichtig und heilig ist (z.B. Familie, Zeit daheim, Vereine, usw...) ist dem anderen nicht mal annähernd so wichtig.
Aus diesen Gründen hab auch ich mich entschlossen, mich nicht mehr NUR nach den Meinungen der anderen zu richten, sondern es auszuprobieren.
Nur dann kannst du wissen, ob es was für dich ist oder nicht!
Natürlich sind die Meinungen und Erfahrungen hilfreich bei der Entscheidung und man sollte sie auch durch den eigenen Filter laufen lassen und sich auch mit den Nachteilen des Berufes auseinandersetzen (sollte man übrigens bei JEDEM Beruf!) aber letztendlich wurde das Thema schon so oft angesprochen (kenne die Threads leider net auswendig aber Suchfunktion im Forum ist dein Freund ) und nicht erschöpflich erörtert (isses nun ein toller oder ein mieser Job?), so dass du um die eigene Erfahrung (BU, FQ, objektive und subjektive Eindrücke, Ausbildung, Beruf, usw.) nicht drum herum kommen wirst, denn niemand ist so wie du und wird die selben Empfindungen wie du haben, wenn du den Job ausübst.

Wichtig ist, denke ich, dass du auf dein Innerstes hörst und die Entscheidung triffst, die für dich jetzt die richtige scheint! Sich Gedanken zu machen, was in Zukunft sein wird, ist immer Spekulation und frisst einen eher auf, wie dass es hilft. Du solltest allerdings nie die Objektivität verlieren und wenn du feststellst, dass es nicht so ist, wie du es dir vorgestellt hast, hindet dich niemand, doch noch einen anderen Weg zu gehen.

Das war jetzt vielleicht ein wenig zu philosophisch und keine erwarteten "hard-facts" aber es sollte auch nur eine Anregung sein, über die man sich (nicht nur wegen der Entscheidung Pilot oder nicht-Pilot) Gedanken machen sollte, wenn man im Leben vor einer Entscheidung steht.

Hör dir die Meinungen an aber sei dir immer bewußt, dass nicht DU es bist, der sie hat sondern dass sie von anderen kommen, die andere Erfahrungen, Erlebnisse, Entwicklung, usw. durchgemacht haben als du. Was dem einen nicht gefällt, kann für den anderen das tollste der Welt sein!

Mich hat die Grüblerei dazu geführt, dass ich die Bewerbung vor Jahren hab saußen lassen (Eltern, Freunde, sonstige meinten alle, das sei doch alles so stressig aber sie sprachen IMMER aus IHRER Sicht) und erst ein Studium abgeschlossen habe, bevor ich mich (weil es mich all die Jahre nicht losgelassen hat) jetzt doch noch bei der LH beworben habe.

Ich wünsche Dir dass du die für DICH richtige Entscheidung triffst.

happy greetinx
_________________
Kwick! Die Internet-Community

[yuppi]

Moin,
Zum Thema bekommt man das mit der Fam hin, da hat Blutorgel was sehr interessantes gepostet:
http://www.blutorgel.com/tmp/DOC/Diplomarbeit2.doc
Ist eine Studie die sich mit dem Sozialen Umfeld befasst.
Als Pilotensohn kann ich dir auch sagen das es garnicht so schlimm ist wenn der Vater öfter mal weg ist. Denn, je länger er weg ist, desto länger ist er auch wieder da. Und ich habe es sehr genossen ihn öfters mal Tagsüber belabern zu können und nicht bloß immer Nachts.

Mein Vater ist demnächst 21 Jahre Kapitän. Er wird im nächsten Mai gegangen weil dann mit 60 wirklich Ultimo ist. Ich denke wenn man so lange Fliegt dann geht das nicht ohne Begeisterung. Und ich weiß noch wie er von seinem ersten Flug mit dem A340 wiederkam. Er war total begeistert was für eine geile Maschine das doch ist, und er meinte das er am liebsten sofort wieder losfliegen wollte...
Also wenn das keine Begeisterung ist
Andererseits kenn ich auch einen Pilot, der nicht so richtig Technikbegeistert war und den Job nur wegen der Kohle gemacht hat. Dem hat die Präsentation den A330 so zugesetzt das er Schlafstörungen bekam und deshalb gleich im ersten Jahr in das er in Rente gehen durfte auch gegangen ist.
Ein anderer ist mit Trinitus Frührenter geworden.

Zu der Frage ob mein Vater mir die Ausbildung empfohlen hatte. Nachdem ich meinte das ich Mathe in den sand gesetzt hatte, fragte er mich ob ich nicht vielleicht doch Pilot werden wollte. Als ich dann erstmal nein sagte, fragte er was er denn falsch gemacht hat
Er hatte mir bis dato nie irgendwas geraten, oder empfohlen oder so. Ich denke es freut ihn schon das ich jetzt in seine Richtung gehe, aber er hätte auch verstanden wenn ich Freiberufler werde...

Vielleicht hat es dir ja geholfen das aus der Sicht eines Pilotensohnes gesehen zu haben. Denn die gleichen Fragen habe ich mir vor kurzem auch gestellt. Und mir ist zum Thema Fam halt eingefallen das ich das nie störend empfand das mein Vater pilot ist. Übrigens, bei meiner Schwester war das immer ein wenig anders. Damals (sie ist 10 Jahre älter) waren die Umläufe noch mehrere Wochen lang. Da kam es dann auch schon vor das sie ihn an der Tür nicht wiedererkannt hat. Heute mag sie ihn trotzdem

[yuppi]

@happy, ich finde es immer wieder faszinierend mich welcher Lebenserfahrung, Ausgewogenheit du hier deine Ratschläge verteilst.
Respekt.

[Happy]

[blutorgel]

zum thema "sohn" kann ich auch nur sagen, das es ned so schlim ist.
mein vater ist halt mal 8 monate auf nen ACC gewesen, z.b. 1. golf krieg, da hatte ich durch die absolute kontaktsperre den grossen vorteil, das ich sagte "mama papa hat gesagt..." sie konnte es ja ned gegenchecken :-))

[McFly]

Ok, hier mal ein kurzer Beitrag einer "Berufsfreundin". Ich denke, daß man Familie und Beruf sehr gut unter einen Hut bekommen kann. Aber wie in allen anderen Berufen hängt das ja auch von einem selbst ab! Man muß sich halt arangieren und damit klar kommen, daß der Alltag ein bischen anders abläuft. Einstecken bzw. zurückstecken müssen beide, das ist klar. Mein Freund stammt aus einer Fliegerfamilie und geschadet hat es glaub ich keinem (und man glaube es kaum: nicht geschieden )

Ich denke auch, daß Du in keiner Berufssparte jemanden finden wirst, der nicht mindestens einmal ein Tief durchlaufen ist. Manchmal ist der Job halt super, aber wenn Du fünf Mal die Woche vier Mal am Tag zwischen den gleichen Zielen herumeierst, dann ist das wohl auch nicht mehr so spassig... Aber dafür wird man auch wieder entschädigt. Kenne auch ein paar, die bis 60 geflogen sind, also scheint die Faszination zumindest bei einigen nie richtig zu verschwinden...

Aber, natürlich kann man das nicht verallgemeinern. Das betonen ja auch viele. Ich persönlich kenne keinen, der seinen Entschluss bereut hat, aber bestimmt gibt es genug, die es tun. Ich denke nur, daß diejenigen, die ihren Entschluss bereuen, evtl. schon mit falschen Vorstellungen an die Sache rangegangen sind. Wenn man ungefähr weiß worauf man sich einläßt, dann dürfte man keine bösen Überraschungen erleben..

Also ich sehe mich ganz gut in der Rolle des dressierten Affen

[Warringer]