warum gebogenes Flügelprofil?

[Hias]

Hallo,

mir ist heute mal eine Frage gekommen: Auftrieb wird ja dadurch erzeugt, dass das Flügelprofil gebogen ist (oben) und die Luft oben schneller strömt als unten und somit einen Sog (Auftrieb) erhält.

Nun hab ich heute aber gesehen, dass das "perfekte" Flügelprofil unten auch gebogen ist?!? Ich hätte das unten einfach gerade gelassen und oben eine möglichst "streckenerweiternde" Wölbung mit eingearbeitet (wenn ich ein Flügelprofil zeichnen müsste).

Weil das Prinzip ist ja: oben ein möglichst langer Weg für die Strömung und unten ein möglichst kurzer. Aber wenn ich unten auch wölbe, verlängere ich ja den Weg. Wäre es nicht logischer, wenn ich den Flügel unten einfach gerade rübergehen lassen würde?

Wo liegt denn da mein Denkfehler?

danke

Grüße
Hias

[Steamboat Willy]

Was bedeutet denn "perfekt"??? Ich denke es kommt auf den Verwendungszweck des Flügels an (jajaja... fliegen schon klar )
Aber das Profil eines Airbus A 380 sieht anders aus als das einer Extra 300.
Bei der Extra sind die Ober- und Unterseite des Flügels nämlich (nahezu) identisch. Somit wird zwar ein Auftriebsverlust im Normalflug in Kauf genommen, ermöglicht aber erst einen längeren Rückenflug. Ein Airbus 380 könnte niemals längere Zeit auf einer Höhe bleibend auf dem Rücken liegen... Der Anstellwinkel dazu wäre viel zu groß...
Also oben und unten zu "biegen" ist wohl eher für den Kunstflug perfekt als für die Ökonomie des "Geradeausfliegens"

[hallo2]

http://www.wdr.de/tv/quarks/sendungsbeitraege/2003/1209/002_fliegen.jsp
ist da ganz anschaulich erklärt

[blackeagle013]

Ein Flugzeug fliegt doch wegen dem Impulssatz, oder?
Wie könnte sonst ein Kunstflieger minutenlang im Rückenflug fliegen?
Bzw. beim Artikel im Link: "Der Flügel des "Flyer 1" der Brüder Wright war zum Beispiel eine dünne, nur wenig gekrümmte Fläche.
Hrn. Bernoulis Lehrsatz spielt da nur ne untergeordnete Rolle denke ich.

lg


Bitte nicht hauen wenns nicht stimmt
_________________
Swiss:

Stufe 0 - 09.05. [x] (Bewerbung)
Stufe I - 25.06. [x] (Leistungstests)
Stufe 2 -28.08. [X] (Gruppenübung)
Stufe 3 -06.09. [fail] (Apparatetest)

[Steamboat Willy]

Ein Kunstflugzeug fliegt weniger wegen seiner aerodynamischen Eigenschaften als durch reine POWER. Eine Extra wird im Geradeausflug nie waagerecht in der Luft liegen ohne an Höhe zu verlieren. Bernoullie spielt da wohl eine entscheidende Rolle (wenn auch andere Gesetze noch greifen).

[Hias]

Danke erstmal für die vielen Antworten

wie der Auftrieb funktioniert weiß ich. Unklar bleibt mir aber immer noch, wieso eine gewölbte TragflächenUNTERseite mehr Auftrieb (in Kombination mit einer gewölbten Oberseite) erzeugt, als eine gerade Unterseite.
(Beispiel: http://www.wdr.de/tv/quarks/sendungsbeitraege/2003/1209/003_fliegen.jsp >>>> startet den virtuellen Windkanal).
Danke für den tollen Link@Hallo2 )

[Steamboat Willy]

Ich weiß nicht genau wie ich es erklären soll, finde es nämlich logisch.
Hm... also es ist ja nicht so, dass die Oberseite geschwungen ist und aus der Unterseite nur ein wenig herausgeschnitten. Denn die Endleiste des Flügels liegt etwas weiter unten als die Nasenleiste (wie auch bei deiner Animation sichtbar). Stell den Anstellwinkel mal auf 15 Grad (das war glaube ich das Maximum bei dem Versuch) Dann siehst du, dass der Flügel immernoch weiter Auftrieb erzeugt, weil dann die Unterkante fast waagerecht liegt und die Oberseite noch geschwungen ist.
Beim üblichen Profil ist dies ja nicht der Fall...
(ach verdammt... ich kann es nicht ordentlich ausdrücken!)

Und bei einem Anstellwinkel ist dieses Profil ebenso gut wie ein herkömmliches Profil, bei dem nur die Oberseite geschwungen ist. Du hast recht, wenn du sagst, dass sich der Auftriebseffekt ja eigentlich auflösen müsste, wenn auch die Unterseite geschwungen ist, weil dann dort die Luft auch schneller fließen muss. Aber dadurch dass die Oberseite eben noch weiter als normal geschwungen ist (noch länger, weiter runter gezogen) muss die Luft auch dort mehr Weg zurücklegen.
Mit diesem Profil erreicht man also einen größeren Auftrieb bei größeren Anstellwinkeln, ohne einen Auftriebsverlust im waagerechten Flug hinnehmen zu müssen.

[Hias]

ok das macht Sinn zumindest bei einem hohen Anstellwinkel....

aber im Geradeausflug muss das Flugzeug dann bei einer geschwungenen Unterseite schneller fliegen, als das selbe Flugzeug mit gerader Unterseite- richtig? (um den gleichen Auftrieb zu erzeugen)

[Steamboat Willy]

Da bin ich mir nicht so sicher... ich denke im waagerechten Flug wird das "perfekt" Profil dem "Classic" nicht viel nachstehen...

[Hias]

hm ok- egal


Danke auf jeden Fall!"

[Spacefish]

Flügel mit symmetrischem Profil bekommen einen Anstellwinkel direkt eingebaut, weiß nicht mehr, wie das richtig heißt. Die Extra kann also durchaus waagerecht geradeaus fliegen (wenn sie denn schnell genug ist), dafür muss sie in der Rückenlage mit einem größeren "negativen" Anstellwinkel fliegen.
Ne Cessna kann auch in Rückenlage fliegen (zumindestens im Flusi und rein theoreitsch). Da eine Cessna aber nen gewölbtes Profil hat, welches erst bei -5° oder so Null Auftrieb erzeugt - gegenüber der Luftströmung natürlich - muss die in Rückenlage ordentlich Gas geben und es sieht nicht gerade elegant aus, eher wie ein sterbender Schwan. ^^

[I wanna be a NFF]

ich glaube die frage hieß..welches flügelprofil zum starten am besten geeigent ist..kann das sein?
aber wieso ist es dann das mit der gewölbten unterzeite (und oberseite) kann das bitte einer erklären?!
thx